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Thomas R.

Günter Grass ist tot

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Der deutsche Literaturnobelpreisträger Günter Grass ist am 13.04.2015 in Lübeck verstorben. Der In Danzig geborene Autor arbeitete auch als Bildhauer, Maler und Grafiker und gab zuletzt seine Bücher im eigenen Verlag heraus.

Berühmt wurde er durch die Danziger-Triologie mit dem Roman Die Blechtrommel, Katz und Maus und Hundejahre. Dabei agierte er als "Ein Beschwörer und Mahner", immer mit seiner ganz eigenen polemischen Stimme, die aber auch pitoresk und leise agieren konnte. Immer wieder agierte Günter Grass auch als politisch aktiver Schriftsteller, ob er 1967 die Kommune 1 auf Wunsch seines Freundes räumen lies, die Ostpolitik und die Annäherung an Polen tatkräftig unterstütze, indem er aus der Kirche austrat (aus Protest gegen die Haltung der Bischöfe beim §218) oder als Mitbegründer des Verbandes deutscher Schriftsteller. Das er sich auch gegen Atomenergie, für Roma und Sinti, für die Anerkennung des Vlkermords an den Armeniern und 1990 für eine Konfördertation der beiden deutschen Staaten war, gehörte auch dazu.

Gerade durch sein Wirken in der Öffentlichkeit geriet Grass durch sein spätes Bekenntnis zur Mitgliedschaft in der Waffen SS in Kritik, genau wie durch sein israelkritisches Gedicht Was gesagt werden muss

 

Gerade im Ausland wird Grass z.B. von Jonathan Franzen, John Irving, Salman Rushdie als wichtige Stimme der Literatur betrachtet, weit über seine Wirkung als einer der wichtigsten Stimmen der deutschen Literatur. 

 

Diese Stimme, in großer Sorge vor einem dritten großen Krieg, schweigt nun, auch wenn seine Worte für immer bleiben werden.

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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