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Quidam

Rechtsschutzversicherung?

Empfohlene Beiträge

Hallo Stefan,

 

eine Rechtsschutzversicherung, die speziell die beruflichen Rechtsprobleme von Autoren absichert, gibt es in diesem Sinne nicht, weil nach den ARB die Wahrnehmung rechtlicher Interessen in ursächlichem Zusammenhang mit Urheberrecht sowie sonstigen Rechten aus geistigem Eigentum regelmäßig ausgeschlossen ist.

 

LG,

eva v.

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Liebe Eva,

 

aber irgendeine Rechtschutzversicherung muss es doch geben, die greift, wenn mir z.B. zu Unrecht jemand Urheberrechtsverletzung vorwirft?

 

Vielen lieben Dank für deine Antwort, auch wenn sie etwas ernüchtert! :-/

 

Beste Grüße

Stefan

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Hallo Stefan,

 

mir ist keine Rechtsschutzversicherung für Unternehmer bekannt, die Rechtsstreitigkeiten aus dem Bereich des Wettbewerbsrechts oder den Bereichen des Marken- und Patentrechts sowie des Urheberrechts abdeckt. Vielmehr sind solche Risiken in den ARB regelmäßig und ausdrücklich ausgeschlossen.

 

LG,

eva v.

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Liebe Eva,

 

daraus lese ich heraus, dass dann - selbst wenn man garantiert zu unrecht beschuldigt wird - keine Versicherung greift und man selbst einen Anwalt bemühen muss. Das ist echt bitter. :-/

 

 

Beste Grüße und einen sonnigen Rest-Sonntag!

Stefan

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Leider lassen sich nicht alle Lebensrisiken ausschließen bzw. versichern. Gerade in Bereichen, wo es schnell sehr teuer werden kann, treten Rechtsschutzversicherungen nicht ein.

 

Aber natürlich ist man nicht schutzlos. Wenn man zu Unrecht wegen Urheberrechtsverletzungen oder Vertragsverstößen in Anspruch genommen wird (was allen möglichen Leuten ständig passiert), kann man die geltend gemachten Forderungen einfach zurückweisen. Dann muss der Gegner erst mal klagen. Wenn dieser keine Ansprüche hat, bleibt er auf sämtlichen Kosten sitzen und muss auch die Anwaltskosten der zu Unrecht in Anspruch genommenen Partei erstatten.

 

LG,

eva v.

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Hallo ihr Lieben,

 

ich denke eigentlich, dass meine Versicherung so was abdeckt. Es ist eine Vermögensschaden-Haftpflicht, die ich vor einigen Jahren abgeschlossen habe.

 

Da gibt es einen Teil, in dem sind geregelt "Besondere Vereinbarungen und Risikobeschreibung für Publikationsrisiken". Die Haftpflicht ist für berufliche Risiken konzipiert "Journalist, Redakteur / Autor, Lektor". Und da steht im Vertrag:

 

"Haftplichtansprüche auf Ersatz eines immateriellen Schadens wegen Verletzung eines Persönlichkeitsrechts sind mitversichert."

 

Und der Versicherungsvertreter hatte mir damals erklärt, dass es auch zur Versicherung dazu gehört, fälschlich erhobene Forderungen abzuweisen.

 

Also mit anderen Worten: Ich glaube eigentlich, dass das, was Stefan schildert, da versichert wäre. Oder liege ich falsch?

 

Viele Grüße

Anette

Die Glut des Bösen (Aufbau 2012), Lizzy die Waldfee (CreateSpace 2012)&&&&www.die-schreibtrainerin.de - Schreibkurse und Coaching

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Eine speziell auf die Branche ausgerichtete Vermögenschadenhaftpflichtversicherung kann im Gegensatz zu einer Rechtsschutzversicherung in der Tat auch das Risiko von Urheberrechtsverstößen absichern, inkl. der Abwehr unberechtigter Ansprüche.

 

Hier ein interessantes Interview (Link ungültig) (Link ungültig) zum Thema.

 

Aber auch dort kann es bei manchen Versicherern Einschränkungen geben, weshalb man die jeweiligen Bedingungen sorgfältig prüfen sollte, um "seine" Risiken versichert zu bekommen. Schäden, die schon eingetreten sind oder die man vorsätzlich herbeiführt (wozu auch ein "billigendes Inkaufnehmen" zählt), sind natürlich nirgends zu versichern.

 

Eine gute Versicherung für Medienschaffende, die gerade auch die besagten  Risiken abdeckt, hat zudem ihren Preis. Hier mal der Beitragsrechner (Link ungültig) (Link ungültig) einer einschlägigen Versicherung.

 

LG,

eva v.

 

Edit @ Anette:

Der von dir zitierte Passus betrifft allerdings andere (ebenfalls ausdrücklich abgedeckte) Fälle, bei denen es gerade nicht um Vermögensschäden, sondern um immaterielle Schäden geht (wenn z. B. durch Veröffentlichungen die Privat- oder Intimsphäre eines Betroffenen verletzt wurde und deswegen Schmerzensgeld gefordert wird).

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Ich hatte mich damals über mediafon schlau gemacht. Die haben dazu auch was im Netz stehen:

 

(Link ungültig)

 

Je nach Versicherung decken diese auch das Risiko als Autorin ab.

 

Viele Grüße

Anette

 

Ja, da wird genau die Vermögensschadenshaftpflichtversicherung erwähnt, von der ich auch den Beitragsrechner verlinkt hatte :-)

 

Auf der Versicherungsseite gibt es auch einige PDFs mit Bedingungen und Listen der versicherten Berufe und Tätigkeiten.

 

LG,

eva v.

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Ich bin seit 24 Jahren bei Verdi (früher IG Medien) und habe dort als Mitglied einen Rechtsschutz für alle rechtlichen Probleme aus meinen Tätigkeiten als Journalist und Autor.

 

Habe ich bisher zweimal gebraucht, und ich muss sagen, die Anwälte waren echt fit. Zweimal außergerichtlich zu meinen Gunsten ruck-zuck geklärt. Zweimal fette Schecks bekommen, einmal Verlagsvertragsverletzung, einmal Urheberrechtsverletzung.

 

Ach ja und einmal habe ich mich beraten lassen, weil eine Busunternehmung mit meinem Bild geworben hat. Die haben gemeint, da ich eine "öffentliche Person" sei, dürften die das ... ein Brief mit den entsprechenden Paragraphen hat gereicht.

 

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Liebe Eva,

 

aber irgendeine Rechtschutzversicherung muss es doch geben, die greift, wenn mir z.B. zu Unrecht jemand Urheberrechtsverletzung vorwirft?

 

Vielen lieben Dank für deine Antwort, auch wenn sie etwas ernüchtert! :-/

 

Beste Grüße

Stefan

 

Verhält sich vermutlich wie beim Erbrecht, das ist auch immer ausgeschlossen.

Aber ist solch ein Vorwurf nicht auch irgendwo üble Nachrede bzw. rufschädigend? Das deckt doch jede gängige Rechtsschutzversicherung ab.

 

Ich bin übrigens seit 25 Jahren bei der DAS und sollte mich wohl mal informieren, wie es bezüglich meiner Selbständigkeit aussieht ... ::)

 

Gruß,

Silvia

Die Trevelyan Schwestern - Jetzt geht es um Liebe

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Liebe Eva,

 

aber irgendeine Rechtschutzversicherung muss es doch geben, die greift, wenn mir z.B. zu Unrecht jemand Urheberrechtsverletzung vorwirft?

 

Vielen lieben Dank für deine Antwort, auch wenn sie etwas ernüchtert! :-/

 

Beste Grüße

Stefan

 

Verhält sich vermutlich wie beim Erbrecht, das ist auch immer ausgeschlossen.

Aber ist solch ein Vorwurf nicht auch irgendwo üble Nachrede bzw. rufschädigend? Das deckt doch jede gängige Rechtsschutzversicherung ab.

 

 

Es geht ja nicht darum, rufschädigende Äußerungen verbieten zu lassen, sondern um die Abwehr von Ansprüchen wegen der möglichen Verletzung von Urheberrechten. Und dafür übernehmen Rechtsschutzversicherungen keine Deckung.

 

LG,

eva v.

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Ich würde diesen Punkt "Rechtsschutz" gerne noch einmal diskutieren.

 

Bei ver.di habe ich jetzt gefunden:

https://selbststaendige.verdi.de/beratung/rechtsschutz

"Wenn ein Rechtssteit unvermeidlich ist, muss auf jeden Fall der ver.di-Bezirk entscheiden. Bei dem muss auch vor Beauftragung eines Rechtsanwaltes oder einer Klage ein Rechtsschutz-Antrag eingereicht werden.  Der wird in der Regel schnell genehmigt – vorausgesetzt, der Mitgliedsbeitrag wird korrekt bezahlt und die Rechtssache hat zumindest eine Chance auf Erfolg.“
...
"Beim ver.di-Rechtsschutz geht es – ein weiteres, verbreitetes Missverständnis – auch nicht darum, im Mitgliedsbeitrag eine ständig verfügbare, anwaltliche Vertretung inklusive zu haben, der beispielsweise jeder Vertragsentwurf zur kritischen Durchsicht übergeben werden kann. Je nach Kenntnis und Kapazität können die ver.di-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter vor Ort sogar auch das leisten, es ist aber keine Selbstverständlichkeit und es bleibt das Kerngeschäft von Selbstständigen, ihre individuellen Vereinbarungen zu lesen und kritische Punkte mit ihren Kunden zu diskutieren. Verstößt ein Auftraggeber gegen geschlossene Verträge, verletzt jemand die eigenen Urheberrechte oder muss gegen eine Sozialversicherung geklagt werden, ist und bleibt das selbstverständlich ein Fall für den Rechtsschutz.“

 

Ob das ausreicht? Ich bezweifle es, besonders, nach der letzten Diskussion darüber, die wir vor einigen Wochen schon hatten.

 

Rechtsschutzversicherung - Vermögensschadenhaftpflicht - Mediaversicherung - was haltet ihr davon? Hat jemand Erfahrungen gemacht, Vergleiche angestellt??? Da der Beitrag hier älter ist, funktionieren leider die Links weiter oben auch nicht mehr.

 

LG

Heike

 

Nachtrag: Habe angefangen, die verschiedenen Anbieter zu vergleichen. Es gibt gute Media-Versicherungen, aber der Beitrag wird oft extrem happig, wenn Verträge mit Partnern aus den USA/Kanada hinzukommen, dann sind es schnell 70-80 Euro pro Monat. Es scheint definitiv schwierig zu sein, auch wenn sich in den letzten Monaten die Angebotsmöglichkeiten sehr erweitert haben.

Bearbeitet von HeikeF
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