(Anna) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Hallo, kann mir jemand von Euch sagen, wo man die Definitionen der einzelnen Genres aus unserer Gegenwartsliteratur findet? Mit den "klassischen" kenne ich mich zwar aus, aber was die gegenwärtige Belletristik angeht, muß ich, zumindest teilweise, passen. Mich interessieren vor allem die Nuancen: Wo endet zum Beispiel ein "Liebesroman" und wo beginnt der "Frauenroman"? Ich selber würde mal sagen, wenn der Schwerpunkt nicht in der (kitschigen) Liebesgeschichte liegt, sondern darin, die Situation einer Frau in unserer Gesellschaft darzustellen. Aber das wäre eben meine eigene Definition, und ich weiß nicht, ob sich jeder seine schaffen sollte Wann wird ein Liebesroman zum "psychologischen" Roman, diese Fragen. Sicher kann man die Zuordnung zum Genre den anderen überlassen, und ich finde auch nicht, daß man nach Schablonen arbeiten darf, aber ich denke, jede Rubrik hat ihre dramaturgischen Regeln, gut, wenn man gegen die nicht allzusehr verstößt. Anna Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Peter_Dobrovka) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Die Grenzen sind fließend, und noch nicht mal in den Definitionen herrscht eine verbindliche Einheitlichkeit. Ein paar grobe Richtlinien: "Frauenroman": Weiblicher Protagonist, weibliche Zielgruppe. "Liebesroman": Im Zentrum des Geschehens steht eine Liebesbeziehung. Muß kein Frauenroman sein, jedenfalls theoretisch nicht. Man könnte ja auch einen männlichen Prot. haben und dessen Widrigkeiten beim Kriegen einer Frau schildern oder einen Homosexuellen-Roman. Und "psychologisch" kann alles sein, wo der Autor in der psychologischen Fundgrube kramt. Voraussetzung ist hier jedoch eine minimale Recherche, denn Psychologie ist eine Wissenschaft und kein sinnfreies Gefasel mit vielen Fremdwörtern. Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Petra) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Hallo Anna, die Grenzen sind sehr fließend, manchmal von verlag zu Verlag verschieden. Deshalb ist es immer besser, die Schubladen auch den Verlagen zu überlassen. Ich las z. B. gerade einen "Thriller", der sich als klassischer Who-done-it Krimi entpuppte und war deshalb stinkesauer. Im "Liebesroman" spielt die Liebe eine ganz zentrale Rolle, wer kriegt wen und kriegen sie sich und solche Sachen. Ein Frauenroman ist größer - ein Roman über Themen, die Frauen interessieren, mit einer weiblichen Protagonistin. Ich glaube, außer bei Fantasy und Horror gibt es nicht so viele feste Regeln... oder ich weiß das einfach nicht, weil ich mich an keine halte Schöne Grüße, Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Anna) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Hallo Ihr beiden, das ist doch mal etwas. Ich war nämlich etwas in Sorge, daß ich mich bei meinen Texten nicht an die Spielregeln halte Aber wenns keine gibt ... Wie ist denn das bei den Verlagen, die haben doch immer ihre "Reihen", in die ein Buch passen muß. Da gibts dann wohl wieder ziemlich genaue Eingrenzungen, oder. Aber so weit, daß ich mich auf Verlagssuche mache, bin ich derzeit noch nicht. Liebe Grüße Anna Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Peter_Dobrovka) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Ich glaube, außer bei Fantasy und Horror gibt es nicht so viele feste Regeln... oder ich weiß das einfach nicht, weil ich mich an keine halte Na ja, so ganz unbewußt hält sich jeder an Regeln, sonst könnten Sachen wie dieses hier rauskommen: Hans und Paula lieben sich. Paula erwischt einen Tag vor der Hochzeit Hans mit einer anderen im Bett und erleidet einen Nervenzusammenbruch. Nach ihrer Entlassung wird sie von Aliens entführt und lernt, wie man mit Gedankenkraft Menschen beeinflussen kann. Nach ihrer Rückkehr auf die Erde rächt sie sich an der Männerwelt, bis der CIA auf sie aufmerksam wird und zur Agentin ausbildet. Sie soll den Russen eine Dechiffriermaschine entwenden. Mal davon abgesehen weiß ich jetzt nicht, warum du denkst, die Genres wären bei Fantasy und Horror klarer definiert. Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Petra) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Hallo Anna, wenn du in eine vorhandene feste Reihe schreiben willst, gebe ich den Tipp, besorg dir ein, zwei Bücher aus der Reihe, lese sie gut und analysiere, was sie im Spektrum gemeinsam haben, ob dein Buch dazu passt. Dazu schaust du dir außerdem ganz genau die Reihenbeschreibung im Buchhandelsprospekt an. Empfehlenswert ist außerdem, abzuchecken, ob für Reihen überhaupt Newcomer angenommen werden - bei so einem Gespräch lässt sich auch viel erfragen. Schöne Grüße, Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Petra) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Mal davon abgesehen weiß ich jetzt nicht, warum du denkst, die Genres wären bei Fantasy und Horror klarer definiert. Subjektives Gefühl, Peter. Ich habe den Eindruck, die Autoren von sowas wissen genauer, was sie tun als ich Schöne Grüße, Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Steffi (Ronya)) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Das Thema bringt mich auf eine Frage. Klar, die Grenzen sind fließend, aber normalerweise gibt man doch ein Genre im Verlagsanschreiben an. Wie mache ich das, wenn mein MS nicht klar definierbar ist. Gruß Ronya ??? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Anna) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 wenn du in eine vorhandene feste Reihe schreiben willst, gebe ich den Tipp, besorg dir ein, zwei Bücher aus der Reihe, lese sie gut und analysiere, was sie im Spektrum gemeinsam haben Nein, so zielgerichtet schreibe ich nicht. Ich habe mehr daran gedacht, daß es kaum einen Verlag gibt, der sein Programm nicht in "Reihen" aufbaut, und da frage ich mich manchmal, ob es nicht schwierig ist, genau die Reihe fürs eigene Buch zu finden. Jetzt muß ich erst mal mit meinem Buch so weit kommen, daß es überhaupt so genannt werden kann. Ohne Zeitdruck ewiges Überarbeiten, ich weiß schon, warum die Dinge bei mir nur mit Termindruck fertig werden. Anna Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Petra) Geschrieben 27. Juni 2005 Teilen Geschrieben 27. Juni 2005 Hallo Ronya, ich schreibe in solchen Fällen: Ein ironischer Roman um die Kunst, nicht an Grünkohl zu ersticken oder ein Roman um die spannende Suche nach dem verlorenen Collier im Gulli.... Schöne Grüße, Petra @Anna: Locker bleiben, schreiben. Alles andere hält nur ab. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Joy) Geschrieben 28. Juni 2005 Teilen Geschrieben 28. Juni 2005 Viele publizierte Bücher haben diese Einordnungsprobleme. Diana Gabaldon kämpft noch immer dagegen ihre Bücher in der Liebesromanecke zu finden. Sie findet ihre Schottlandsaga ist ein historischer Roman. Die tragende Liebesgeschichte darin allerdings fasziniert vor allem Liebesromanleserinnen, und das hat der Verlag aufgegriffen. Der Aspekt der Zeitreise, der noch dazu kommt, schiebt die Serie aber auch in die SF, oder Fantasy-Ecke, oder wo auch immer Zeitreisen eingeordnet sind. Am Ende kann es Gabaldon aber auch egal sein, denn der weltweite Erfolg der Serie macht die Einordnung unwichtig. Sie findet sich in jeder Buchhandlung gut sichtbar wieder, egal unter welchem Genre nun.*g* Ich denke auch, es ist nicht so wichtig wo man eingeordnet wird. LG Joy Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Mühlfried Geschrieben 28. Juni 2005 Teilen Geschrieben 28. Juni 2005 Hans und Paula lieben sich. Paula erwischt einen Tag vor der Hochzeit Hans mit einer anderen im Bett und erleidet einen Nervenzusammenbruch. Nach ihrer Entlassung wird sie von Aliens entführt und lernt, wie man mit Gedankenkraft Menschen beeinflussen kann. Nach ihrer Rückkehr auf die Erde rächt sie sich an der Männerwelt, bis der CIA auf sie aufmerksam wird und zur Agentin ausbildet. Sie soll den Russen eine Dechiffriermaschine entwenden. @peter Das ist Science Fiction. Schreibst Du den Roman? "Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan Blaulichtmilieu - Zur Hölle mit der Kohle - Der steinerne Zeuge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...