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(MartinaC)

Verschenkte Ideen aufgreifen?

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Ich hoffe diese Frage war nicht schon mal da, habe keine Zeit das ganze Archiv zu durchsuchen.

Oft lese ich ein Buch, das eine fantastische „neue“ Idee aufgreift, aber leider völlig banal umsetzt. Ich denke, warum ist mir keine solche Story-Idee eingefallen! Und, nachdem sie nun von diesem Schriftsteller total verschenkt wurde, spiele ich mit dem Gedanken sie neu zu schreiben.

 

Geht es euch manchmal auch so? In wieweit ist das Ideenklau? Sie würde hinterher sicher nicht mehr wiedererkennbar sein, aber dennoch wäre der rote Faden, die Grundidee des Plots, eben nicht mein eigener.

Im Hinblick auf die schon mal hier geführte Diskussion „alles schon mal dagewesen“, wäre das doch legitim, oder nicht? Wird das in der Literatur nicht sowieso ständig gemacht? Warum fühle ich mich dann schuldig bei dem Gedanken?*g*

 

Liebe Grüße

Joy

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Hallo Joy,

wenn man bedenkt, wie viele Autoren sich mit "Don Juan" beschäftigt haben und wie unterschiedliche Charaktere dabei herausgekommen sind, finde ich es schade, dass man heutzutage schnell dafür verklagt werden kann, wenn man eine Geschichte, die jemand schon veröffnetlicht hat, nochmal schreibt.

Maaja

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Rainer Innreiter
Hallo Joy,

wenn man bedenkt, wie viele Autoren sich mit "Don Juan" beschäftigt haben und wie unterschiedliche Charaktere dabei herausgekommen sind, finde ich es schade, dass man heutzutage schnell dafür verklagt werden kann, wenn man eine Geschichte, die jemand schon veröffnetlicht hat, nochmal schreibt.

Maaja

 

Das findest du schade?

Stellen wir uns eine Parallelwelt vor, in der nicht Michael Crichton, sondern du "Jurassic Park" geschrieben hättest. Das Buch würde in einem Kleinverlag erscheinen, sich vielleicht 50mal verkaufen und praktisch keine Beachtung finden.

Drei Jahre später wird die Spitze der Bücher-Charts bei Amazon und beim Spiegel wochenlang von einem Buch namens "Die Klone der Schöpfung" belegt, von einem gewissen Hans Müller. Du kaufst das Buch und dir fällt nach ein paar Seiten die Kinnlade runter: Die Charaktere sind völlig anders, der Ort der Handlung ist nicht Deutschland sondern eine Insel vor der am. Ostküste, die Dinosaurier beschränken sich nicht auf die Insel, sondern gelangen nach New York und verwüsten den Central Park, etc.

Es wäre nicht exakt dein Buch, aber die Plot-Idee des Klonens von Dinosauriern, was natürlich in einer Katastrophe endet, weil "die Natur einen Weg findet" und sich die Viecher fortpflanzen können, obwohl sie das nicht können dürften, all das wäre von dir.

Würdest du mit den Schultern zucken? "Hm. Tja, der Typ hat offensichtlich mein Buch gelesen und im Gegensatz zu mir einen Millionen-Seller gelandet. Kann man nix machen"?

Oder wärst du nicht stinksauer? Ich wäre es.

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Ich hoffe diese Frage war nicht schon mal da, habe keine Zeit das ganze Archiv zu durchsuchen.

Oft lese ich ein Buch, das eine fantastische „neue“ Idee aufgreift, aber leider völlig banal umsetzt. Ich denke, warum ist mir keine solche Story-Idee eingefallen! Und, nachdem sie nun von diesem Schriftsteller total verschenkt wurde, spiele ich mit dem Gedanken sie neu zu schreiben.

 

Geht es euch manchmal auch so? In wieweit ist das Ideenklau? Sie würde hinterher sicher nicht mehr wiedererkennbar sein, aber dennoch wäre der rote Faden, die Grundidee des Plots, eben nicht mein eigener.

Im Hinblick auf die schon mal hier geführte Diskussion „alles schon mal dagewesen“, wäre das doch legitim, oder nicht? Wird das in der Literatur nicht sowieso ständig gemacht? Warum fühle ich mich dann schuldig bei dem Gedanken?*g*

 

Liebe Grüße

Joy

 

Hi Joy,

 

es gibt in der Tat sehr wenige Ideen, die wirklich neu sind.

Wenn dir die Umsetzung einer Idee zu banal erscheint und du meinst, du könntest sie deutlich besser bearbeiten, kannst du m. M. nach dies grundsätzlich auch tun.

Dein Werk ändert sich ja sowieso während des Plottens und Niederschreibens. Deine Charaktere werden andere sein und deine Nebenhandlungen in ganz andere Richtungen treiben und damit ein völlig neues Gesamtwerk entstehen lassen. Am Schluss sollte dann etwas eigenes entstanden sein, dass nur noch in der Ein-Satz-Inhaltsangabe mit dem Ursprungswerk identisch ist.

Ist dies nicht der Fall, hast du deinen Job nicht ordentlich gemacht und hast auch Grund für ein schlechtes Gewissen.

 

Ciao.

 

Roy

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Hallo Joy,

wie du sagst, hatten wir die Diskussion eigentlich schon. Ich möchte Rainer beipflichten.

Mal ein anderer Aspekt: Du machst das, bist dabei recht erfolgreich und dann heißt es in der Presse: die zweite Pilcher, Pilcher gibt's jetzt auch an der Nordsee, deutsches Watt im Pilcherstil etc.

Wie original und einmalig könntest du dich noch fühlen?

 

Ich schreibe, weil etwas in mir bohrt und herausdrängt. Sicher alles irgendwie schon mal dagewesen, aber wie es aus mir herausdrängt, ist es meins. Wie muss sich ein Autor fühlen, der gegen etwas anschreibt? Der nur schreibt, weil ein anderer eine Idee verschenkt hat? Der schreibt, weil er dem zeigen will, was er hätte schaffen können? Was ist das für ein Gefühl?

 

Was machst du mit deiner Seele, wenn der mit der schlechteren Ausarbeitung erfolgreicher ist als du?

 

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Ich kann mich nicht daran erinnern, diese Diskussion schon mal gesehen zu haben.

 

Sonst hätte ich ein paar Lücken in eurem Wissen um das Urheberrecht gefüllt.

 

Ideen sind nicht schützbar. Rainers Szenario ist deswegen denkbar und niemand könnte klagen. (D.h. klagen kann man immer, nur damit durchkommen nicht)

 

Schutzfähig sind nur konkrete Ausarbeitungen, d.h. zunächst mal der Text als solcher. Im weiteren Sinne sind es auch einzelne Formulierungen, Handlungsverläufe bzw. Namen. Auch hier existiert eine Grauzone, von der Anwälte gut leben können.

 

Aber wer ein Buch liest und daraufhin inspiriert ist, aus der Geschichte sein eigenes Süppchen zu kochen, hat nichts zu befürchten. Er muß den Text natürlich neu schreiben und nicht den alten nehmen und einzelne Wörter abändern.

 

Peter

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Hallo Leute,

 

ich kann Rainer verstehen, muss aber auch Peter Recht geben: Ideen kann man klauen.

Ich mache das nicht wissentlich, erst Recht nicht bei einem Plot, oder bei Charakteren (bei eben 'großen' Ideen, die sich über mehrere Seiten ziehen). Allerdings klauen wir alle! Die Texte im Texktkritikenforum wimmeln von 'geklauten' Ideen!

Nehmen wir die Metaphern, die gerne verwendet werden: Eine abgelutschte Metapher war einmal die Idee eines Autors. Und viele andere Schreiber (deshalb ist sie abgelutscht) haben sie 'geklaut' und in ihren Text eingepflanzt.

 

Usw.

Was ich sagen will: Man kommt garnicht drumherum, Ideen bewußt oder unbewußt zu klauen, denn dürfte man das nicht tun, würden im Jahr vielleicht nur mehr zwanzig Bücher verlegt, weil im Grunde schon alles mal geschrieben wurde.

 

Grüße

Quidam

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Hallo Leute,

ich hab Joys Frage auch nicht vom rechtlichen Stanpunkt ausgesehen, sondern vom psychischen. Ich denke einfach, je mehr und je genauer ich "klaue", desto weniger habe ich "meins".

Schöne Grüße,

Petra

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Hi Leute!

 

Es ist sicher schon alles in irgendeiner Weise mal da gewesen.

 

Aber daran, ob man beim Lesen eines Werkes eine schlechte Kopie erkennt, oder im besseren Fall nicht einmal auf den Gedanken kommt, man kenne dies oder das aus dem Text schon, sieht man, wieviel Mühe der Autor sich gemacht hat, bzw. dass er aus vielleicht schon vorhandenem Material eine ganz eigenständige Geschichte gezaubert hat.

 

Wenn wir lesen, speichern wir viele Dinge im Unterbewusstsein, die wir später als eigene Ideen ausbrüten, adaptieren und selbst niederschreiben. Wir lassen uns davon inspirieren, und entdecken eigene Wege, die wir dann gehen. Bei ganz genauer Betrachtung finden sich möglicherweise Parallelen zu vorangegangenen Werken.

 

Mit kopieren oder Ideenklau hat das aber nichts zu tun. Es zeigt lediglich eine Ursprungsidee, die irgendjemand mal hatte, und die vielfältigen Geschichten, die daraus entstanden sind.

 

Ed

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Ich denke, das 'inspirieren' ist nicht das Problem!

 

Dean koontz hat mal das Buch 'Eiszeit' geschrieben. Im Vorwort hat er ausdrücklich erwähnt, dass er sich dabei von dem Film 'Eisstation Zebra' hat inspirieren lassen, was wiederum die Verfilmung des Romans von Alistair McLean war.

 

Ich hab den Film dann ein Jahr später gesehen, und mich offen gestanden, gefragt, warum Koontz nicht gleich 'das Buch zum Film' aufs Cover hat drucken lassen, weil er tatsächlich haargenau die gleiche Handlung erzählt.

Überraschend ist, dass Koontz's Buch besser, weil spannender war!

Vielleicht sollte ich mal die Romane vergleichen...

 

Ich selber habe eigentlich jede größere Idee aus einem oder mehreren Romanen in Verbindung mit dem Leben zusammengeklaubt. Ich denke, das lässt sich nicht mehr vermeiden heutzutage! ,)

 

Gruß, Marco! :s17

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Liebe Leute,

es geht auch umgekehrt. Es gibt doch das Forschungsergebnis, wenn Ratten einen Labyrinthweg in Japan erlernt haben, finden Ratten in den USA plötzlich leichter genau den gleichen Weg... bei so vielen Menschen auf der Welt kommen auch mehrere *gleichzeitig* auf die gleiche Idee.

 

In meinem neuen Roman ist z.B. eine der Hauptfiguren eine etwas gescheiterte Jazzsängerin. Weil ich zwecks Atmo nicht ständig in Jazzspelunken herumsitzen kann, dachte ich, hole ich mir Filme, in denen jemand Jazz singt. Auweia! Als ich den zweiten berühmten Film in den Fingern hatte, in dem abgewandelt Szenen aus meinem Buch vorkommen, hab ich mir geschworen: bis zum Abgabetermin kein Buch und keinen Film mehr mit Jazz anrühren!

 

Aber ich fürchte, das hat Joy auch nicht gemeint ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ich meinte tatsächlich die Story von jemand anderem neu schreiben. Würde ich nicht machen wollen, ich würde natürlich am Ende vor was völlig anderem stehen - aber die Idee hat mich mal kurz angesprochen, als ich ein Buch las, das eine super Idee grandios bescheiden verarbeitet hat.

 

Im Grunde sind die meisten hier meiner Meinung. Klau kann man nicht vermeiden, denn man wird inspiriert von Dingen die man sieht und hört. Neu zusammengesetzt wird eine neue Story daraus.

 

Petra, dieses "Massenbewußtsein", das dazu führt, dass eine Idee überall auf der Welt zur gleichen Zeit aufkommt, ist durchaus geschichtlich nachvollziehbar. Passiert immer wieder, daher auch der Wettlauf um das Patent. Eine neue Idee ist schon nicht mehr neu, wenn sie zuende gedacht ist.

 

Ich glaube nicht, dass meine Seele leiden würde, wenn mein Werk am Ende nicht so gut ist wie das Original. In meinem Genre wird so viel Nachschub verlangt, dass das kaum auffallen würde. Unterhaltungsliteratur will vor allem unterhalten. Und ich habe schon jede Menge Bücher gelesen, die "so ähnlich" wie ein anderes waren. Im Grunde sind diese Storys alle vergleichbar. Manchmal wiederholen sich die Schriftsteller sogar selbst. Amerikanische Bestsellerautoren schreiben immer wieder den selben Kram, mit neuen Figuren und leicht verändertem Plot, aber immer nach dem selben Muster. Ein Muster, das sich verkauft wie blöde! Die Frage ist wohl was man will. Einen herausstechenden Roman schreiben, oder die Massen unterhalten. Ich hab mich nicht auf das eine oder andere festgelegt.

 

LG

Joy

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Liebe Petra,

 

ich verstehe sehr gut, was du mit dem 'meins' meinst.-) Und daher übernehme ich auch keine Ideen 'bewußt' Ich will selbst drauf kommen, mir eine eigene Geschichte ausdenken, dann ist das gefühl, etwas geschafft zu haben, einfach wundervoll. Einmal übernahm ich die Idee zu einer Geschichte, hatte zwar andere orte, andere Protagonisten, aber es hatte einen so bitteren Nachgeschmack, dass ich die Geschichte gelöscht habe - und seitdem sowas nicht mehr mache. und ich muss auch sagen, dass ich von Autoren, die so etwas machen, nicht viel halte.

 

Grüße

Quidam

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(Siberianchan)

Wie schon erwähnt, mit aussicht auf Erfolg klagen kann man nur, wenn ein offesichtlicher Verdacht aufs Plagiat besteht - was eigentlich recht gut so ist, sonst wären wir um einige Tausend Bücher über die Artussage ärmer, um nur ein Beispiel zu nennen. Außerdem müsste man dann - rein theoretisch - auch gegen Parodien bekannter Bücher(wie Larry Otter oder "Der Herr der Augenringe") vorgehen. Gruselige Vorstellung.

 

Und Plagiat wäre, wenn, sagen wir mal, ich zum Beispiel einen Roman über Cesare Borgia schreibe(was ich mir jedesmal wieder vornehme - und die ersten zwei seiten hab ich sogar!), mich diverser Bücher als Quellen bediene und

a) sie nicht als meine Quellen erwähne

b) ganze Passagen wortwörtlich abschreibe.

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Ich glaube ich muss jetzt doch mal konkreter werden. Eure Antworten sind sehr hilfreich, und vielleicht ist es besser ihr kennt die Situation.

 

Ich habe einen Zeitreiseroman geschrieben (kombiniert mit einer Lovestory). Das Thema fasziniert mich, das paradoxe daran, usw. Es gibt auch einen großen Leserkreis dafür.

 

Nun gibt es bereits jede Menge Zeitreise-Storys und Filme, und ich bemühe mich die nicht zu kopieren! (Das "WIE" die Zeitreise ausgelöst wird)

Vielleicht gehört das jetzt eher ins Thema Handwerk Schreiben, aber es hat eben auch was mit dem Ideenklau zu tun.

Ich würde gern noch einen Zeitreiseroman schreiben, und bin nun über eine Idee gestolpert, die ich so noch nirgends gesehen habe, und würde sie gern benutzen, in eine andere Storyline gepackt.

 

Es ist immer schwer etwas unglaubwürdiges glaubwürdig darzustellen. Die Möglichkeiten, wie jemand in einen Zeitstrudel geraten könnte, wurden schon ziemlich ausgeschöpft. Was neues muss her, und das ist schwer. Und hier wurde eine super Idee total verhunzt!

 

Meine Frage ist also: Soll ich sie nun brach liegen lassen, nur weil jemand anders auf die Idee gekommen ist? Oder kann ich es wagen sie "so ähnlich" zu benutzen?

 

LG

Joy

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(Peter_Dobrovka)

Joy, wie sollen wir dir denn diese Frage beantworten können?

 

Nur du weißt, ob du etwas erzählen kannst, das es wert ist, erzählt zu werden.

 

Daß es kein echtes Hindernis ist, wenn die Grundidee schon mal da war, haben wir dir ja schon bestätigt. Alles weitere mußt du dir zusammenreimen.

 

Peter

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Liebe Joy,

 

das ist ne konkrete Ausführung.

Klau dir die Idee und wandel sie etwas ab, das rate ich dir. Ich kann mir nämlich auch gut vorstellen, dass die Idee des anderen vielleicht auch garnicht seine Idee war. Allerdings musst du das mit dir klären, ob du damit glücklich werden kannst, wenn dich jemand bezüglich der Idee lobt.

 

Aber ich halte das für nicht verwerflich. Denn wie du ja selbst sagst, gibts viele Methoden, die Zeitreise schlüißg darzustellen und viele sind nicht neu. Und die, die nicht neu sind, waren mal neu und wurden dann aber eben auch übernommen!

 

Grüße

Quidam

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Liebe Joy,

 

ich würde an Deiner Stelle nicht zu viel nachdenken, sondern damit anfangen! Schreib mal ein paar Kapitel, hör in Dich hinein, danach lies es, und frag Dich ganz offen, wie Du Dich dabei fühlst.

 

Wenn Du dann immer noch Unbehagen spürst, vergiss es, und geh ein neues Projekt an. So kannst Du wenigstens sagen "Ich habe es versucht", und wirst Dich nicht mehr selbst quälen müssen.

 

Gefällt Dir aber, was Du bis dahin geschaffen hast, und sagt Dir Dein Herz "Mach weiter so!", dann leg alles in den Roman, was Du hast. Am Ende kannst Du immer noch entscheiden, ob Du damit den Weg in die Öffentlichkeit suchst, oder Dir die eventuelle Ähnlichkeit mit einem bereits auf dem Markt befindlichen Werk zu groß ist.

 

In jedem Fall hast Du Dir selbst damit einen Gefallen getan, wie immer Du Dich entscheidest. :)

 

Ciao,

Ed

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Hey Quidam, Ed, das ist ne super Idee. Danke euch! :s17

Ich denke auch, vielleicht kann ich es sogar so abwandeln, das wieder was anderes dabei rauskommt. ;)

Peter, ja, ich finde sie ist es wert erzählt zu werden. Also gut, hab mich entschlossen es zu versuchen, sobald ich wieder ZEIT habe.*seufz*

 

LG

Joy

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Stefan Mühlfried

Ich stimmer hier Peter zu. Wo sollte man bei einer derartigen Klage anfangen? Nehmen wir das Beispiel die Idee der "Matrix"-Filme: die Welt, wie wir sie erleben, ist nicht real, wird von einem Computer erzeugt.

Die Story von den "Retortengehirnen" hatte Daniel F. Galouye in den 1960ern ("Welt am Draht") ebenso wie Stanislaw Lem (in einer Episode der "Sterntagebücher") gebracht - jeder auf ganz eigene Art und Weise.

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Hallo zusammen,

 

unsere gesamte Erfahrungswelt besteht aus den eigenen Erlebnissen, aus dem was wir von anderen gehört und gelesen haben, was wir gesehen haben.

 

Erfindungen entstehen oft zeitgleich an verschiedenen Orten, weil vorherige Entwicklungen sie bedingen- es eine Kausalität gibt. Wenn man feststellt: Die Erde ist eine Kugel. Dann ist es logisch, dass man von zwei Seiten Indien erreichen kann. Somit bedingt die Wiederentdeckung der Erde-Kugel Idee die Reise des Kolumbus. (Mal total vereinfacht!)

 

Mit geistigen Erfindungen ist es ähnlich:

Die Zeitreiseidee entsteht in der Zeit, nachdem man nicht mehr durch magische Orte in die Vergangenheit (Durch die Dolmen oder Menhire bspweise.) reisen kann oder sich die Vergangenheit in einem bisher unbekannten Ort finden läßt (Die verlorene Insel, Atlantis,...). Weil Magie und unbekannte Orte nicht mehr existieren- oder zumindest der Glaube daran nicht mehr existiert.

 

Man glaubt aber an die Technik, die so etwas möglich machen könnte- Jule Vernes Mondreise, das U-Boot,...

 

Dementsprechend kann man die technische Zeitreise auch nicht wirklich einem Autor als neue Idee zuordnen. Weil die Idee nicht im Autor entstand, sondern durch seine Erfahrungs- und Lebenswelt. Einer hat es nur zuerst aufgeschrieben.

 

Und so geht es mit vielen Ideen: Es gibt z.B. nur eine begrenzte Zahl und Arten von Beziehungen zwischen Liebenden.

Man kann also die Arten von Beziehungen nicht jedesmal um viele weitere ergänzen. Man kann aber durch die Figuren die Art der Beziehung anders gestalten, als dies jemals ein anderer zuvor gemacht hat. Indem man seine eigene Sprache und seine eigenen Erfahrungen dort hineinlegt, seine Weltanschauung und Überzeugungen.

 

Ich würde es prinzipiell ablehnen eine Geschichte zu plagieren, aber einzelne Ideen zu übernehmen und sie wie oben beschrieben zu "verwandeln" halte ich für legitim.

Ich würde aber trotzdem schauen, ob ich nicht eine selten verwendete Konstruktion für eine Zeitreise finde:

Bsp.: Statt Zeitreiseautomat und Kyrogenik

Das Klonen eines Gedächtnisses über einen technischen Vorgang, indem vorhandenes Wissen über Proteine, Eiweiße,... an einen neuen Körper weitergegeben wird. (Idee ist nicht neu, aber seltener- hoffe ich mal)

...

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Ich denke man sollte da erstmal genau definieren um was es geht. Wie dicht klebt deine Geschichte an der Vorlage? Hat die ursprüngliche Idee dich lediglich inspiriert oder hast du sie nacherzählt?

Es gibt tausende, wenn nicht gar dutzende von Vampirgeschichten, einige sehr gut, andere weniger. Trotzdem sind sie doch alle Ideenklau, oder nicht? Du willst eine Spionagegeschichte schreiben, gab's schon mal. Gut gegen Böse? Kennen wir aus diversen Büchern, von den Cowboys bis zu den Jedis. Wie weit sollte man sich darüber überhaupt Gedanken machen? He, ich hab da neulich eine Geschichte gelesen, deren Idee mich begeistert hat, leider spielte sie auf der Erde. Muß ich mir jetzt einen neuen Planeten ausdenken, um mich vor Plagiatsvorwürfen zu schützen?

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(SiskianHerbstblatt)

Liebe Joy!

 

Für eine Krimikomödie, an der ich gerade arbeite, bin ich inspiriert worden durch den Satz: "Die Figuren sind das Eigentum des jeweiligen Autors."

Dieser Satz stammt aus dem Buch: "Die lange Nacht der Detektive" von Urs Widmer.

Den Plot - so ich ihn mir bisher ausgedacht habe - erinnert ein wenig an "Eine Leiche zum Dessert", geht dann aber in eine andere Richtung.

Ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen jedoch nicht. Ehrlich gesagt halte ich es da wie ein Technomusiker (ich weiß jetzt nicht, ob es Mark Oh oder DJ Mellow D. war), der da sprach:

"Ich fühle mich geehrt, das es jemanden gibt, dem dieser Sample so gut gefiel, das er ein eigenes, eigenständiges Lied draus gemacht hat."

 

In diesem Sinne

 

Siskian

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Im umgekehrten Fall ist es mir schon öfter als einmal passiert, dass ich in einem Buch eine meiner eigenen Ideen wiedererkannt habe (die natürlich nicht geklaut sein konnten, weil ich ja noch gar nichts veröffentlicht habe...)

Es scheint wohl eine Tatsache zu sein, dass mehrere Personen ähnliche Ideen haben, vielleicht von ähnlichen Erlebnissen oder Büchern inspiriert wurden. Ideen aufzugreifen und was Neues, Eigenes daraus zu machen, ist m.E. nicht nur legitim, sondern unumgänglich.

 

Maler verwenden ja auch immer wieder gleiche Motive, sogar unter Verwendung der gleichen Farben - und drücken ihren Werken letztendlich doch ihren eigenen Stempel auf...

 

Liebe Grüße

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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