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(Mascha)

Wie plant ihr eure Romane?

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Hm, irgendeine schräge Mischung.

 

Es gibt eine Anfangsidee, meist irgendein Detail, ein Umstand, zB. "Xy könnte ein prima Mordwerkzeug oder Motiv abgeben".

 

Dann die Figuren. Bei der Krimiserie habe ich die Heldin, da überlege ich neben der Krimihandlung was ihr Thema dabei ist.

 

Danach ein mehr oder weniger genaues Exposé. Mit Beginn der Handlung bis zur Auflösung. Ja, immer mit Täter, Motiv, Tatwaffen usw.

 

Den Figuren spendiere ich dann noch Figurentagebücher und überlege mir ihre Gefühle - letzteres mache ich natürlich auch weiter parallel während des Schreibens.

 

Aber Modelle haben sich für mich nie als voll tragfähig erwiesen, höchstens Teile davon.

 

ZB. Drei-Akt-Modell: ja, es gibt Anfang/ein Mord geschieht/wird entdeckt, Hauptteil/Aufklärungsarbeit, Ende/Aufklärung.

 

Oder die Heldenreise, die wende ich an im Sinne von: Heldin muss aus ihrer (relativ) heilen Welt in die Welt des Bösen eintauchen & kommt mit der Lösung zurück. Ich habe das übrigens lange nicht richtig kapiert, wie die Heldenreise auf Mordfälle anwendbar ist, kam mir immer fremd vor, von wegen Mentoren und Kampf gegen Drachen und Amulette, die am Ende mitgebracht werden.  (Randbemerkung: da habt ihr ein persönliches Geständnis wie im Nachbarthread 'gefordert'. ;-))

 

Manchmal verwende ich also Elemente daraus, manchmal weniger bis gar nicht oder vielleicht unbewusst.

 

Ich habe für mich erkannt, dass zu viel Planung nicht für mich funktioniert, aber die "Eckdaten" habe ich schon gern.

 

Liebe Grüße,

Anni

Autorin | Ein  Buch schreiben

Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher

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Na ja, bis jetzt war ich ja eher Bauchschreiberin, habe mich aber jetzt dazu durchgerungen, meinen nächsten Roman, einen LiRo, mit Hilfe des Schneeflockensystems zu planen. Mal sehen, ob das besser funktioniert bzw. ob ich überhaupt damit kann. 

 

LG Cornelia

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Ich suche eigentlich nur nach Konfliktpotential. Die Figuren bzw. Figurentypen sind so gut wie festgelegt, weil ich meist Reihen schreibe. Ich drapiere die Konflikte um die Figuren und gebe die grobe Richtung vor, in der sie die Lösung finden. Das war's an Planung, alles andere kommt unverhofft, die Haken und Fallstricke, die Verwicklungen, das Fleisch eben. 

Das führt u. U. dann dazu, dass ich dem Lektor später sagen muss: ähm, das Ende ist aber jetzt ein bisschen anders als im Exposé ... Macht aber meistens nichts.

Ich bin 3/4 Bauchschreiber. Merkt man, oder?

 

Brunhilde

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Idee, Kurzexposé, längere Inhaltsangabe, dann ein Plot, der sich an das Drei-Akte-System anlehnt, ihm aber nicht zwingend folgen muss, dann Schreiben. Fertig!

 

Wieso brauche ich eigentlich immer so lange dafür?

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Wenn es darum geht, einen Vertrag zu bekommen, konzipiere ich anhand einer Grundidee das Exposé nach dem Drei-Akt-Schema.
Für einen meiner Verlage schreibe ich dann auch einen Szenenplan, weil die Lektorin das gern hätte.

 

Ich muss allerdings feststellen, dass ich nach wie vor lieber beim ersten Satz anfange, ohne mehr als die erste Szene zu kennen. Also reines Bauchschreiben und schauen, was passiert, immer neugierig, was in 10 Seiten wohl los sein wird.

Das ist und bleibt mehr "meins".

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Ich muss allerdings feststellen, dass ich nach wie vor lieber beim ersten Satz anfange, ohne mehr als die erste Szene zu kennen. Also reines Bauchschreiben und schauen, was passiert, immer neugierig, was in 10 Seiten wohl los sein wird.

Das ist und bleibt mehr "meins".

Meins auch, und ich bin froh, dass ich damit nicht allein bin. ;D

 

LG Cornelia

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Moin,

 

ah, interessantes Thema. Wenn ich so eine Idee habe, eine Figur mir in den Kopf springt, lese und recherchiere ich ein bisschen rum, was hat es so gegeben zu der Zeit, wie lebten die Leute, was haben sie gemacht, was hat sie bewegt - ich bin ja immer beim historischen Roman. Ich schreibe erste Ideen auf, spiele herum, hetz Leute aufeinander. Manchmal fallen mir schon Namen ein, die ich dann notiere. Nachdem ich auf diese Weise zu Anfang, Schluss und ein bisschen zwischendrin gekommen bin, schreibe ich ein recht verunglücktes Exposé und weiß dann wo noch Lücken sind. Die füllen sich, das Exposé wird besser, bis es irgendwann an den Verlag geht.

Aus dem Exposé schreibe ich einen Handlungsabriss und vielleicht noch eine Langversion, wo alles das drinsteht, was im Exposé fehlt oder nur sehr zart angedeutet ist. Das ist in kleine Abschnitte unterteilt, von Sachen, die unbedingt hintereinander passieren müssen. Zu jeden dieser Abschnitte plane ich die Szenen, die mir einfallen, verwerfe alte Ideen und arbeite neue ein. Die Eckpunkte der Handlung bleiben, aber da Fleisch dazwischen ändert sich und irgendwann schreibe ich dem Verlag ein neues Exposé. Das hört beim Schreiben nicht auf, und irgendwann habe ich eine ziemlich ungeordnete Erstversion, die ich in der ersten Überarbeitung zu einem zusammenhängenden Text hinbügel. Das hat sich bei mir als die Arbeitsweise herausgestellt, mit der ich am besten zurechtkomme.

 

Das ist so eine Mischung zwischen planen und Bauch. Ob es einer Methode enspricht, hat mich nie gekümmert, aber ich bin auf diese Weise zufriedener als bei meinen ersten Romanen, wo ich zunächst viel mehr geplant habe, bevor ich die erste Szene schrieb. Das hat mich viel Kraft gekostet, mehrere hundert Romanseiten aus dem hohlen Kopf zu schöpfen von Anfang bis Ende.

 

Wenn ich das noch mal so durchlese, hört es sich nach ziemlich viel Chaos im Kopf an ...

 

Besten Gruß von BirgitJ

"Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau 2021; "Die Maitresse", Aufbau 2020; "Das Erbe der Porzellanmalerin", Aufbau 2019; "Das Geheimnis der Zuckerbäckerin", Aufbau 2018; "Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau 2017; "Der Duft des Teufels" Aufbau 2017; "Luther und der Pesttote" Aufbau 2016; "Die Tochter von Rungholt" Aufbau 2014
http://www.bjasmund.de

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Ich überlege mir erst einen Arbeitstitel (vorher habe ich noch nichts), der sich spannend anhört und der was hergibt.

 

Von dem Titel komme ich dann zur Idee; also zur Ausgangssituation - das ist der Anfang des Buches.

 

Dann kommt die Auflösung (mit Backstory, Motiv des Täters und allem was dazugehört).

 

Dann das Ende (Showdown o.ä.). Anschließend der Midpoint. Dann die Wendepunkte bei ca. einem und drei Viertel.

 

Und dann muss ich "nur noch" alles dazwischen füllen, was aber tatsächlich ziemlich schnell geht.

 

Dann formuliere ich alles ausführlich aus (auf ca. sieben oder acht Normseiten).

 

Und erst dann fange ich an zu schreiben.

Bearbeitet von MichaelT
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Ich muss allerdings feststellen, dass ich nach wie vor lieber beim ersten Satz anfange, ohne mehr als die erste Szene zu kennen. Also reines Bauchschreiben und schauen, was passiert, immer neugierig, was in 10 Seiten wohl los sein wird.

Das ist und bleibt mehr "meins".

Meins auch, und ich bin froh, dass ich damit nicht allein bin. ;D

 

 

 

war ich auch sehr, dann aber zunehmend genervt davon, entweder den Karren an die Wand zu fahren oder viel überarbeiten zu müssen.

 

Somit: Mischform "erfunden". ;-)

 

LG

Anni

Autorin | Ein  Buch schreiben

Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher

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Bei mir sind immer zuerst die Figuren da. Aus ihnen ergibt sich schon mal das Setting und daraus in der Regel, welchem Genre die Geschichte zuzuordnen wäre. Dann kommen ein paar Eckpunkte der Story hinzu sowie das Ende. Der Rest ...

Sagen wir mal so: Ich beginne immer ganz tapfer zu planen, schreibe mein Exposé, meinen Plot-Plan und beginne danach zu schreiben. Dann, meist um Seite 40 herum, beginnen meine Figuren nödelig zu werden, murren und gehen irgendwann in den Streik (ca Seite 80). Eine Weile quäle ich mich noch herum und versuche, etwas Anständiges hinzubekommen. Bis ich aufgebe und mit dem Minimum an Konsenz ("Das Ende bleibt aber, wie ich es wollte") meinen Figuren die Regie überlasse. Von da an flutscht es.

Die Verlage hat das bisher, zum Glück, nicht gestört.

 

LG Yvonne.

 

PS: Den Plot aus der AG habe ich aus diesem Grund mittlerweile komplett geschmissen und geändert, Mascha!

Neu: "Rosenwein und Apfeltarte" Roman, Juni 2018

http://www.yvonnes-romanwelten.de

Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul (Friedrich Hebbel)

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Bei mir fängt es mit einer Grundidee an: eine bestimmte Szene, ein Konflikt, eine besonders skurrile Person.

Dann schreibe ich ein Expose mit dem groben Handlungsverlauf.

Ich fange an zu schreiben und merke, dass das Expose nix taugt.

Ich zweifle an mir und meinem Beruf und packe alles tief unten in die Schublade.

Ich habe eine Idee, wie ich die Geschichte retten könnte. Krame alles wieder vor, streiche von den bereits fertigen 50 Seiten die Hälfte und schreibe wieder drauf los - nachdem ich ein neues Expose gemacht habe, natürlich

 

Wenn ich diesen Zyklus lange genug wiederholt habe, ist irgendwann das Buch plötzlich fertig.

:-)

 

Maria

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

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Total interessant, eure Antworten. keep it coming, please!

 

Die Ideen zu meinen drei Familiengeheimnis-Romanen haben immer mit Orten begonnen: Dem Dorf, in dem ich gelebt habe und dem Comer See, dann dem Palazzo Fortuny in Venedig und im nächsten Turin mit seinen Kaffeehäusern und Tunnelanlagen. Wen ich mich an diesen Orten umsehe und über sie recherchiere, stoße ich auf Geschichten oder Details, die eine Verbindung herstellen und aus denen erste Ideen für Figuren entstehen.

Ich mache mir sehr viele Notizen von Hand, probiere verschiedene Konstellationen und Abläufe aus. Das ist weniger ein Ausdenken als ein Nachspüren – so, als wäre die Geschichte schon da und ich muss nur den richtigen Zipfel erwischen, um sie zu mir heranzuziehen. Diese Phase mag ich am liebsten, weil ich keine Ahnung habe, was am Ende dabei herauskommt.

Als Nächstes schreibe ich ein ziemlich ausführliches Exposé, um zu sehen, ob auch alles zusammenpasst. Ich benutze kein Plotmodell, sondern gehe ziemlich intuitiv vor (habe aber festgestellt, dass meine Geschichten ziemlich genau dem Sieben-Punkte-System von Dan Wells folgen).

Figurentagebücher gibt es bei mir nicht, aber ich beschäftige mich intensiv mit der Motivation der Figuren, ihrem Streben und Bedürfnis.

 

Wenn das Exposé passt, schreibe ich einen Kapitelplan, an den ich mich bisher auch ziemlich gehalten habe.

 

Bei dem Roman, zu dem ich gerade das Exposé geschrieben habe, lief es zum ersten Mal anders: Alles begann mit einer bestimmten Situation, die mich interessiert hat. Ich habe mich gefragt: Wie wäre es wohl, wenn man jemanden in so eine Situation hineinsteckt und welche Konsequenzen hätte das? Der Ort spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

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Mich springt meistens irgendwann irgendwo (sehr oft morgens beim Laufen) eine Idee an, die sich in meinem Kopf festsetzt.
Ich schreibe dann zunächst alles per Hand auf, anders geht das nicht. Wobei mir immer der Name der Hauptfigur total wichtig ist. Wenn ich den noch nicht habe, ist mein Hirn blockiert. Ist der Name da, hab ich meistens ein 2. Problem: der Arbeitstitel. Ohne den geht's nämlich auch nicht.
Manchmal ist der aber auch das Erste, was ich habe und baue drumherum die Geschichte auf.
Ich schreibe ein Exposé und schicke es meiner Lektorin.
Ich bin ebenfalls Bauchschreiberin, planen kann ich nicht. Das hab ich ein-zweimal probiert und bin total gescheitert.

Ich lasse meine Figuren erzählen und schreibe mit. Ich weiß eigentlich nie, was im 3. Kapitel passiert, wenn ich das 1. vor mir habe.
Darum gebe ich bei der Manuskriptabgabe auch immer ein aktuelles Exposé mit ab, dann kann meine Lektorin schon mal sehen, was sich geändert hat.
Das war bisher auch nie ein Problem.

Meinem Verlag ist wichtig, dass die Geschichten irgendwo an der Ostsee spielen. Also spielen sie irgendwo an der Ostsee. In allen anderen Dingen lässt man mir sehr viel Freiheit. Und manchmal kann man sogar Geschichten durchboxen, für die es eigentlich schon mal ein "Nein, eher nicht" gab. ;)


 

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Ich schreibe dann zunächst alles per Hand auf, anders geht das nicht. Wobei mir immer der Name der Hauptfigur total wichtig ist. Wenn ich den noch nicht habe, ist mein Hirn blockiert. Ist der Name da, hab ich meistens ein 2. Problem: der Arbeitstitel. Ohne den geht's nämlich auch nicht.

 

 

 

Oh ja, das ist bei mir genauso!

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Ich schreibe dann zunächst alles per Hand auf, anders geht das nicht. Wobei mir immer der Name der Hauptfigur total wichtig ist. Wenn ich den noch nicht habe, ist mein Hirn blockiert. Ist der Name da, hab ich meistens ein 2. Problem: der Arbeitstitel. Ohne den geht's nämlich auch nicht.

 

 

Oh ja, das ist bei mir genauso!

 

Und bei mir auch... ;)

 

LG Cornelia

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Wobei mir immer der Name der Hauptfigur total wichtig ist. Wenn ich den noch nicht habe, ist mein Hirn blockiert.

 

Ja, so geht es mir auch, Susanne!

Ob Billie Pinkernell oder Karo Rutkowsky – erst als sie ihre Namen hatten, wusste ich wer und wie meine Reihen-Figuren waren. Ähnlich bei Darcy, den Glückskater, über den ich jetzt schreibe. Ein Vorschlag war Rambo. Ging gar nicht für "meinen" klugen britischen Kater.

In meinem aktuellen Manuskript traf es sogar für ein Rennpferd zu, das nicht mal auftritt. Die Lösung schallte mir dann aus dem Autoradio entgegen, als Götz Alsmann über einen Jazzmusiker mit dem Beinamen Rubberlegs sprach ;-)

 

Passende Namen sind mir aber auch als Leserin wichtig. Manchmal wundere ich mich.

 

 

Herzlich,

Gesine

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Meine drei Jugendromane habe ich total aus dem Bauch heraus geschrieben, ohne jede Planung. Es gab nicht mal ein Exposé.

 

Meinen ersten Krimi habe ich komplett durchgeplottet inkl. Szenenplan. Und ihn nach 30 Seiten weggelegt, weil mir so langweilig war. Und nun lasse ich die Kommisarin ein ganz anderes Abenteuer erleben. Plotten scheint nicht meins zu sein.

 

Gruß

Sabine

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Interessant, dass ich da nicht alleine bin. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. :)
Ich habe eine total schöne Idee für ein neues Projekt, aber absolut noch keinen geeigneten Namen. Was mich wahnsinnig macht.
Und Anfang des Jahres konnte ich nicht mit dem 3.Fall für meinen Hauptkommissar anfangen, weil ich keinen Arbeitstitel hatte.
Ich kann nicht schreiben, wenn mich auf dem Monitor "Schusters 3.Fall" angrinst. Das geht bei mir einfach nicht.

Als Leserin sind mir Namen übrigens auch total wichtig, wie auch Gesine schreibt.

Bearbeitet von SusanneL

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Ich habe mich von der anfänglichen hundertprozentigen Bauchschreiberin (immerhin) zu einer teilweise strukturierten Autorin gemausert. Teilweise heisst: Ich erarbeite vor dem Schreiben ein Exposé, weil man die Geschichten so natürlich besser an den Mann sprich Verlag bringt.

 

Das ist aber auch schon alles. Aber meine Romane enden meist gar nicht so, wie im Exposé beschrieben. Tote leben länger, andere scheiden schon mal dahin, wenn mich dünkt, das passt jetzt besser und/oder es sich so ergibt. Moniert hat das bis jetzt noch niemand. Immerhin versuche ich aber, das (Happy)Ende einzuhalten!   ;)

 

Namen liegen mir am Herzen, schliesslich muss ich sie die ganze Zeit erwähnen. Namenssuche finde ich total cool, damit kann ich Stunden verbraten. Früher war mir auch der Titel extrem wichtig, aber das hat sich mittlerweile gelegt, weil am Ende erhält die Geschichte ja doch (meist) einen anderen. Daher heissen meine Manuskripte im Arbeitsprozess jetzt immer nur wie die Örtlichkeiten, wo sie spielen. Also Indien, Andorra, Lappland etc.

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Der Arbeitstitel ist mir mittlerweile noch wichtiger als früher, weil mein Verlag die Titel der beiden Bücher, die nächstes Jahr erscheinen, übernommen hat.
Das hat mich enorm angespornt, auch in Zukunft Titel zu präsentieren, die sie gar nicht ablehnen können. ;)

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Meinen ersten Krimi habe ich komplett durchgeplottet inkl. Szenenplan. Und ihn nach 30 Seiten weggelegt, weil mir so langweilig war. Und nun lasse ich die Kommisarin ein ganz anderes Abenteuer erleben. Plotten scheint nicht meins zu sein.

 

Gruß

Sabine

Ich könnte mir vorstellen, dass es mir bei meinem ersten ernsthaften Plotversuch genauso gehen wird...

 

LG Cornelia

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Meinen ersten Krimi habe ich komplett durchgeplottet inkl. Szenenplan. Und ihn nach 30 Seiten weggelegt, weil mir so langweilig war. Und nun lasse ich die Kommisarin ein ganz anderes Abenteuer erleben. Plotten scheint nicht meins zu sein.

 

Gruß

Sabine

Ich könnte mir vorstellen, dass es mir bei meinem ersten ernsthaften Plotversuch genauso gehen wird...

 

 

 

das ist mir auch passiert.

Und auch, wenn ich zu lange über eine bestimmte Szene nachdenke, sie eh vor mir sehe, dann ist es ungefähr wie "wozu noch aufschreiben, ich weiß ja eh alles".

 

Und eines ist mir auch aufgefallen: Die Figuren bekommen erst mit dem Schreiben ein echtes Eigenleben - und genau dadurch kann sich die Handlung verändern.

 

Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass jede von uns ihre Herangehensweisen hat, und mittlerweile sind wir hier auch erfahren genug, sie erfolgreich zu handhaben. Es ist ja kein Unfall, was dann passiert. Einfach eine andere Methode.

 

Deshalb: nur Mut & dazu stehen.

 

LG

Anni

Autorin | Ein  Buch schreiben

Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher

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Was mich bei dem Thema auch - oder vor allem - interessiert: Wie plant oder wie früh wisst ihr die Art, wie die Geschichte erzählt werden "muss"? Chronologisch oder als Puzzle, im Präsens, Präteritum oder mit vielen Rückblenden, welchem erzählerischen Prinzip folgt die Geschichte, was sind ihre formalen Kriterien, wie früh schälen sie sich heraus und wie früh wissen wir von ihnen? Wie viele Versuche braucht es, bis ich weiß, wie ich den Stoff erzählerisch in den Griff bekomme? Ist meine erste, intuitive Methode die richtige?

 

Ich bin jemand, die Exposés am besten dann schreiben kann, wenn nur die grobe Handlung steht, und ich schreibe sie auch nur, wenn ich muss, dh mit einer bestimmten Geschichte auf einen Vertrag aus bin. Schreibe ich ein Ende ins Exposé, kommt es mir seltsam vor, und ich betrachte es als  vorläufig. Bin absolut figurengetrieben, dennoch ist manchmal zuerst ein Handlungssatz da: Eine Frau fährt mit dem Rad nach Norwegen. (Zeitenbummlerin). Das wäre dann wohl das Prinzip der Snowflake-Methode, was die Planung betrifft.

Methoden, Plotmodelle, Dramaturgiemodelle benutze ich, wenn ich mir Texte anderer ansehe - für mich selbst entscheide ich mich meist dafür, hineinzuspringen und die Sache intuitiv anzugehen, wobei mich vor allem die Formfragen interessieren, auch: welche Perspektive, wie viele Perspektiven, welchen Erzähler, welche Stimme braucht der Roman? Tue ich automatisch das, was ich am besten kann? Wage ich mich auf Neuland, und wenn ja, mache ich es nur, um Neuland zu betreten, oder weil der Roman es verlangt?

 

Seit einer Ewigkeit möchte ich auktorial oder quasi-auktorial erzählen, habe jedoch noch nicht den richtigen Roman dafür gefunden.

Und manchmal, jetzt, bei einem Roman, der sich gegen das Chronologische sperrt, habe ich das Gefühl, dem Unbewussten ist längst klar, wie alles zu sein hat - das Problem ist nur, dass Unbewusstes und Klarheit, wie wir uns das vorstellen, nicht wirklich zusammen gehen, also wird hier oben weiter probiert, verworfen, gerätselt, wie die verdammte Geschichte eigentlich erzählt werden will.

 

Wie geht es euch damit?

Bearbeitet von ClaudiaB

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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