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(Eleonora)

Podiumdiskussion

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich habe ein Angebot bekommen, an einer literarischen Podiumdiskussion teilzunehmen. Die anderen Teilnehmer sind gestandene Journalisten, die sowas mit links machen. Einerseits ist das für mich eine Riesenchance, andererseits - sollte man sich als absolutes Greenhorn auf so ne Sache einlassen? Die Gefahr, auf die Fresse zu fliegen, ist nicht von der Hand zu weisen!

Habt Ihr Erfahrung mit Rhetorikkursen oder eine andere Idee, wie ich mich dafür fit machen kann?

Bin ja von Natur aus schüchtern und zurückhaltend, klar, solche Eigenschaften sind im Medienbereich kontraproduktiv - den Schwanz einziehen mag ich aber auch nicht! Würde mich schwarz ärgern, diese Chance ausgeschlagen zu haben!

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Hallo Eleonora,

 

ist es ein Thema, zu dem du etwas sagen kannst? Offenbar hält man dich in irgendeiner Hinsicht für qualifiziert. Vielleicht bist du auch als "Gegenpol" eingeladen worden, als jemand, von der man ganz bewusst erwartet, dass sie eine andere Sicht der Dinge hat, andere Erfahrungen, sich anders äußert.

 

Mach' dir Gedanken über das Thema, deine Ansichten darüber, darüber, wie du wirklich darüber denkst, welche Argumente und Fragen du schon einmal gehört hast und wie du darauf reagieren möchtest. Vielleicht ist jetzt auch der Zeitpunkt, dir überhaupt erst einmal über deine Position in der Debatte klar zu werden?

 

In jedem Fall würde ich das Angebot annehmen und vor "gestandenen" Journalisten nicht zurückscheuen. Auch sie bereiten sich in der Regel bloß vor und legen sich Fragen vorher zurecht.

Und vor wirklich außerordentlichen Experten (wie sie vielleicht ja auch gar nicht dabei sind), wie zum Beispiel Peter Scholl-Latour, würde ich keine Angst haben, sondern mich im Gegenteil darauf freuen!

 

Erzähl' doch mal, was das für eine Diskussion ist, wer alles daran teilnimmt, und aus welchen Gründen du dabei bist.

 

Andreas

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Hallo Eleonora,

man kann sich für solche Sachen nicht "mal schnell fitmachen" - höchstens mental.

Rhetorikkurse wirken auf Dauer... damit lernst du formulieren etc. - es könnte dich aber genauso verkrampfen.

 

Es ist wie bei einer Lesung: Learning by doing. Möglichst natürlich bleiben, authentisch sein - dann kommst du am besten rüber. Zieh etwas an, in dem du dich pudelwohl und wunderschön fühlst. Sei dir deines Wertes bewusst (den du haben musst, wenn sie dich nicht nur als Alibi-Figur zum Runtermachen eingeladen haben - was in Talkshows passieren kann). Atemübungen oder Singen helfen für die Stimme ;-)

Pannen wirken am bsten, wenn man selbst drüber lacht.

 

Und vor allem: Journalisten sind stinknormale Menschen, die zum Teil sehr arrogant sein können und palavern, um zu verdecken, dass sie auch nicht der King in allem sind. Es gibt hochberühmte Kollegen, die nett und natürlich sind, dass man meint, man trinke grade ein Glas Wein zusammen. Und es gibt berühmte Arschlöcher, mit denen man sich im echten Leben nie und nimmer unterhalten würde. Menschen eben...

 

Mein Tipp, allgemein für den Umgang mit den Medien:

Abchecken, wofür man "benutzt" werden soll, in welcher Rolle man über was sprechen wird.

Die eigene Position vorher für sich klären und mögliche Diskussionsverläufe in Gedanken durchspielen.

Sich überlegen, wo am ehesten Widerspruch und Angriffe kommen könnten - Gegenargumente, Strategien überlegen.

Sich ganz genau bewusst machen, worüber man NICHT reden will und was die Journalisten nichts angeht!

Vermeidungsstrategien überlegen: Was sage ich, wenn ich nicht antworten will / nichts weiß, lieber an einen anderen übergebe.

Immer hilfreich: Gegenfragen, Fragen stellen.

 

Stell dir einfach vor, du sitzt im Wirtshaus oder zuhause und redest mit ein paar Leuten von nebenan. Mehr sind Journalisten nicht.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ich hab so etwas ähnliches hinter mir. War auch aufgeregt. Rückblickend kann ich sagen, dass es fast ein Kinderspiel war. Aber ich bin ja auch nicht schüchtern.

PvO

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Morgen ist es soweit. Trete in Lübeck auf - kommt jemand von euch aus Lübeck? Moderiert wird das Ganze von einer bekannten Literaturkritikerin zum Thema "Familienbande". Habe 5 Mitkämpfer, die meisten mit journalistischer Erfahrung, aber nicht alle primär Journalisten. Wen es interessiert, kann unter "Literarische Nacht Lübeck" googeln. Vielleicht fällt euch noch was ein (so in der Art absolutes Do oder absolutes Don't bei so einer Veranstaltung).

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Liebe Eleonora,

ich drück dir ganz feste die Daumen und gebe dir ein don't mit auf den Weg: Don't think too much.

Gönn dir bis morgen eine Auszeit, tu dir gut und bleib so locker wie möglich. Du bist ja bereits vorbereitet.

Ob es dir hilft, weiß ich nicht, ich frage immer gleich nach der Toilette und präge mir den kürzesten Weg dorthin ein ;-)

Das wird. *TOIOITOI* und dreimal hinter die Schulter gespuckt,

Petra

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Stefan Mühlfried

Gutes Gelingen!

Ein Tipp: Wenn Du mit einer Frage nicht klarkommst, leitest Du zu einem Thema über, mit dem Du Dich auf sicherem Terrain bewegst und redest einfach darüber. ;)

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Vielen Dank, Petra, für die guten Wünsche. Habe jede Menge gute Ratschläge bekommen (z.B. mehr lächeln! viel reden - egal was!) - irgendwas wird schon hängen bleiben.

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