Liebe Charlie,
danke!
Und sehr gern erzähle ich mehr über mein Lieblings- und Herzensprojekt (du kennst das ja, wie das ist mit Büchern, die einem so richtig am Herzen liegen). 
Ich habe 2005 mit dem Thema angefangen - und zwar im Zuge meiner Doktorarbeit (österreichische Propaganda gegen Napoleon 1809), bin dann für mein erstes Sachbuch ("Auf gegen Napoleon!") thematisch breiter geworden, indem ich Spanien, Russland und die deutschen Befreiungskriege miteinbezog und jetzt ganz breit und interdisziplinär (Propaganda ließ mich einfach nicht mehr los, im Gegenteil, angesichts der Ereignisse der letzten Jahre brannte es immer mehr in mir), wobei ich zeitlich den Bogen von der Antike (beginnen mit der "Rhetorik" des Aristoteles) bis in die Gegenwart spanne.
Wichtig war mir, keine rein chronologische Aufzählung zu bieten, sondern thematisch vorzugehen und ausgewählte Beispiele als Anschauungsmaterial zu verwenden: Wer sind die Akteursgruppen (Propagandisten - Medien - Empfänger), wie entwickelten sie sich und wie ist ihre Beziehung zueinander? Was sind die Schwerpunkte von (Kriegs-)Propaganda und die wichtigsten Strategien (z.B. Feindbilder aufbauen, Emotionen nutzen, rhetorische Tricks wie Wiederholung und Vereinfachung) und welche Argumente waren und sind besonders erfolgreich (Populismus, gerechter Krieg, wir wollen keinen Krieg, sondern werden angegriffen ...). Zur aktiven Propaganda kommt das repressive Gegenstück mit Zensurmaßnahmen, Mobbing und Parolen wie "Feind hört mit".
Als Zielgruppe habe ich die berühmten interessierten Laien im Blick, wobei ich von den höheren Schulen aufwärts Vorträge anbiete. Ich möchte verdeutlichen, wie Propaganda funktioniert. Denn sobald sie durchschaut wird, wirkt sie nicht mehr.
Herangehensweise an das Material? Wie in besten Studienzeiten durch intensive Recherche, Bewältigung von Bücherbergen und den Versuch, irgendwie durch Fragestellungen und Eingrenzungen Struktur hineinzubringen und einen roten Faden zu finden. Dass das Thema mit einem einzigen Buch nicht erschöpfend behandelt sein kann, ist klar. Aber es ist hoffentlich ein guter Anfang in die richtige Richtung.
Eine Leseprobe gibt es auf meiner Homepage www.alexandrableyer.at
Liebe Grüße, Alexandra
Bearbeitet von AlexandraB, 19.04.2017 - 15:39,