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Elli

Lektorat dringend gesucht - Fehlerquote in Büchern

Empfohlene Beiträge

Liebe Elli,

 

vielen Dank für den Link! Ich werde ja nun selbst dafür bezahlt, Schreibweisen und, wenn ausreichend Zeit, auch Fakten für Zeitschriften zu überprüfen, muss aber gestehen, die Beispiele in diesem Artikel für eine normale Fehlerquote zu halten. Ja, war das wirklich einst besser? Hatte ein Lektor für jedes seiner Bücher so richtig, richtig lange Zeit? Ich vermute nicht. Für die Großen, ja, aber für die Mittleren, die Unbekannteren?

 

Also, Davidswache oder Davidwache, das empfinde ich als spitzfindig, selbst als Ex-Hamburgerin.

 

Liebe Grüße

Kerstin

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Bei "Verließ", was mir in der tat schon in manchen Büchern begegnet ist, rollen sich mir allerdings die Zehennägel auf.

 

Bei manchen Büchern gleichen Verlags bzw. gleichen Lektorats können die Unterschiede tatsächlich gewaltig sein. Was dann wohl wirklich damit zu tun hat, welche Qualität das Ursprungs-MS hat.

 

Ob es früher besser war? Das am katastrophalsten mit Fehler durchsetzte Buch, an das ich mich auf Anhieb erinnere, ist 21 Jahre alt.

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Der Artikel kommt mir wie die Häufige Klage vor: Früher war alles besser.

Interessant wäre es einmal wirklich repräsentativ dies in Zahlen zu recherchieren, anhand ganzer Bücher ginge das nicht, aber anhand von zufällig herausgegriffenen Beispielseiten.

 

LG

Heike

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Ich muss zugeben, dass ich ebenfalls sogar bei großen PV immer mehr Fehler entdecke. Aber es kann auch sein, dass man mittlerweile aufmerksamer liest.

So gesehen haben uns alle ja Schreibkurse und die Arbeit mit Lektoren eine andere Sicht verpasst. Man ist nicht mehr der naive Leser von einst, der einfach nur unterhalten werden möchte. Man liest viel kritischer.

Allerdings weiß man auch, wie schnell einem etwas durch die Finger (Augen) gleiten kann.

Mich persönlich stören aber Rechtschreibfehler nicht ganz so sehr wie Logikfehler.

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Meine Freunde stöhnen schon immer auf und rollen die Augen, wenn ich mal wieder auf einen Schreibfehler hinweise.

Sie nennen mich "die Fehlerfinderin", und meinen das nicht unbedingt positiv. Auf Speisekarten, Museumsschildern, natürlich in Zeitungen, Büchern etc. - nur eben in den eigenen Büchern nicht. Da überlese ich gerne meine Fehler 8-)

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Interessanter Artikel. Erst gestern lektorierte ich aus einem Text "Belle Etage" heraus, und jetzt taucht das in dieser Geschichte ebenfalls auf. 

 

Bei meinen Büchern lesen in der Regel zwei professionell arbeitende Journalisten plus die Lektorin des Verlags sowie ich selbst zwei bis dreimal alles gegen. Umso unbezahlbarer der Moment, wenn das Buch druckfrisch auf dem Tisch liegt, der Autor schlägt es auf und sieht ... einen fetten Schreibfehler. 

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Ich hab hier eine Druckfahne aus dem unterenmittleren Autorensegment liegen ... und ja, es war dem Verlag egal ... (schon im ersten Satz war ein Fehler) ... Zum Glück war ich dieses Mal hartnäckig und darf meinen Roman noch mal ins Lektorat schicken ... 

 

Und doch, es stört mich, wenn ich Fehler in Büchern finde. Egal, ob es Rechtschreibung/Grammatik oder Logik oder einfach nur im Satz zu finden ist. Keine gute Arbeit für gutes Geld und ich finde es schon erstaunlich, dass Leser die Sache einfach so schlucken. 

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Keine gute Arbeit für gutes Geld und ich finde es schon erstaunlich, dass Leser die Sache einfach so schlucken.

 

Ich bin mir sicher, dass schon viele Leser die Fehler bemerken. Es beschwert sich eben nur ein Bruchteil von ihnen. (So wie von allen, die ein Buch lesen, auch nur ein Bruchteil eine Rezension schreibt). Ich habe auch schon Fehler entdeckt, war allerdings zu faul, den Verlag darauf hinzuweisen ... :p

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Ach ja ... es ist immer leicht, die Schuld bei anderen zu suchen. Klar es gibt auch unter Lektoren und Lektorinnen echte Knallschoten, ebenso wie unter Autoren: die aber verallgemeinernd "Kotzbrocken" nennen  zu lassen, das fördert nicht gerade die Bereitschaft den Inhalt des Textes ernst zu nehmen. Was ich dann auch nicht tue. Rainer Moritz zählt ein paar sehr schöne Stilblüten und Fehler auf - amüsant, mehr nicht. Wie schon gesagt wurde: Substanz hat das nicht, da müsste sich Herr Moritz schon etwas mehr anstrengen und sich ans Zählen machen, und aus Hunderten Büchern über ein oder zwei Dekaden die Lektoratsfehler (wenn es denn welche sind) auflisten und vergleichen. Und dann müsste man die auch noch kategorisieren: Rechtschreibung, Grammatik, Logik, Recherche oder gar ein Übersetzungsfehler (da liegt nämlich auch einiges im Argen)... eine Aufgabe, einer oder sogar zweier Doktorarbeiten würdig.

 

Was mir auffällt: Die Leistung der Journalisten ist in den letzten Jahren deutlich schlechter geworden. Da werden Thesen aufgestellt aus der winzigen Erfahrungswelt eines einzigen Journalisten, als Wahrheit verkauft, und nichts ist dahinter, als das Bedürfnis des Schreiberlings, sich zu profilieren.

 

So weit so schlecht.

 

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Was mir auffällt: Die Leistung der Journalisten ist in den letzten Jahren deutlich schlechter geworden. Da werden Thesen aufgestellt aus der winzigen Erfahrungswelt eines einzigen Journalisten, als Wahrheit verkauft, und nichts ist dahinter, als das Bedürfnis des Schreiberlings, sich zu profilieren.

 

Was daran liegen könnte, dass die Zeitungen, Print und online, immer mehr zu sparen versuchen, auch an den Journalisten. Das geht natürlich zu Lasten der Qualität, und man leistet sich lieber einen Anfänger als den teureren, erfahrenen Schreiber. :/

Wie weit die Vergütungen auseinander gehen können, zeigt u.A. ein Blick hier: http://wasjournalistenverdienen.tumblr.com/

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Bei meinen Büchern lesen in der Regel zwei professionell arbeitende Journalisten plus die Lektorin des Verlags sowie ich selbst zwei bis dreimal alles gegen. Umso unbezahlbarer der Moment, wenn das Buch druckfrisch auf dem Tisch liegt, der Autor schlägt es auf und sieht ... einen fetten Schreibfehler. 

Oh ja, das kenne ich! ;D

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Liegt sicher auch an unserer schnelllebigen Zeit. Die Bücher müssen raus, raus, raus, möglichst viele.

Schließlich lauert die immer größer werdende Konkurrenz der selfpuplishing-Bücher, die den Verlagen sicher zusetzen.

Hand aufs Herz, die meisten LeserInnen schauen nicht so genau, wie wir Schreibende es tun.

 

lg

Chrstine

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Unvergesslich für mich der Moment, als mein Buch auf dem Tisch lag und der Titel auf dem Buchrücken falsch geschrieben war.

Als ich beim (großen!) Verlag anrief, hatte es noch keiner gemerkt!

Ich habe vergeblich versucht, das Schreddern der Auflage (sicherlich über 2000) zu verhindern - was hätte man alles damit anfangen können!

 

Gruß

Wilfried

"Green net" (der Roman über das geheime Leben der Bäume) jetzt in allen Buchhandlungen. https://www.amazon.de/dp/3942498200. http://www.green-net-roman.de

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Mein persönlicher Eindruck ist auch, dass es heutzutage mehr Fehler in den Büchern gibt, aber seit ich selbst lektoriere, sehe ich das nicht mehr so eng. Und eventuell ist mein subjektiver Eindruck ja auch falsch. Oder bei den vielen Fehlern, die man in manchen schnell bei Amazon hochgeladenen Kindles findet, stumpft man doch etwas ab. Wie Fußballspieler heißen und ob ihre Namen richtig geschrieben werden, könnte ich nie überprüfen, denn das weiß ich selbst nicht. Ich würde auch nie ein Fußballbuch lesen, deshalb kratzt mich das nicht. Fußball und Buch, das ist für mich ein Widerspruch in sich.

 

Man kann noch so genau lesen, man übersieht immer etwas. Und dann kommt irgendein Pfennigfuchser und weist einen darauf hin. Wenn sich die Fehler allerdings häufen, dann frage ich mich schon, was die großen Verlage - denn um die allein ging es ja hier - da machen. Bei kleineren Verlagen wie denen, für die ich arbeite, sehe ich aber auch, dass die Qualität der eingereichten Manuskripte oft katastrophal ist. Autorinnen und Autoren, die kein Komma setzen können, die die Groß- und Kleinschreibung nicht beherrschen, die keine Ahnung davon zu haben scheinen, dass Wörter einen ganz anderen Sinn erhalten können, je nachdem, ob man sie getrennt oder zusammen schreibt. Je jünger, desto schlimmer. Da haben die diversen Rechtschreibreformen zugeschlagen.

 

Wem soll man da nun einen Vorwurf machen? Den Autorinnen und Autoren, die in der Schule jedes Jahr eine neue Rechtschreibung gelernt haben und gar nicht mehr wissen, wie man richtig schreibt? Bei denen sich kein Lehrer die Mühe gemacht hat, ihnen auch nur ansatzweise die Kommaregeln beizubringen, oft, weil die Lehrer es selbst nicht konnten. (Eine Schulfreundin von mir ist Lehrerin, Deutschlehrerin u.a., und kann kein Komma setzen.) Denen gesagt wurde, der Inhalt ist wichtig, die Rechtschreibung und Grammatik ist unwichtig? Und dann reichen sie frohgemut ein Manuskript ein und bekommen zu hören, sie können kein Deutsch? Beleidigte Antwort einer Autorin an mich: "Meine Deutschlehrerin sagt, ich schreibe gut." Basta.

 

Selbst wenn ich 90% oder sogar 99% der Fehler in einem solchen Manuskript korrigiere, bleiben immer noch haufenweise übrig. Und irgendwann sieht man sie einfach nicht mehr. Man kann ein Manuskript auch nicht zehnmal lesen, um noch mehr Fehler zu beseitigen. Wer soll das bezahlen? Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

 

Wenn ich allerdings die Rechtschreibprüfung über ein Manuskript laufen lasse und die mir schon jedes zweite Wort als falsch anzeigt, dann gebe ich das Manuskript zurück und verlange von der Autorin oder dem Autor, dass sie wenigstens die Rechtschreibprüfung über ihren Text laufen lassen sollen, bevor sie es an den Verlag schicken.

Bearbeitet von Michelle
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