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Thomas R.

Ingeborg-Bachmann-Preis

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

Wer die Texte nachlesen will:

 

(Link ungültig)

 

Aber meiner Meinung nach die Langeweile festhalten, damit sie einem nicht Abends den Schlaf raubt, weil man im (Nachmittags-) Schlaf auf seine PC-Tastatur gesabbert hat.

 

Selber der Gewinnertext reißt mich nicht gerade aus meinem Bürostuhl... um es freundlich zu sagen. Andere Texte sind einfach nur gääähhnnn oder

sogar ärgerlich schlecht.

 

hier ein wunderschön bissigen Kommentar zum Ingeborg Bachmann Preis aus der Welt

 

(Link ungültig)

 

Und ja, da gibt es was für die "relevaten Realisten" auf den Deckel.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Herrlich, der Artikel in der Welt!

Wisst ihr, was ich immer erholsam finde: Im nichtdeutschsprachigen Ausland bekommt man weder vom Preis noch von den Literaten noch von ihren Büchern etwas mit. Nicht einmal die Anne Weber aus Paris ist hier auch nur irgendwie bekannt ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Der Welt-Artikel ist genial!

Ich habe mir das Wett-Lesen zwar nicht ganz, aber doch auf 3sat angesehen und es hat sich so angefühlt, als ob die Menschen, die dort auftreten, einer anderen Spezies angehören. Was mich daran zweifeln ließ, ob ich mich guten Gewissens Autorin nennen darf, wenn die dort als Autoren ausgewiesenen "Kandidaten" lauter hochernste Menschen sind, die mit bitterem Gesichtsausdruck und ebensolcher Stimme aus ihren bedeutungsschweren Werken lesen.

Bin dann zu dem Schluss gekommen, ich bin zwar Autorin, schreibe aber keine Literatur ;D

 

LG

Ursula

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"Institutsprosa"  fand ich besonders schön ;D.

 

Nee, dieses Jahr war dieser Wettbewerb wirklich selten langweilig.

 

Aber schaut euch mal an, was diese Leutchen schon alles für Preise abkassiert haben.... da fragt man sich doch - nein, ich fange jetzt nicht wieder mit dem Thema an.

 

Übrigens, Petra - Anne Weber hat ihre ersten 3 Romane auf französisch geschrieben und in Frankreich veröffentlicht, erst den vierten auf deutsch... das hat mich einigermaßen verwundert.

 

Gruß

Jan

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Hallo Jan,

Übrigens' date=' Petra - Anne Weber hat ihre ersten 3 Romane auf französisch geschrieben und in Frankreich veröffentlicht, erst den vierten auf deutsch... das hat mich einigermaßen verwundert.[/quote']

Käuflich ist nur einer hier, Cerbère, den sie auch gleich auf Deutsch rausgebracht hat. Und der sieht nach einem echten Flop aus.

Anne Weber ist hier eher als Übersetzerin bekannt, z.B von "Die weiße Massai" und Texten von Walter Benjamin. Der war Freund der Familie, tritt in diesem Roman auf und dieser Name hat ihr offensichtlich damit einige Türen geöffnet.

 

Die Frau ist weder in der entsprechenden Presse noch in Kultursendungen noch im Buchladen präsent. Ich habe jetzt zum ersten Mal von ihr gehört und selbst bei der FNAC, die wirklich *alles* auf Lager hat, muss man ihr Opus vorbestellen...

 

Schöne Grüße aus Fronkreisch,

Petra, ab an die Arbeit  :s23

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Rainer Innreiter

So Ende der 90er habe ich mir ein paar Übertragungen angeschaut. War damals genau so fade wie jetzt.

Das Problem beginnt ja schon damit, dass die Jury aus gewiss höchst intelligenten, belesenen Mitgliedern besteht, diese jedoch meiner (!) Meinung nach Literatur, wahre Literatur, als etwas Erhabenes, das im Elfenbeintürmchen geschrieben wird, ansehen.

Bei den Text-Besprechungen verstand ich meist gar nicht, worüber eigentlich geredet wurde. Ungefähr so, als lauschte man dem Insiderwissen von Programmier-Profis. Während ich aber vom Programmieren keinen blassen Schimmer habe, behaupte ich mal, dass ich beim Thema Literatur nicht ganz unbeleckt bin.

Und trotzdem fand ich die Texte strunzlangweilig und die Diskussionen genau so fade und rätselhaft.

 

Versteht mich nicht falsch: Ich lese nicht nur harmlose Vampirgeschichten oder dergleichen, sondern mitunter auch "seriöse" Literatur. Aber ein Grundsatz sollte meiner Ansicht nach für jegliche Form der Literatur, ob Bastei-Heftchen-Roman, Belletristik, Science Fiction oder was auch immer unbedingt gelten: "Du sollst den Leser unterhalten, nicht langweilen!"

Und diesen Grundsatz konnte ich beim Bachmann-Bewerb einfach nie finden. All diese (meist in der Ich-Form erzählten) öden Betrachtungen über das Leben, die von oben herab erfolgen, als wollten die Autoren den Leser einschüchtern: "Du Bodensatz unter meinen Füßen!"

Und dann die Diskussionen...

 

Weiteres Problem: Die Jury wählt die Autoren aus. Und da die Jury aus "seriösen" Autoren / Kritikern besteht, herrscht eine gewisse Inzucht in der Auswahl vor. Klar unterscheidbare Texte gab es jedenfalls zu "meiner" Zeit nicht. Alles war gleich monoton, fade, triste, rätselhaft und einfach nichtssagend, all den vorgeblich tollen Metaphern zum Trotz. Einheitsbrei eben.

 

Mich spricht so eine Veranstaltung nicht an - und das, obwohl ich sowohl begeisterter Leser, als auch Schreiber bin und eigentlich die Zielgruppe darstellen sollte.

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Den Welt-Artikel finde ich überhaupt nicht bissig. Bissig ist was anderes. Eigentlich leiert er denselben Einheitsbrei, den er beim Bachmann-Wettbewerb bejammert, selbst runter - wie jedes Jahr wird die Langweiligkeit und Feigheit der jungen Autoren und die Abwesenheit von Politik in der Literatur beklagt. Wagt mal einer was neues und wird politisch wie Uwe Tellkamp, wird der aber verrissen.

 

Allerdings finde ich die ewigen Beziehungsgeschichten, wo Männer und Frauen endlos aneinander vorbeireden, dazwischen rauchen, Sex haben und/oder gar nicht miteinander reden, auch ermüdend. So ist nun mal das Leben, sicher, aber in der Literatur sollte es schon etwas mehr Bewegung haben. Ein bisschen mehr Leidenschaft wäre schön. Sie muss ja dem Leser nicht unter die Nase gerieben werden, aber wenigstens unterschwellig spürbar sein.

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Meine 5 Cents:

 

Wenn ein Buch spannend und unterhaltsam ist, wenn es eine runde Geschichte enthält, die jedermann verstehen kann, wenn die Sprache eher unauffällig ist und nur dazu da, den Inhalt zu transportieren ... dann ist es E-Literatur und jeder Kritiker wendet sich mit Grausen.

 

Also genießt doch die hohen Sphären wahrer Literatur, die bei diesem Preis dargeboten werden.

 

:s02  :s02  :s02

 

gruß Sysai

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Rainer Innreiter
Wenn ein Buch spannend und unterhaltsam ist' date=' wenn es eine runde Geschichte enthält, die jedermann verstehen kann, wenn die Sprache eher unauffällig ist und nur dazu da, den Inhalt zu transportieren ... dann ist es E-Literatur und jeder Kritiker wendet sich mit Grausen. [/quote']

 

Vollste Zustimmung ... bis auf einen Punkt: Natürlich sollte der Stil nicht Selbstzweck werden, also quasi geistige Mastubation des Autors sein. Aber für mich funktioniert eine Geschichte auf 2 Ebenen: Zum einen natürlich die Geschichte selbst. Zum anderen der Stil. Es gibt nur wenige Bücher, wo ich beides auf wunderschöne Weise ineinander fließen sah.

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(scriptscreening)

Manchmal habe ich den Verdacht, dass sich eine Menge Lektoren und Feuilletonisten genau für sowas begeistern und die anderen Leser verachten.

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Womit wir wieder beim Punkt wären: was ist hochwertiger - sog. ernste oder Unterhaltungsliteratur? Ehrlich, ich kann mir keinen Bachmannwettbewerb vorstellen, bei dem *spannende* historische Liebesromane oder Fantasy um den Preis buhlen würden. Genügt es nicht, dass *spannende Unterhaltung* reißenden Absatz und dankbare Leser findet?

 

Versteht mich nicht falsch: Ich lese nicht nur harmlose Vampirgeschichten oder dergleichen' date=' sondern mitunter auch "seriöse" Literatur. Aber ein Grundsatz sollte meiner Ansicht nach für jegliche Form der Literatur, ob Bastei-Heftchen-Roman, Belletristik, Science Fiction oder was auch immer unbedingt gelten: "Du sollst den Leser unterhalten, nicht langweilen!" [/quote']

 

Diesen Ansatz halte ich für vermessen. Es gibt 6 Milliarden Menschen auf der Erde. Was den einen unterhält, langweilt den anderen. Ich für meinen Teil lese weder Bastei-Heftchen noch Fantasy noch Horror, weil mich das unsäglich langweilt. Zur Entspannung und Unterhaltung lese ich mal einen Frauenroman, aber das ist auch nur ein einziges Ärgernis, weil die so schlampig geschrieben sind. Und - würden solche Romane, die alle nach Schema F geschrieben sind - bei einem Wettbewerb zugelassen werden, worüber sollte die Jury diskutieren? Wieviel Welterkenntnis vermag ein Unterhaltungsroman dem Leser bieten?

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Und diesen Grundsatz konnte ich beim Bachmann-Bewerb einfach nie finden. All diese (meist in der Ich-Form erzählten) öden Betrachtungen über das Leben' date=' die von oben herab erfolgen, als wollten die Autoren den Leser einschüchtern: "Du Bodensatz unter meinen Füßen!"[/quote']

 

Eben das bemängele ich ja in einem anderen Thread schon an den heute so oft zu findenden Poetry-Slams. Die Autoren wollen nicht unterhalten, sondern sich selbst lediglich ihre tolle Schreibe vorlesen, und dafür noch Applaus ernten...

 

Das hat mit Unterhaltung nichts zu tun.

 

@Eleonora: Es müssen ja nicht gleich die -zigfach kopierten Frauenromane seien, aber können es denn nicht mal Geschichten sein, die nicht gleich in vierebigen Schachtelsätzen erzählt sind, in denen man zwar die ganze Zeit von einem Bauern mit einer Scheune erzählt bekommt, in Wirklichkeit aber eigentlich die Agonie des Bildungsbürgers im Angesicht der Kommunistischen Linken gemeint ist??? >:(

Auch anspruchsvolle, tiefe Gedanken und Inhalte können einfach und unterhaltend transportiert werden...

 

Gruß, Marco! :s17

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Hall Eleonora,

Genügt es nicht' date=' dass *spannende Unterhaltung* reißenden Absatz und dankbare Leser findet?[/quote']

Ich glaube, was die meisten hier und unter den Lesern sich wünschen, wäre eine Entgrenzung und Vermengung der typisch deutschen Aktenhirne. Wir hatten diese Literaturkultur in Deutschland mal... und das war echte gute tiefe Literatur!

 

Zur Entspannung und Unterhaltung lese ich mal einen Frauenroman, aber das ist auch nur ein einziges Ärgernis, weil die so schlampig geschrieben sind.

Lies meinen. Den hassen Literaten und typische Frauenromanleserinnen. :s18:-X

 

Schöne Grüße,

Petra

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Rainer Innreiter

@ Eleonora

 

Womit wir wieder beim Punkt wären: was ist hochwertiger - sog. ernste oder Unterhaltungsliteratur? Ehrlich, ich kann mir keinen Bachmannwettbewerb vorstellen, bei dem *spannende* historische Liebesromane oder Fantasy um den Preis buhlen würden.

 

Warum wird bei uns eigentlich immer noch zwischen E- und U-Musik/Literatur/Filmen unterschieden? Du steckst da wieder mal die Terrains ab: "Bis hierher und nicht weiter, böse Unterhaltung!"

Hesse wird doch auch heute noch gelesen und von velen (wie auch von mir) als unterhaltend angesehen, obwohl er keine Tunten-Komödien oder "Männer-sind-doof"-Frauen-Megalomanien schrieb.

Entschuldige, falls ich pampig klinge, aber genau diese schulmeisterliche Einstellung verhindert eine sachliche Auseinandersetzung etwa mit Horror- oder SF-Texten, die bei uns automatisch als "Trivialmist" eingestuft werden. Zugegeben: Das meiste auf dem Gebiet ist wirklich Müll, aber es gibt sehr, sehr gute Horrorgeschichten, die meines Erachtens unterhaltend UND stilistisch hervorragend UND anspruchsvoll geschrieben sind. Was spricht deiner Meinung also wirklich dagegen, die Grenzen einzureißen? Die Abneigung intellektueller Kritiker eigener Gnaden der "Unterhaltung" gegenüber?

 

Diesen Ansatz halte ich für vermessen. Es gibt 6 Milliarden Menschen auf der Erde. Was den einen unterhält, langweilt den anderen.

 

Ja, aber diese Wettbewerbstexte sind meiner Ansicht nach reine Hirnwichserei und haben gar nicht das Ziel, andere Leser als die Jury anzusprechen. Eine Hand zum Manuskript, die andere in die Hose, und schon wird munter masturbiert, was das Zeug hält, denn niemand ist so toll wie der Autor selbst.

 

Ich für meinen Teil lese weder Bastei-Heftchen noch Fantasy noch Horror, weil mich das unsäglich langweilt.

 

Ich spreche nicht von der Masse an schlechter Literatur, sondern von den Perlen! Wenn du den grottigen Schwachsinn von einem John Saul gelesen hast, wirst du natürlich keine hohe Meinung von Horror besitzen.

Genau so geht es mir, wenn ich die Wettbewerbsbeiträge mir zu Gemüte ziehe und betroffen den Kopf schüttle, weil das so unfassbar langweilig und hohl ist, während Hesse&Co gleichfalls - um im Jargon zu bleiben - E-Literatur schrieben und doch gleichsam unterhaltend schrieben.

 

Und - würden solche Romane, die alle nach Schema F geschrieben sind

 

Hey! Du hast gerade die Wettbewerbs-Bedingungen des Bachmann-Preises zusammengefasst. ;D

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Hermann Hesse ist unterhaltend? Höre ich zum ersten Mal. Hab schon oft "Klagen" gehört, seine Bücher seien zu intellektuell, zu philosophisch, zu schwer zu lesen geschweige denn zu verstehen.

 

Aber so unterschiedlich ist das eben.

 

Ja, aber diese Wettbewerbstexte sind meiner Ansicht nach reine Hirnwichserei und haben gar nicht das Ziel, andere Leser als die Jury anzusprechen. Eine Hand zum Manuskript, die andere in die Hose, und schon wird munter masturbiert, was das Zeug hält, denn niemand ist so toll wie der Autor selbst.

 

Mach dich mal nicht so heiß. Ich versteh ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst. Mit ner Horrorstory beim Bachmann-Wettbewerb auftreten? Schick doch einfach einen Text hin, wenn du davon überzeugt bist, dass er unterhaltend, stilistisch hervorragend und anspruchsvoll ist. ;)

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Rainer Innreiter

Mach dich mal nicht so heiß. Ich versteh ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst. Mit ner Horrorstory beim Bachmann-Wettbewerb auftreten? Schick doch einfach einen Text hin, wenn du davon überzeugt bist, dass er unterhaltend, stilistisch hervorragend und anspruchsvoll ist.  ;)

 

Falls sich die Statuten nicht geändert haben sollten, funktioniert das nicht auf diese Weise. Nur Jury-Mitglieder dürfen ihre "Lieblinge" aussuchen, die dann wiederum einen Text ihrer Wahl präsentieren, den der Juror bereits kennt.

Was ich gleichfalls für eine merkwürdige Selektion halte, aber gut.

 

Vielleicht interpretierst du den Begriff "Unterhaltung" anders als ich? Mit "Unterhaltung" meine ich nicht "We love to entertain you" von Pro7 oder "Schuh des Manitu", sondern Lektüre, die einen an der Gurgel packt und nicht mehr loslässt. Ob das eine grandiose Satire ist, ein Drama oder eine spannende Alien-Geschichte, ist meiner Facon nach völlig unerheblich.

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Ich weiß gar nicht, worüber ihr beiden euch streitet. Ich mag Eleonoras Texte gerade wegen ihrer Unterhaltungskomponente so sehr! Endlich mal lesbare Literatur!

Schöne Grüße,

Petra

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Liebe Petra!

Danke für die Blumen! Du bist zwar nicht die einzige, die das sagt, aber solches Lob löst immer noch ungläubiges Erstaunen bei mir aus. Und Freude natürlich auch! In dieser Reihenfolge.

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