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Quidam

Marktforschung für Manuskripte??

Empfohlene Beiträge

(Peter_Dobrovka)

Lieber Jürgen!

 

Du schreibst:

Diejenigen, die bisher (Link ungültig) in Anspruch genommen haben, haben dies mit Gewinn getan. Wäre es anders, würden sie ihr Geld zurückbekommen.

Das ist sehr schön, mir aber DEUTLICH zu schwammig.

Die ganze Diskussion ist ein semantischer Matsch hier, wo alle munter aneinander vorbeireden. Die Leistung als solche ist mir nicht klar genug umrissen, und ihr genauer Sinn und Zweck schon gar nicht.

 

Jetzt mal Butter bei die Fische:

 

1. Wer genau sind "diejenigen"? Ich will nicht Namen und Adressen, aber Berufsbezeichnungen wären schon mal ganz gut, sowie eine Mengenangabe. (Z.B. 2 Autoren die noch nie veröffentlicht haben, 5 Lektoren eines Kleinverlages).

 

2. Was für Texte haben sie bei euch eingereicht? (Lyrik, Fantasy, Sachbuch) Wievielen Probelesern wurden diese Texte vorgelegt? Was waren das für Probeleser? (Kriegen Krimis ausgesuchte Krimileser oder unspezifisch?) Was haben die jeweils gesagt (gut, schlecht, scheiße) und was hatten "diejenigen" am Ende in der Hand (Urkunde, Statistik, Emails)?

 

3. Worin bestand der "Gewinn"? Verlagsvertrag? Mehr Verkäufe? Dankbare Briefe?

 

Peter

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Hallo Jürgen,

 

alle diese Dinge, die Peter angesprochen hat, würden mich auch interessieren.

 

Bei einer Literaturagentur schaut man doch nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Reputation und bei einer jungen Agentur schaue ich darauf, welchen geschäftlichen Hintergrund die Inhaber bisher hatten, also ob sie im Verlags- und Medienwesen schon tätig waren und Erfahrungen und Kontakte haben. Denn nur dann nützt mich doch eine Agentur was.

 

Grüße

Aneirin

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(scriptscreening)

Lieber Peter,

 

freut mich, dass Du so interessiert bist. :)

 

1. Wer genau sind "diejenigen"? Zahlen

 

Als Geschäftsmann widerstrebt es mir heftig, Geschäfts-Zahlen und Daten über Kunden im Internet zu veröffentlichen. Du findest bei (Link ungültig) Referenzen. Wenn Du mit diesen Leuten in persönlichen Kontakt treten willst, kannst Du Dich privat an mich wenden.

 

 

2. Was für Texte haben sie bei euch eingereicht?

 

(Lyrik, Fantasy, Sachbuch) Fantasy haben wir bisher abgelehnt, da wir dafür nicht genug Probeleser haben. Davon abgesehen ist Belletristik unser Metier. Bisher ist auch noch niemand auf die Idee gekommen, uns anderes zu schicken. Hättest Du aber auch wissen können, wenn Du die Diskussion hier aufmerksam verfolgt hättest.

 

Wievielen Probelesern wurden diese Texte vorgelegt?

 

Wie auf unserer Homepage beschrieben, werden die Texte von 30 bis 35 Probelesern gelesen.

 

Was waren das für Probeleser? (Kriegen Krimis ausgesuchte Krimileser oder unspezifisch?)

 

Krimis bekommen diejenigen Probeleser zu lesen, die auch sonst Krimis lesen. Wir holen uns aber gerne zusätzlich auch noch ein paar (3-4) Meinungen von Leuten ein, die sonst nicht dieser Gattung zugetan sind.

 

Was haben die jeweils gesagt (gut, schlecht, scheiße)

 

Eigentlich bin ich der Einzige, der mal Scheiße sagt. Die anderen sind alle wohlerzogen. Die machen zunächst ihre Kreuzchen an die Stelle, an der sie ihren Eindruck widergegeben sehen. (z.B.: Guter Sprachgebrauch, einfach geschrieben, interessant, spannend, langweilig etc.) und begründen häufig mit kurzen Notizen ihren Entscheid. Diese Notizen bekommen auch die Autoren in einer Zusammenfassung zu lesen.

 

und was hatten "diejenigen" am Ende in der Hand (Urkunde, Statistik, Emails)?

 

Auch das habe ich bereits ausführlich dargelegt. aber vielleicht ging das in meiner Ausführlichkeit unter. Tut mir dann leid. Zunächst bekommt der Autor einmal ein gründliches Lektorat der 30-50 Seiten mit Hinweisen darauf, was er besser machen kann. (Ich weiß, das gibt es alles umsonst bei Euch. Aber auch 30 Seiten?)

Erst nach seiner Überarbeitung bekommen die Probeleser das Manuskript in die Hand (oder auch nicht, wenn der Autor nicht mehr weiter kann oder will)

Danach bekommt er eine statistische Auswertung in die Hand, sowie ein Schreiben, in dem die Ergebnisse der Auswertung zusammengefasst sind. Sind die Auswertungsergebnisse gut, bieten wir ihm an, sein Manuskript auf Provisionsbasis zu vermitteln.

Was also der Autor zumindest gewinnt, ist auf jeden Fall ein ausführliches Lektorat mit zahlreichen Anregungen, sowie 30-35 Rückmeldungen von Probelesern auf sein Manuskript. Fällt das Echo positiv aus, so kann er damit bei einem Verlagslektor oder einen Literaturagenten zusätzliche Aufmerksamkeit erregen. Wir halten dies für sinnvoll, weil insbesondere die Lektoren durch ein Überangebot von unverlangt eingesandten Manuskripten mit deren Sichtung überfordert sind.

 

Womit auch die Frage:

3. Worin bestand der "Gewinn"? Verlagsvertrag? Mehr Verkäufe? Dankbare Briefe?

 

beantwortet wäre. Allen, die so einen Service umsonst bekommen, rate ich (überzeugt durch die Stimmen der Autoren in diesem Forum), ihr Geld zu sparen und ihre Texte ohne Skrupel z.B. in die Foren zu stellen. Auch ich werde so in den nächsten Tagen mit 30 Seiten Romananfang von mir vorgehen. Mal gucken, was dabei herauskommt.

 

Viele Grüße vom Jürgen

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Sind die Auswertungsergebnisse gut' date=' bieten wir ihm an, sein Manuskript auf Provisionsbasis zu vermitteln. [/quote']

Welche festen Verlagskontakte habt ihr denn dafür? Und schon Erfolge (Titel / Autoren) zu verzeichnen? (Sag jetzt nicht, das dürfe man im Internet nicht sagen, darüber geben Agenturen meist zuerst Auskunft).

Neugierige Grüße,

Petra

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(scriptscreening)
Bei einer Literaturagentur schaut man doch nicht nur auf den Preis' date=' sondern auch auf die Reputation [/quote']

 

Liebe Aneirin,

 

Du hast natürlich Recht. Die Vermittlung von Manuskripten bieten wir nur als Zusatzservice an. Wir freuen uns, wenn der Autor mit seinem überarbeiteten Manuskript Erfolg hat, egal, ob er den Weg über eine renommierte Literaturagentur oder direkt über den Verlag oder über uns nimmt.

 

Deshalb würden wir sogar auch gerne mit anderen Agenturen zusammenarbeiten. Jeder Verlag, jede Agentur kann sich an uns wenden und wir freuen uns, wenn sie fragen: "Hej Leute, habt ihr nicht mal ein Manuskript mit einem guten Leserecho für uns?"

 

Danke für Dein Interesse sagt der

 

Jürgen

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Hallo,

 

da muss ich jetzt mal ganz naiv fragen.

 

Jürgen schrieb:

Fällt das Echo positiv aus, so kann er damit bei einem Verlagslektor oder einen Literaturagenten zusätzliche Aufmerksamkeit erregen.

 

Mal angenommen, ich lasse ein MS auf diese Weise mit positivem Echo begutachten und habe dann ein entsprechendes Schriebs. Dannach schicke ich das MS hoffnungsvoll an einen Verlag oder Agenten, weise im Anschreiben auf die schon erfolgte Begutachtung durch Probeleser hin und lege natürlich auch den Schriebs bei - ist das nicht ne Lachnummer für den Lektor im Verlag oder den Agenten?

 

Grüße

Aneirin

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(scriptscreening)

Welche festen Verlagskontakte habt ihr denn dafür? Und schon Erfolge

 

Hallo Petra,

 

Du weißt doch, dass wir noch am Anfang stehen. Das habe ich auch nie verheimlicht. Wir sind nicht in erster Linie eine Literaturagentur. Das ist nur ein Zusatzservice. Unser Leistungsangebot für ein Autoren-Scriptscreening habe ich weiter oben noch einmal umrissen. Wenn die Verlage und Agenturen über ihre Schatten springen und auf uns zukommen, passt es auch. Ich würde mich freuen. Wenn sie es nicht machen, kommen wir eben auf die Verlage zu.

 

Grüße vom Jürgen

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(scriptscreening)

ist das nicht ne Lachnummer für den Lektor im

 

Hallo Aneirin,

 

das kommt darauf an, welche Vorurteile der Lektor oder der Agent pflegt und welche nicht. Manche mögen so reagieren.

Der Lektor sitzt an einem Schalthebel, in dessen Handhabung er sich ungerne reinreden lässt, und eigentlich schon mal garnicht durch Leser, die anderer Meinung sind als er. Sollten diese aber die gleiche Meinung vertreten, so wird er sich bestätigt sehen und hat ein zusätzliches Argument, wenn er seine Entscheidung im Verlag rechtfertigen muss.

 

Wir gehen davon aus, dass ein gutes Ergebnis neugierig macht und die Aufmerksamkeit auf das Manuskript lenkt.

 

Wem dieser Aufmerksamkeitsvorsprung, das Lektorat und die Hinweise und Anregungen unserer Lektoren und Probeleser das Geld nicht wert sind, der kann sparen. ;)

 

Viele Grüße vom

 

Jürgen

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Hallo, ihr Lieben!

 

Nachdem ich den ganzen Thread jetzt schon mehrmals mitgelsen habe, melde ich mich doch mal zu Wort.

 

Vorab: Ich bin Mitglied -- sogar Gründungsmitglied -- einer Autorengruppe namens 42erAutoren. Abgesehen davon, daß wir einen Kurzgeschichtenpreis ausrichten -- den Putlitzer Preis (gemeinsam mit der nordbrandenburgischen Gemeinde Putlitz (Link ungültig) (Link ungültig)) -- und jetzt zum dritten Mal den Autorenkalender im Werkstatt herausgeben, "betreiben" wir u.a. ein kleines vereinseigenes Lektorat und mehrere Textarbeitsgruppen, in denen Mitglieder unter Ausschluß der globalen Öffentlichkeit untereinander ihre Texte lese und besprechen. (Abgesehen davon gibt es noch die sogenannte "Muli", die Mutterliste 42erAutoren, ein Emailverteiler bei yahoogroups.de, über die wöchentlich fiktionale Texte von max. 30 Seiten Länge diskutiert werden, aber das gehört hier nicht her.)

Ich kriege also jederzeit auf Wunsch kostenlos dezidierte Textkritik von Kollegen, die tw. sogar selbst professionelle Lektoren sind. Diese Art der intensiven Auseinandersetzung mit ganzen Texten kann ich wirklich nur empfehlen. Probeleser können das nicht leisten, und Profi-Lektoren sind für die meisten Nachwuchsautoren entschieden zu teuer -- womit ich keineswegs behaupten will, daß die Tarife ungerechtfertigt wären. Da ich innerbetrieblich selbst im Bereich Textredaktion/Lektorat (non-fiction) tätig bin und andere Freie Lektoren kenne, weiß ich, daß diese Arbeit unterbezahlt ist!

 

Meine Tochter hat vor nicht allzu langer Zeit ein Praktikum im Lektorat des Heyne-Verlags abgeleistet. Das war Stress pur! Obwohl Schülerin wurde sie genauso eingesetzt und gefordert wie die Studenten.

Unverlangt eingereichte Manuskripte landen jeden Tag zuerst auf den Tischen der Praktikanten. Dabei handelt es sich täglich um mehrere Postkörbe voller dicker Umschläge, Päckchen und Pakete.

Am ersten Tag war meine Tochter zutiefst beeindruckt: So viele hoffnungsvolle zukünftige Bücher. Die Desillusionierung folgte innerhalb einer Stunde: Über 90% von dem, was eingereicht wird, ist schlichtweg ... Mist! Texte, die aus den verschiedensten, meist mehreren Gründen einfach unverkäuflich, weil unleserlich sind. Die allermeisten absolut rettunglos: uninteressant, fürchterlich schlecht geschrieben, hölzern ...

Meine Tochter war bereits nach dem ersten Waschkorb entsetzt, und diese höchst bittere Erkenntnis teilte sie mir sofort mit. Ihr war bewußt, daß unendlich viel Herzblut an diesen Papierstößen haftete -- aber deshalb findet ein Text noch lange keine Leser!

 

Das Durchgehen der "Waschkörbe" ist eine ziemlich verhaßte Arbeit. Aber es ist eine sinnvolle Hürde angesichts dessen, was da alles eingereicht wird. Denn wenn mal etwas halbwegs lesbar erscheint, wenn mal ein Exposé eine halbwegs interessante Geschichte enthält, dann landet es immerhin schon mal in der Zwischenablage und wird in einem zweiten Durchgang (so jedenfalls hat sie das gemacht) nochmals geprüft.

Schließlich ist es ihr gelungen, wenigstens ein Projekt, das ihr interessant erschien, auf den Tisch der zuständigen Lektorin zu bringen. Ob etwas daraus geworden ist, weiß ich nicht.

 

Wer von euch schon mal im Büro eines Lektors (vorzugsweise eines mittleren oder größeren Verlages) war, kennt den Anblick: Da steht ein Regal mit Belegexemplaren fertiger Bücher, eines mit fremdsprachigen Ausgaben für laufende oder abgeschlossene Projekte, Stapel mit fremdsprachigen Büchern und Papierstößen dazwischen, das sind mögliche zukünftige Projekte, die geprüft werde müssen. Und ein Regal mit zahllosen Papierstößen -- die laufenden Projekte.

Die Menge der Projekte ist schier nicht zu bewältigen, man kämpft, laviert, delegiert, liest, kommentiert, korrigiert, redigiert, telefoniert, schreibt Memos, Exposés, Gutachten, Nachrichten, Werbetexte, Klappentexte, erledigt Termine am laufenden Band.

Die Leute sind rettungslos überarbeitet.

 

Lektorate sind unterbesetzt!

In den 1990er jahren haben große international operierende Unternehmensberatungen das Dogma der Rationalisierung auf die Spitze getrieben: Outsourcing. In den Verlagen führte das zeitgleich mit starken Programmerweiterung zu einer massiven Ausdünnung der Lektorate -- und immer mehr Arbeit wurde auf immer mehr Schultern abgeladen.

Ich will hier nicht die Folgen des grassierenden Raubritterkapitalismus diskutieren, aber mit den Folgen müssen wir umgehen.

 

Jürgen, unter den gegebenen Umständen ist dein Angebot von vornherein zum Scheitern verurteilt: Dein Service schafft es bis auf die Tische der Praktikanten, wenn es hochkommt bis auf den eines Assistenten, aber niemals auf den eines Lektors. Zu diesen Tischen gibt es derzeit nur einen direkten Weg: den über in der Verlagswelt angesehenen Agenturen.

Agenten, die für solche Agenturen arbeiten, verfügen über direkte persönliche Kontakte zu den Lektoren. Die Papierstöße landen also auf direktem Weg auf dem Lektorentisch, wenn die Vorstellung des Agenten überzeugend war.

 

Übrigens haben große Agenturen dasselbe Problem wie Lektorate: Auch dort laufen die Manuskripte inzwischen nahezu postkörbeweise ein, auch dort müssen Eingangshürden überwunden werden. Der Text, die Geschichte muß den Agenten überzeugen!

 

Der entscheidende Vorteil einer Agentur liegt darin, daß diese dem Autor die Bewerbung abnimmt, die Gespräche, das Verhandeln, die Prüfung des Vertrages, das Eintreiben des Honorars. Aufgrund persönlicher Kontakte zu Lektoren kann ein Agent auch weitaus bessere Konditionen für ein Projekt herauskitzeln, als dies der Autor selber könnte.

Voraussetzung ist allerdings immer der persönliche Kontakt.

 

Liebe Grüße,

Iris :s17

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(scriptscreening)

Liebe Iris,

 

ich habe nichts dagegen, wenn die 42er Autoren die Waschkorbmanuskripte lektorieren und verbessern und mit Anregungen versehen. Auf, auf ihr Mühseligen und Beladenen, die ihr jeden Cent drei Mal umdrehen müsst. ;)

 

Ich bin auch gerne bereit, die wenigen vielversprechenden Manuskripte den Agenten zur Verfügung zu stellen. Steht doch da oben. Ist doch auch viel besser für die, als sich mit Waschkörben auseinanderzusetzen.

 

Ansonsten gilt Einsteins Spruch (s.u.)

 

Grüße vom Jürgen, der sich dem Beschuss entzieht und erst mal Mittag macht.

 

P.S.: Das ist alles typisch Deutsch. Jeder erklärt einem erst mal warum was nicht geht. Reichsbedenkenträger!

Ich will wissen, wie es geht und nicht warum es nicht geht.

Kein Wunder, dass es mit diesem Land bergab geht.

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Hallo, Jürgen!

 

Wer mit dem Kopf durch die Wand will, muß erst mal dagegen knallen, ehe er kapiert, daß Beton härter ist als Knochen. ;D

 

Tip aus der Praxis: Mach ein Praktikum in einem Verlag, einer Agentur, verschaffe dir Erfahrungen in der Branche, bevor du aufgrund deiner Rückschlüsse aus deinen Erfahrungen im bislang wohl nicht ganz erfolgreichen Umgang mit der Branche ein Unternehmen aufmachst.

 

Ich sag dir das aus Erfahrungen heraus, die ich in und mit dieser und anderen Branchen gemacht habe und mache: So, wie du dir das vorstellst, kann es nicht funktionieren, weil dein Konzept nicht auf der Realität, sondern auf einer falschen Vorstellung fußt.

 

Mit "typisch deutscher Bedenkenträgerei" hat das nur insofern zu tun, als ich berufsbedingt leider schon mit viel zu vielen Existenzgründern zu tun hatte, die aufgrund falscher Voraussetzungen schlichtweg in ihr Verderben gerannt sind. Mir tut das jedesmal weh!

 

Sorry, aber ich laß meine Sachen lieber von Profis durchgehen, die ich persönlich kenne, als von Amateuren, denen ich unbesehen vertrauen soll.

 

Aber wie gesagt: Wer mit dem Kopf durch die Wand will, muß erst mal dagegen knallen, ehe er kapiert, daß Beton härter ist als Knochen ...

 

Achselzuckende Grüße,

Iris :s17

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Iris,

denke dir hier bitte einen Smiley, der rauschenden Beifall spendet!

Einfach, weil deine beiden Postings hier so klar und deutlich die Branchenwirklichkeit wiedergeben!

Ja, Jürgen, das hat in diesem Fall nichts mit Bedenkenträgerei zu tun, sondern schlichtweg mit Professionalität. Die Idee mit einem Verlagspraktikum ist übrigens nicht übel. Dort könntest du auch erkennen, warum etablierte Agenturen nicht mit dir zusammenarbeiten werden.

 

Visionen sind schön, aber man muss sie regelmäßig an Branchenkenntnissen überprüfen... auch Einstein hat mit seinem Wissen überprüft ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Nur damit hier nicht nur eine Meinung einer professionellen Lektorin wie in Beton gemeißelt steht: Ich habe viele Jahre lang festangestellt als Lektorin gearbeitet, danach auch immer wieder befristet, zum Beispiel Schwangerschaftsvertretung. Die unverlangt Eingesandten habe ich immer mit dem größten Interesse begutachtet. Klar, das meiste geht zurück, aber aus einer Sammlung von Briefen und Gedichten einer Mutter, die ihre Tochter durch einen Arztfehler verlor, ist mit Hilfe eines Ghostwriters :s18 ein sehr erfolgreiches Buch geworden. Und weitere folgten.

 

Wenn du, Jürgen, ein souveränes, professionelles Auftreten in deinen Anschreiben hast, hätte mich zu diesen Zeiten scriptscreening sehr interessiert. Ich hätte mir allerdings vorab ein umfassendes Bild über dich und dein Angebot gemacht - und die Vertretertexte dafür nach Feierabend geschrieben. :)Denn zumindest darin hat Iris Recht: Lektoren sind hoffnungslos überfordert, und es wird nicht immer mehr Arbeit auf immer mehr Schultern verteilt, sondern immer mehr auf immer weniger.

 

Gruß,

 

Tin

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Sodele.

 

Ich bin ja nicht immer die Flotteste :)

 

Nach Iris' beinharter Attacke habe ich mir nun deine Seite angesehen, Jürgen, und ich bin beeindruckt: Da habt ihr eine Idee professionell umgesetzt.

 

Die Schwarzseher, die sich einmal mehr in Rage reden ;D, haben natürlich insofern Recht, dass ihr es schwer haben werdet, euch auf dem hart umkämpften Buchmarkt zu behaupten.

 

Aber deine Signatur, die unterschreibe ich sofort ;)

 

Alle Gute für eure Idee!

 

Tin

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(Peter_Dobrovka)
Lieber Peter,

freut mich, dass Du so interessiert bist.  :)

Wir leben im Informationszeitalter ... ;-)

 

Du findest bei (Link ungültig) Referenzen.

Genau genommen finde ich die gerade nicht. Was keine Wertung beinhaltet, denn jeder muß mal irgendwo anfangen. Ein bissel Provokation war natürlich schon in der Frage, denn ich weiß, daß jeder frischgebackene Geschäftsmann gerne größer scheint als er ist.

 

Wenn Du mit diesen Leuten in persönlichen Kontakt treten willst, kannst Du Dich privat an mich wenden.

Und hier fängt es an, für mich in Arbeit auszuarten, auf die ich keine Lust habe. Dann bleib ich lieber dumm.

Hört sich blöd an, aber Menschen sind so.

 

(Lyrik, Fantasy, Sachbuch) Fantasy haben wir bisher abgelehnt, da wir dafür nicht genug Probeleser haben. Davon abgesehen ist Belletristik unser Metier. Bisher ist auch noch niemand auf die Idee gekommen, uns anderes zu schicken. Hättest Du aber auch wissen können, wenn Du die Diskussion hier aufmerksam verfolgt hättest.

Kann sein, daß jede Information für sich irgendwo im Verlauf der Diskussion mal in einer Weise vorkam, daß ein Roboter, der alles speichert, sich daraus ein Gemtbild machen hätte können. Ich konnte es leider nicht, war dafür zu doof, entschuldige mich untertänigst für meine Inkompetenz und freue mich, trotz allem mit einer Antwort gewürdigt worden zu sein. DANKE!

Vielleicht wäre es ja eine Maßnahme, diese Information auf die Webseite zu packen, nur so als Anregung?

 

Krimis bekommen diejenigen Probeleser zu lesen, die auch sonst Krimis lesen. Wir holen uns aber gerne zusätzlich auch noch ein paar (3-4) Meinungen von Leuten ein, die sonst nicht dieser Gattung zugetan sind.

Danke!

 

Eigentlich bin ich der Einzige, der mal Scheiße sagt. Die anderen sind alle wohlerzogen. Die machen zunächst ihre Kreuzchen an die Stelle, an der sie ihren Eindruck widergegeben sehen. (z.B.: Guter Sprachgebrauch, einfach geschrieben, interessant, spannend, langweilig etc.) und begründen häufig mit kurzen Notizen ihren Entscheid. Diese Notizen bekommen auch die Autoren in einer Zusammenfassung zu lesen.

Danke!

 

Auch das habe ich bereits ausführlich dargelegt. aber vielleicht ging das in meiner Ausführlichkeit unter. Tut mir dann leid.

Mir auch.

 

Zunächst bekommt der Autor einmal ein gründliches Lektorat der 30-50 Seiten mit Hinweisen darauf, was er besser machen kann. (Ich weiß, das gibt es alles umsonst bei Euch. Aber auch 30 Seiten?)

Erst nach seiner Überarbeitung bekommen die Probeleser das Manuskript in die Hand (oder auch nicht, wenn der Autor nicht mehr weiter kann oder will)

Danach bekommt er eine statistische Auswertung in die Hand, sowie ein Schreiben, in dem die Ergebnisse der Auswertung zusammengefasst sind. Sind die Auswertungsergebnisse gut, bieten wir ihm an, sein Manuskript auf Provisionsbasis zu vermitteln.

Was also der Autor zumindest gewinnt, ist auf jeden Fall ein ausführliches Lektorat mit zahlreichen Anregungen, sowie 30-35 Rückmeldungen von Probelesern auf sein Manuskript.

Danke!

Das war die wichtigste Info von allen. Jetzt beginne ich mir allmählich, mir ein Bild von der Sache zu machen.

In der Tat ist genau das hier im Wust der Meinungen und Informationen völlig untergegangen.

 

Fällt das Echo positiv aus, so kann er damit bei einem Verlagslektor oder einen Literaturagenten zusätzliche Aufmerksamkeit erregen.

Soweit die Theorie, deren Praxistest noch aussteht. Wobei ich nicht bezweifle, daß zumindest im Anfangsstadium Aufmerksamkeit damit erregt werden kann, und allein das ist schon etwas wert.

 

Wir halten dies für sinnvoll, weil insbesondere die Lektoren durch ein Überangebot von unverlangt eingesandten Manuskripten mit deren Sichtung überfordert sind.

Darauf wird eure Tätigkeit keinen Einfluß haben.

Ausgenommen, wenn euer Geschäftsmodell Schule macht und zu einem institutionalisierten Filter für die Verlage wird.

 

Womit auch die Frage:

3. Worin bestand der "Gewinn"? Verlagsvertrag? Mehr Verkäufe? Dankbare Briefe?

beantwortet wäre.

Ja.

Kein Verlagsvertrag, nicht mehr Verkäufe.  :s22

 

Allen, die so einen Service umsonst bekommen, rate ich (überzeugt durch die Stimmen der Autoren in diesem Forum), ihr Geld zu sparen und ihre Texte ohne Skrupel z.B. in die Foren zu stellen.

Der Feind des Guten ist das Bessere.

 

Erst mal danke für deine Antworten. Nun willst du möglicherweise wissen, was ich davon halte - oder auch nicht, aber ich sag es trotzdem: ;D

 

Was du anbietest, sind, wenn ich das mal zusammenfassen darf, 3 Dinge:

1. Teil-Lektorat von 30-50 Seiten.

2. Gutachten über die Markttauglichkeit eines Manuskripts

3. Agentur

Dein Service ist vom Preis/Leistungsverhältnis geradezu selbstausbeuterisch, das ist ein gewaltiger Pluspunkt. Die Funktionsweise ist außerdem plausibel, ein weiterer Pluspunkt.

Es gibt zwei potenzielle Schwachstellen:

a) Organe, die einen vergleichbaren Service für umsonst anbieten. - Seh ich jetzt gerade nicht, daß es die wirklich gäbe.

b) Die Funktionsfähigkeit des Konzeptes ist noch nicht erwiesen. - Diese Schwachstelle ist vornehmlich für den Kunden interessant, nicht für euch. Die Medien, die mein Geld für Werbespots oder halbe Seiten nehmen, kümmert es ja auch nicht, ob ich damit auch wirklich meine Umsätze erhöhe.

 

Das Hauptproblem wird eh die Zähigkeit des Marktes sein. Skeptizismus und Sparmaßnahmen machen keinen Unterschied, ob eine neue Idee gut ist oder schlecht.

In der Hinsicht könntet Ihr Euren Auftritt noch ein wenig verbessern. Nicht professionalisieren, denn es gibt Webseiten von Großkonzernen, mit denen man weniger anfangen kann. Aber Klarheit und Transparenz sind immer gut. Nimm mal meine Fragen zum Anlaß, daran zu basteln, die hätte ich nämlich alle nicht stellen dürfen, wenn die Webseite sie schon beantworten würde.

 

Peter, heute etwas sarkastisch (muß am Wetter liegen)

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(scriptscreening)

Würstchen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree, dazu ein alkoholfreies Bier.

Ach, hat das gut getan, so gut wie der letzte Thread von Tin. Und es ist Sommer... ;D

 

Die Lektoren in den Verlagen sind also alle restlos überlastet.

 

Weiß ich doch. Da stoßen wir alle ins gleiche Horn. Nur die Töne, die dann herauskommen sind anders.

Eure Schlussfolgerung:

Die brauchen kein Scriptscreening.

Meine Schlussfolgerung:

Die brauchen sogar dringend Scriptscreening.

 

Kommt Zeit, kommen Ergebnisse. Ich bin keiner, der mit dem Kopf durch die Wand will. Ich suche nach Ritzen und Spalten und arbeite mich durch.

Also macht euch um mich keine Sorgen.

 

Gruß vom Jürgen

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(Peter_Dobrovka)

Die Lektoren in den Verlagen sind also alle restlos überlastet.

 

Weiß ich doch. Da stoßen wir alle ins gleiche Horn. Nur die Töne, die dann herauskommen sind anders.

Eure Schlussfolgerung:

Die brauchen kein Scriptscreening.

Meine Schlussfolgerung:

Die brauchen sogar dringend Scriptscreening.

Richtig, aber wer soll es bezahlen?

Wenn man 150 Euro pro MS ausgeben muß, geht einem so ein Waschkorb voll Arbeit plötzlich ganz leicht von der Hand ...

Die Autoren müßten diese Vorleistung erbringen. Denen sind die Lektoren aber scheißegal, die interessiert nur, ob sie genommen werden oder nicht.

 

Peter

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(scriptscreening)

Genau genommen finde ich die gerade nicht.

 

Lieber Peter,

 

Sarkasmus finde ich meistens amüsant. Ist auch ein gute Stilmittel.

 

Referenzen: (Link ungültig)

 

Tja, die Hitze. Ich gehe auch gleich ins Schwimmbad.

 

Gruß vom Jürgen

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(scriptscreening)

Die Autoren müßten diese Vorleistung erbringen. Denen sind die Lektoren aber scheißegal, die interessiert nur, ob sie genommen werden oder nicht.

 

Richtig! Und was machen wir jetzt? :s20

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Hallo, Peter!

 

Du willst mich jetzt auf den Arm nehmen' date=' oder?[/quote']

Ich denke, nein!

 

Doch Meineeine ist halt auch nur eine offenbar weitgehend ahnungslose, aber dafür beinharte Attackeuse ... :s22

 

Irgendwie kenne ich das ... an der Uni hieß man mich eine beinharte Arstotelikerin ... :s21

 

Beinharte Grüße,

Iris :s17

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