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Luise

Richtigstellung der FAZ zu ihrer VG-Wort-Berichterstattung

Empfohlene Beiträge

In ihrer Ausgabe vom 21.1.17 musste die FAZ eine Richtigstellung drucken, weil sie im Rahmen ihrer Berichterstattung über die Auseinandersetzungen wegen der VG Wort in insgesamt drei Artikeln unwahre Tatsachenbehauptungen über Martin Vogel verbreitet hat und dadurch gegen ihre  journalistischen Sorgfaltspflichten verstoßen hat. Hier die Details:

http://www.vginfo.org/vg-info/faz-muss-richtigstellung-drucken

 

LG Luise

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Danke für den Link!

Der Kommentar unter dem Artikel bringt auf den Punkt, was man aus Zeitungslesersicht davon hält. Aber fake news bringen natürlich nur die anderen ... ::)

 

Liebe Grüße

Daniela

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Danke für den Link!

Der Kommentar unter dem Artikel bringt auf den Punkt, was man aus Zeitungslesersicht davon hält. Aber fake news bringen natürlich nur die anderen ... : :)

 

Liebe Grüße

Daniela

 

Sorry, aber nicht nur als ehemaliger Journalist kommt mir die Galle hoch, wenn ich das Wort "Lügenpresse" höre.

Was die FAZ sich das gleistet hat, ist ganz schlechter Stil, ich hoffe, es wird eine Rüge des Presserates geben. Aber: Wenn ich "Lügenpresse" rufe, dann meine ich auch Pressezensur, Ausländer raus und Frauen an den Herd. Und aus einer dummen Meinung gleich die Gesinnung aller Leser abzuleiten - sorry, aber das kann nicht dein ernst sein? 

 

LG

Martin

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Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Kann es sein, Martin, dass Du gerade etwas überreagierst? Ich habe niemandem eine Gesinnung unterstellt, und auch der Autor des besagten Kommentars hat das nicht getan. Er hat - aus meiner Sicht - lediglich darauf hingewiesen, dass die FAZ mit solchen (bewusst?) falschen Meldungen genau denen Munition liefert, die "Lügenpresse" schreien. Wer in der Debatte um fake news glaubwürdig sein will, sollte eben erst einmal vor der eigenen Haustür kehren und aufhören, tendenziöse Artikel zu bringen, um eine bestimmte Agenda durchzudrücken.

Wenn Du das schon als zu hohen Anspruch an die Presse empfindest, haben wir eben eine unterschiedliche Auffassung davon, was wir von seriösen Journalisten erwarten. Aber ich nehme eher an, dass Du mich einfach nur falsch verstanden hattest, weil Du bei dem Wort "Lügenpresse" sofort rot siehst.

 

Liebe Grüße

Daniela

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@Daniela,

 

ich habe sicherlich heftig reagiert, und du hast Recht, dass man diesen Leserkommentar interpretieren kann:

 

"Und dann nicht nachvollziehen können warum die Leute Lügenpresse rufen... (noname)"

 

Ich bin davon überzeugt, dass dieser Kommentator einer von den Pegida- und AFD-Trollen sind, die durchs Netz rollen und bei der geringsten Verfehlung von Medien die "Lügenpresse-Keule" auspacken. Das ist genau deren Wording.

 

Für mich gibt es aber nicht den geringsten Grund, anhand der Verfehlung der FAZ, im besonderen von Michael hanfeld, von "Lügenpresse" zu reden. Wer das anhand dieser Sache tut, der hat für mich keinen Horizont, der hat sich nicht mit Geschichte beschäftigt. Die Leute, die "Lügenpresse" rufen, die brauchen keine Munition, die sind Überzeugungstäter, für die ist jeder Journalist ein Betrüger und Lügner, ausnahmslos. Die wollen alle, die ihnen nicht passen, zum Schweigen bringen.

 

Michael Hanfeld müsste M.E. seinen Posten räumen, was er nicht tun wird. Er hat ganz klar gegen jede Journalistische Ethik verstoßen. Das ist ein Skandal und nicht schönzureden.

 

Und natürlich möchte ich dir, Daniela, nichts unterstellen. 

 

 

LG

Martin

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Es gibt nicht umsonst Befangenheitsregelungen. Wer ein Interesse hat oder vertritt, kann nicht neutral berichten.

 

Ja, das ist absolut richtig und eine uralte Diskussion, wenn es um Medien geht. Ich habe es am eigenen Leib erfahren: Niemand kann objektiv sein, das ist eine Illusion. Aber man kann sich daran annähern, und es gibt Gottseidank auch Journalisten, die das versuchen, und sich kritisch hinterfragen. Über das, was M. Hanfeld gemacht hat, bin ich genauso entsetzt und wütend, wie über die Pauschalisierung "Lügenpresse".

 

Allein die Perspektive entscheidet schon über die Nachricht: Terroristen sind für die einen Verbrecher, für die anderen Freiheitskämpfer.

 

Zum Thema Glaubwürdigkeit der Medien und der Sozialen Netzwerke hier ein Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen von Thomas Bellut, der ein Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen vorstellt. Das Ergebnis mag man glauben oder nicht.

 

Es gibt auch einen Pressekodex. Gegen Ziffer 6 hat Hanfeld eindeutig verstoßen.

 

LG

Martin

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Alles, was recht ist: Wenn Martin Vogel erst klagen musste, ehe die FAZ eine Richtigstellung druckt, dann ist das schon mehr als der Verstoß eines Einzelnen gegen einen Pressekodex.

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Na ja, die Frankfurter Allgemeine ist auch nicht wirklich mein Lieblingsblatt. Michael Hanfeld ist auf jeden Fall häufig "Garant" für unsauberen Krawall-Journalismus. Ob das für das gesamte Blatt gilt, kann ich nicht beurteilen. Und er legt sich mit vielen an.

 

"Der WDR erwirkte gegen die FAZ in einem Unterlassungsbegehren eine einstweilige Verfügung. Die FAZ ist nunmehr im Rahmen ihrer Berichterstattung gehalten, nicht weiter den Eindruck zu erwecken, der WDR habe für die Programmgestaltung bestimmte Teile der Rundfunkgebühren zweckwidrig verwendet. Außerdem ist die FAZ verpflichtet, eine entsprechende Gegendarstellung abzudrucken.

Hintergrund des Rechtsstreits war eine Äußerung des Medienautors Michael Hanfeld in einem am 11.09.2009 in der FAZ erschienen Artikel. Unter der Überschrift „Sag mir, wo die Gebühren sind“ behauptete er, die öffentlich-rechtlichen Sender, namentlich der WDR und der BR, würden die Gebühren „bunkern und zur Bank tragen“.

Nach Darstellung des WDR stimme das nicht. Vielmehr seien ausschließlich solche Gelder, die für die Altersvorsorge der Mitarbeiter zurückgelegt werden müssten, bei Geldhäusern angelegt worden. Diese Mittel dürften nur für diesen Zweck verwendet werden und seien nicht dazu bestimmt gewesen, in die Programmgestaltung einzufließen, betont der WDR."

Und nicht zuletzt ist es Hanfeld, der immer wieder auf Apokalypse macht, und sich mit den ÖRlichen anlegt - wenn's Spaß macht?

Hier geht's zu einem Artikel zum Hick-Hack ziwschen FAZ und ARD/ZDF.

Und was die Klage angeht - das ist ganz normal in Deutschland, dass Gerichte Streitfälle entscheiden, auch bei Gegendarstellungen.

 

LG

Martin

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Ja, der Pressekodex. Heute halten manche den anscheinend eher für so eine Art unverbindliche, putzige Träumerei. Als Erstes ging bei einigen die strickte Trennung von redaktionellen und werblichen Inhalten drauf.

 

Was man bei der VG-Wort-Berichterstattung recht häufig erleben durfte (bei den herkömmlichen, aber auch bei den Online-Fachmedien des Buchhandels): dass Kommentare nicht mehr als Meinungsbeitrag gekennzeichnet werden. Das ist umso verwerflicher, wenn ein Text ein komplexes Thema nicht nur unausgewogen darstellt, sondern auch noch auf persönliche Angriffe gegen einen scheinbar Einzelnen und angeblich in seinem Kampf Isolierten runterpersonifiziert - so wie bei Martin Vogel geschehen. Da waren schon ein paar wirklich widerliche und eines seriösen Journalismus' unwürdige Angriffe dabei.

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Und man fragt sich: Warum eigentlich, um alles in der Welt? Da steht einer gegen das gesamte eingefahrene System auf und sagt, "hey, da kassieren Leute Geld, das den Urhebern zusteht, das geht so nicht!" – und dann kommen andere Urheber (Journalisten) und hauen ihn in die Pfanne.

 

Versteh ich immer noch nicht. 

 

In den Filmen, die ich gucke, handeln Leute so nur, wenn jemand entweder droht, ihnen andernfalls Körperteile zu entfernen, oder ihnen so viel dafür zahlt, dass sie nicht widerstehen können.

 

:-?  :-?  :-?

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Und man fragt sich: Warum eigentlich, um alles in der Welt? Da steht einer gegen das gesamte eingefahrene System auf und sagt, "hey, da kassieren Leute Geld, das den Urhebern zusteht, das geht so nicht!" – und dann kommen andere Urheber (Journalisten) und hauen ihn in die Pfanne.

 

Versteh ich immer noch nicht. 

 

In den Filmen, die ich gucke, handeln Leute so nur, wenn jemand entweder droht, ihnen andernfalls Körperteile zu entfernen, oder ihnen so viel dafür zahlt, dass sie nicht widerstehen können.

 

:-?  :-?  :-?

Was können die Gründe für einen solchen Artikel sein?

a) Inkompetenz - glaube ich im Fall Hanfeld nicht.

b) Bösartigkeit gegenüber Autoren - so schätze ich ihn nicht ein.

c) Bestechlichkeit / Befangenheit - Oh ja.

d) Krawalljournalismus - Das Thema interessiert keinen außerhalb der "Aktiven" im Literaturbetrieb. 99% der Leute in D wissen nicht was die VG Wort ist.

 

Lügenpresse mag ein hartes Wort sein - es mag unpassend sein, weil es von rechten Verrückten genutzt wird, aber vielleicht sollten (allgemein) die Journalisten endlich mal von ihrem Beißreflex Abstand nehmen, wenn jemand ihrer Gruppe kritisiert wird. Es gibt da draußen eine Menge Journalisten, die nur auf die Schlagzeile und die damit erzielten steigenden Verkaufsszahlen schielen. Kenne ich einige - kann ich ein paar Geschichten bei einem Barabend mal zum Besten geben.

Sind alle Journalisten so? Nein. Aber die allermeisten sind weder die vierte Macht im Staat, noch die Retter der Pressefreiheit oder Bob Woodwards Erben.

Bearbeitet von AlexanderH
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Hallo zusammen,

 

das Problem ist übrigens nicht das Wort "Lügenpresse"... es ist die dahinterstehende Denkweise. Wenn die eigene Wahrnehmung als faktisch wahrgenommen wird, aber die Fakten als Lüge, dann handelt es sich um ein existenzialistisches Problem: Denn Opposition ist gegen so etwas nicht möglich. Lügenpresse ist als Sichtweise totalitär.

 

Daher ist schlechter Journalismus schlechter Journalimus- aber niemals das gleiche.

 

Deutsche Zeitungen haben in den letzten Jahren bei bestimmten Themen wie GEZ, Gebührenfernsehen, VG Wort, Urheberrecht "vergessen" die eigene Beteiligung und den eigenen Hintergrund/ Interessenbereich anzugeben und klar zu machen. Das ist schlechter Journalismus. 

Die hier aufgezeigten Unterstellungen gehen sogar noch einen Punkt weiter: Denn hier wird im Prinzip ein Kreis gezogen, ein Motiv eingeplant und eine Schurkenrolle verteilt (vielleicht auch mehrere). Wenn der Verfasser sich ehrlich entschuldigt hätte, wäre es schlechter Journalismus, so ist es ein "mit-Scheiße- bewerfen,-irgend-etwas-bleibt-schon-kleben".

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Und man fragt sich: Warum eigentlich, um alles in der Welt? Da steht einer gegen das gesamte eingefahrene System auf und sagt, "hey, da kassieren Leute Geld, das den Urhebern zusteht, das geht so nicht!" – und dann kommen andere Urheber (Journalisten) und hauen ihn in die Pfanne.

 

Versteh ich immer noch nicht. 

 

In den Filmen, die ich gucke, handeln Leute so nur, wenn jemand entweder droht, ihnen andernfalls Körperteile zu entfernen, oder ihnen so viel dafür zahlt, dass sie nicht widerstehen können.

 

:-?  :-?  :-?

 

Die Motive?

Was mich erschreckt ist die breite Front die sich auftut.

 

Da sind die Autoren, die als Mitglieder der VG Wort das Problem ja mit geschaffen haben. Das ist für mich das größte Rätsel. Mir graut davor, dass es bald ein Gesetzt geben könnte, in dem die Verlage pauschal an meinen Büchern ein Urheberrecht zugesprochen wird! Ich kann es nicht fassen, dass viele Kolleginnen und Kollegen ein (absolut wichtiges) Lektorat tatsächlich als Urheberschaft betrachten, oder den Druck der Bücher und so weiter. Meine Interessen wurden und werden bei VG-Wort nur ungenügend vertreten.

Warum machen Autoren das? vielleicht sitzen sie in der VG Wort zu nah an den Verlagsvertretern? vielleicht glauben sie den Einflüsterungen, dass nur die VG-Wort, wie sie seit gefühlt tausend Jahren agiert funktionieren kann?

 

Da sind die Übersetzer. Deren Vorsitzender ist vollkommen befangen und ungeeignet: auf einer Podiumsdiskussion in Frankfurt hat er fröhlich gesagt: "Ich liebe die VG-Wort" und "Den armen Verlagen muss man helfen." Motiv? Keine Ahnung.

 

Das sind die Verlage: Nehmen wir Holtzbrinck: dem gehören ein Sack voll Buchverlage und  Zeitungsverlage, zum Beispiel die Zeit, die gegen das Urteil gewettert hat, soweit ich weiß aber nicht persönlich geworden ist gegenüber Vogel. ich denke, deren Motiv ist klar. Es geht um Geld und Macht. 

 

ich habe in einem anderen Thread ja schon von der Hetzkampagne auf der Buchmesse gegen alle, die das VG-Wort berichtet. Ich möchte nur nochmal dran erinnern.

 

Übrigens hat es die GEMA auch erwischt: 

Nach einem Urteil des Berliner Kammergerichts steht die langjährige Praxis der Verwertungsgesellschaft Gema vor dem Aus, Musikverlage pauschal an den Einnahmen aus Nutzungsrechten zu beteiligen. Vorbild war das BGH-Urteil gegen die VG Wort.

Nach den Verlagen drohen nun auch der Musikbranche Einnahmeverluste in Millionenhöhe. Das Berliner Kammergericht (Oberlandesgericht) hat entschieden, dass die Verwertungsgesellschaft Gema nicht berechtigt ist, Musikverlage an den Tantiemen der Musiker zu beteiligen. Bei dem Urteil habe das Gericht die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs im Hinblick auf die Verwertungsgesellschaft Wort und die Verlage "übertragen und fortgeführt", teilte das Kammergericht am Montag in Berlin mit (Az. 24 U 96/14).

 

Zum Journalismus: Da ist es ähnlich wie im Buchmarkt: Was wollen die Leute lesen? Woran geilt sich das Publikum auf? Bestimmt nicht an einem differenzierten sechsseitigen Artikel über die juristischen Feinmachnismen des Urheberrechts und VG-Wort.

 

Polemik an: Für die Sensationsgier des Deutschen Publikums ist der Deutsche Journalismus erstaunlich gut. Polemik aus.

 

LG

Martin

 

P.S. Der Pressekodex ist ein Zahnloser Tiger. Das sollte man ändern.

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Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Jetzt muss ich doch ein Mal was dazu sagen.

 

Was mich erschreckt – und nachhaltig vom Mitdiskutieren abgeschreckt hat – ist die Einseitigkeit und Emotionalität der Diskussion hier im Forum. All der (oft sehr berechtigte) Zorn auf die starken Verlage, auf die schlechte wirtschaftliche Situation von Autoren, scheint sich beim Thema VG Wort zu entladen. Und das – sorry – finde ich kurzsichtig.

 

Ich persönlich will weiterhin eine VG Wort, bei der auch die Verlage beteiligt sind. Weil ich glaube, dass man die VG Wort auch gleich abschaffen kann, wenn sie nur noch Autoren vertritt. Sie wird sich nie mehr gegen die Gerätehersteller durchsetzen können, weil sie dafür einfach zu schwach sein wird. Und das heißt, früher oder später wird es dann gar kein Geld von der VG Wort mehr geben.

Das geht dann aber zu hundert Prozent an die Autoren. Super Sieg.

 

Diese Argumentation ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Man kann sie in den Stellungnahmen all der Leute nachlesen, deren Verhalten ihr hier so wahnwitzig und irrational findet. Darum rechne ich auch nicht damit, dass ihr auf mein Posting anders reagiert. Aber ich bin jetzt schon so lange im Forum, da wollte ich wenigstens ein Mal das Fähnchen der Gegenseite schwenken, um zu zeigen, dass es auch die gibt. Jetzt gehe ich wieder an meine Arbeit.

 

Schöne Grüße

 

Barbara

Bearbeitet von BarbaraS
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Es gibt nicht umsonst Befangenheitsregelungen. Wer ein Interesse hat oder vertritt, kann nicht neutral berichten.

 

Ja, das ist absolut richtig und eine uralte Diskussion, wenn es um Medien geht. Ich habe es am eigenen Leib erfahren: Niemand kann objektiv sein, das ist eine Illusion. Aber man kann sich daran annähern, und es gibt Gottseidank auch Journalisten, die das versuchen, und sich kritisch hinterfragen. Über das, was M. Hanfeld gemacht hat, bin ich genauso entsetzt und wütend, wie über die Pauschalisierung "Lügenpresse".

 

Allein die Perspektive entscheidet schon über die Nachricht: Terroristen sind für die einen Verbrecher, für die anderen Freiheitskämpfer.

 

Zum Thema Glaubwürdigkeit der Medien und der Sozialen Netzwerke hier ein Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen von Thomas Bellut, der ein Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen vorstellt. Das Ergebnis mag man glauben oder nicht.

 

Es gibt auch einen Pressekodex. Gegen Ziffer 6 hat Hanfeld eindeutig verstoßen.

 

LG

Martin

 

In der Tat, ist es. Es bringt einen Vertreter dessen, daß der Journalist als Beruf(ung) wichtiger für uns ist als je zuvor, an den Rand der Verzweiflung. Wer berichtet, muß seine eigene Sprache permanent hinterfragen - auch Bezeichnungen für etwas verändern die Sichtweise.

 

Zum Thema Social Media mache ich gerne ein wenig Eigenwerbung. Da ich mich mich beruflich seit 30 Jahren in der IT herumtreibe und heute mit großen Smartphone-Umgebungen bei professionellen Kunden mein Geld verdiene, weiß ich, wovon ich rede: http://www.zugetextet.com/?p=2155

 

Es sind insgesamt 3 Essays, denen noch zwei weitere folgen werden. Freier Mitarbeiter bei Zeitungen war ich ebenfalls ein paar Jahre lang  (Mannheimer Morgen und Rheinpfalz, ist aber ne Weile her).

 

Ich kenne die VG Wort gut. Meine Haltung zum Urheberrecht und zum Schutz persönlicher Daten sind nicht zuletzt wirtschaftlich und technisch fundiert und auch begründet. Von fanatischen Aktivitäten halte ich wenig, von kluger Politikberatung im Hintergrund aber viel.

Bearbeitet von Walther

Gelegenheit-Macht-Dichtung

Magazin-Blog: www.zugetextet.com

Walther in SWR2 Kulturradio "Gedichte und ihre Geschichte": http://www.zugetextet.com/?p=261

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Ich persönlich will weiterhin eine VG Wort, bei der auch die Verlage beteiligt sind. Weil ich glaube, dass man die VG Wort auch gleich abschaffen kann, wenn sie nur noch Autoren vertritt. Sie wird sich nie mehr gegen die Gerätehersteller durchsetzen können, weil sie dafür einfach zu schwach sein wird. Und das heißt, früher oder später wird es dann gar kein Geld von der VG Wort mehr geben.

 

 

Es will mir nicht einleuchten, wieso das so sein soll. Die VG Wort ist, soweit ich das verstehe, ein Wirtschaftsverein kraft staatlicher Verleihung, das heißt, in erster Linie steht der Staat dahinter. Die VG Wort tut, was sie tut, weil der Staat will, dass sie das tut, und das ist in Verhandlungen mit wem auch immer die Machtbasis, von der sie ausgehen kann. (Den Geräteherstellern sind die Verlage doch so schnurz wie die Autoren.)

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Ich persönlich will weiterhin eine VG Wort, bei der auch die Verlage beteiligt sind. Weil ich glaube, dass man die VG Wort auch gleich abschaffen kann, wenn sie nur noch Autoren vertritt. Sie wird sich nie mehr gegen die Gerätehersteller durchsetzen können, weil sie dafür einfach zu schwach sein wird. Und das heißt, früher oder später wird es dann gar kein Geld von der VG Wort mehr geben.

 

 

Es will mir nicht einleuchten, wieso das so sein soll. Die VG Wort ist, soweit ich das verstehe, ein Wirtschaftsverein kraft staatlicher Verleihung, das heißt, in erster Linie steht der Staat dahinter. Die VG Wort tut, was sie tut, weil der Staat will, dass sie das tut, und das ist in Verhandlungen mit wem auch immer die Machtbasis, von der sie ausgehen kann. (Den Geräteherstellern sind die Verlage doch so schnurz wie die Autoren.)

 

 

... und außerdem sind wir bei der VG-Wort - mit wir, meine ich die Belletristikautoren und -autorinnen mit, wenn ich richtig gezählt habe, genau einer Stimmberechtigten Autorin, nämlich Nina George, vertreten. Von den ca. 130 Mio, die VG-Wort pro Jahr einnimmt, kommt bei uns der Bruchteil eines Bruchteils an. Die Vergütungen stehen uns gesetzlich zu. Die Höhe ist verhandelbar, aber das traue ich uns Autoren durchaus zu. 

 

Ob jemand an einem Werk Urheber ist oder nicht, das müssen die klären, die am Werk gearbeitet haben. Dass Verlage Geld dafür bekommen, dass sie ein Buch produzieren und vertreiben ist ja kein Thema, die meisten Verlage können gut davon leben.

Wozu ich keine Lust habe, ist, mit meinem Geld andere zu sponsern, die glauben, sie verteidigten die Kultur des Abendlandes. (Sorry für die Polemik.)

 

Und dann wird auf den, der dafür Sorgt, dass das RECHT geradegerückt wird, eine mediale Hetzjagd sondergleichen eröffnet - da kann ich nicht ruhig bleiben.

 

Für mich ist damit jetzt der Thread ebenfalls geschlossen, weil ich zum Thema meine Meinung habe und nicht die Absicht habe, irgendjemanden zu überzeugen oder zu beleidigen.

 

LG

Martin

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Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Ich persönlich will weiterhin eine VG Wort, bei der auch die Verlage beteiligt sind. Weil ich glaube, dass man die VG Wort auch gleich abschaffen kann, wenn sie nur noch Autoren vertritt. Sie wird sich nie mehr gegen die Gerätehersteller durchsetzen können, weil sie dafür einfach zu schwach sein wird. Und das heißt, früher oder später wird es dann gar kein Geld von der VG Wort mehr geben.

 

 

Es will mir nicht einleuchten, wieso das so sein soll. Die VG Wort ist, soweit ich das verstehe, ein Wirtschaftsverein kraft staatlicher Verleihung, das heißt, in erster Linie steht der Staat dahinter. Die VG Wort tut, was sie tut, weil der Staat will, dass sie das tut, und das ist in Verhandlungen mit wem auch immer die Machtbasis, von der sie ausgehen kann. (Den Geräteherstellern sind die Verlage doch so schnurz wie die Autoren.)

 

Ich kann Barbaras Furcht nachvollziehen. Ein Autorenverein ist keine Pressure Group - egal ob mit Gesetz dahinter oder nicht.

 

Unsere Schwierigkeit ist, daß wir deutschsprachigen Autoren den Verlagen und der Politik a.A. vorbeigehen. Wenn in einem Sprachraum nur 40% der Bestseller von deutschsprachigen Schriftstellern stammen - einfach mal die aktuelle Spiegel-Bestsellerliste anschauen -, hat der Kaiser sein Recht verloren. Wir sind keine Dichter und Denker mehr, wir sind jedenfalls im Bereich der Sprachkunst nur noch Risikoverminderer.

Gelegenheit-Macht-Dichtung

Magazin-Blog: www.zugetextet.com

Walther in SWR2 Kulturradio "Gedichte und ihre Geschichte": http://www.zugetextet.com/?p=261

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Außer kulturellen Argumenten zieht in dem Fall nichts. Der gesamte Buchhandel – Autoren, Verlage, Buchhändler usw. – erreicht mit Mühe den Umsatz von Karstadt; das ist, wenn man es nur wirtschaftlich betrachtet, einfach kein Faktor. Sprich, wenn der Politik die Literatur egal sein sollte, dann hilft gar nichts.

 

Ich habe aber nicht den Eindruck, dass das so ist, jedenfalls in Vergangenheit nicht, denn die VG Wort ist eben kein simpler "Autorenverein", sondern eine staatlich geschaffene Einrichtung, also so etwas wie die Gebühren-Einzugs-Zentrale – oder das Finanzamt.

 

(Womit sollten Verlage die Geräteindustrie beeindrucken? Indem sie sagen, "Wenn ihr nicht zustimmt, dann kaufen wir keine Kopierer mehr!"?)

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(Womit sollten Verlage die Geräteindustrie beeindrucken? Indem sie sagen, "Wenn ihr nicht zustimmt, dann kaufen wir keine Kopierer mehr!"?)

 

Die Verlage sitzen bei den Verhandlungen mit der Geräteindustrie überhaupt nicht mit am Tisch. Das Argument, die VG Wort könne sich ohne Verlage nicht mehr gegen die Geräteindustrie durchsetzen, hört man trotzdem immer wieder. Aber so richtig begründet hat es bisher niemand.

 

Fakt ist, dass die Geräteindustrie weniger bezahlen will, weil sie ihrer Ansicht nach jahrzehntelang für Nichtberechtigte "mitgezahlt" hat und dieser pauschale Verlegeranteil, der ja auch vom Vergütungsaufkommen abgedeckt wurde, jetzt höchstrichterlich für widerrechtlich erklärt wurde. Durch einen solchen Abzug (sofern er überhaupt rechtskonform wäre, das muss erst mal gerichtlich entschieden werden) würden Autoren freilich weniger bekommen - aber natürlich nur dann, wenn die VG Wort ihre Praxis fortsetzt, weiterhin an Verleger auszuschütten. 

 

LG,

eva v.

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Das Argument, die VG Wort könne sich ohne Verlage nicht mehr gegen die Geräteindustrie durchsetzen, hört man trotzdem immer wieder. Aber so richtig begründet hat es bisher niemand.

 

 

Man könnte glatt auf Ideen kommen, wer dieses Argument in die Welt gesetzt haben könnte …  ;)

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Es ist sehr schwierig in einer emotional so aufgeladenen Diskussion eine Faktenklärung zu versuchen. Es heißt ja nicht ohne Grund VERWERTUNGSgesellschaft. Insofern wäre es mal ganz hilfreich als Autor in die eigenen Verträge zu schauen, was da so unter Nebenrechten und deren Verwertung steht. Hilfreich wäre es auch sich zu fragen, ob man als Autor oder als einzelner Verlag in der Lage wäre diese ganzen Nebenrechte (denn was ist denn eine Geräteabgabe, Bibliothekspfennig anderes???) allein zu VERWERTEN.  Es geht hier weniger ums Urheberrecht, sondern vielmehr um eine praktische Frage, wie wird das Geld erst mal eingesammelt. Anstatt Prinzipien zu reiten, was wohlfeil ist, müsste man sich auch mit den ganzen lästiegen Details beschäftigen. Und natürlich auch den Folgen der ganzen Veränderungen. Meine Erfahrung ist, es gibt selten klares schwarz-weiß, aber oft graue Mischung. Das fehlt mir in dieser Diskussion.

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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