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Holger Karsten Schmidt über Drehbuch, Serien und deutschen Film

Empfohlene Beiträge

" Den Erfolgsformaten im Ausland, auf die alle schielen, ist gemein, dass die Autoren das letzte Wort haben. Das hat sich hier bis jetzt kaum herumgesprochen. Wer dieses Modell auf den deutschen Markt übertragen will, muss auch die Entscheidungshoheit zurück an die Autoren geben, ansonsten startet er ein Experiment mit anderer Versuchsanordnung." Der Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt über Filme, Drehbücher und Dramatik. Sehr lesenswert!
#Film #Drehbuch #Autoren

 

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Super Interview, danke für den Link. Barbara

Jedenfalls bleibt die Tatsache, dass es im Leben nicht darum geht, Menschen richtig zu verstehen. Leben heißt, die anderen misszuverstehen ... Daran merken wir, dass wir am Leben sind: wir irren uns. (Philip Roth)

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Der Film ist in der Mediathek bis zum 11. Januar abends ab 20 Uhr abrufbar. Grandios gut!

Ich war etwas enttäuscht. Ich kenne Mörder auf Amrum und die Stuttgarter um den Herrn Man, die mich begeistert haben. Die neue Geschichte fand ich gut - die Umsetzung leider nicht, da hatte ich das Gefühl, Regie und Inszenierung wollten mich ständig mit dem Zaunpfahl darauf hinweisen: Das hat BEDEUTUNG! Das ist KUNST:

Endlos viele Zeitlupen. Endlos viele minutenlange Einblendungen auf ein Gesicht. Bei dem Prozess, als es um die Antwort des Bankers ging, fand ich es gut. In den meisten anderen Fällen hat es mich genervt. Der Hinweis: Das hat Bedeutung versieht leider einen Film nicht mit Bedeutung. Mir fehlte da einfach die Tiefe, nicht zuletzt, weil der Schauspieler diesem Banker so gar kein Format verliehen hatte.

 

Wie gesagt, diesmal fehlte mir das Format der Mörder auf Amrum, die Tiefe des Herrn Man.

 

Herzliche grüße, Hans Peter

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Ach, wenn ein Film nicht gefällt, liegt es meist auch mit am Buch, Hans Peter.

Danke für die ehrlichen Worte,

Welcher kluge Mensch hat mal gesagt: Man kann aus einem guten Drehbuch einen schlechten Film machen?

 

Ich habe mir lange überlegt, warum ich beim Sehen immer mal wieder ausgestiegen bin - aber ich habe nichts in der Struktur/Plot gefunden. Es war typischerweise immer wieder die für meinen Geschmack überdosierten Zeitlupen und diese langen Blicke auf ein Gesicht, das einfach nicht die Spannung hergab, dass iches  mir länger ansehen wollte. Ausnahme war die Gerichtsverhandlung, da hat die lange Einstellung gewirkt. Wie gesagt, das ist jetzt mein pesönlichere Eindruck.

 

Herzliche Grüße, Hans Peter

Bearbeitet von hpr
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Es ist natürlich am Ende auch immer eine Geschmacksfrage. Mir hat der Film sehr gut gefallen, ich fand ihn auch nicht gewollt "künstlerisch" oder Bedeutsamkeit heischend. Anfangs hatte ich Bedenken wegen der Länge, dass die Story vielleicht hie und da mal durchhängen könnte, das hat sich aber nicht bestätigt. Ich fand es durchgehend spannend.

 

Andreas

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Die Besetzung des Bankers fand ich auch etwas schwach.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Gutes, erhellendes Interview! Zum Teilzitat bezüglich der "Genre-Vernichtung" - stimmt! - möchte ich ergänzend Jakob Augstein zitieren, der kürzlich gesagt hat, dass ihm aus Sicht des Auftrags der öffentlich-rechtlichen Sender völlig unklar ist, warum 60 bis 70 Krimis pro Woche auf den versammelten Fernsehkanälen ausgestrahlt werden, davon vermutlich mehr als die Hälfte Erstsendungen. Das ist zwar ein sicheres Brot aus Sicht der an den Produktionen Beteiligten, erinnert aber stark an den Comedy-Overkill, den die privaten Sender (die ö/r zogen etwas später nach) rund um den Jahrtausendwechsel ausgelöst hatte. Im Ergebnis sind Kunst- und Sendeform homöopathisch ausgedünnt worden (vor allem inhaltlich), und die "Comedians" werden für Veranstaltungen nur noch gebucht, wenn sie eigene Fernsehformate aufweisen können (wovon es immer weniger gibt) oder "gegen die Tür spielen", also ohne Festhonorar auftreten. Diese Politik kann ich, Augstein zustimmend, eigentlich nicht mit dem Auftrag der Sender in Übereinstimmung bringen, was grundsätzlich für die Nutzung der Quoten als nahezu einzige ausschlaggebende Kennzahl gilt. Wie gesagt, für die Beteiligten - von den Produktionsfirmen über die Darsteller und Autoren bis zu den Redakteuren - ist das vorläufig (und sehr mittelfristig gedacht) zwar eine gute Bank, verheizt ein Genre und die Plotideen aber rasant, während aus Sicht der Zuschauer totale Sättigung eintritt und die einzelnen Formate bald nicht mehr unterschieden werden können.

 

Dies nur als Randbemerkung.

 

Herzlich,

Tom

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Ganz recht, Tom. Ich hab's mit deutschen Krimis völlig aufgegeben.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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