Zum Inhalt springen
(JenniferB)

Stammel oder stammle ich?

Empfohlene Beiträge

Ihr Lieben,

 

Jugendbuch, Ich-Perspektive einer 16jährigen im Hier und Heute, Präsens.

Eher locker gehaltener Ton.

 

"...", stammel ich  ODER

"...", stammle ich?

 

Ich bin mir nicht einig mit mir selbst.

Wie würdet ihr entscheiden? Und warum?

 

Lieben Dank,

Jenny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Jenny!

 

Offiziell wird das Verb in der Ich-Form so konjugiert: ich stammele / ich stammle. Beide Versionen sind also richtig. Wenn es ein eher lockerer Ton ist, würde ich "stammel ich" schreiben, denn wir lassen in der ersten Person Sg. ja ständig das "e" am Ende des Verbes weg: "ich trink, ich ess, ich mach", also dann warum nicht "ich stammel"?

 

LG

Angelika

"Wem die Deutschstunde schlägt", Goldmann Verlag, 2014

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hm. Das mach ich in der wörtlichen Rede.

Im Fließtext würde ich das bei diesen Verben niemals tun ;D

 

Aber ein guter Anhaltspunkt, dann werde ich meine Toni im Fließtext wohl "ich stammle" sagen lassen, sollte sie es in der wörtlichen Rede erwählen, kann sie "Ich stammel rum" oder "ich hab voll gestammelt" stammeln.

Das dürfte dann passen, oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde, wenn das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist und deine Prota im Jugendjargon spricht bzw. denkt, kannst du "stammel ich" auch im Fließtext benutzen. Es hängt natürlich davon ab, wie der Rest des Fießtextes gestaltet ist. In der wörtlichen Rede passt es wie die Faust aufs Auge. Am besten vorneweg noch mit "Ey, Alder." ;D

 

LG

Angelika

"Wem die Deutschstunde schlägt", Goldmann Verlag, 2014

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Oh Gott, Jugendjargon - nein bloß nicht!

Meine Tochter liest gerade ein Jugendbuch, das sehr umgangssprachlich im Jugendjargon geschrieben ist. Und obwohl es wirklich *exakt* den Ton trifft, den die drauf hat, rollt sie ganz entsetzlich die Augen darüber.

Sie fühlt sich dadurch vermutlich ertappt gedisst.

Ich versuche mich da immer an einem Mittelding, um es nicht zu übertreiben. Aber das bedeutet dann, bei jedem Wort neu überlegen, und bei manchen bin ich mir nicht sicher.

 

LG Jenny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Amüsant, das mit deiner Tochter. Ich frage mich manchmal, was wir in dem Alter so alles von uns gegeben haben. Bestimmt war es bei uns nieee so schlimm. ;D Ich wünsche dir viel Erfolg beim Finden des Mitteldings.

 

LG

Angelika

"Wem die Deutschstunde schlägt", Goldmann Verlag, 2014

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte ein ähnliches Problem, ebenfalls Jugendbuch, Ich-Perspektive, Präsens. Aber für mich stellte sich nur die Frage, ob ich das e tilge oder nicht:

 

"stammele ich"

ODER

"stammle ich"

 

Beide Formen sind laut Duden korrekt. Wir haben uns dann im Lektorat dazu entschieden, das e in allen Verben zu tilgen, bis auf modeln, weil "modle ich" irgendwie gar seltsam aussah.

"stammel ich" empfinde ich als falsch bzw. Jugendjargon.

 

LG Marion

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde "stammle" nehmen. Umgangssprache in der direkten Rede ist okay, kann aber auch schon heikel sein. Und Jugendsprache  - vor allem, wenn sie von Erwachsenen aufgeschrieben wird - nur in homöopathischen Dosen. Sonst wirkt es m.E. leicht anbiedernd.

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir lehren immer noch: Bei Verben auf -eln (vereinzelt auch -ern) fällt das e in der 1. Person Singular aus:

ich lächle

ich sammle

ich stammle

 

Armes e, ich bedaure dich (oder schreibt jemand ich bedauere?),

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ach, Große Angelika, du bist und bleibst die Beste im stammeln, lächeln und sammeln!

Jedenfalls bleibt die Tatsache, dass es im Leben nicht darum geht, Menschen richtig zu verstehen. Leben heißt, die anderen misszuverstehen ... Daran merken wir, dass wir am Leben sind: wir irren uns. (Philip Roth)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...