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Ulf Schiewe

Autoren, wehrt euch!

Empfohlene Beiträge

Eine sinnvolle Aktion von Tom Hillenbrand, bei der sicher einige von euch mitmachen wollen. Alle Infos findet ihr in der E-Mail unten sowie im angehängten PDF:

 

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 
vielleicht habt Ihr mitbekommen, dass der VG-Wort-Scheck in Zukunft deutlich üppiger ausfallen könnte. Das liegt daran, dass inzwischen höchstrichterlich bestätigt wurde, was schon länger im Raum stand: nämlich, dass die von der VG Wort eingesammelte Urheberpauschale komplett den Autoren zusteht.
 
Doch die Verlage arbeiten bereits daran, die Gesetze ändern zu lassen. Sie haben seit 2001 unrechtmäßigerweise 500 Millionen Euro aus der Urheberpauschale erhalten. Und auf dieses Zubrot möchten sie natürlich ungern verzichten.
 
Leider neigt Justizminister Heiko Maas der Position der Verlage zu. Die haben ihm offenbar eingeredet, dass der Tod der Buchkultur, das Ende des Journalismus und der Untergang des Abendlandes bevorstehen, wenn, ja wenn sie nicht weiter einen Teil der Urhebertantieme erhalten.
 
Dagegen sollten wir uns wehren. Ich habe zusammen mit Kollegen einen offenen Brief an den Justizminister entworfen, den Ihr im Anhang findet. Wenn möglichst viele Journalisten und Autoren unterschreiben, können wir öffentlichen Druck aufbauen.
 
Denn ansonsten macht es niemand. Der DJV und viele andere Autorengewerkschaften fordern nämlich unisono mit den Verlagen, uns die Hälfte unseres VG-Wort-Schecks künftig wieder wegzunehmen.
 
Wenn Ihr unterschreiben wollt, dann schickt ein Mail an info@tomhillenbrand.de
 
Es wäre toll, wenn Ihr das Mail an Kollegen weiterleiten würdet. In ein paar Tagen geht das Ganze voraussichtlich unter urheberpauschale.de online.
 
Beste Grüße,
Tom Hillenbrand
-------------
 
Tom Hillenbrand
Bodenstedtstr. 49
81241 München

Offener Brief an den Bundesjustizminister 4 final.pdf

Bearbeitet von Thot

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Denn ansonsten macht es niemand. Der DJV und viele andere Autorengewerkschaften fordern nämlich unisono mit den Verlagen, uns die Hälfte unseres VG-Wort-Schecks künftig wieder wegzunehmen.

 

 

Das scheint nicht richtig zu sein. Der DJV unterstützt die Verabschiedung des Gesetzes im Sinne der Urheber (lag jedenfalls gestern in meiner Mailbox).

http://www.pressebox.de/inaktiv/deutscher-journalisten-verband-landesverband-hamburg-e-v/DJV-unterstuetzt-Aufruf-der-Initiative-Urheberrecht/boxid/778721

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Bei der Initiative von Tom Hillenbrand geht es konkret um die Ausschüttungsverteilung der VG Wort, nicht um das neue Urhebergesetz insgesamt.

Zum Nachlesen hier noch einmal sein erster Blogbeitrag zum Thema: Armer Autor ...

@ Ulf: Danke fürs Posten! Ich habe unterschrieben. Die meisten Links im Text funktionieren aber leider (bisher noch?) nicht.

 

Danke auch, SabineB. Das hatte ich noch nicht gesehen.

Bearbeitet von Martha

"Lady Annes Geheimnis", 2019, Lübbe Verlag

Mein Blog: Marthas Schreibtisch

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Mit Erlaubnis von Nina George teile ich ihren von Margot erwähnten Text zum Hillenbrand-Brief, der einen etwas anderen Blickwinkel darstellt.

Ich selbst bin nicht genug im Thema drin, um dazu etwas Qualifiziertes sagen zu können.

 

 

Warum ich den Brief an Heiko Maas betreffs der "Urheberpauschale" (Die es nicht gibt) NICHT unterschreibe:

Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,

leider sind die Behauptungen in dem sog. Offenen Brief zur „Urheberpauschale“ nicht zutreffend, sondern irreführend.
Dies ist der Kernsatz, auf den Herr Hillenbrand seine Behauptungen aufbaut:

"Spätestens seit dem Reprobel-Urteil des EuGH ist klar, dass die Urheberpauschale komplett den Urhebern zusteht. Die VG Wort hätte keinen Cent an die Verlage ausschütten dürfen. Schätzungen zufolge sind den Autoren dadurch seit 2001 rund 500 Millionen Euro entgangen – mit diesem Geld haben die Urheber unfreiwillig die Verlage subventioniert." 

Ich möchte darlegen, warum ich davon abrate, den Brief zu unterschreiben.

1) Das Reprobelurteil ist aufgrund einer Klage von einer IT-Tochter von Hewlett-Packard in Belgien gegen die dortige Verwertungsgesellschaft Reprobel ergangen.
Sie richtete sich gegen die sog. Geräteabgabe auf Multifunktionsdrucker – in Belgien.
In Belgien gilt dieses Urteil.
Nicht in der EU.
Nicht in Deutschland.
Nur in Belgien, nur bezüglich der Geräteabgabe auf Multifunktionsdrucker, und nur in Belgien.
In Belgien erging das Gesetz zur (EDIT: Höhe der) Verlegerbeteiligung vom König aus.
Es hat nichts mit den hiesigen Gegebenheiten oder Gesetzen zu tun.

Die Methode der Industrie, Verwertungsgesellschaften zu verklagen, um sich die Geräteabgabe zu sparen – uns fehlen seit 2008, seitdem es Gesetz in Deutschland ist, das sie zur Zahlung verpflichtet, jährlich 140 Millionen Euro – hat Methode.
Sie ist nicht dafür gedacht, Urhebern einen Vorteil zu schaffen, sondern der Industrie.

Wahr ist, dass der EU-Gerichtsspruch dennoch die Frage auffwirft, in wie weit Verwerter in Verwertungsgesellschaften vor dem Europarecht – das 2001 umgeschrieben und neu formuliert wurde – als Rechteinhaber bezeichnet werden.
Es geht nicht um die generelle Frage OB sie beteiligt werden sollen.

Das Schreiben von Maas und Grütters an Oettinger mit der definitiven Bitte, dies bei der derzeitigen EU-Novelle klarer zu formulieren, ging am Freitag von Berlin nach Brüssel. 
Er ist im Web einsehbar. 

2) Es gibt keine „Urheberpauschale“, das ist ein Kunstwort. 
Schon gar nicht steht Urhebern – in Belgien – jetzt „alles“ zu. Mehr noch, die Lesart des Urteils ist so uneindeutig wie widersprüchlich; es besagt nämlich erstmal, dass die Verlage die Einnahmen aus der Geräteabgabe die Hewlett Packard nicht zahlen wollte und zurück verlangt, genau das tun müssen:
Zurückzahlen.
In Belgien, immer noch.

Es heißt nicht: die 50 % (in Belgien) Gerätevergütung die bisher an Verleger gingen, gehen nunan die (belgischen) Künstler!

3) In Deutschland werden die sogenannten Verteilungsschlüssel - also wer erhält von was wie viel; von Tantiemen der Bibliotheken etwa, oder Einnahmen aus Lesezirkeln, oder von Hochschulen, oder von Radiosendungen, oder Kabelweitersendungen, oder von Kopiergeräten – nicht gesetzlich geregelt (Edit: Wie in Belgien vom König), sondern innerhalb der Verwertunggesellschaften als eine direkte Verhandlung zwischen Autoren und Verlagen. Dafür gibt es u.a. die Versammlung der Wahrnehmungsbrechtigten sowie die Versammlung der Mitglieder sowie die Versammlung der Aufsichtsratsgremien und Verwaltungsratsgremien.

D.h.:
Das Reprobelurteil gilt entsprechend nicht für die deutsche VG Wort.
Auch nicht bezüglich der Gesamtvereinbarungen der VG Wort, und schon gar nicht pauschal rückwirkend für alle Verträge und Gesamtverhandlungen.

4) Schätzungen zufolge… Verlage subventioniert …
ist ein sehr wolkiger Begriff, der treibt. Hier werden einfach mal munter Zahlen in den Raum geworfen.
Worüber reden wir hier denn: Geräteabgaben? Bibliothekstantiemen? Presse- und Repro (Lesezirkel)? Oder was?

Wahr ist, dass (Publikums)Verlage für 2012 96 Millionen Euro an die VG Wort rücküberweisen werden.
Grund:
Seit 2013 ff erhalten belletristische Verlage keine Ausschüttung mehr, seitdem Martin Vogel in Deutschland geklagt hat, weil er findet, dass sein wissenschaftlicher Verlag C H Beck nicht die 2000 Euro hätte erhalten sollen, die sie erhalten haben für eine anteilige Privatkopievergütung von Vogels diversen Werken.
Am 10. März wird hier das Urteil gefällt werden.
Wenn, dann wird danach die wesentliche Entscheidung über die VG Wort - und sieben andere Verwertungsgesellschaften - gefällt werden.

Verlage subventionieren: schöner Kampfbegriff. 
Es ist natürlich praktisch, Autoren als Opfer zu stilisieren und ALLE Verlage als die bösen Gierlappen.

5) Es ist leidlich naiv anzunehmen, dass, wenn sich jetzt mal eben VG Wort auflöst (Was der Brief von Tom Hillenbrand ja effektiv möchte) und die Verlage, Presseverlage, Eigenverlegerinnen, belletristische Verlage, Wissenschaftsverlage… rauswirft, dass den zurück bleibenden Autoren und Autorinnen das zuerkant wird, was hier so vehement gefordert wird.
Im Gegenteil.

Verträge werden aufgelöst, da sie nicht mehr mit den bestehenden Partnern geführt werden.
(Verträge mit Bibliotheken, Rundfunkanstalten, Lesezirkeln, der Bitkom, uswusf.)
Bis neue Verträge geschlossen werden, vergehen einige Jahre.
Diese Verträge werden nicht dieselben Qualitäten haben.
Sie werden geringere Quoten haben. Geringere Einnahmen.

Parallel werden Verlage auf ihrem Leistungsschutzrecht pochen.
Und sich von demselben Kuchen immer noch einen Anteil sichern.

Nur dass sie dann nicht mehr unter der Kontrolle des Aufsichtsgremiums der Autoren in der VG Wort stehen, sondern eigene Verhandlungen führen werden.

Ich bin seit einem Jahr im VG Wort Verwaltungsrat. Das ist das Aufsichtsgremium, das kontrolliert, wie die VG Wort arbeitet, und die sich in den Verhandlungskampf mit den Verlagen stürzt.
Ich mache das für eine Aufwandspauschale von 200 Euro. 

Somit sind mir Hintergründe vertraut. 
Jeder kann sich die aber auch auf der VG Wort-Seite anlesen. Sämtliche Geschäftsberichte, Verteilungsquoten und Quoten sind dort aufgeführt. Wer erhält was, wovon 30 %, wovon 50 %, wovon profitieren ausschließlich Autoren (Vom Autorenhilfswerk etwa oder den 7500 Altersvorsorgezuschuss ab Ü50) uswusf.

Es wurden Konsequenzen aller Urteile durchgespielt, nicht nur von mir, sondern vielen gewissenhaften, engagierten Autoren und Autorinnen vor mir.
Alle Konsequenzen heißt: alle. Auch eine Auflösung der VG Wort.

Um es kurz zu sagen:

Die Kontrolle und Verhandlungsfähigkeiten, die wir jetzt haben, sind das Beste, was wir je kriegen konnten und werden. 
Wir brauchen vor allem im Hinblick auf die Privatkopievergütung für Privatkopien im Internet und auf Tablets/Handys extrem starke Verwertungegesellschaften, die weltweit agieren und sich durchsetzen können.

Es geht nämlich nichts „von selbst“. Jeder Tarif muss wieder und wieder ausgehandelt werden.
Im Schnitt weigern sich Industrie/Gerätehersteller neun Jahre (!), bis sie die erste müde Euromark auszahlen. Wir erhalten seit acht Jahren keine Ausschüttung von Tablet-Herstellern, obgleich auf Tablets am meisten kopiert wird. Texte, Bidler, Bücher, Filme, uswusf. Jetzt erst hat sich die Industrie auf Tarife eingelassen, künftig werden 5 Euro pro neuem Handy auf insgesamt 13 Millionen in Deutschland lebende Wahrnehmungsberechtigte aller elf Kreativsparten ausgezahlt werden (Autoren, Komponisten, Filmemacher, Fotografen…). 

Um das durchzuhalten, um Prozesse zu führen um das Recht durchzusetzen gegen Gerätehersteller, braucht es einen starken Partner mit langem Atem.

Die VG Wort würde übrigens für eine Reorganisation viele Jahre benötigen. 

Wer von jenen, die heute solche Briefchen zeichnen, ist bereit, eine Verwertungsgesellschaft, die für uns eine weltweit nahezu einzigartige Inkasso betreibt (In den USA z.B. gibt es so etwas nicht) neu aufzubauen? 
Bewerbungen werden sicher gerne angenommen. 

6) Eine persönliche Anmerkung:

Zu glauben, dass Verlage (Buch, Presse, Wissenschafts, Zeitungsverlage…) keinen Schaden von jeglicher Privatkopie haben, die aus den von ihnen gedruckten, distribuierten, lektorierten, hergestellten Wortwaren entstünde, ist nicht gerecht. 

Natürlich kann jeder und jede das so sehen, wenn er oder sie das will. Vor allem jene, die die Erfahrung machten, dass ihr Verlag sie hinten und vorne benachteiligt. Das verstehe ich und kann es gut nachvollziehen, dass man demjendigen nichts gönnt außer juckenden Fußpilz für den Rest des Lebens.

Aber es geht ja nicht nur um Belletristik. Die 488.000 Mitglieder der VG Wort sind ein Gemisch aus Profiautoren, Einmalautoren (Ja, auch Selbstverlegerinnen), Presseverlagen, Publikumsverlagen, Hörspielproduzenten, Synchrondrehbuchschreibern, Drehbuchautoren, Wissenschaftsverlagen, und, und, und. 

Ein kopierfähiges Produkt zu erstellen beruht nicht nur auf der Lieferung eines Textes. Aus Drehbüchern werden Filme, aus geschriebenem Wort produzierte Radiofeatures, aus der Story in deinem Rechner ein gedrucktes, gebundenes, gecovertes, im besten Fall bearbeitetes Werk. 

Natürlich müssen Debatten über Zufriedenheit und Unzufriedenheit geführt werden.
Auch und sicher immer wieder über die Verteilungskämpfe im Kulturmarkt.

Doch in der Form des Offenen Briefes, die Behauptungen und Polemik mischt, sind Debatten über Zukunftsfähigkeit, über Fairness, über juristische Hintergründe und die Zukunft der Verwertungsgesellschaften nicht sonderlich konstruktiv.

Bearbeitet von Mascha
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Ich denke mal, dass die inzwischen 757 Schriftsteller und Journalisten, die den Brief unterschrieben haben, ziemlich gut wissen, worum es geht, nur dass sie der Ansicht sind, dass die Verlegermeinung bereits zu Genüge von den Verlagen selbst verteidigt wird.

Bearbeitet von AndreasS
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Das juristische Klein-Klein (welches Urteil, ob Belgien oder nicht) interessiert  mich hier weniger. Ich bin einfach für eine Stärkung der Urheberrechte. Wenn man sich anschaut, was der Handel an einem Buch verdient und die Verlage, da kommen wir Autoren doch ziemlich schlecht weg. Sogar der Staat mit seinem reduzierten Steuersatz von 7% verdient mehr an meinem Taschenbuch als ich. Da ist was nicht in Ordnung. Und mit ein Grund ist, weil jeder kleine Autor für sich alleine eine schlechte Verhandlungsposition hat, außer er ist der Mega-Bestseller-Autor. Deshalb finde ich eine gemeinsame Stimme in solchen Belange wichtig und unterstützenswert.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Danke, AndreasS und Ulf. Euren Positionen schließe ich mich an.

Übrigens geht die Zahl der Unterzeichner nun schon auf die 900 zu.

Bearbeitet von Martha

"Lady Annes Geheimnis", 2019, Lübbe Verlag

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http://wuerziworld.de/Smilies/ess/ess33.gif 

Es ist deprimierend genug, zu erfahren, dass sich ausgerechnet Herr Null-Ahnung-Nix-Blick Oettinger darum zu kümmern hat … 

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Mich verblüffen immer wieder Aussagen, die von der VG Wort und der Verlegerseite sowohl über ihre Presseorgane als auch über Kommentare veröffentlicht werden. Ich versuche, Verständnis für diese Positionen aufzubringen, werde aber immer wieder abgestoßen von der Geringschätzung, die Autoren da zwischen den Zeilen oder ganz offen entgegengebracht wird. Oder bin ich inzwischen so überempfindlich geworden? Sagt mir, wenn ich das alles falsch verstehe.

 Z.B. der folgende Absatz:

München, den 20. Februar 2016: Die VG WORT veröffentlicht Fragen und Antworten zur Verlegerbeteiligung auf ihrer Homepage. Diese beziehen sich auf den offenen Brief von Autoren an Justizminister Heiko Maas vom 19. Februar 2016 („Urheberpauschale für Autoren“)
.
»Welche Rechte nimmt die VG Wort wahr?

Die VG WORT nimmt vor allem gesetzliche Vergütungsansprüche (z.B. die „Kopierpauschale“) wahr, die als sogenannte „Zweitrechte“ keine Ausschüttungen ermöglichen, die den Lebensunterhalt eines Autors absichern könnten.
„Erstrechte“, die Gegenstand des Verlagsvertrags sind, werden nicht über die VG WORT abgewickelt. Im Übrigen gilt auch bei der VG WORT, dass Vergütungen für Werke grundsätzlich nur gezahlt werden, wenn diese kopiert, ausgeliehen, in das Intranet von Hochschulen oder Schulen eingestellt oder in sonstiger Weise relevant genutzt werden.
Eine Garantie auf einen jährlichen Scheck der VG WORT gibt es nicht.«


Dass die Ausschüttungen der VG Wort in den vergangenen Jahren, obwohl geringer als vielleicht korrekt gewesen wäre, zu unserem Lebensunterhalt beigetragen haben, haben wir uns also alle eingebildet? Was für unsympathische oder einfach nur achtlose Gedankengänge stecken dahinter, wenn man mir als Autorin sagt, ich dürfte das Geld der VG Wort überhaupt nicht in meine Einkommenskalkulation einbeziehen, weil es keine Garantie für eine Zahlung gibt, (Was wohl jedem klar ist.) aber gleichzeitig das Wehklagen der Verlage ganz groß schreibt, deren Existenz bedroht sein soll, wenn sie auf das Geld von der VG Wort verzichten müssen?

Ich finde es entsetzlich, in eine extreme Gegenposition zu den Verlagen gedrängt zu werden, weil ich schon mit vielen Verlagsmenschen zu tun hatte, die ich schätze und denen ich bestimmt nichts missgönne. Aber die Art dieser Debatte ist unerträglich.

"Lady Annes Geheimnis", 2019, Lübbe Verlag

Mein Blog: Marthas Schreibtisch

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Was für (…) Gedankengänge stecken dahinter, wenn man mir als Autorin sagt, ich dürfte das Geld der VG Wort überhaupt nicht in meine Einkommenskalkulation einbeziehen, weil es keine Garantie für eine Zahlung gibt, (Was wohl jedem klar ist.) aber gleichzeitig das Wehklagen der Verlage ganz groß schreibt, deren Existenz bedroht sein soll, wenn sie auf das Geld von der VG Wort verzichten müssen?

 

Hervorragende Frage!

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Ich finde es entsetzlich, in eine extreme Gegenposition zu den Verlagen gedrängt zu werden, weil ich schon mit vielen Verlagsmenschen zu tun hatte, die ich schätze und denen ich bestimmt nichts missgönne. Aber die Art dieser Debatte ist unerträglich.

 

Ganz genauso geht es mir auch.

Ich bin froh und dankbar, dass Tom Hillenbrand diese Initiative ergreift für uns alle.

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen."

Erich Kästner Vorträge und Lesungen einstudieren  und  Autorenseite Juliane Breinl

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