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ChristianeL

Abgetippt, nicht abgeschrieben - noch ein Plagiat

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Erneut gibt es eine Plagiatsaffäre. Eine Self Publishing-Autorin hat - so sagt sie - vor dreißig Jahren einen Roman als Schreibübung abgetippt, jetzt wiedergefunden und gedacht, der Text wäre von ihr:

 

http://www.selfpublisherbibel.de/abgetippt-nicht-abgeschrieben-plagiats-affaere-um-erfolgreiche-indie-autorin/

 

Wie auch bei der Guttenberg-Plagiatsaffäre gibt es etliche Stimmen, die meinen, das könnte ja mal passieren und das wäre nicht so schlimm.

 

Doch, ist es, absolut unfair den Urhebern gegenüber ... und ich frage mich, wie es sein kann, dass eine Leserin sich an den Text erinnert, die Autorin aber vergessen hat, dass es nur eine Tipp-Übung war.

 

Verwunderte Grüße

Christiane

Bearbeitet von ChristianeL
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Na ja, wenn der Text über dreißig Jahre alt ist kann sich der Autor / die Autorin wahrscheinlich eher freuen - die Sache wird womöglich den Verkauf des eigentlichen Romans ankurbeln und den Namen bekannter machen?

 

Wie das passieren kann (falls es stimmt) verstehe ich nicht, ich habe aber auch nur zwei Bücher (mit der Hand) abgeschrieben, und das weiß ich noch ganz genau. Man schreibt ja idR nicht wahllos alles ab, was man so liest. Mich jedenfalls hatten die zwei Bücher extrem beeindruckt, und das weiß ich auch 35 Jahre später noch.

 

Dafür sitze ich öfter mal vor meinen Texten und denke "Was, das hab ich geschrieben? Wow." ;)

 

Ich nehme an, die juristische Strafe wird erheblich höher sein als nur das eingenommene Geld zu spenden?

 

Liebe Grüße

Beate

Bearbeitet von Beate K.

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

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Also erstens ist Katja Piel auch eine Verlagsautorin, nämlich mit ihrer Hunter-Serie bei dotbooks, ebenso wie ich. Zweitens weiß ich überhaupt nicht, was es bringen soll, fremde Bücher "als Übung" abzutippen. Übung wofür? Für schnelles Maschineschreiben oder was? Alles sehr merkwürdig, fast so unausgegoren wie die Platzhalter-Theorie von dieser Martina Gehrke, die übrigens ihre, von den plagiierten Stellen bereinigten Bücher jetzt bei einem Verlag veröffentlicht hat. Bin mal gespannt, ob dotbooks in irgendeiner Weise darauf reagiert.

 

LG Cornelia

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Interessant ist die Begründung von dem alten USB-Stick. Wow, damals hätte ich auch gerne auf USB-Sticks gespeichert, dann wären wenigstens meine 10 Jahre alten Dateien noch lesbar.

Was ich vor allem blöd finde, dass  es dann ganz schnell wieder heißt "DIE" Selfpublisher ...

 

LG

Heike

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Zweitens weiß ich überhaupt nicht, was es bringen soll, fremde Bücher "als Übung" abzutippen. 

 

Doch, ich finde, das kann eine durchaus wertvolle Übung sein, einen Text abzuschreiben, der einen beeindruckt hat. Das hab ich auch mal gemacht; zwar keine ganzen Romane, aber doch einzelne Szenen: Man gewinnt eine andere Nähe dazu, ein besseres Gespür für die Wirkung von Worten - vielleicht gerade weil es nicht die eigenen Worte sind.

 

Aber wenn man schon einen ganzen Roman abschreibt, sollte man wohl die Autorenangaben besser auch mit abtippen …

 

Das mit dem USB-Stick verstehe ich nicht. Vor 30 Jahren gab es jedenfalls noch keine USB-Sticks.  8-)

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Das Facebook-Geständnis ist jetzt weg, aber beim letzten Eintrag vom 14. Januar wird in den Kommentaren noch einmal darauf hingewiesen. Im Indie-Publishing, einer Initiative von Buchreport, ist es noch zu sehen. Da äußern sich auch bekannte SP-Kolleginnen dazu: http://www.indie-publishing.de/home/autoren/autoren_artikel/datum/2016/01/15/umstrittene-fingeruebung.htm.

 

Ich finde auch, dass es nicht besonders überzeugend klingt. Die Namen der Figuren wurden auch offensichtlich später geändert.

 

@Beate: Wenn ich mir je die Mühe gemacht hätte, ein ganzes Buch abzutippen, würde ich mich ebenfalls immer daran erinnern!

 

LG

Christa

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Ich glaub die Story zwar auch nicht, kann mir aber vorstellen, dass man im Laufe der Zeit Datenpakete von Rechner zu Rechner rettet und am Ende so ein Paket auf einem Stick landet, ohne dass man wirklich noch weiß, was da alles drin ist.

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Ja, das kann sein, stimmt. Wobei das sogar eher für angemessene Sorgfalt sprechen würde - ich jedenfalls weiß etliche meiner Texte auf alten Datenträgern "unlesbar verloren". (5 1/4"-Floppys und noch exotischeres Zeug, und überdies in nicht mehr gebräuchlichen Dateiformaten …)  :-[

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Wenn ich vor 30 Jahren einen Roman geschrieben hätte und würde den jetzt auf den Markt bringen wollen - dann würde der doch überarbeitet werden. Und zwar heftig!! In 30 Jahren, da hat man doch eine Menge dazugelernt. Wenn ich mir meine Gehversuche so ansehe ... Will sagen: wenn sie einen Text findet, der so gut ist, dass sie ihn (so habe ich es verstanden) unbearbeitet auf den Markt bringen kann - dann müsste sie sich doch an den Schreibprozess erinnern können, oder? Und wenn nicht - die Möglichkeit des Abtippens in Erwägung ziehen. Dann vielleicht mal eine originelle Passage googlen - dauert bestimmt nicht lange

 

Das passt doch alles vorne und hinten nicht. Aber die Ausreden zeugen von sehr viel Fantasie, das muss man ihr lassen.

Als ich meinen Roman über eine Plagiatorin geschrieben habe, ist mir sowas leider nicht eingefallen ;)

 

LG Ulrike

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Das passt genausowenig wie die Platzhalter-Erklärung von Frau Gehrke. Bin mal gespannt, was sich der nächste ertappte Plagiator als Begründung ausdenkt. Immerhin kann man den Damen ja eine gewisse Kreativität nicht absprechen. (Sie hätten diese nur eher in ihre eigenen Texte einbauen sollen)

 

LG Cornelia

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Mir fällt mindestens eine Plagiatorin ein, deren zweiter Roman dann zur Belohnung in den Feuilletons hoch gelobt wurde. Da hieß es unisono "Schwamm drüber".

Vermutlich meinst du die Hegemann? Von der hat man aber auch schon lange nichts mehr gehört.

 

LG Cornelia

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Mir fällt mindestens eine Plagiatorin ein, deren zweiter Roman dann zur Belohnung in den Feuilletons hoch gelobt wurde. Da hieß es unisono "Schwamm drüber".

Vermutlich meinst du die Hegemann? Von der hat man aber auch schon lange nichts mehr gehört.

 

LG Cornelia

 

Ich glaube, sie tippt gerade als Schreibübung einen Roman von Piel ab, den Piel vor 30 Jahren von Gercke abgeschrieben hat, der aber ursprünglich einmal von Hegemann selbst geschrieben wurde.

Bearbeitet von AndreasS
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Mir fällt mindestens eine Plagiatorin ein, deren zweiter Roman dann zur Belohnung in den Feuilletons hoch gelobt wurde. Da hieß es unisono "Schwamm drüber".

Vermutlich meinst du die Hegemann? Von der hat man aber auch schon lange nichts mehr gehört.

 

LG Cornelia

 

 

Doch, doch. Sie spielte neulich eine kleine Rolle in einem Film, eine Supermarktkassiererin. Dort tippte sie auch etwas - an der Kasse herum  ;) 

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Mir fällt mindestens eine Plagiatorin ein, deren zweiter Roman dann zur Belohnung in den Feuilletons hoch gelobt wurde. Da hieß es unisono "Schwamm drüber".

Vermutlich meinst du die Hegemann? Von der hat man aber auch schon lange nichts mehr gehört.

 

LG Cornelia

 

Ich glaube, sie tippt gerade als Schreibübung einen Roman von Piel ab, den Piel vor 30 Jahren von Gercke abgeschrieben hat, der aber ursprünglich einmal von Hegemann selbst geschrieben wurde.

 

Es mag ein Schmunzeln hervorrufen ... aber demnächst wird es von Frau P. einen gehypten Bestseller geben ... manchmal frag ich mich, warum ich mir solche Mühe mache ... Nur damit ich scheiter? ... Wahrscheinlich bin ich masochistisch veranlagt.

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Hallo zusammen,

 

es gibt einen qualitativen Unterschied zwischen einer literarischen Collage und dem Abtippen eines Romans. Wer Lust hat sich den Unterschied einmal anzusehen, sollte sich "Axolotl Roadkill" einmal durchlesen und die übernommenen Stellen bewerten. Und ganz ehrlich, der Unterschied ist gewaltig.

Das soll das Vorgehen von Frau Hegemann nicht rechtfertigen, aber einordnen.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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