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SabineB

Der Literaturnobelpreis geht an

Empfohlene Beiträge

Dann kriegt Murakami aber 'nen Grammy!

MAROKKO-SAGA: Das Leuchten der Purpurinseln,  Die Perlen der Wüste,  Das Lied der Dünen; Die Wolkenfrauen

Neu seit März 2020: Thea C. Grefe, Eine Prise Marrakesch

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Ohne Zweifel ist Bob Dylan ein genialer Songtexter- und für mich damit auch Literat. Geht in Ordnung. Und er musste ja auch lange warten ...

 

LG

Martin

Bearbeitet von MartinC

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www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Ich find's klasse. Endlich mal wieder ein Literaturnobelpreisträger, mit dessen Texten ich was anfangen kann.

 

Bob Dylan selber hat dazu (in einem Interview 2001) gesagt: "In welche Gesellschaft bringt mich das bloß? In die von Leuten wie Hemingway und Steinbeck? Ich weiß nicht, ob ich in dieser Kategorie richtig aufgehoben bin."

 

Jetzt muss er durch …  ;D

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Ich find's klasse. Endlich mal wieder ein Literaturnobelpreisträger, mit dessen Texten ich was anfangen kann.

Das hätte ich nicht besser sagen können. So viel Mut hätte ich dem NP-Komitee nicht zugetraut.

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Als ich das heute Mittag in den Nachrichten hörte, habe ich mich sehr gefreut-darüber und über den Mut des Kommitees.

Schließlich ist er der einzige Musiker seit 150 Jahren, der den Preis kriegt-seine Texte und seine Musik haben mich mein ganzes Leben lang begleitet.

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Hm, ich bin immer noch unschlüssig.

 

Der Mann hat meines Wissens kein einziges Buch geschrieben. Geniale Songtexte, klar. Aber es gibt so viele grossartiger Autoren mit wahnsinniger Bibliografie.

Ich hab schon bei dem Theatermacher Dario Fo die Entscheidung nicht verstanden. Ein genialer Theatertexter, ohne Zweifel. Aber bei der Vergabe des Nobelpreises hatte er auch noch keinen einzigen Roman verfasst. Er ist übrigens heute gestorben. Mit 90, da darf man das.

 

Ich hätte mich mehr gefreut, wenn Philipp Roth oder Haruki Murakami den Preis bekommen hätten.

Bearbeitet von SabineB
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Im Standard ist ein Artikel dazu, der auch Dylans literarische Gehversuche erwähnt, für die er NICHT ausgezeichnet worden ist.

http://derstandard.at/2000045816743/Bob-Dylan-bekommt-Literaturnobelpreis

 

Im Artikel steht ein Satz, der mir zu denken gibt

"Angetreten als Klon seines "ersten und letzten" Idols, des Folk-Sängers Woody Guthrie, bediente sich Dylan hemmungsloser und raffinierter als die Kollegenschaft bei unterschiedlichsten Quellen, um daraus Eigenes zu destillieren"

- heißt das jetzt, dass jeder klauen und abkupfern darf wie er mag, solange er genug unterschiedliches zusammenmischt, hat er es nicht nötig, selber zu schreiben, übernehmen und verändern sind kreativ genug für einen Nobelpreis?

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Geniale Wahl. Bringt frischen Wind und leben in die Literaturwelt. Ansonsten warte ich auch auf Preisträger wie Javier Marias oder andere. Aber bitte ... Literatur hat viele Gesichter.

Bearbeitet von StefanievR
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Sind nur Romane "richtige" Literatur?

Zählt Lyrik nicht? Seit wann? 

Und ist ein Lyriker, der seine Texte singt, anstatt sie über einem Wasserglas vorzutragen (knister, knister), kein "richtiger" Autor?

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Sorry, aber zu sagen, dass Dylan den Preis nicht verdient hat, weil er kein "richtiger" Schriftsteller ist, ist blanker Snobismus. Außerdem hat er auch Bücher (oder zumindest Gedichte*) geschrieben, die z.T. auch auf Deutsch übersetzt wurden.

.

.

.

.

* Seine "Elf Entwürfe für meinen Grabspruch" sind aber von Wolf Biermann (eben dem) katastrophal übersetzt worden. Bitte auf englisch lesen.

Bearbeitet von AlexanderH
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Ich habe nicht gesagt, dass er den Preis nicht verdient hat!

 

Ich habe gesagt, dass ich hadere, seit ich die Meldung gehört habe. Ich setze mich auseinander. Deshalb habe ich nach Euren Meinungen gefragt - und meine auch zu äußern gewagt.

 

 

Sabine

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Ich habe nicht gesagt, dass er den Preis nicht verdient hat!

 

Ich habe gesagt, dass ich hadere, seit ich die Meldung gehört habe. Ich setze mich auseinander. Deshalb habe ich nach Euren Meinungen gefragt - und meine auch zu äußern gewagt.

 

 

Sabine

Das war nicht auf dich bezogen, aber einige Wichtigtuer wie sein Übersetzer Mircea Cartarescu, Sigrid Löffler oder Irvine Welsh (ok, Trainspotting ist cool) sind der Meinung, dass es andere mehr verdient hätten. Mal ernsthaft, an wen wird sich die Welt in 40 Jahren erinnern, Bob Dylan oder Ngũgĩ wa Thiong’o (bei allem Respekt für den Kenianer)?

Dass sich der einzig wahre Literaturkritiker Denis Scheck auch dagegen ausspricht, schockt mich aber.

Bearbeitet von AlexanderH
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Naja, dass die Entscheidung polarisieren würde, war ja wohl klar.

 

Ich zumindest weiß immer noch nicht, ob ich sie genial oder absurd finden soll.

Aber zum Glück kann ich mir mit meiner Entscheidung Zeit lassen, während Löffler, Scheck und Co. spontan reagieren mussten. In deren Haut hätte ich nicht stecken mögen.

Bearbeitet von SabineB
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Dass sich der einzig wahre Literaturkritiker Denis Scheck auch dagegen ausspricht, schockt mich aber.

 Das hatte ich eigentlich von Denis Scheck irgendwie -ja, doch erwartet. Er sagte: Leute, lasst mal die Kirche im Dorf. Als Nächstes kriegt

dann Reinhard Mey den Bücherpreis für seine Songs. Wird noch sehr kontrovers diskutiert werden, zum Beispiel heute in "Kunst", so weit ich gehört habe. Man sollte die Vergaberichtlinien kennen, wobei ich glaube, dass da ein Passus über besondere Verdienste mit der Sprache steht.

Bearbeitet von Christa
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Mit diesem Preis werden Songtexte bzw. die Arbeit von Songwritern als quasi gleichwertig zur Literatur gesehen. Ist im Fall von Bob Dylan berechtigt. Der Vergleich mit Mey hinkt gewaltig, bspw. ist Daniela Katzenbergers Biographie auch nicht für den Nobelpreis nominiert.

Nur weil ihn Dylan bekommt, heißt das nicht, das alle Song-Texte generell literarisch wertvoll sind.

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Sind nur Romane "richtige" Literatur?

Zählt Lyrik nicht? Seit wann? 

Und ist ein Lyriker, der seine Texte singt, anstatt sie über einem Wasserglas vorzutragen (knister, knister), kein "richtiger" Autor?

 

Das ist sicher nicht so ganz abwegig, aber ich sehe das trotzdem eher kritisch.

 

Mal ganz sarkastisch gefragt: Geht dann vielleicht demnächst der nächste Nobelpreis für Medizin an einen begnadeten Handaufleger? 

 

LG Nati

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Mal ganz sarkastisch gefragt: Geht dann vielleicht demnächst der nächste Nobelpreis für Medizin an einen begnadeten Handaufleger?

Sorry, ich will keine Aggressionen in die Diskussion bringen, aber die Bemerkung ist echt unterste Schublade. Ich halte mich aus dem Thema jetzt besser raus ...

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Eine Stunde vor Bekanntgabe gab es noch ein interessantes Interview mit Knut Cordsen (Literaturkritiker) zum Thema:

"Wer wäre Ihr Kandidat?"

 

Cordsen gibt Einblicke in die Arbeit und Auswahl des Kommittees ("Proporz-Denken")
http://www.br.de/mediathek/video/literaturnobelpreis-wer-waere-ihr-kandidat-100.html

 

So ein Rückblick ist immer sehr spannend. Von Bob Dylan (noch) keine Rede ... ;)

 

LG
Elli

Bearbeitet von Elli
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Mal ganz sarkastisch gefragt: Geht dann vielleicht demnächst der nächste Nobelpreis für Medizin an einen begnadeten Handaufleger?

Sorry, ich will keine Aggressionen in die Diskussion bringen, aber die Bemerkung ist echt unterste Schublade. Ich halte mich aus dem Thema jetzt besser raus ...

 

Eins zeigt die Wahl auf jeden: Die Polarisierung ist geglückt und löst heftige Reaktionen aus.

Das Bild von Nati passt doch wunderbar, wenn man der Meinung ist, dass Dylan kein Literat ist, was er aber M.E. ist, und zwar einer der ganz großen, nicht als Schriftsteller, sondern als Songtexter, was eben auch Literatur ist.

Für mich ist der Nobelpreis an Dylan ein Nobelpreis an alle.

 

LG

Martin

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www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Michael Beisteiner

Wenn es darum geht, dass Bob Dylan ein Songwriter ist und Texte schreibt und man ihn bei der Lyrik einreihen möchte, dann muss ich sagen, da haben etliche Lyriker (keine Aufzählungen) den Nobelpreis vor ihm verdient. Diese Entscheidung, ihm den Literaturnobelpreis zu verleihen, ist ziemlich danebengehauen. 

 

Für mich zudem ein weiterer Beleg dafür, dass Dylan überschätzt wird. Was genau ist an seiner Musik so herausragend? Gitarrenspiel? Text? Gesang? Politisches Statement? Mit welchem Verdienst er da zur Koryphäe erhoben wurde und wird, sehe ich nicht so genau.

 

Bob Dylan hat tolle Songs geschrieben. Das haben andere aber auch.

 

Was sagt er selbst dazu?

Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit)

                                 zwischenlandungen (Arovell)

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Das Komitee für den Literaturnobelpreis will ja immer auch provozieren. Die sind nicht zufrieden, wenn nach der Bekanntgabe alle nicken und "ah, gut" sagen.  8-)

 

Aber ich finde, es hat was, wenn man abends an den CD-Player gehen und sagen kann, "so, heute leg ich mal 'ne Scheibe vom Nobelpreisträger auf" …  ;D

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Mal die Fakten:

"Der Nobelpreis für Literatur ist einer der fünf von Alfred Nobel gestifteten Preise, die „denen zugeteilt werden, die […] der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“

 

sprich: jeder Nobelpreisträger soll der Menschheit Nutzen gebracht haben. Das kann man bei Bob Dylan wohl bejahen.

 

Nach Nobels Testament, das den Statuten der Nobel-Stiftung zugrunde liegt, soll mit dem Preis für Literatur ausgezeichnet werden, wer „das Vorzüglichste in idealistischer Richtung geschaffen hat“

 

(Zitate Wikipedia)

 

Es scheint in den Statuten also keine Festlegung über die Form der Literatur zu geben. Lyriker sind bereits ausgezeichnet worden, zuletzt Tomas Tranströmer. Liedtexte werden ohne Zweifel zur Lyrik gezählt - Heinrich Heine dürfte hier als Beispiel zählen. Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede, sowohl in der Lyrik als in den Songtexten oder bei Romanen.

 

Es ist also nur die Frage zu klären, ob die Qualität der von Bob Dylan verfassten Liedtexte ausreicht. Das kann ich nicht beurteilen. Aber die Wahl finde ich originell. Es zeigt, dass Literatur mehr ist als der große Gesellschaftsroman - und das würden wir ja wohl alle unterschreiben, oder nicht?

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