Sexszenen können schnell daneben gehen:
http://de.webfail.com/31a443fe144
Herzliche Grüße zum Sonntagabend,
Hans Peter
PS: Und danke an Verena Dahms für den Link
Sexszenen können schnell daneben gehen:
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Hans Peter
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Einfach geil!
Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, www.ulfschiewe.de
Da wollten die Autoren (ich nehme mal an, dass es sich grösstenteils um Herren handelt) originell sein. Aber was ist schon originell an Sex?
Da wollten die Autoren (ich nehme mal an, dass es sich grösstenteils um Herren handelt) originell sein. Aber was ist schon originell an Sex?
Deshalb finde ich Sexszenen auch so verdammt schwierig. Legt man es zu beschreibend an, wird es rasch pornographisch-langweilig. Versucht man, originelle Formulierungen zu finden, driftet man rasch ins Lächerliche und in den Kitsch ab.
Ich glaube, ein halbwegs brauchbarer Ansatz wäre der, dass man nicht den Akt an sich zu beschreiben versucht, sondern die Gefühle, vielleicht auch Gedanken der Protagonisten und was der Sex mit ihnen anstellt - das eigentliche Rein-Raus samt Vor- und Nachspiel kann man auch einfach nur in groben Zügen zusammenfassen, da muss nicht jede Berührung seziert werden. (Außer du heißt Peter Nádas, dann kannst du auch eine Sexszene über 100 Seiten schreiben, nach deren Lektüre deine Leser dann mehr über Körperflüssigkeiten & Co. wissen als sie jemals wissen wollten.)
Das Problem sind die Vergleiche und Metaphern. Wenn man schreibt, wie es ist, wird es auch nicht peinlich. Und man kann durchaus direkt sein. Gegen ein bisschen Pornografie ist doch nichts einzuwenden. Wenn eine Sexszene nicht anturnt, hat der Autor was falsch gemacht.
Eine hilflose Wollmaus im Sturm seines mächtigen, mit Benzin betriebenen Laubbläsers ...
Das ist für mich nicht zu toppen. Wegen dieses tollen Details, dieser anturnenden Übergenauigkeit. Ohne Benzin kein Laubbläser und sei er auch noch so mächtig.
Das ist ein perfekt - nein, regelrecht GEN-I-AL - eingebauter Hinweis auf die Alkoholabhängigkeit des potenten LIs. Das erzeugt beim Leser später dieses Gefühl von "Ich hätte es erahnen müssen", wenn - krimigleich - aufgeklärt wird, woran die Liebe trotz aller wilder Leidenschaften zu scheitern droht.
Genazino-Romane sind ja häufig voller Sex und pornographisch völlig unverdächtig - schlicht weil alles so schön alltäglich und banal geschildert wird
Das Problem sind die Vergleiche und Metaphern. Wenn man schreibt, wie es ist, wird es auch nicht peinlich. Und man kann durchaus direkt sein. Gegen ein bisschen Pornografie ist doch nichts einzuwenden. Wenn eine Sexszene nicht anturnt, hat der Autor was falsch gemacht.
Sehe ich auch so. Allerdings darf die Szene nicht zu einer Anatomiestunde ausarten. Deshalb meine ich ja: Weniger beschreiben, was die Protagonisten mit ihren Körperteilen tun, sondern welchen Effekt es auf sie hat - und das, ohne zu blumig zu werden. Unterm Strich ist das Schreiben einer wirklich prickelnden erotischen Szene ganz hohe Kunst, an der schon ansonsten richtig geniale Schriftsteller stellenweise gescheitert sind.
Zitieren ging jetzt nicht ...
* Wenn man schreibt, wie es ist, wird es auch nicht peinlich.*
Das ist einer der Denkfehler, der genau diese Autoren in die Widrigkeiten der Beschreibung sexueller Aktivitäten treibt, wenn sie halt nicht pornografisch schreiben wollen. Denn die Beschreibung eines Aktes in all seiner Direktheit läuft immer auf Pornografie im Sinne des Wortes hinaus.
Eine perfekte Umschreibung des Aktes an sich ist das Wunderwerk der erotischen Literatur .... alles vermuten, alles erahnen, alles wissen, aber eben nicht alles beim Namen nennen.
Trauriger Weise kann das heutzutage kaum mehr ein Autor und deshalb gibt es nur noch Wiederholungen, platte Attitüden oder eben Pornografie. Es gibt sich auch kein Autor mehr wirklich Mühe, diesen Umstand zu widerlegen.
Zitieren ging jetzt nicht ...
* Wenn man schreibt, wie es ist, wird es auch nicht peinlich.*
Das ist einer der Denkfehler, der genau diese Autoren in die Widrigkeiten der Beschreibung sexueller Aktivitäten treibt, wenn sie halt nicht pornografisch schreiben wollen. Denn die Beschreibung eines Aktes in all seiner Direktheit läuft immer auf Pornografie im Sinne des Wortes hinaus.
Eine perfekte Umschreibung des Aktes an sich ist das Wunderwerk der erotischen Literatur .... alles vermuten, alles erahnen, alles wissen, aber eben nicht alles beim Namen nennen.
Trauriger Weise kann das heutzutage kaum mehr ein Autor und deshalb gibt es nur noch Wiederholungen, platte Attitüden oder eben Pornografie. Es gibt sich auch kein Autor mehr wirklich Mühe, diesen Umstand zu widerlegen.
Na, das will ich nicht sagen. Ich gebe mir da schon Mühe. Ich scheue mich auch nicht vor Sexszenen, aber ich gebe keine explizierten Beschreibungen des Vorgangs, sondern konzentriere mich mehr auf Empfindungen. Es ist völlig eindeutig, was passiert, aber ohne Körperteile zu benennen oder Akte expliziert zu schildern. Das ist nicht ganz einfach, elegant hinzubekommen, auch ohne kitschig zu werden. Aber ich glaube, ich habe mich in den letzten Büchern verbessern können. Ich bin nicht für Pornographie, aber ich bin auch dagegen, Sex schamvoll wegzulassen. Es gehört zum Leben wie andere Dinge auch. Aber es stimmt, eine gute Sexszene ist eine Herausforderung.
Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, www.ulfschiewe.de
Mein Mantra dazu ist: Sex ist gut, wenn er hineinpasst und den Plot weitertreibt. Ich mag Sex und auch sogenannte Erotik (der Begriff ist inzwischen sehr in Richtung Porno gedehnt worden) dann nicht, wenn er nur um des Sexes willen erscheint. Nach dem Motto: Ein Liebesroman MUSS drei Sexszenen haben. Also quetschen wir noch eine Szene hinein, obwohl eine, als Höhepunkt (no pun intended) perfekt gewesen wäre. Und wenn Sex, dann ist es oft besser wie Ulf es beschreibt. Geschickte Andeutungen sind oft sexier als der biologische Vorgang selbst.
Aber vielleicht sind ja manche dieser Beschreibungen im Link absichtlich komisch? Oder gar Fake?
Krimis, Liebe und Mehr: http://www.ilonaschmidt.com
Aber vielleicht sind ja manche dieser Beschreibungen im Link absichtlich komisch? Oder gar Fake?
Das glaube ich nicht. Es gibt sogar einen "Preis" für die schlechteste Sex-Szene im englischsprachigen Raum, die Jahr für Jahr vergeben wird. Und da zeigt sich, dass eben auch wirklich große Namen nicht davor gefeit sind, hier ordentlich danebenzugreifen.
Bin aber voll bei dir, dass die Sex-Szene notwendig ein muss für den Plot oder auch für die Charakterisierung der Protagonisten, also einfach wichtig sein muss für die Geschichte. Der Leser/die Leserin merkt, wenn eine Szene ohne wirkliche Dringlichkeit einfach so hineingepackt wurde - das trägt dann wohl auch dazu bei, dass man sie als schlecht empfindet, weil sie dann eben nur ein Lückenfüller (pun intended) ist.
Es sei denn, es ist ein erotischer Roman. Dann ist das ganze Drumherum nur lästig und wird überblättert.
Und Autoren von erotischen Romanen sind auch sehr gründlich. Also neben Heterosex muss auch welcher zwischen zwei Frauen rein oder zwischen zwei Männern oder beides, und ein Dreierakt und dann etwas mit Sadomaso, so als ob sie eine Liste abzuarbeiten hätten.
Dabei "wirkt" vieles überhaupt nicht, weil ja für jeden Geschmack etwas dabei sein muss, also ist für den Geschmack einer Leserin nur immer eine Variante passend und unterhaltsam, der Rest befremdlich und langweilig.
Bearbeitet von AngelikaD, 05.10.2017 - 16:08,
Schattenthron. Das Mädchen mit den goldenen Augen. Märchenfantasy bei Oetinger.