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ChristianeL

USA: Schere zwischen Megasellern und Midlist wächst

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Leider kenne ich keine ähnliche Untersuchung für die Bundesrepublik, aber meinem Eindruck nach läuft es hier ähnlich.

Das Geschäft wird mit einigen wenigen Megasellern gemacht, die Midlist verkauft weniger und das Marketing konzentriert sich auf die Spitzentitel.

Hier ist die Meldung zu den USA: https://www.buchreport.de/2016/09/20/usa-grosse-verlage-schaffen-oft-nur-noch-miniauflagen/

Liebe Grüße

Christiane

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Ich fand das sehr interessant (auch verlinkten Originalartikel und dort verlinkte Artikel), aber frage mich wie auch Christiane, wie es hier in D aussehen würde.

 

Was entspräche den 500 Indie-Händlern, die in den USA überhaupt noch relevant sind?

Wie groß die Amazon-Macht hier?

Und machten deutsche Verlage wirklich auch so etwas wie Miniauflagen?

 

Die Aussage ist ja, dass sich die Verkäufe dieser Bücher "im kleinen dreistelligen Bereich" bewegen, das kann ich mir gar nicht vorstellen.

Habe das Gefühl, dass zwischen 1000 und 3000 verkauften Exemplaren noch als ziemlicher Flop gilt? (Mal E-Literatur und Kleinstpressen/-verlage ausgenommen.)

 

Dass auch hier die wenigen Bestseller noch mehr gepusht werden, empfinde ich auch so - man versucht, das Risiko zu minimieren und auf Bewährtes zu setzen. (Lizenzen, vorangehender Bestseller, bekannter Autor etc.)

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Vor ein paar Jahren habe ich einer französischen Zeitschrift gelesen, dass sich von einem in Frankreich neu erscheinenden Roman im Durchschnitt 436 Exemplare verkaufen. (In Worten: vier-hundert-sechs-und-dreißig!!!) Ich mochte das gar nicht glauben. Ich meine, was heißt "im Durchschnitt"? Von einem neuen Marc Levy verkaufen sich  Hunderttausende – was heißt das dann für die Verkaufszahlen der Newcomer? Ich habe schließlich meinen französischen Verleger gefragt, was er von dieser Zahl halte, und der meinte nach kurzem Überlegen, jo, das könne hinkommen. Er habe etliche Bücher, von denen er nur 200 Exemplare verkauft habe – aber er sei trotzdem stolz darauf, sie gemacht zu haben.

 

Je länger man dabei ist, desto rätselhafter erscheint einem das Buchgeschäft ...  :-/

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Vor ein paar Jahren habe ich einer französischen Zeitschrift gelesen, dass sich von einem in Frankreich neu erscheinenden Roman im Durchschnitt 436 Exemplare verkaufen. (In Worten: vier-hundert-sechs-und-dreißig!!!) Ich mochte das gar nicht glauben. Ich meine, was heißt "im Durchschnitt"? Von einem neuen Marc Levy verkaufen sich  Hunderttausende – was heißt das dann für die Verkaufszahlen der Newcomer? Ich habe schließlich meinen französischen Verleger gefragt, was er von dieser Zahl halte, und der meinte nach kurzem Überlegen, jo, das könne hinkommen. Er habe etliche Bücher, von denen er nur 200 Exemplare verkauft habe – aber er sei trotzdem stolz darauf, sie gemacht zu haben.

 

Je länger man dabei ist, desto rätselhafter erscheint einem das Buchgeschäft ...  :-/

 

Und dein französischer Verlag ist wahrscheinlich ein Publikumsverlag, oder? (Muss ich jetzt mal ganz blöd nachfragen, ich kenne mich in Frankreich nicht aus.)

 

Ganz kleines PS: Und hat er den 200-Verkäufe-Autoren einen zweiten Vertrag angeboten ...? Ach ja, ich lass das jetzt mal ...  :-X

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Die Buchverkäufe in Deutschland sind immer noch (leicht) ansteigend und ich habe nicht das Gefühl, das es heute mehr Bestseller gibt, als vor zwanzig Jahren.

Laut meines Wissen hat amazon 80% Anteil am Online-Verkauf von Büchern in D, wobei der Umsatz-Anteil des Internetbuchhandel letztes Jahr bei 17,4% lag (hier).

 

Damit ist Gesamtanteil mMn zu gering, damit diese Entwicklung dem Internet (respektive amazon) angekreidet werden kann. Das muss andere Gründe haben ...

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Und dein französischer Verlag ist wahrscheinlich ein Publikumsverlag, oder? (Muss ich jetzt mal ganz blöd nachfragen, ich kenne mich in Frankreich nicht aus.)

 

Nein, mein französischer Verlag ist L'Atalante, der gehört eher zu den "Indies" – ein mittelkleiner Verlag in Nantes, der auf Science-Fiction, Filmbücher und Soziologie spezialisiert ist. Wobei ab und zu auch Krimis dabei sind.

 

P.S.: Ja, er hat von einigen der 200-Verkäufe-Autoren mehrere Werke publiziert. Wie gesagt: Im Buchgeschäft ist irgendwie Magie im Spiel …  ;)

Bearbeitet von AndreasE
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Meines Wissens brauchen gerade die großen Verlage eine gesunde, breite Midlist, die allerdings tatsächlich bei (verkaufter!) Auflage 2-3000 anfängt und je nach Genre bis ca. 30.000 geht. Das ist von Verlag zu Verlag verschieden sehr unterschiedlich.  Stützt man sich auf zwei oder drei Bestseller, und davon bricht was weg, wird es schnell eng.

 

Gerade die mittleren Verlage wie Emons, KBV, Gmeiner etc. operieren mit Auflagen im vierstelligen Bereich (erfreuliche Ausnahmen gibt es immer) und fahren gut damit. Die Autorinnen und Autoren können davon natürlich nicht leben.

 

Die Miniauflagen sind M.E. immer Herzensprojekte. Der Chef von DTV hat mir mal gesagt, je nach Geschäftslage gönnt er sich das mehr oder weniger.

 

LG

Martin

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www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Im Jahr 1994 habe ich den damaligen Rowohlt-Chef sagen hören, "die Rowohlt-Gruppe lebt von Rosamunde Pilcher". Deren Bücher machten ein Drittel des Umsatzes aus.

 

Ist also kein ganz so neues Phänomen.

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