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Olaf

KI kann besser lesen als Menschen?!?

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Das ist genauso mit der "intelligenten" Werbung im Internet. Man kriegt nur das vorgesetzt, was man sich eh schon kürzlich angeschaut oder bereits online gekauft hat.  :)

 

Vielleicht ist das der Kasus Knaxus bei dem Ganzen. Alles schon vorgekaut. Und die KI kann gar nicht besser lesen, sondern verarbeitet nur Informationen schneller als wir. Informationen, an die wir mit unserer gemütlichen Lebensart eben langsamer herankommen.

 

Ich finde u.a. ein Video, wenn ich die Gefühle Hannibals bei Google eingebe. Aber diese ultimative KI, an der da gebastelt wird, soll ja viel mehr können als Google. Nämlich alles schneller rausfiltern und intelligente Antworten geben.

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Ich krieg aber was anderes, wenn ich " Wie fühlte sich Hannibal, als er mit den Elefanten die Alpen überquerte?" eingebe. Nur Links auf Webseiten, in denen das Wort Hannibal vorkommt.  Nicht so intelligent.  ;D

 

Nochmal zu diesem Beispiel, Ulf. Die einzig intelligente Antwort einer fortschrittlichen KI auf diese Frage müsste doch lauten: Ich weiß es nicht! Oder?

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Aber von selber würde sie nicht darauf kommen. ;D Unsere vielgepriesene KI ist also gar nicht intelligent, wie wir schon einmal festgestellt haben. Und das Ganze ist, wie du ganz richtig sagtest, das Werk hysterischer Journalisten, die solche Fakten nicht richtig unters Volk bringen können.

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Und das Ganze ist, wie du ganz richtig sagtest, das Werk hysterischer Journalisten, die solche Fakten nicht richtig unters Volk bringen können.

 

Viele könnten schon, wenn es denn honoriert würde. 

 

Bei den Honoraren, die Redaktionen heutzutage zahlen, bleibt aber schlichtweg keine Zeit, richtig zu recherchieren, wie es eigentlich sein sollte und wie man es in der Ausbildung lernt. Einen Originalartikel zu finden und zu lesen (wenn man denn überhaupt irgendwie darauf Zugriff hat), dauert meist mehrere Stunden. Dann sollte man nach Möglichkeit noch einen Experten befragen, der nicht an der jeweiligen Studie beteiligt ist. Wenn es gut läuft, hat man nach einem halben Tag einen fertigen Artikel. Vorausgesetzt, man kann eine Zeitung dafür begeistern (dafür muss es reißerisch sein), bekommt man dafür im Schnitt vielleicht 50 Euro (die meisten Artikel sind verdammt kurz). Mit Mehrfachverwertung werden es eventuell 100 bis 200 Euro, aber dafür geht auch der gesamte Tag drauf. Und das war ein guter Tag! 

 

Auf der anderen Seite haben fest angestellte Redakteure kaum noch Zeit, selbst etwas zu recherchieren oder zu schreiben, weil sie mit der Verwaltung der eingehenden Artikel vollauf beschäftigt sind. 

 

Unterm Strich: Es stimmt, dass die Qualität vieler Artikel nicht den Ansprüchen gerecht wird, die Leser und eigentlich verantwortungsbewusste Journalisten zu recht stellen. Aber leider ist die Bereitschaft der Leser und Redaktionen, für Qualität auch nur überlebenssichernde Honorare zu zahlen, extrem gering. 

 

Das ist keine Entschuldigung, sondern nur eine Erklärung.  :

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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 Offenbar besteht aber ein Problem darin, dass sehr viel Forschung, die entscheidende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben kann (nicht nur in diesem Bereich, sondern auch z.B. in der Gentechnologie), für die Gesellschaft nicht in allgemein verständlicher Weise zugänglich ist,

 

Sorry, aber in Bezug auf die Gentechnologie stimmt das nicht. 

 

Es gibt auf jedem Verständnisniveau Sachbücher, Zeitschriftenartikel und Zeitungsartikel zu dem, was in der Gentechnik gerade aktuell ist und gemacht wird. Das Dumme ist nur: Es interessiert die meisten Menschen nicht. 

 

Als vor ein paar Jahren ein populäres Sachbuch von mir erschienen ist, in dem es um den Themenkomplex "Gentechnik und was sie demnächst vermutlich wird machen können" geht, kamen zufällig gleich zwei weitere Bücher dazu auf den Markt. Alle drei Bücher wurden viel rezensiert und gelobt. Alle drei verkauften sich nur mäßig. 

 

Versuch einfach mal, einen Artikel über Gentechnik an eine Zeitung zu verkaufen. Kein Interesse. Es sei denn, es geht um ein politisch aufgeheiztes Thema wie gentechnisch veränderte Lebensmittel, aber selbst da muss es einen aktuellen dramatischen Aufhänger (am besten einen handfesten Skandal) geben. Ansonsten will das niemand lesen.

 

Und trotzdem kann sich jeder sehr umfassend und gut zur Gentechnik informieren. Nur eben nicht in der Tagesschau (für die existiert Wissenschaft praktisch nur zu den Nobelpreisen) und nicht auf den Titelseiten. Aber die Wissenschaftszeitschriften (und auch die entsprechenden Ableger der großen Zeitungen) berichten einigermaßen häufig und meistens recht kompetent darüber. Nur sollte man nicht zu große Hoffnungen auf die Wikipedia setzen, denn deren Autoren ging es beim Verfassen der Beiträge anscheinend eher darum, mit vielen Fachbegriffen die eigene Kompetenz zu demonstrieren. 

 

Wer es wissen will, findet die Informationen ohne größere Mühe. 

 

(Tipp an alle Neueinsteiger in die Gentechnologie: Die neu entdeckte/entwickelte Methode CRISPR stellt die Gentechnik gerade auf den Kopf und eröffnet Möglichkeiten, von denen noch vor zehn Jahren kaum ein Forscher geträumt hätte.)

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Und das Ganze ist, wie du ganz richtig sagtest, das Werk hysterischer Journalisten, die solche Fakten nicht richtig unters Volk bringen können.

 

Viele könnten schon, wenn es denn honoriert würde. 

 

Bei den Honoraren, die Redaktionen heutzutage zahlen, bleibt aber schlichtweg keine Zeit, richtig zu recherchieren, wie es eigentlich sein sollte und wie man es in der Ausbildung lernt. Einen Originalartikel zu finden und zu lesen (wenn man denn überhaupt irgendwie darauf Zugriff hat), dauert meist mehrere Stunden. Dann sollte man nach Möglichkeit noch einen Experten befragen, der nicht an der jeweiligen Studie beteiligt ist. Wenn es gut läuft, hat man nach einem halben Tag einen fertigen Artikel. Vorausgesetzt, man kann eine Zeitung dafür begeistern (dafür muss es reißerisch sein), bekommt man dafür im Schnitt vielleicht 50 Euro (die meisten Artikel sind verdammt kurz). Mit Mehrfachverwertung werden es eventuell 100 bis 200 Euro, aber dafür geht auch der gesamte Tag drauf. Und das war ein guter Tag! 

 

Auf der anderen Seite haben fest angestellte Redakteure kaum noch Zeit, selbst etwas zu recherchieren oder zu schreiben, weil sie mit der Verwaltung der eingehenden Artikel vollauf beschäftigt sind. 

 

Unterm Strich: Es stimmt, dass die Qualität vieler Artikel nicht den Ansprüchen gerecht wird, die Leser und eigentlich verantwortungsbewusste Journalisten zu recht stellen. Aber leider ist die Bereitschaft der Leser und Redaktionen, für Qualität auch nur überlebenssichernde Honorare zu zahlen, extrem gering. 

 

Das ist keine Entschuldigung, sondern nur eine Erklärung.  :

 

Mir ist schon seit langer Zeit bewusst, dass es den Journalisten dreckig geht, Olaf. Natürlich haben sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert, und darunter leiden auch Qualität und Recherche. Diesen speziellen Artikel von Heise Online hatte ich aber unter einer anderen Kategorie gesehen. Es schien mir eine dpa-Meldung zu sein, die von zwei anderen Quellen in genau dem gleichen Wortlaut gebracht wurden. Darf da keine eigene Meinung oder Recherche hinzugefügt werden? Ein Googleklick hätte gereicht, um zu schreiben: Es gibt dazu auch kritische Stimmen. Über mangelnde Qualität der Berichterstattung, der stilistischen Formulierungen und über Flüchtigkeitsfehler stolpere ich jeden Tag in der regionalen Zeitung und in Online-Berichten. Wir Autoren können ja auch nicht sagen: Wir haben keine Zeit für Recherchen und guten Stil, weil wir so schlecht bezahlt werden. Aber ich weiß, du wolltest das nicht entschuldigen, nur erklären.

 

Eine andere Sache ist mir eher unheimlich: Es war hier von journalistischen Bereichen wie dem Sport die Rede, die inzwischen auch von der KI übernommen werden. Bei der Entwicklung werde ich mich eines Tages wirklich fragen, hat das nun eine KI geschrieben oder ein menschlicher Reporter. Wobei ich hoffe, dass die KI wenigstens anständig recherchiert und keine groben Fehler einbaut. ;) 

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Das kombiniert man einfach. Software, die Romane schreibt, die wiederum von der KI gelesen werden. Die kann man direkt zusammenstöpseln, dann sind die beschäftigt und wir können derweil in Ruhe was anderes machen.

 

Ich weiß echt nicht, wo das Problem sein soll.  ;D  ;D

 

Vollkommen OT, aber: Das ist, wie ich finde, das eigentlich Bedenkenswerte an der Sache. Computer kann man abschalten und wochenlang in der Ecke stehen lassen. Der Mensch aber braucht eine Aufgabe, eine Arbeit, um gesund zu bleiben. Einen Lebenssinn, wenn man so will. Die Frage ist also, was geschieht, wenn wir alle nichts mehr tun "müssen", weil Maschinen das erledigen. Wer wird sich dem Nichtstun und der Sinnlosigkeit hingeben, wer wird sich selbst zu motivieren imstande sein und etwas Sinnvolles tun. Wer nichts Sinnvolles tut, hat Prognosen zufolge die Wahl zwischen Depression und Gewalt.

 

LG Eva

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Das kombiniert man einfach. Software, die Romane schreibt, die wiederum von der KI gelesen werden. Die kann man direkt zusammenstöpseln, dann sind die beschäftigt und wir können derweil in Ruhe was anderes machen.

 

Ich weiß echt nicht, wo das Problem sein soll.  ;D  ;D

 

Vollkommen OT, aber: Das ist, wie ich finde, das eigentlich Bedenkenswerte an der Sache. Computer kann man abschalten und wochenlang in der Ecke stehen lassen. Der Mensch aber braucht eine Aufgabe, eine Arbeit, um gesund zu bleiben. Einen Lebenssinn, wenn man so will. Die Frage ist also, was geschieht, wenn wir alle nichts mehr tun "müssen", weil Maschinen das erledigen. Wer wird sich dem Nichtstun und der Sinnlosigkeit hingeben, wer wird sich selbst zu motivieren imstande sein und etwas Sinnvolles tun. Wer nichts Sinnvolles tut, hat Prognosen zufolge die Wahl zwischen Depression und Gewalt.

 

LG Eva

 

Das wird in der Tat eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft der Zukunft; den Menschen weiterhin einen Lebenssinn zu geben. Mit einem sogenannten "bedingungslosen Grundeinkommen" alleine wäre es nicht getan.

 

 

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Mir ist schon seit langer Zeit bewusst, dass es den Journalisten dreckig geht, Olaf. Natürlich haben sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert, und darunter leiden auch Qualität und Recherche. Diesen speziellen Artikel von Heise Online hatte ich aber unter einer anderen Kategorie gesehen. Es schien mir eine dpa-Meldung zu sein, die von zwei anderen Quellen in genau dem gleichen Wortlaut gebracht wurden. Darf da keine eigene Meinung oder Recherche hinzugefügt werden? Ein Googleklick hätte gereicht, um zu schreiben: Es gibt dazu auch kritische Stimmen. Über mangelnde Qualität der Berichterstattung, der stilistischen Formulierungen und über Flüchtigkeitsfehler stolpere ich jeden Tag in der regionalen Zeitung und in Online-Berichten. Wir Autoren können ja auch nicht sagen: Wir haben keine Zeit für Recherchen und guten Stil, weil wir so schlecht bezahlt werden. Aber ich weiß, du wolltest das nicht entschuldigen, nur erklären.

 

Der Vergleich von Buchautoren und Journalisten liefert einen großen Unterschied: Buchautoren sind meistens noch schlechter bezahlt, sodass kaum einer davon leben kann. Journalisten sind aber in der Regel (noch) Vollprofis, die keinen finanziellen Hauptberuf haben, der sie ernährt. Wegen der geringen Buchhonorare ist es für Journalisten auch kaum erstrebenswert, einmal ein Buch zu schreiben. Die Ausnahme sind die Prominenten oder Autoren, die in ihrem Medium kräftig die Werbetrommel rühren können. 
 

Agenturmeldungen werden häufig einfach direkt oder mit minimalen Änderungen übernommen. Die sollten ja eigentlich korrekt sein. Ist aber leider nicht immer der Fall, weil dort das gleiche Problem gilt wie bei den übrigen Journalisten. 

 

Übrigens schimpfen und jammern die Journalisten selbst schon seit vielen Jahren über die sinkende Qualität ihrer eigenen Arbeit. Doch es ist wie so oft in der Buchbranche: Die Verlage und Geschäftsführungen interessieren sich brennend für ihre Bilanzen, aber leider nur allzu selten für ihr Produkt.  :

 

Was helfen könnte:

  • Sich über die schlechte Qualität der Artikel beschweren! Und hoffen, dass die Motzerei irgendwann in den Chefetagen ankommt. 
  • Bereit sein, für gute Artikel etwas mehr Geld auszugeben. 

Fragt sich nur, welche der beiden Hoffnungen illusorischer ist.  :o

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Vollkommen OT, aber: Das ist, wie ich finde, das eigentlich Bedenkenswerte an der Sache. Computer kann man abschalten und wochenlang in der Ecke stehen lassen. Der Mensch aber braucht eine Aufgabe, eine Arbeit, um gesund zu bleiben. Einen Lebenssinn, wenn man so will. Die Frage ist also, was geschieht, wenn wir alle nichts mehr tun "müssen", weil Maschinen das erledigen. Wer wird sich dem Nichtstun und der Sinnlosigkeit hingeben, wer wird sich selbst zu motivieren imstande sein und etwas Sinnvolles tun. Wer nichts Sinnvolles tut, hat Prognosen zufolge die Wahl zwischen Depression und Gewalt.

 

Was sinnvoll ist oder nicht, entscheidet sich dabei in jedem Einzelnen selbst. In Heidelberg ist ein Parkwächter, der ist immer fröhlich und nett - der Mann hat den richtigen Job für sich. Auf der anderen Seite kenne ich Professoren mit Burnout, weil sie keinen Sinn in ihrem Tun sehen.

 

Aber keine Angst: Für die computermäßig sinnbefreiten Menschen gibt es später KI-Therapeuten, virtuelle Realitäten und stumpfsinnige Videospiele in Dauerschleife. :o  ::)  ;-)  

Olaf Fritsche 

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Vollkommen OT, aber: Das ist, wie ich finde, das eigentlich Bedenkenswerte an der Sache. Computer kann man abschalten und wochenlang in der Ecke stehen lassen. Der Mensch aber braucht eine Aufgabe, eine Arbeit, um gesund zu bleiben. Einen Lebenssinn, wenn man so will. Die Frage ist also, was geschieht, wenn wir alle nichts mehr tun "müssen", weil Maschinen das erledigen. Wer wird sich dem Nichtstun und der Sinnlosigkeit hingeben, wer wird sich selbst zu motivieren imstande sein und etwas Sinnvolles tun. Wer nichts Sinnvolles tut, hat Prognosen zufolge die Wahl zwischen Depression und Gewalt.

 

Ist das so? Dann müssten z.B. reiche Erben durchweg depressiv oder gewalttätig sein, oder sich dringend nach Lohnarbeit sehnen. Das ist mW mehrheitlich nicht der Fall. ;)

 

Davon abgesehen werden Maschinen nie alles tun können. In der Arbeit mit Menschen z.B. könnte es sehr, sehr viel mehr Jobs geben, wenn der Personalschlüssel nach dem Bedarf und nicht nach den Kosten ginge.

 

Liebe Grüße

Beate

 

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

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Mir ist schon seit langer Zeit bewusst, dass es den Journalisten dreckig geht, Olaf. Natürlich haben sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert, und darunter leiden auch Qualität und Recherche. Diesen speziellen Artikel von Heise Online hatte ich aber unter einer anderen Kategorie gesehen. Es schien mir eine dpa-Meldung zu sein, die von zwei anderen Quellen in genau dem gleichen Wortlaut gebracht wurden. Darf da keine eigene Meinung oder Recherche hinzugefügt werden? Ein Googleklick hätte gereicht, um zu schreiben: Es gibt dazu auch kritische Stimmen. Über mangelnde Qualität der Berichterstattung, der stilistischen Formulierungen und über Flüchtigkeitsfehler stolpere ich jeden Tag in der regionalen Zeitung und in Online-Berichten. Wir Autoren können ja auch nicht sagen: Wir haben keine Zeit für Recherchen und guten Stil, weil wir so schlecht bezahlt werden. Aber ich weiß, du wolltest das nicht entschuldigen, nur erklären 

 

Übrigens schimpfen und jammern die Journalisten selbst schon seit vielen Jahren über die sinkende Qualität ihrer eigenen Arbeit. Doch es ist wie so oft in der Buchbranche: Die Verlage und Geschäftsführungen interessieren sich brennend für ihre Bilanzen, aber leider nur allzu selten für ihr Produkt.  :

 

Was helfen könnte:

  • Sich über die schlechte Qualität der Artikel beschweren! Und hoffen, dass die Motzerei irgendwann in den Chefetagen ankommt. 
  • Bereit sein, für gute Artikel etwas mehr Geld auszugeben. 

Fragt sich nur, welche der beiden Hoffnungen illusorischer ist.  :o

 

Es ist doch überall das Gleiche. :-/ Jetzt haben wir den Missstand ja mal öffentlich zur Sprache gebracht. Hier lesen täglich hunderte von Menschen mit, vielleicht ist ja auch mal ein Verleger oder der Geschäftsführer einer Zeitung dabei.

Bearbeitet von Christa
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Vollkommen OT, aber: Das ist, wie ich finde, das eigentlich Bedenkenswerte an der Sache. Computer kann man abschalten und wochenlang in der Ecke stehen lassen. Der Mensch aber braucht eine Aufgabe, eine Arbeit, um gesund zu bleiben. Einen Lebenssinn, wenn man so will. Die Frage ist also, was geschieht, wenn wir alle nichts mehr tun "müssen", weil Maschinen das erledigen. Wer wird sich dem Nichtstun und der Sinnlosigkeit hingeben, wer wird sich selbst zu motivieren imstande sein und etwas Sinnvolles tun. Wer nichts Sinnvolles tut, hat Prognosen zufolge die Wahl zwischen Depression und Gewalt.

 

Was sinnvoll ist oder nicht, entscheidet sich dabei in jedem Einzelnen selbst. In Heidelberg ist ein Parkwächter, der ist immer fröhlich und nett - der Mann hat den richtigen Job für sich. Auf der anderen Seite kenne ich Professoren mit Burnout, weil sie keinen Sinn in ihrem Tun sehen.

 

Aber keine Angst: Für die computermäßig sinnbefreiten Menschen gibt es später KI-Therapeuten, virtuelle Realitäten und stumpfsinnige Videospiele in Dauerschleife. :o  : :)  ;-)

 

Ich glaube auch nicht, dass die Befreiung von Arbeit durch Computer zu Depressionen und Gewalt führt. Das gab es schon lange vor dem Computerzeitalter und hat verschiedene Ursachen. Wenn der fröhliche Parkwächter plötzlich durch einen Computer ersetzt wird, wird er etwas anderes finden, was ihm Spaß macht. Ich nehme an, er ist resilient, hat also eine gut funktionierende innere Hornhaut. Der Professor mit Burnout hat innere Strukturen, die in geradezu zwangsläufig in den Burnout treiben (sich beweisen müssen, eigene Bedürfnisse nicht beachten und mit Volldampf in den Untergang brausen). Wenn sein Professorenstuhl durch einen Computer ersetzt werden würde (was gar nicht möglich wäre), würde er einen (menschlichen) Therapeuten brauchen.

 

Wie BeateK sagt, wird es immer Arbeiten geben, die nur von Menschen ausgeführt werden können. Die virtuellen Realitäten und die stumpfsinnigen Videospiele sind ja heute schon Realität. Denen kann kein KI-Therapeut helfen. Die müssen es erleben, dass sie mit Blick auf ihre Smartphones über die Bahnsteigkante fallen, dann wachen sie vielleicht auf. :s19

Bearbeitet von Christa
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Vollkommen OT, aber: Das ist, wie ich finde, das eigentlich Bedenkenswerte an der Sache. Computer kann man abschalten und wochenlang in der Ecke stehen lassen. Der Mensch aber braucht eine Aufgabe, eine Arbeit, um gesund zu bleiben. Einen Lebenssinn, wenn man so will. Die Frage ist also, was geschieht, wenn wir alle nichts mehr tun "müssen", weil Maschinen das erledigen. Wer wird sich dem Nichtstun und der Sinnlosigkeit hingeben, wer wird sich selbst zu motivieren imstande sein und etwas Sinnvolles tun. Wer nichts Sinnvolles tut, hat Prognosen zufolge die Wahl zwischen Depression und Gewalt.

 

Ist das so? Dann müssten z.B. reiche Erben durchweg depressiv oder gewalttätig sein, oder sich dringend nach Lohnarbeit sehnen. Das ist mW mehrheitlich nicht der Fall. ;)

 

 

Natürlich gibt es auch reiche Erben, die nicht nur von Beruf "Sohn" oder "Tochter" sind und etwas mit ihrem Leben anzufangen wissen. Ebenso wie es Langzeitarbeitslose gibt, die sich ihr Leben gut einrichten, ihre Hobbys pflegen, um nicht gaga zu werden, und daher nicht die eher verbreiteten Symptome von Antriebslosigkeit und Depression (als psychosoziale Folge) zeigen. ;-)

Bearbeitet von Ramona

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Alternativen:

 

"Was macht denn Ihr Sohn jetzt, seit er arbeitslos ist?"

"Er meditiert."

"Ah. Na ja – besser als herumsitzen und nichts tun."

 

:s01   :s01

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Es gab ja mal Zeiten, da hieß es, ein Gentleman arbeitet nicht. Zumindest nicht in einem bezahlten Job. Sowas tat nur der Pöbel oder eben Krämerseelen.  ;D

 

Leider sind diese Leute auch nicht an Depression gestorben. Mit irgendwas haben sie sich schon beschäftigt. Besonders gern mit Sozialklatsch vermutlich.  :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Da ist schon was dran am Meditieren und dem Sozialklatsch (heute vor allem in den sozialen Medien).

Die FAZ kam u.a. zu dem Schluss, dass 47% aller Jobs in Zukunft von Robotern erledigt werden könnten. Aber nicht Depression und Gewalt seien die Folge, sondern:

 

"Wenn Computer die bisherigen Bürotätigkeiten erledigen, werden Arbeitskräfte frei, sich kreativen oder sozialen Tätigkeiten zuzuwenden."

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/automatisierung-nehmen-roboter-den-menschen-die-arbeit-weg-13986337.html

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"Wenn Computer die bisherigen Bürotätigkeiten erledigen, werden Arbeitskräfte frei, sich kreativen oder sozialen Tätigkeiten zuzuwenden."

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/automatisierung-nehmen-roboter-den-menschen-die-arbeit-weg-13986337.html

 

 

Noch mehr Facebook?

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Es gab ja mal Zeiten, da hieß es, ein Gentleman arbeitet nicht. Zumindest nicht in einem bezahlten Job. Sowas tat nur der Pöbel oder eben Krämerseelen.  ;D

 

In der Schweiz gibt es einen Spruch: "Schaffet Sie äbbes, oder san Sie wär?" ("Arbeiten Sie etwas, oder sind Sie jemand?")

 

Ich glaube, ob man unter dem Fehlen von Erwerbsarbeit leidet, ist in hohem Maße kulturell bedingt. In einer Gesellschaft, in der man hauptsächlich über seinen Beruf definiert wird  – oder sich definiert – ("Und was sind Sie von Beruf, wenn ich fragen darf?" als typische 2. Frage nach der Namensnennung) ist man dafür natürlich anfällig. Aber so war es nicht immer, nicht überall und nicht zu allen Zeiten.

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"Wenn Computer die bisherigen Bürotätigkeiten erledigen, werden Arbeitskräfte frei, sich kreativen oder sozialen Tätigkeiten zuzuwenden."

 

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Noch mehr Facebook?

 

Der Einwand ist absolut berechtigt. Denn welchen kreativen oder sozialen Tätigkeiten könnten sich arbeitsbefreite Menschen

zuwenden außer dem Sozialklatsch in virtuellen Räumen?  ;D 

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Es gab ja mal Zeiten, da hieß es, ein Gentleman arbeitet nicht. Zumindest nicht in einem bezahlten Job. Sowas tat nur der Pöbel oder eben Krämerseelen.  ;D

 

In der Schweiz gibt es einen Spruch: "Schaffet Sie äbbes, oder san Sie wär?" ("Arbeiten Sie etwas, oder sind Sie jemand?")

 

Ich glaube, ob man unter dem Fehlen von Erwerbsarbeit leidet, ist in hohem Maße kulturell bedingt. In einer Gesellschaft, in der man hauptsächlich über seinen Beruf definiert wird  – oder sich definiert – ("Und was sind Sie von Beruf, wenn ich fragen darf?" als typische 2. Frage nach der Namensnennung) ist man dafür natürlich anfällig. Aber so war es nicht immer, nicht überall und nicht zu allen Zeiten.

 

Und was würde der Schweizer erst sagen, wenn man antwortet: Schriftsteller?

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