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Quidam

Marktforschung für Manuskripte??

Empfohlene Beiträge

Hallo Leute,

 

im tempest wird dafür geworben:

 

(Link ungültig)

 

Was haltet ihr davon? Die Idee finde ich nicht schlecht. Allerdings ist es meiner Meinung nach zu wenig transparent ... Nach dem ersten Eindruck...

 

Wie steht ihr dazu?

 

Grüße

Quidam

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Hallo Quid,

 

mein erster Gedanke war - da hat sich das Problem mit der Suche nach guten Testlesern erledigt :-)

 

Also, es klingt schon interessant, dass ein Lektor und eine Gruppe von Testlesern ein Manuskript angucken. Würde ich mir als Autor, der noch nicht veröffentlicht hat, vermutlich überlegen.

 

Der Preis erscheint mir fair. Aber im Voraus bezahlen? Hm.

 

Ob Verlage wirklich Bedarf an so einem Service haben? Wohl doch eher nicht.

 

Viele Grüße

Ellen

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hallo Quid

 

 

tempest ist eine online-zeitschrift, die eben auch geld braucht, um zu überleben. daher nehmen sie solche inserate.

geld stinkt nicht

such dir ein opfer bei uns aus, frag höflich an und schick was zum lesen.

Cian

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-))

 

Liebe Ellen,

 

es wäre für mich interessant, wenn die dann (sofern sie das manu überzeugt) auch an Verlage vermitteln würden. testleser hatte ich genug. ;)

 

Hallo Cian,

 

ich hatte schon genug Leseopfer.-) Darum geht es nicht. Sondern eher, ob ich mit einem 'Zeugnis' von denen, sofern es gut ausfällt, mehr Chancen habe ...

 

Grüße

Quidam

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Stefan Mühlfried

Ich kann nicht erkennen, wieso dieses "Screening-Ergebnis" ein "mächtiges Instrument" sein soll. Es hilft nur, wenn es den potentiellen Verleger interessiert. Wahrscheinlich ist es besser, ihm ein gutes Manuskript zu schicken und nicht den Screening-Zettel. ;)

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Lieber Quidam,

 

mir standen fast ein bißchen die Haare zu Berge, als ich mir das angeschaut habe.

 

Das kriegste hier in Textkritik auch - gratis und mindestens genauso gut ;D

 

Gruß

Jan

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Mein erster Gedanke war: Da hat einer eine geniale Geschäftsidee gehabt. Es ist bestimmt nicht sehr schwer, Testleser zu finden - wer gern liest, freut sich, wenn er dafür sogar ein bisschen Taschengeld bekommt - unberechenbare Kosten entstehen eigentlich keine (durch die Bezahlung im Voraus hat er kein Risiko) und er verspricht ja niemandem einen durchschlagenden Erfolg (sprich: ein gedrucktes Buch).

 

Klar könnte jeder potentielle Schriftsteller auch selbst auf die Suche nach Testlesern gehen, aber - und ich schließe da ganz subjektiv von mir auf andere! - dazu gehört viel Eigeninitiative und auch eine Portion Selbstbewusstsein. Wenn man so gar nicht weiss, wie man sein Werk einzuschätzen hat, liegt die Hemmschwelle entsprechend hoch, damit persönlich hausieren zu gehen.

 

Dieses Textscreening bietet eine anonyme Plattform von Lesern, mit denen ich mich nicht konfrontieren muss. Ich krieg dann irgendwann ein Ergebnis in Form von Zahlen und einer Beurteilung - wie auch immer sie ausgefallen sein mag. Ein möglicher Verriss wird genauso schmerzen, aber es finden keine persönlichen Verknüpfungen statt. Die Niederlage kann also im eigenen dunklen Kämmerlein verbleiben...

 

Die Tatsache, dafür bezahlt zu haben, macht es noch einfacher (nach dem Motto: auch wenns ein Mist ist, habe ich ein Recht darauf, dass die sich damit abquälen :-))

 

Eine positive Bescheinigung von diesem Textscreening-Anbieter ist möglicherweise ein Ansporn und Bestätigung, etwas geschrieben zu haben, das bei einem willkürlich ausgewählten Leserpublikum gut ankommt. Dass es allerdings bei Verlagen besonderen Eindruck macht, glaub ich eigentlich nicht.

 

Liebe Grüße

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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Nur dann wäre es für mich interessant, wenn jenes 'Zeugnis' auch mehr Chancen bei Verlagen bietet.

 

Die Idee halte ich eigentlich für sehr gut - nur ist sie zu spät umgesetzt worden. Vielleicht hätte sie eine Chance gehabt, wenn sie vor den Agenturen gekommen wäre.

 

Im Übrigen frage ich mich, wer die Testleser sind?! Das ist mir zuwenig transparent, denn die können ja auch gefakte sein ...

 

Naja.. mir war schon irgendwie klar, wie die Antworten ausfallen würden. Und unsicher bin ich mir mit meinem Manu nicht, daher wäre es in dieser Hinsicht für mich wenig interessant.

 

Grüße

Quidam

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Hallo Quidam,

wenn du wirklich ein "Zeugnis" willst, lass dir von einem seriösen Lektoren mit möglichst seriösem Ruf ein Gutachten schreiben. Das kostet zwar auch Geld, bringt aber genauso viel oder wenig ;-)

 

Marktforschung ist ein vollmundiges Etikett. Wirkliche Marktforschung wäre für einen Autoren kaum zu bezahlen, würde sie seriös gemacht. Und wie wir alle wissen, haben sogar große Verlage damit Schwierigkeiten, weil Bücher weniger vorhersagbar sind als Zahnpasten. Das jedenfalls ist keine Marktforschung.

 

Es gibt eine etwas mühsame, aber kostenlose Methode, herauszufinden, ob ein MS gut genug für einen bestimmten Markt ist. Man bewerbe sich bei seriösen Agenturen. Wenn ein Agent einen Vertrag gibt, geht er von realen Verkaufschancen bei den Verlagen aus, mit denen er zusammenarbeitet.

 

Ich frage mich übrigens bei den Geschäftsideen ums Schreiben, die derzeit aus dem Boden schießen wie Gewürm, warum ich so dummdoof, integer und arm bleibe ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hm. So auf den ersten Blick liest es sich interessant, aber auf den zweiten ist es eine seltsame Mischung aus Testleserei, Lektorat und Agentur.

Und was bitte ist ein "Durchschnittsleser"? Einer, der nur Bücher von der Bestsellerliste liest?

Ich denke, wenn man sehr unsicher ist in Bezug auf die Qualität des eigenen Werks, dann lohnt es sich vielleicht, die 150 Euro zu investieren. Aber soweit ich das verstanden habe, kriegt man nur ein "ja - gefällt" oder "nein, gefällt nicht" zurück. Ohne fachlich fundiertes "warum" oder gar Verbesserungsvorschläge.

Und was macht ein Anfänger dann, der ein "ungenügend" ohne Begründung in der Hand hält? Außer natürlich, die ominösen Fragebögen sind so aussagekräftig, dass man daraus Hilfreiches entnehmen kann. Aber so detailliert erzählt uns die Homepage das nicht.

 

Tja. Nette Idee, aber ob sie wirklich was bringt, wird sehr stark von der Ausführung abhängen.

 

Liebe Grüße

Ursula

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Hallo Ursula und Petra,

 

ich lasse es ja derzeit von einem Profi lektorieren - es wäre mir also lediglich darum gegangen, mehr Chancen bei einem Verlag zu bekommen. Diese Geschäftsidee ähnelt ja einer Agentur. Und mir ist es schlußendlich egal, ob ich da, oder dort unterkommen, hauptsache seriös und hauptsache ich komme irgendwann einmal unter. Bin ohnehin erst am Anfang meiner Suche. Und mit Hilfe der Lektorin hab ich nun auch ein anständiges Expose, wofür ich ja noch keine Absage erhalten habe.

 

Übrigens Ursula, auf der site steht, dass man schon die Stärken und Schwächen aufgezeigt bekommt... :)

 

Grüße

Quidam

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Ich fürchte - ohne es allerdings zu wissen - es handelt sich lediglich um eine weitere Form der Geldmacherei mit den Träumen und Wünschen der Menschen.

Das sagt jedenfalls mein Gefühl bei Durchsicht der Seite.

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Hmm, ich hab zwar bisher auch einen großen Bogen um freie Lektoren (und alles, wo ich bezahlen muss) gemacht, wobei ich seit der Lektüre hier meine Meinung mittlerweile revidieren muss, da scheinen ja doch ganz seriöse bei zu sein! (Gruß an Rainer, dessen erste zehn Seiten mich schon schwer fesseln! ;))

 

Ansonsten macht mir die Idee zwar auch sinnig sein, aber nur für die, die damit verdienen!

Vorsicht scheint auf jeden Fall angeraten.

 

integer und arm bleibe

Liebe Petra, ich finde, hier beantwortest du dich schon selbst! ;D

 

heut mal ganz zynisch,

Marco! :s17

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Übrigens Ursula, auf der site steht, dass man schon die Stärken und Schwächen aufgezeigt bekommt... :)

 

Lieber Quid!

 

Das habe ich dann überlesen. Umso besser!

Was mir aber trotzdem nicht klar ist: inwieweit beeindruckt ein positives Gutachten einen potenziellen Verlag? Ist doch ein bisschen so als würde man in den Begleitbrief schreiben: "Alle, die es bisher gelesen haben, finden es toll!" (was ja unter die Todsünden beim Anbieten eines Manuskripts fällt). Nur, dass dieser Kommentar hier von anderen kommt, die der Autor aber bezahlt hat ... aber wie auch immer - die Auftragslage scheint ja sehr gut zu sein und vielleicht zeigt sich in ein paar Monaten oder Jahren, dass das Konzept Sinn macht und die Verlage beeindruckt :)

 

Liebe Grüße

Ursula

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Hallo Quid,

ich lasse es ja derzeit von einem Profi lektorieren - es wäre mir also lediglich darum gegangen, mehr Chancen bei einem Verlag zu bekommen.

Übrigens Ursula, auf der site steht, dass man schon die Stärken und Schwächen aufgezeigt bekommt...

Die kann dir dein Profilektor dann auch sagen!

 

Ich hab mal früher Gutachten geschrieben für einen Verlag (billiger als bei der Firma - und nein, ich mach es nicht mehr)... da lief das so: Die hereinkommenden MSe wurden gesichtet, sortiert... und was dann im Wackelzustand war, wo man sich nicht sofort entscheiden konnte, das wurde begutachtet. Verlage machen das intern und die kennen ihre Gutachter. Wenn also XY von außen kommt, ist das keine Garantie, dass das Gutachten ernst genommen wird, du könntest es dir ja erkauft haben. Also muss man schon wieder auf den Ruf schauen, den der Gutachter im Verlagsgeschäft genießt.

 

Quidam, ich glaube nicht, dass solche Aktionen dir mehr Veröffentlichungschancen bringen.

 

Letztendlich gilt wirklich das alte, einfache, billige Rezept: Viel Schweiß, Geduld und Hartnäckigkeit, Professionalität und Qualität. Sicher kann man sich bei den ersten vom Psychotherapeuten helfen lassen ;-) und bei den letzten von Lektoren - aber der "Rest", das musst du sein.

 

Weißt du, ich frag mich immer, wie ich mich fühlen würde, wenn ich nur aufgrund eines Gutachtens oder einer Seilschaft in einen Verlag gekommen wäre. Oder weil ich eine Firma dafür bezahlt hätte. Nee. Das Gefühl, diese ganz hart Tour ganz alleine angepackt und geschafft zu haben, das gefühl, ganz alleine von Null angefangen zu haben und sich hochzuarbeiten - das wollte ich mir nicht schmälern lassen, denn das hilft nachher, bei weiteren Büchern, durchzuhalten!

 

Ich denke, du machst das ganz richtig... zu schauen, dass Eposé und Textprobe wirklich gut sind... und dann ran.

 

Ich wünsch dir viel Glück!

Petra

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(SiskianHerbstblatt)

Hallo Quidam!

 

Ich denke, das ist eine überflüssige Geldausgabe für Autoren. Zum einem gibt es genug Autoren, die sich Ihr Manuskript kostenlos anschauen und Anmerkungen machen. Zum anderen ist das ganze keine Garantie, das es tatsächlich zu einem Erfolg bei einem Verlag kommt.

 

Gruß

 

Siskian

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Hallo!

 

Ihr habt mich doch schon längst überzeugt! :)

Ich hatte ohnehin schon so ein Gefühl, dass solche Antworten kommen werden. Nichtsdetotrotz finde ich die Idee nicht übel!

 

Aber ich werde mich so durchkämpfen, wie Petra beschrieben. Und der Lektor macht mir ziemlich Mut. :)

 

Wünsch euch einen schönen Abend!

 

Grüße

Quidam

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(scriptscreening)

Mein Name ist Jürgen Kinghorst. Ich bin der Gründer von (Link ungültig).

Hier meine persönlichen Daten.

Geboren am 14.1.1956 und aufgewachsen in Marl als ältester von 7 Kindern, Vater Chemiefacharbeiter, Mutter Friseuse.

Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (Aufbaugymnasium) in Recklinghausen.

Bundeswehr, danach Studium an der RWTH in Aachen, Studienaufenthalte in Australien, Neuseeland, Norwegen, Dipl.-Ing. Bergbau,

Danach als Bau- und Projektleiter im Maschinenbaubereich (Materialflusstechnik, Lagertechnik, Lagerlogistik) tätig.

Seit dem Jahre 2000 Hausmann mit 3 Kindern, geboren 1990, 1993, 1996. Meine Frau ist EDV-Dozentin. Ich versuche ein guter Vater zu sein, erwische mich aber auch ab und zu dabei, dass ich Fehler mache, die ich nie machen wollte, genauso wie mein Vater.

Wohnhaft im Dachauer Hinterland, Erdweg.

Die bisher größte erlangte Auszeichnung: Bester E1-Trainer 2003/2004 der Spielvereinigung Erdweg

Ich schreibe selber gerne Kurzgeschichten und Gedichte (die keinen zu hohen literarischen Anspruch haben, was den Vorteil bringt, dass sie verstanden werden), und ich arbeite an einem Roman.

Dazu jogge ich, spiele ab und zu Tennis, mache ein bisschen Hanteltraining und singe in einem Kirchenchor, manchmal auch bei meinen Lesungen. Bei langweiligen Arbeiten höre ich die Rolling Stones, Tom Waits, Kris Kristofferson oder die Rocky-Horror-Picture-Show.

Als ein gläubiger Mensch, ohne einer Kirche anzugehören, fühle ich mich den christlichen Idealen verpflichtet. Irgendwann werde ich sterben und spätestens dann muss ich Rechenschaft über mein Leben abgeben. Meine Abschlussbilanz soll ein positives Ergebnis bringen. Ich will niemanden weh tun, niemandem schaden und vielleicht sogar ein paar gute Werke vollbringen. Das gelingt nicht immer. Ich bin ein Mensch.

 

Warum ich das so ausführlich schreibe? Weil einige Menschen bei (Link ungültig) anscheinend davon ausgehen, dass ich mit (Link ungültig) nichts Gutes im Schilde führe.

 

Diejenigen, die bisher (Link ungültig) in Anspruch genommen haben, haben dies mit Gewinn getan. Wäre es anders, würden sie ihr Geld zurückbekommen. Wenn es Beschwerden gab, dann nur über die relativ lange Wartezeit (bis zu 6 Wochen) bis die Ergebnisse vorlagen.

 

In den nächsten Tagen werde ich auf die Diskussionsbeiträge zu (Link ungültig) im Forum Kaffeehaus Marktforschung eingehen, wenn dies von Interesse sein sollte.

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(Steffi (Ronya))
In den nächsten Tagen werde ich auf die Diskussionsbeiträge zu (Link ungültig) im Forum Kaffeehaus Marktforschung eingehen, wenn dies von Interesse sein sollte.

Also ich würde es begrüßen. :)

Gruß Ronya

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Hallo Jürgen,

 

ich ja ein Hit, dass du dich hier vorstellst. Und ich würde mich freuen, würdest du dich hier in diesem Thread (natürlich auch gerne im ganzen Forum) als Diskussionspartner zur Verfügung stellen! Ist ja immer besser, Infos aus erster Hand zu erhalten. Und wenn du auf die einzelnen Kritikpunkte/Bedenken eingehen würdest, dann wäre das eine prima Sache!

Interessant wären z.b. Erfolge! Und wer eigentlich die Testleser sind? Die Argumente hier, die gegen deine Idee sprechen, sind ja nicht an den Haaren herbei gezogen worden.

Grüße

Quidam

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(Peter_Dobrovka)

Tach Jürgen!

 

Ich wäre durchaus interessiert an einer Diskussion.

Schau doch auch mal in den Thread "Der Wert von Probelesern", dazu wirst du mit Sicherheit was sagen können (sagen müssen?)  ::)

 

Peter

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(scriptscreening)

Vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Ich hatte zuerst versucht, mich unter meinem Nachnamen registrieren zu lassen, bekam aber dafür kein Passwort zugeschickt. Ihr könnt mich gerne mit Jürgen anreden. ;)

 

Einige der hier veröffentlichten Kommentare zu (Link ungültig), will ich zunächst nur indirekt beantworten, indem ich die Beweggründe dafür darlege, warum ich dieses Unternehmen gegründet habe:

 

1)Ich schreibe selber. Wie den meisten von Euch, ging auch mir am Anfang das handwerkliche Können ab. Natürlich habe ich mir Tipps aus dem Internet geholt, Bücher über die Schreibkunst gelesen, noch mehr geschrieben, den Besuch einer Schreibschule in Erwägung gezogen.

Bald merkte ich, dass ich gegenüber meinen Werken betriebsblind bin und nutzte deshalb meine Freunde und Bekannten (auch aus dem Internet) als Probeleser aus. Letzteres hat mir viel gebracht. Allerdings war es sehr zeitaufwendig und eine reine Glückssache, die richtigen Leute in ausreichender Anzahl zu finden. Wichtig war mir nicht nur, was der Semi-Profi sagt, sondern auch, wie meine Gedichte, Kurzgeschichten und Romanauszüge beim Durchschnittsleser ankamen. Freunde und Bekannte sind da leider oft sehr befangen. Sie beurteilen nicht nur das Geschriebene, sondern lassen sich unbewusst auch durch das Verhältnis, das wir zueinander haben, beeinflussen.

Schließlich war ich endlich dazu bereit, Menschen für ihre Leistung (Lesen und beurteilen) zu bezahlen. So bekam ich von einer Literaturagentur also für relativ viel Geld das Urteil und einige Schreibtipps von einer Praktikantin....

2)In der Süddeutschen Zeitung Nr. 23 vom 29/30 Januar 2005 stand auf der Seite VI ein Artikel von Johannes Willms mit der Überschrift „Die Bücherschnitzelmaschine“. Dieses Gerät steht in Frankreich und vernichtete im Jahr 2003 110 Millionen Bücher von 533 Millionen gedruckten Büchern. Ca. 80% wurden also verkauft, 20% waren Ausschuss. Die Verhältnisse in Deutschland sind nicht besser. Wenn ich Unternehmer eines Produktionsbetriebes wäre und meine Manager würden jedes Jahr für 20% Ausschuss verantwortlich sein, dann würde ich sie auf der Stelle ebenfalls zu Ausschuss erklären. Nicht so die Verleger. Die ignorieren den Ausschuss schulterzuckend als nicht vermeidbar. Falsch, dachte ich mir, man kann was machen. Vielleicht sollte man nicht nur die Lektoren und die Marketingabteilung fragen, sondern auch mal die Leser. Und zwar bevor man eine Riesenauflage gedruckt hat. Falsch, sagen die Verlagsleiter, nicht die Leser. Dafür haben wir unsere Fachleute, von denen wir erwarten, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen. Und produzieren munter weiterhin 20% Ausschuss. In der Filmindustrie geht man klüger vor.

3)Im Magazin der Süddeutschen Zeitung wurde vor einigen Jahren ein Interview mit einer Lektorin, die beim Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch angestellt war, veröffentlicht. Der Verlag erhielt damals pro Monat rund 400 Manuskripte. Frage: Wie erhalten Sie sich die Freude am Job? Antwort: ...Außerdem beschäftige ich mich nur eine halbe Stunde am Tag mit den Manuskripten. Meine Assistentin (!!!) sortiert vor. Frage: Wie weit lesen Sie die Manuskripte eigentlich? Antwort: Eine Seite, fünf Seiten, maximal zehn. .... Wir haben nur einmal einen unverlangt eingesandten Text publiziert. (Anmerkung von mir: In all den Jahren, von mehr als 10.000 eingesandten Manuskripten in 3 Jahren nur eines verlegt!!!) Frage: Gefallen würde Ihnen etwas anderes (Anmerkung von mir: als das, was die Leute schicken)? Antwort: Ja, ein Text, der eine Sprache hat, die mich neugierig macht, die ich so noch nicht gehört habe...(Anmerkung von mir: Japanisch? Eskimodialekt? Singendes Stottern?) ...mich interessieren präzise, poetische Formulierungen. (Anmerkung von mir: Und was interessiert die Leser? Steht das auch bei denen an erster Stelle? Bei allen? Bei den meisten?)

 

Ich fasse zusammen: Probelesen ist eine Leistung, die honoriert gehört. Die Verlage produzieren viel zu viel Ausschuss, weil sie den Leser zu spät fragen, was sie von den Büchern halten. Die Lektoren haben gar nicht die Zeit, sich mit all den eingesandten Manuskripten auseinander zu setzen und beurteilen subjektiv.

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Hallo Jürgen,

das klingt alles ganz nett. Ich störte mich einzig an dem Begriff Marktforschung. Marktforschung beinhaltet eine Menge sehr aufwendiger und teurer Marketing-Instrumente und geht vor allem immer von statistisch relevanten, ausreichend großen Testzahlen aus. Sonst ist es keine Marktforschung. :s21

 

Ich hab das als Journalistin oft erlebt, dass Leute anerkannt werden wollten, weil sie irgendeine Therapie oder eine Einschlafkassette an 20 oder sogar 200 Probanden ausprobiert hatten und sagten, das sei nun ausreichend untersucht und sie hätten Marktforschung betrieben ;-) Die haben sich immer gewundert, warum sie nur ein müdes Lächeln ernteten...

 

Schöne Grüße,

Petra

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(scriptscreening)

Liebe Petra,

 

ich habe diesen Begriff verwendet, damit die Leser wenigstens halbwegs verstehen, was wir anbieten. In dem Umfang, wie Du es im Sinn hattest, wäre es für Autoren und für Verlage aber unbezahlbar.

Viele Autoren und Verleger dachten, es ginge uns nur um ein Lektorat. Das ist es aber nicht, was wir für die Verlage im Sinn haben. Wir wollen eine zusätzliche Entscheidungshilfe geben, indem wir den potentiellen Lesern eine Stimme geben.

 

Vielen Dank dafür, dass Du Dich mit Scriptscreening auseinandersetzt sagt

 

der Jürgen

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