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(MelanieL)

Wie mutig sind Verlage noch?

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@AlexanderH: Ja, hat mich schon überrascht. Allerdings habe ich mich gefragt, was für ein Buch das wohl sein  mochte, das die Dame las. Taktvollerweise habe ich beim Fortgehen nicht zurückgeschaut. ;)

 

 

Diese Aussage erstaunt mich - ich hatte immer gedacht, dass vor allem Vielleser in die Buchhandlungen gehen. 

 

Ist aber so, Christa. Deshalb ist es für Buchhandlungen gerade heutzutage so wichtig, einen möglichst guten Standort mit jeder Menge "Laufkundschaft" zu haben (Fußgängerzonen, Bahnhöfe, Flughäfen, Markplätze, Kaufhäuser …), weil man von den Stammkunden/Viellesern (die gerne auch mal einen Umweg für ihre Buchhandlung in Kauf nehmen würden) alleine nicht über die Runden kommt. (So viel kauft die sogenannte Stammkundschaft dann ingesamt nämlich auch wieder nicht. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.)

 

Das leuchtet mir ein, Ramona. Vor einer langen Bahnfahrt kauft man gern noch ein Buch, und es ist schön, in fremden Städten und Fußgängerzonen mal schnell da reinzugehen und zu stöbern. Doris: Die Karte ist interessant. Da, wo ich wohne, wird auch viel gekauft.

 

Zurück zum Thema. Warum ich es noch sehr wichtig finde, dass Verlage mutiger sein sollten: Ich habe so oft gehört, dass LeserInnen genervt sind von den immergleichen Covern, den ausufernden Serien und überhaupt dem Mehrdesselben. Ich selbst lese von Autoren, die mir gut gefallen, meist nur drei bis vier Bücher, von denen, die mir sehr gut gefallen, auch mal alle. Verlage sollten nicht nur auf das schauen, was sich vermeintlich gut verkauft, weil es "bewährt" ist, sondern sich auch mal in die Lage der LeserInnen versetzen. Wer mag denn schon jeden Tag Schweinebraten? Und: Gab es eigentlich schon mal eine seriöse Umfrage dazu, was Leser wirklich lesen wollen?

 

Grüße

Christa

Bearbeitet von Christa
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@AlexanderH: Ja, hat mich schon überrascht. Allerdings habe ich mich gefragt, was für ein Buch das wohl sein  mochte, das die Dame las. Taktvollerweise habe ich beim Fortgehen nicht zurückgeschaut. ;)

 

Ich meinte das ein Stück weit ironisch, gehört man doch als Zeitungsleser generell eher zu den Gebildeten und kenne ich doch eine Menge sehr, sehr kluger Bild-Leser (aber ich will nicht den thread sprengen - das ist nicht das Thema.)

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@AlexanderH: Ja, hat mich schon überrascht. Allerdings habe ich mich gefragt, was für ein Buch das wohl sein  mochte, das die Dame las. Taktvollerweise habe ich beim Fortgehen nicht zurückgeschaut. ;)

 

Ich meinte das ein Stück weit ironisch, gehört man doch als Zeitungsleser generell eher zu den Gebildeten und kenne ich doch eine Menge sehr, sehr kluger Bild-Leser (aber ich will nicht den thread sprengen - das ist nicht das Thema.)

 

 

;):D:s01 -and Back to thread.

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Ich habe mir die Diskussion gestern Abend gleich zweimal hintereinander angehört. Oder sollte ich sagen angesehen? Die Erfahrungen des Autors brachten zwar grundsätzlich nichts Neues für mich, aber mich überraschten seine Erwartungen. Und der einzige für mich weiterführende Diskussionsbeitrag - er kam schon recht früh - wurde leider beseite geredet.

 

Ich weiß nicht, ob es bei den Publikumsverlagen wirklich um Mut geht, unabhängig davon, was einzelne Verlagsvertreter mal sagen mögen. Die Verlage haben ein Geschäftsmodell, das immer noch weitgehend funktioniert und sie schauen ein bisschen ratlos in die Zukunft, weil sich die zukünftige Entwicklung schwer vorausahnen lässt. Das jedenfalls ist mein Eindruck. Ich habe allerdings nur einmal versucht, mit einem Manuskript unterzukommen, hatte bei Piper die Unterstützung der Lektorin, aber nicht mehr der Programmkommission oder was auch immer der nächste Schritt war.

 

Ich finde, man kann den Publikumsverlagen keinen Vorwurf machen, wenn sie ihrem Geschäftsmodell folgen. Sie sind Wirtschaftsunternehmen und ihre Aufgabe ist es schon längst nicht mehr, dem Buch als Kulturgut beis einer Weiterentwicklung zu helfen, wie es nach dem Krieg einmal der Fall war. Die großen alten Verleger scheinen alle ausgestorben zu sein. Wenn in einer solchen Situation ein Autor von seinem Verlag verlangt, diese möge seine Experimentierlust gefälligst unterstützen, auch wenn sich das möglicherweise finanziell nicht rentiert, und wenn er sogar gleich zweimal diese Chance bekommt, dann weiß ich nicht, worüber er sich beklagt.

 

Wenn ein Autor sich künstlerisch ausdrücken möchte oder einfach mal etwas anderes schreiben möchte, als das, was ihn zu einem Verlaufsgaranten gemacht hat, dann soll er das tun. Aber das Risiko, ob der Markt das annimmt, kann er keinem anderen aufbürden. In der Malerei oder Bildhauerei weiß jeder Künstler, dass Kunst und Markt zwei Bereiche sind, die sich nur an zufälligen Stellen überlappen. Aber der Autor hat sich gut in Szene gesetzt und leider die Diskussion auch ein wenig domiiert.

 

Der für mich wichtige Beitrag war die frage: Was sollen wir unter diesen Randbedingungen tun, wie uns verhalten. Und da ist in der Tat keine einfache Antwort zu geben, zumal sie auch davon abhängt, was ein Autor möchte. Kleinverlage arbeiten mit viel Enthusiasmus, nicht mehr ganz so kleine Verlage gibt es auch noch, aber nur für bestimmte Sparten. Und wenn einem die mögliche Unterstützung dieser Verlage mangels Masse zu wenig ist, dann bleibt nur noch das Selfpublishing mit eigenem Marketing oder neue Wege in neuen Medien, die sich gerade erst abzeichnen, Da kann man sich nur überraschen lassen, was die Zukunft bringt.

 

In einem Punkt kann ich den Autor verstehen. Ich schreibe jedes Buch nur für mich. Also so, wie es mir gefällt. Und dann auch noch Fantasy oder Fantastik. Da brauche ich auf einen Bestseller nicht zu spekulieren. Aber auch ich könnte davon leben. Und so macht das Schreiben einen Heidenspaß.

 

Liebe Grüße

Wolf

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