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Elke

Professur ... berufen?

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Laut Duden Stilwörterbuch geht "berufen" im professoralen Fall in mindestens drei Varianten: 

auf einen Lehrstuhl berufen

als Professor an die Universität Hamburg berufen

zum Professor berufen 

 

Da "Professur" und "Lehrstuhl" synonym sind, müsste Deine Version demnach korrekt sein.

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Ich sehe das wie Dirk.

Aber "...ist berufen worden ..." klingt umständlich. Vielleicht: "CF wurde ... berufen"?

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Neu seit März 2020: Thea C. Grefe, Eine Prise Marrakesch

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Passen würde für mich der Satz "Carl Friedrich hat einen Ruf an die Universität Göttingen angenommen".

 

Das klingt zwar passiv, so sagt man das heute aber immer noch. Zwar bewerben sich die meisten, aber später im Lebenslauf steht dann: hat im Jahre xy einen Ruf an die xy angenommen. Es ist sogar üblich, anzugeben, wenn jemand einen Ruf abgelehnt hat, um etwas Besseres anzunehmen oder um die Verbundenheit mit der eigenen Universität (und die Beliebtheit bei den anderen) anzugeben.

 

LG Ulrike

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Berufungen verliefen 1790 anders als heute. Damals wurde der Ruf von den noch mächtigen Ordinarien ausgesprochen, und zwar idealerweise auf der Grundlage der wissenschaftlichen Arbeit des Berufenen, faktisch aber auch durch Vitamin B. Heute läuft der Vorgang über offene Bewerbungsverfahren ab. Daher hat schon der Begriff "Ruf" durch diesen Wandel eine andere Bedeutung angenommen.

Außerdem ist es eine Sache, einen Ruf zu erhalten und eine andere, einen anzunehmen (bzw. abzulehnen). Daher sind die beiden Ausdrücke nicht synonym. Es kommt darauf an, was du aussagen willst. Das Tempus (hat angenommen/ nahm an) kann sowohl eine stilistische Variante sein oder auch eine semantische. Das ware nach Stil oder Semantik auszuwählen.

Viele Grüße,

Manfred

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Hallo Manfred,

danke für deine Antwort! Leider verstehe ich sie nicht ganz. Mir ist bekannt, dass das damals anders ablief und deswegen hatte ich auch vermutet, dass es auch anders formuliert wird.

Vielleicht kannst du oder ihr mir noch weiterhelfen?

Was ich ausdrücken will ist, dass die Schwester von Carl Friedrich einer sehr guten Freundin in wörtlicher Rede erzählt, dass Carl Friedrich Professor in Göttingen geworden ist, ganz frisch, ganz neu und dass es für Carl Friedich ein Glück ist, aber für den Bruder von Carl Friedrich, Gotthold, eine Blamage und das soll erklären, warum sich Gotthold in der Szene so seltsam verhält.

Ich könnte es mir einfacher machen und sie sagen lassen: "Carl Friedrich ist jetzt Professor in Göttingen." Aber das war mir zu wenig aussagekräftig. Wenn die Schwester es aus Rücksicht auf Gotthold passiv ausdrückt, kann ich vermitteln, dass sie denkt, der eine Bruder hatte Glück und der andere, der ihr Lieblingsbruder ist, muss jetzt deswegen leiden.

Der Fokus liegt also auf Gotthold, der nichts auf die Reihe kriegt und der Schwester, die ihn unterstützen will und die diesen Satz sagt.

 

Liebe Grüße

Elke

Romane:  http://weigel-elke.net/      Sachbücher/Psychotherapie: https://weigel-elke.de/

Instagram: https://www.instagram.com/elke_weigel_psychologin/

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Hallo Elke,

 

danke für den Kontext. Es gibt sicher nicht "die" richtige Ausdrucksweise, aber bei folgendem Satz würde man zumindest den Berufungsvorgang der Zeit berücksichtigen:

 

"Carl Friederich hat einen Ruf auf eine Professur an der Universität Göttingen erhalten."

 

Das ist wahrscheinlich natürlicher und authentischer (im gegebenen Kontext) als im Passiv: "Carl Friederich ist  auf eine Professur an der Universität Göttingen berufen worden.".

 

Heutzutage wäre "Ruf" und "auf eine Professur" doppelt gemoppelt, damals aber nicht. Außerdem hatte die Universität Göttingen damals eine enorme  Reputation. Vielleicht wird das in deinem Text an anderer Stelle deutlich. Daher hätte der Satz bei den Menschen der damaligen Zeit und mit dem gegebenen Kenntnisstand eine einschlagende Wirkung. 

 

LG,

 

Manfred

Bearbeitet von Manfred
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Vielen Dank, Manfred,

 

Ich wusste schon, dass Göttingen eine bedeutende Universität war, aber nach deinem Hinweis, werde ich es auch im Dialog betonen. Das passt gut rein, dann wird die Schmach für Gotthold noch deutlicher!

 

Hast mir sehr geholfen!

 

Liebe Grüße

Elke

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