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Ramona

Populismus

Empfohlene Beiträge

Ohne jetzt den Artikel gelesen zu haben, aber das ist ja eine selten dämliche Überschrift. Was sollen Verlage denn sonst sein, als Firmen, die Kundenwünsche erfüllen? :-? Und jetzt lese ich mal ... ^^

 

Nachtrag: Na ja, der übliche Sermon über Kunst versus Kommerz.

Bearbeitet von Margot
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Denke ich auch. Die Auswahl muss viele Interessen und Geschmäcker bedienen können. 

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Ohne jetzt den Artikel gelesen zu haben, aber das ist ja eine selten dämliche Überschrift. Was sollen Verlage denn sonst sein, als Firmen, die Kundenwünsche erfüllen? :-? Und jetzt lese ich mal ... ^^

 

Nachtrag: Na ja, der übliche Sermon über Kunst versus Kommerz.

 

Das lese ich ganz anders. Ich finde den Artikel sehr ausgewogen, denn er spricht ja beidem - Kunst und Kommerz - seine Berechtigung zu, spielt also nicht eines gegen das andere aus.

 

Die Überschrift finde ich allerdings auch schlecht, weil sie den Inhalt gar nicht richtig trifft.

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Der Titel hat mich abgeschreckt, weil ich eine Abhandlung über die AfD erwartete. 8-) 

Ich finde den Artikel etwas sehr verkürzt, und es wird mir nicht klar, wen er eigentlich damit ansprechen will.

Die Autoren, dass sie wieder mehr ihr Eigenes machen sollen und nicht im vorauseilenden Gehorsam schreiben, was die Leser wohl gern lesen würden? Die Verlage, dass sie das auch verlegen und die Buchhändler, dass sie das verkaufen sollen?

 

An den Schnitzeln mit Pommes ist allerdings was dran (2.Kommentar) :-X  :-[ 

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Mir ist nicht klar, was der Autor eigentlich sagen will.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich finde, der Artikel spricht einen wichtigen Aspekt an. Wir beklagen ja selbst auch, dass Verlage nur noch den sichersten Weg gehen, sich nichts mehr trauen und viel zu viel auf Massenware und Mee-too-Bücher setzen. Auch uns Autoren käme mehr Vielfalt sehr zugute.

LG Luise

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Mir ist nicht klar, was der Autor eigentlich sagen will.

 

Man muss genauer hinsehen und analysieren, um herauszufinden, was der Autor eigentlich sagen wollte. Dabei ist der Vergleich mit politischem Populismus und Demokratie verwirrend. An diesem Satz erkennt man die Ausgewogenheit und die Abkehr von der widergekäuten Kunst-Kommerz-Diskussion, da gebe ich AndreasG recht:

 

Und auch wer meint, dieser "Kundenfreundlichkeit" solle die schlechte alte Hochnäsigkeit der Bildungselite vorgezogen werden, liegt schief.

 

Mir ist es schon öfter passiert, dass ich in Antiquariaten, auf Bücherflohmärkten oder in den öffentlichen Bücherregalen bessere und interessantere Lektüre für mich gefunden habe als in den großen Buchhandlungen. Und natürlich hast auch du recht, Luise. Auch mir ist es schon öfter passiert, dass Verlage ein Projekt deswegen abgesagt haben, weil es nicht genügend Leser interessieren könnte.

 

​Nur frage ich mich: Was sollen die vom Autor angesprochenen tieferen Hintergründe sein, und wie will man das in der Realität umsetzen? Wer muss sich da ändern?

Bearbeitet von Christa
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Ich finde, der Artikel spricht einen wichtigen Aspekt an. Wir beklagen ja selbst auch, dass Verlage nur noch den sichersten Weg gehen, sich nichts mehr trauen und viel zu viel auf Massenware und Mee-too-Bücher setzen. Auch uns Autoren käme mehr Vielfalt sehr zugute.

LG Luise

 

Da ist was dran, Luise.

 

Auf der anderen Seite hat die Zahl der Verlage (und Autoren) in den letzten zwanzig Jahren aber auch enorm zugelegt. Kamen vor der Jahrtausendwende noch fünf oder sechs Me-toos auf einen "Erfolgstitel", wären es heutzutage (je nach Genre) zwischen zwanzig bis dreißig (wie ein Buchhändler mal meinte). 

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Wenn ich davon ausgehe, dass Kunst und kommerz ein Gegensatzpaar sind, bin ich bereits gescheitert, weil in der Bilderwelt Kunst einen eigenen Markt hat. Kunst ist Kommerz. Sonst wird sie nicht wahrgenommen.

Bleibt nur noch, wohin der Buchhandel will und das kann ich ihm auch nicht beantworten.

In der Wissenschaft gibt es die beiden Alternativen ebenfalls. Follow the trail of money vs. do research. Zwei Strategien, zwei unterschiedliche Ergebnisse. Ich habe Wissenschaft betrieben und es nie bereut. Aber es war auch nie mein Wunsch, einen großen Verein zu leiten.

 

Liebe Grüße

Wolf

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In der Wissenschaft gibt es die beiden Alternativen ebenfalls. Follow the trail of money vs. do research. Zwei Strategien, zwei unterschiedliche Ergebnisse. 

 

Nach meiner Erfahrung spielen belletristische und wissenschaftliche Publikationen in zwei völlig unterschiedlichen Universen.

 

Klar, Trends gibt’s überall da, wo Menschen sind. Aber die Mechanismen der  wissenschaftlichen Publikationen sind zumindest auf dem internationalen Markt ganz anders als die der belletristischen.

 

Zuallererst schreibt man in den Wissenschaften nicht Geschichten, die das Publikum fordert oder die die Verlage glauben vom Publikum gefordert zu werden. Aus Autorensicht reicht man sein Manuskript bei den Zeitschriften (für Aufsätze) und Buchserien ein, die thematisch zum Manuskript passen. Die Zeitschriften und Buchserien sind nach impact factor gerankt (excuse the Denglish), also nach Dingen wie dem citation index. Daraus ergibt sich ihr Gewicht (standing) im Markt, in der Wissenschaft und in der Gewichtung der Veröffentlichung.  Die ist wiederum relevant bei Bewerbungen auf Stellen und Beförderungen, reflektiert also den eigenen Marktwert.

 

Eingereichte Manuskripte werden vom fachlich versierten Herausgeber anonym an inhaltlich relevante Mitglieder des Editorial Board oder externe Gutachter weiter geleitet. Dabei sind strenge Regularien zu beachten. Die GutachterInnen sind gestandene ExpertInnen auf dem Gebiet des Manuskripts. Sie müssen jede Art von  Interessenskonflikten juristisch verbindlich erklären.  Sie müssen sich verbindlich spezifische ethische Richtlinien halten. Sie müssen das eingereichte Manuskript nach festen vorgegebenen Kriterien fachlich beurteilen und ihr Urteil ausführlich schriftlich begründen. Alles ehrenamtlich, aber gut für den CV. Dazu gehört eine klare Empfehlung, und im Fall einer Annahme mit Auflagen müssen die Kritikpunkte präzise formuliert werden, damit bei einer Überarbeitung die Mängel behoben werden können. Für jedes eingereichte Manuskript wird eine Mindestanzahl von Gutachten eingeholt (meist 3, manchmal mehr). Die fachlich versierte HerausgeberIn entscheidet auf der Basis der Gutachten. Dieser Auswahlprozess unterliegt der Transparenz im Verlag und einem Quality Management.

 

Die Gutachten werden der AutorIn anonym zugänglich gemacht. All das muss in einem engen zeitlichen Rahmen, meist vier Wochen (für das Gutachten) ablaufen.  Nun ist zu bedenken, dass so mancher wissenschaftlicher Verlag eine Ablehnungsrate von über 95% hat. Da gibt’s also eine Menge zu tun.

 

Ich sage nicht, dass dieses System des peer review nicht ohne Makel ist. Aber es ist hat schon recht anders. Könnt Ihr Euch das für belletristische Publikationen vorstellen? 

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Ich habe Wolf anders verstanden. Auch in der wissenschaftlichen Forschung steht man vor der Frage, ob man einem Modetrend folgt, für den sich leicht Forschungsgelder finden lassen, oder ob man bei den eigenen Interessen bleibt, was sich manchmal schwer finanzieren lässt. Beispielsweise ist es in der Astrophysik momentan relativ einfach, ein Projekt zur Suche nach der Dunklen Materie durchzubringen, während die Arbeit an anderen Erklärungsmodellen kaum Unterstützung findet. Insofern sehe ich da durchaus eine Parallele zur Belletristik. 

 

Das von Manfred sehr schön erklärte Modell, wie wissenschaftliche Veröffentlichungen ihren Weg vom Labor in die Welt finden, hat es in der Realität übrigens nicht immer leicht. Zu meinen Unizeiten wussten wir häufig sehr wohl, bei wem unsere Artikel zur Prüfung lagen, und wir bekamen deren Manuskripte vorgelegt. Da kam es durchaus zu Absprachen. Wissenschaftler sind eben auch nur Menschen - und Menschen haben Beziehungen und Vorurteile und suchen sich gerne den leichtesten Weg. 

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Auf der anderen Seite hat die Zahl der Verlage (und Autoren) in den letzten zwanzig Jahren aber auch enorm zugelegt. Kamen vor der Jahrtausendwende noch fünf oder sechs Me-toos auf einen "Erfolgstitel", wären es heutzutage (je nach Genre) zwischen zwanzig bis dreißig (wie ein Buchhändler mal meinte). 

Leider nicht im Bereich Kinder- und Jugendbuch. Da sind durch Übernahmen, Aufkäufe, Zusammenlegungen die Verlage nur noch in ganz wenigen Händen. Und in dem Bereich ist die Vielfalt gerade im ungeordneten Rückzug.

 

Bei der Diskussion um die Nachfrage finde ich es übrigens interessant, wie spaltzüngig die Industrie (hier die Verlage) gerne argumentiert. Wenn es sinnvolle Entwicklungen gibt, die finanziert oder gefördert werden könnten/sollten, heißt es oft: "Das wollen die Konsumenten (hier die Leser) nicht, dafür gibt es keine Nachfrage." Das gerade auch in der freuen Marktwirtschaft Nachfrage gezielt gefördert bzw. sogar geschaffen wird, fällt dann gerne unter den Tisch. Stichwort Marketingkampagnen, Stichwort Lobbyarbeit.

www.klippenschreiber.de

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Bei der Diskussion um die Nachfrage finde ich es übrigens interessant, wie spaltzüngig die Industrie (hier die Verlage) gerne argumentiert. Wenn es sinnvolle Entwicklungen gibt, die finanziert oder gefördert werden könnten/sollten, heißt es oft: "Das wollen die Konsumenten (hier die Leser) nicht, dafür gibt es keine Nachfrage." Das gerade auch in der freuen Marktwirtschaft Nachfrage gezielt gefördert bzw. sogar geschaffen wird, fällt dann gerne unter den Tisch. Stichwort Marketingkampagnen, Stichwort Lobbyarbeit.

 

Es liegt aber auch in der Natur der Sache, dass ein Verlag vor allem jene Titel bewirbt bzw. in den Vordergrund rückt, in denen er nun mal Bestseller-Potential sieht. Und da auch in den Verlagen Menschen arbeiten läuft auch das, des Öfteren mal gründlich schief. (Wenn ich all die Titel auflisten wollte, die in den letzten zwanzig Jahren mit großem Marketing angekündigt wurden - darunter wirkliche Meisterwerke - und dann sang- und klanglos untergingen, hätte ich die nächsten Tage viel zu tun.) Letztendlich weiß kein Verleger und Lektor wie ein Titel am Ende von den Lesern wirklich aufgenommen wird. Da spielen einfach zu viele Faktoren mit, auf die kein Mensch einen Einfluss hat. Manchmal kommt ein Top-Titel einfach nur zum falschen Zeitpunkt in den Handel, hätte sich vielleicht schon ein halbes Jahr später furios durchgesetzt, flog dann aber nach zwei, drei Monaten bereits wieder aus den Buchläden heraus, noch bevor die Zielgruppe das Buch überhaupt hat entdecken können … (Ausnahmen bestätigen die Regel und Promi-Bücher sind damit nicht gemeint.)

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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