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(Rocker)

Verpasste Chance?

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Hallo, ich glaube, ich bin gerade auf ein schriftstellerisches Dilemma gestossen, bzw. habe ich meine Grenzen erkannt und bin ziemlich fustriert, gar kein wirklicher Schriftsteller zu sein. Was ist passiert?

Meine derzeitige persönliche Situation ist eigentlich schon fast klappentextmäßig zu nennen und dennoch verspüre ich nicht den geringsten Drang darüber zu schreiben.

Kurz: Herr und Frau Rocker befinden sich zur Zeit in Deutschland, also im Exil von unserem normalen Südafrika-Exil. Zum einen müssen wir ohnehin einmal pro Jahr nach Deutschland um die Pflegeversicherung meiner Frau sicher zu stellen, zum anderen hat meine Schwester Krebs und nur noch wenige Monate (eher Wochen) zu leben.

Wie jedes Jahr leben wir nun bei meinen Eltern (was auch gleichzeitig unsere offizielle Meldeadresse ist) mit 4 erwachsenen Personen in einer 70 qm Sozialwohnung, was zu erheblichen Spannungen führt. Um es mal flapsig auszudrücken: Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden! Ich fühle mich fremd im eigenen Land, komme mit der deutschen Mentalität (besonders der meiner greisen Eltern) nicht mehr klar und habe fürchterliche Angst um meine Schwester und noch mehr Angst vor dem Augenblick wenn ich sie tatsächlich besuchen werde. Werde ich mich richtig verhalten? Werde ich zu oberflächlich sein, oder zusammenbrechen und dadurch alles noch schlimmer machen? Ich fühle mich emotional ausgelaugt und dadurch auch körperlich immerzu müde und erschöpft. Mehr fällt mir dazu aber auch nicht ein.

Also, Drama total, ein gefundenes Fressen für jeden autobiographisch veranlagten Autoren ... und ich, wie schon gesagt, verspüre keinerlei Lust das irgendwie zu Papier zu bringen.

Da könnte man wirklich was draus machen, also ich habe mich schon langweiligeren Exposes verweigert ... und trotzdem reizt es mich partout nicht, wenigstens mal ein Tagebuch oder ein paar Notizen anzufertigen.

Bin ich zu oberflächlich? Einfach ein zu flacher Charakter um Bücher zu schreiben? Oder bin ich einfach zu monofokussiert auf billigen SF-Quatsch? Also, es ist ja nicht so, daß in meinem Kopf nicht gerade die totale Verwirrung herrscht, und es wäre wenigstens gut als therapeutisches Schreiben, wenn ich mal ein paar Gedanken aufschreiben würde.

Aber nein! Es geht nicht, ich will nicht, ich kann nicht!

 

Warum schreibe ich das hier? Hat vielleicht jemand einen Kommentar dazu?

 

Äusserst verwirrte Grüße aus der Internet-Kneipe von eurem

Rogger

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Hallo Rocker,

adäquate oder tröstende Worte habe ich für dich nicht, nicht per Internet und einfach dahergequatscht.

Kann dir nur aus ähnlichen Phasen sagen: Das ist so. Ich konnte mal gar nicht mehr schreiben, nichts, nada.

Schriftsteller sind Menschen. Sei einfach einer. Deine Schwester ist jetzt wichtiger als Papier. Sei einfach DU, Rocker, der Mensch. Egal ob es in den Plot passt oder nicht, egal, wie dämlich du dich in deinen Augen anstellst. Sei!

Ich wünsch dir und deiner Familie aufrichtig ganz ganz viel Kraft und eine wertvolle Begegnung,

Petra

 

PS: Manchmal hilft's mehr, zu schreien oder zu schlafen als zu schreiben...

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Erstmal ein herzliches "ach du liebe Güte!" von mir. Hang in there! Mit persönlichen Dramen und sich fremd fühlen irgendwo kenn ich mich aus. Alle sagen ich soll meine Auswanderungsgeschichte (nach Kanada) schreiben, wo auch einiges los war! Aber auch ich fühle mich unfähig dazu. Das ganze ist einfach zu persönlich, ich möchte es nicht in die Welt posaunen, und außerdem hab ich keine Lust alles NOCHMAL durchleben zu müssen, indem ich es aufschreibe. Das hat nichts damit zu tun kein richtiger Schriftsteller zu sein! Es gibt Grenzen, die man nicht überschreiten will, und auch nicht zurück-schreiten will! Bin froh, dass alles vorbei ist, warum noch drüber schreiben?

 

Wenn es therapeutisch für dich wäre, dann hättest du schon den Drang es aufzuschreiben. Ich würde mir darüber keine Gedanken machen und erstmal versuchen das Leben wieder in den Griff zu kriegen, und ruhigere Zeiten abzuwarten. Dann kannst du immernoch entscheiden, ob du es schreiben willst, mit etwas Abstand.

 

Alles Gute für deine Schwester!!!!!!!!!!

 

LG

Joy

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Prost Rogger... hoffe, du hast dir inzwischen was bestellt?  :s02

 

Klingt wirklich nicht schön, was du schreibst... mein Beileid! Aber ehrlich: "ein gefundenes Fressen für jeden autobiographisch veranlagten Autoren"? Hm... finde ich nicht. Weiß du, Schicksalsschläge dieser und weitaus schlimmerer Art gibt es täglich zu -zigtausenden. Weder halte ich das für aufschreibenswert, noch denke ich, dass jemand sowas kaufen würde... von daher kann ich nur gut verstehen, warum du keinen Drang verspürst, es aufzuschreiben. Finde ich gar nicht problematisch.

Aber ich lese vielleicht auch die falschen Bücher  ;)

(ja ich weiß, das war jetzt unhöflich und taktlos - aber ehrlich)

 

Und wo steht geschrieben, dass der nur ein wirklicher Schriftsteller ist, der ständig, immerzu, in jeder Situation den Drang zu schreiben hat?

 

Wenn's dich zur Zeit aus verständlichen Gründen nicht juckt, dann solltest du die Muse auch nicht vergewaltigen... ein paar Wochen oder Monate Entzug... und das Bedürfnis wird sich von alleine einstellen.

 

So sehe ich das - oder mit den Worten des unsterblichen Douglas Adams in großen freundlichen Lettern: [red]Keine Panik[/red]

 

Andreas

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Lieber Rocker,

 

hab gestern noch an Dich gedacht, weil man momentan so selten bis gar nichts von Dir hört, sonst waren wir ja oft die einzigen Nachteulen hier.

 

Ganz direkt gesagt: über Deine momentane Situation schreiben - das kannst Du gar nicht.

Da steckst Du ja bis zum Hals und drüber drin.

 

In 10 Jahren vielleicht - da kannst Du diese Gefühle, dieses Chaos, das jetzige Erleben möglicherweise schriftstellerisch "verwerten", daraus schöpfen oder vielleicht auch einfach nur privat für Dich aufschreiben.

Im Moment geht das nicht, das könnte niemand.

 

Das hat überhaupt nichts mit "Grenzen" oder "oberflächlich" zu tun - im Gegenteil... daß Du es nicht kannst, zeigt gerade, daß Du nicht oberflächlich bist.

 

Eine Sache, die einem derart an die Nieren geht, und in der man noch mitten drin steckt, kann man nicht mal so locker schriftlich festhalten, weil man ja Schriftsteller ist und so was dazugehört - nee...

 

Ich drück Dir die Daumen für den Besuch bei Deiner Schwester und bin sicher, Du wirst ganz spontan genau richtig reagieren.

 

Gruß

Jan

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Hallo, Rocker, da bist du ja endlich wieder! Ich habe dich schon vermisst und gedacht, du willst mit uns nichts mehr zu tun haben, nachdem wir deinen SF-Text so in den Himmel gelobt haben. ;)

 

Du scheinst ein sehr gefühlvoller Mensch zu sein und gerade, wenn man mitten drin in so einer allumfassenden Krise steckt, überwältigen die Gefühle alles andere. Vertrau darauf, dass dein Bedürfnis zu reflektieren sich irgendwann melden wird. Und damit einhergehen wird mit Sicherheit auch das Bedürfnis, deine Gedanken aufzuschreiben.

 

Leb jetzt deinen Schmerz, deine Enttäuschung, deine Angst, so weh es auch tut. Du wirst stark daraus hervorgehen - vielleicht auch als Schriftsteller.

 

Kennst du Leute, die alles immer fotografieren oder filmen müssen? An denen geht das Leben auch vorbei. Alle sind involviert - nur einer guckt von außen auf das Treiben.

 

Ich umarme dich mal unbekannterweise, weil mich dein Posting tatsächlich zum Weinen gebracht hat. Alles Gute für dich, deine Eltern, deine Schwester, deine Familie.

 

Tin

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Hallo Rocker,

 

ich wünsche dir und deiner Schwester alles Gute!

 

Liebe Grüße

Freddy

"ROCKY, DIE GANGSTER UND ICH oder: Wie Mathe mir das Leben rettete (echt jetzt!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2018

"ROCKY, DER BANKRAUB UND ICH oder: Wie mich ein stinkender Turnschuh reich machte (fast!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2020

 

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(Peter_Dobrovka)

Hallo, Rocker!

 

Das ist eine sehr traurige Geschichte. Und natürlich hast du jetzt keinen Drang, es aufzuschreiben, der umgekehrte Fall, die Story "auszuschlachten, solange sie warm ist" würde mich weit eher beunruhigen.

Du mußt jetzt erst mal die Dinge in deinem realen Leben regeln. Traurige Dinge, die dich noch viel mehr belasten werden als sie es jetzt tun.

Na ja, was Andreas gesagt hat, stimmt auch, aber ich glaube nicht, daß dich nur die Ahnung, daß die Erlebnisse doch nicht so dolle vermarktbar sind, davon abgehalten hat, dich damit auseinanderzusetzen.

Das kommt noch.

Später.

 

Peter

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Hallo Rocker,

 

ich bin momentan in einer ähnlichen Situation, allerdings ist bei mir niemand aus dem unmittelbaren Familienkreis betroffen, sondern in der Verwandtschaft.

 

Manchmal frage ich mich auch, ob ich einfach gefühlskalt bin, weil ich die Dinge scheinbar mit einer gewissen Distanz betrachte. Andere verfallen regelmäßig ins heulende Elend, ich nicht. War auch noch nie meine Art. Solange Hoffnung besteht - und das tut es Gottseidank - versuche ich, die Lage auch hoffnungsvoll zu betrachten und mir nicht händeringend das schlimmste Szenario schon jetzt auszumalen.

 

Wann immer ich versuche, die Situation dichter an mich heranzulassen, bemerke ich selbst, dass ich zurückzucke und den "Panzer" wieder aufbaue, weil es einfach zu weh tut. Ich will nicht zusammenbrechen, und ich fürchte, genau das würde ich tun, wenn ich mich jetzt gehen lasse. Aber damit ist niemandem geholfen.

 

Ich glaube nicht, dass du dir irgendwelche Vorwürfe machen musst oder solltest. Die Umstände, die alles begleiten (u.a. bedrückend Enge, jeder geht jedem auf die Nerven, unterschiedliche Anschauungen und Menthalitäten), trägt sicher ein übriges dazu bei, dass du dich nicht wie du selbst fühlst.

 

Ich gebe Peter völlig Recht (ein eher seltenes Erlebnis): solltest du gerade in dieser Situation eine kreative Phase entwickeln und den Drang verspüren, die Geschichte auszuschlachten - dann solltest du dich schlecht fühlen.

 

Jeder geht anders mit Angst, Entsetzen und Trauer um, und jeder sollte die Art von anderen, dieses einschneidenden Erlebnisse zu meistern, respektieren. Ich glaube es ist völlig normal, dass du dich innerlich taub fühlst, die Gefühle abgeschaltet hast.

 

Deine Eltern und auch deine Schwester werden jemanden brauchen, der ihnen beisteht. Jemand, der einen kühlen Kopf bewahrt, kein Nervenbündel.

 

Ich glaube, niemand, der halbwegs bei Trost ist und Gefühle hat, wird einen Patienten im Endstadium besuchen gehen und davon überzeugt sein, dass er alles richtig macht. Vielleicht, wenn er diesen Patienten schon lange begleitet und gut kennt, aber selbst dann bleiben sicher Zweifel.

 

Ich wünsche dir viel Kraft, wenn du deine Schwester besuchen gehst (was du inzwischen wahrscheinlich getan hast) und ich wünsche ihr, dass ihr letzter Weg nicht allzu schwer wird. Aber ich bin mir sicher, dass die Gewissheit, dass ihre Familie bei ihr ist, sogar von so weit angereist, ihr zumindest ein wenig helfen wird.

 

Viele Grüße

peti

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Erstmal vielen Dank für eure tröstenden und gedankenvollen Antworten. Inzwischen haben wir uns tatsächlich mit meiner Schwester getroffen, zur Mittagszeit in einem überfüllten Restaurant in der Hamburger Innenstadt. Da hat meine Schwester instinktiv den richtigen Ort für die Begegnung ausgesucht. Viele Leute um uns herum, so daß wir alle gezwungen waren, unsere tapferen Gesichter aufzusetzen. Ich werde sie wohl später noch mal bei ihr zu Hause bzw. im Hospiz besuchen gehen, dann ohne meine Frau - und vielleicht kann ich dann endlich heulen. Tatsächlich habe ich das Ganze bislang mit ziemlicher Distanziertheit aufgenommen und warte gespannt auf den Augenblick, wenn der böse Rocker sich in eine Heulsuse verwandelt. Ob ich das überhaupt noch kann?

 

>> Kennst du Leute, die alles immer fotografieren oder filmen müssen? An denen geht das Leben auch vorbei. Alle sind involviert - nur einer guckt von außen auf das Treiben. <<

 

Tatsächlich bin ich einer von diesen Leuten, Tin. Ich habe dieses mangelhafte Sozialverhalten sogar mal eine Zeitlang als Beruf (freier Pressefotograf) ausgeübt. Ich habe es immer vorgezogen, das Leben anderen zu überlassen und mich in die Beobachterrolle zurückzuziehen. War dumm von mir!

 

>> Aber ehrlich: "ein gefundenes Fressen für jeden autobiographisch veranlagten Autoren"? Hm... finde ich nicht. Weiß du, Schicksalsschläge dieser und weitaus schlimmerer Art gibt es täglich zu -zigtausenden. Weder halte ich das für aufschreibenswert, noch denke ich, dass jemand sowas kaufen würde... <<

 

Andreas, ich kann dir versichern, daß ich keinerlei kommerzielle Interessen hatte, als ich das schrieb. Ich bin nur immer davon ausgegangen, daß ein "richtiger" Schriftsteller in so einer Situation das Bedürfnis haben müsste, seine Gefühle schreibenderweise zu verarbeiten.

Für mich ist das wirklich neu, da mein eigenes Leben bislang eher unspektakulär abgelaufen ist. Solche Sachen (Tod, Verlust, Entfremdung, Familienzerwürfnis usw.) passieren doch immer nur anderen, oder? Nun bin ich aus meiner Distanz gerissen worden, brutal mitten ins Leben rein. Stehen solche Geschichten und Konflikte nicht in den Büchern die ich nicht lesen mag?

Offenbar mag ich sie auch nicht schreiben ...

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Andreas' date=' ich kann dir versichern, daß ich keinerlei kommerzielle Interessen hatte, als ich das schrieb. Ich bin nur immer davon ausgegangen, daß ein "richtiger" Schriftsteller in so einer Situation das Bedürfnis haben müsste, seine Gefühle schreibenderweise zu verarbeiten. [/quote']

Ach, jetzt verstehe ich auch, wie du das meintest!

Nun, ich glaube nicht, dass es das Merkmal eines Schriftstellers ist, notwendigerweise durch das Schreiben seine Gefühle zu verarbeiten. Sicherlich gibt es das, therapeutisches Schreiben, bewusst oder unbewusst, aber die Gründe zu Schreiben, schreiben zu wollen oder zu müssen sind so manigfaltig! Für mich hat Schreiben zum Beispiel überhaupt gar nichts mit dem Verarbeiten von Gefühlen zu tun. Ich würde dann spazieren gehen, Musik hören, Klavierspielen oder mit Menschen reden. Aber schreibenderweise verarbeiten? Nöö.... und ich gehöre - wie du - auch nicht zu den Leuten, die sowas lesen wollen. Sind wir deswegen weniger Schriftsteller? Kein Stück!

 

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.

 

Andreas

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Hallo Rocker,

 

das ist ja wirklich eine schlimme Geschichte! Auch ich wünsche dir und deiner Familei ganz viel Kraft, diese schwere Zeit durchzustehen.

 

>>Ich bin nur immer davon ausgegangen, daß ein "richtiger" Schriftsteller in so einer Situation das Bedürfnis haben müsste, seine Gefühle schreibenderweise zu verarbeiten. <<

 

Nicht jeder kann das. Und ein Schriftsteller misst sich meiner Ansicht nach nicht daran, dass er immer und zu allem den Drang haben muss zu Schreiben. Ich finde, die Sache liegt viel Allgemeiner: Ein Schriftsteller ist ein Mensch, der nicht aufhören kann zu schreiben.

Nicht über jedes Thema, auch nicht über alles Private, sondern ganz allgemein.

Wenn du, wie ich herauslas, auf SF spezialisiert bist, bedeutet das in deinem Fall vielleicht, dass du eben nicht aufhören könntest, SF zu schreiben. Jedenfalls nicht auf Dauer. Schriftsteller sind Menschen, die schreiben müssen. Aber Schriftsteller sind auch einfach nur Menschen. Und in einer Situation wie deiner kann Schreiben therapeutisch sein, es kann aber auch schlicht nichts bringen.

Vielleicht kannst und willst du in ein paar Jahren darüber schreiben. Vielleicht fließen aber auch nur die Erfahrungen, die du jetzt machst und die Gefühle, die du empfindest, in deine späteren Werke mit ein, ganz gleich, in welchem Genre sie beherbergt sind.

 

Liebe Grüße

Petra S.

Petra Schier / Mila Roth: Zwei Namen, eine Autorin - Lesefutter für (fast) jeden Geschmack

 

www.petra-schier.de +++++++ www.mila-roth.de

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Es ist natürlich sehr schwer, etwas zu einer so schwierigen Situation zu sagen ... aber na ja, ich schätze ich kanns mir trotzdem grob vorstellen, meine Eltern sind beide letztes Jahr innerhalb von 2 Monaten schwer krank geworden (Herzinfarkt und Schlaganfall). Aber das wollt ich eigentlich gar nicht sagen ...

 

Sondern vielmehr:

- die Fähigkeit zu schreiben geht niemals verloren, wenn sie einmal vorhanden war ... sie wird schlimmstenfalls von momentanem "Nebel der Außenwelt" bedeckt, aber geht nie verloren.

- und dass du nicht den Drang hast darüber zu schreiben ... he, das ist ganz normal (möcht ich mal behaupten) ... könnte mir allerdings vorstellen, dass du das irgendwann später mal in einer sf-geschichte verarbeiten kannst ... so ähnlich ist das bei mir auch ... Freund von mir ist komplett durchgedreht (paranoide Schizophrenie) ... irgendwann kam das dann einfach aus meinen Fingern raus, ohne dass ich es explizit wollte ... auch verändert und in einer ganz anderen Situation, aber hier ist es nur die Wurzel die zählt.

 

Was ich sagen wollte ist ... was kommt, das kommt ...

 

Und in Zeiten äußerer extremer Unruhen kann ich auch nicht schreiben ... am besten kann ich schreiben, wenn alles in Ordnung ist ... wenn Ruhe da ist ... ja, Ruhe ist das Wichtigste ... und sobald die wieder da ist, kommt auch wieder das Schreiben zurück.

 

Liebe Grüße und viel viel Kraft ... nur das Vertrauen nicht verlieren.

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Rocker,

lass dich von deiner Schwester lenken in dem, was ihr Leben (und Sterben) betrifft. - Machst du ja auch. - Manchmal ist es wichtig, einfach da zu sein, manchmal kann man einen Wunsch erfüllen, auch wenn dieser einem selbst verrückt vorkommt.

Menschen gestalten ihren Abschied sehr unterschiedlich. Einer schmeißt Party, ein anderer vernichtet alle Gegenstände, die an ihn erinnern könnten, der dritte will, dass keiner etwas weiß, eher alles vorbei ist. Diese Wünsche sollte man respektieren - aber nicht bis zur Selbstaufgabe.

Es ist wahnsinnig schwer zu wissen, wie man sich richtig benimmt, dass wichtigste ist wohl, man ist nicht falsch.

Und vergiss bei all dem Beklemmenden dich selbst nicht. Fliehe aus der zu engen Wohnung, wenn es auch nur für einen Tag ist. Mache Sachen, die dich aufrichten, weil ja auch du Kraft brauchst, wenn du anderen beistehen willst.

Maja

Schreiben kannst du später. Du wirst womöglich nie darüber schreiben, was du jetzt durchmachst, aber du bist dadurch anders geworden und wirst anders schreiben.

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