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(Steffi (Ronya))

Warum Kinderbuchreihen?

Empfohlene Beiträge

(Steffi (Ronya))

Hallo ihr Lieben

man hört immer wieder, dass Verlage bei Kinder und Jugendbüchern am liebsten "Reihen" veröffentlichen und nicht so gerne Einzelgeschichten. Ich frage mich die ganze Zeit nur, warum das so ist? Wollen denn heute Kinder und Jugendliche lieber Reihen lesen oder ist es, weil dann die Verlage wissen, dass von dem Autor noch mehr als nur ein Buch zu erwarten ist?

Gruß Ronya

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(Peter_Dobrovka)

Das liegt daran, daß wenn ein Kind ein Buch einer solchen Reihe gut findet, es auch die anderen haben will.

 

Was im Prinzip keinen großen Unterschied zum Erwachsenenmarkt macht ... ;D

 

Peter

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(Steffi (Ronya))

Das ist schon klar, aber im Erwachsenenmarkt wird da ja nicht so sehr drauf geachtet, oder? Ich habe ja sogar gehört, dass viele Verlage nur noch Reihenbücher ins Verlagsprogramm aufnehmen. Warum dieses Extrem?

Gruß Ronya

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(Peter_Dobrovka)

Weil bei Kindern das Prinzip "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht", extremer ausgeprägt ist?

 

Aber darüber können die Kinderbuchschreiber hier morgen früh sicher mehr Auskunft geben.

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Hi Ronya!

 

Im Prinzip hat Peter es auf den Punkt gebracht: Gefällt Kindern ein Buch der Reihe, lesen sie auch die anderen. Tatsächlich ist es - gerade beim Krimi - im Bereich der Erwachsenenliteratur nicht so anders: Wem ein Wallander-Roman gefällt, der wird vermutlich auch zu ein bis fünf weiteren greifen. Selbiges gilt für Donna Leon, Andrea Camilleri, etc ...

 

Ob es wirklich Kinderbuchverlage gibt, die nur noch Reihen machen wollen weiß ich nicht, kann es mir auch nur schwer vorstellen. Die Verlage, deren Programme ich ein bisschen besser kenne, haben alle auch Einzeltitel im Programm. Nur: Eine gut laufende Reihe hat den Vorteil, dass weitere Bände praktisch "risikofrei" produziert werden können. Es ist schon so, Kinder muss man zu ihnen noch nicht vertrauten "Motiven" erst mal überreden :-/

 

Liebe Grüße

Ursula

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(SiskianHerbstblatt)

Kleine Anekdote am Rande:

Wir hatten verschiedene Reihen des Kinderbuchautors Thomas Brezina.

Die Reihe "Du und das Tigerteam" gingen weg wie warme Semmeln.

Andere Reihen von Ihm - zum Beispiel die Gruselreihe oder die Knickerbockerbande - wurden seltenst angerührt. Zumindest bei uns nicht.

Und das, obwohl vom selben Autor.

 

TKKG ein Knaller - Tom und Locke ein Flop

 

Ich glaube, mit den Reihen wollen sich die Verlage einfach Marktanteile sichern, und eine Reihe ist einfach sicherer als ein einzelnes Buch.

 

Gruß

 

Siskian Herbstblatt

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Hallo Ronya,

 

ich erinnere mich an mein eigenes Leseverhalten - "Hanni und Nanni", "Der Trotzkopf", "Die drei Fragezeichen", Enid Blytons "5 Freunde".... Ich konnte nie genug von ihnen kriegen, wollte immer wissen, wie es mit ihnen weitergeht.

Kinder schließen mit den Hauptdarstellern ihrer Lieblingsbücher Freundschaft - und Freunde will man eben immer wieder treffen, an ihrem Leben teilhaben.

Was liegt da näher (und ist, wie schon erwähnt für Verlage eine risikofreie "Bank"), als die Figuren immer neue Abenteuer erleben zu lassen - die Leserschaft ist gut einschätzbar und das Verkaufs-Risiko dadurch minimiert.

Und für den Autor ist das ja auch nicht unbedingt das Schlechteste, zu wissen, womit er in den  nächsten Jahren rechnen kann, oder?  ;)

 

Eine Bemerkung am Rande: Kinder damit zum Lesen zu "verführen" ist für mich noch ein weiterer positiver Nebeneffekt.

 

Leserattige Grüße

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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Wir hatten verschiedene Reihen des Kinderbuchautors Thomas Brezina.

.... Andere Reihen von Ihm - zum Beispiel die Gruselreihe oder die Knickerbockerbande - wurden seltenst angerührt.

 

Brezina ist ja Österreicher - und in Deiner Markt-Beobachtung zeigt sich offenbar deutlicher als ich dachte, was Lokalkoloritt ausmacht. Bei uns in Österreich braucht er nur irgend einen Titel herausbringen, egal was, es wird ihm aus den Händen gerissen. Er ist aber auch überall "Schnittlauch auf jeder Suppe", unglaublich gepuscht von Veranstaltern, TV, Radio, Medien.... Und der schreibt prinzipiell NUR Massenware (zumindest kenn ich keine Einzelbücher von ihm).

Da haben die Verlage einen garantierten Absatz....

 

Liebe Grüße

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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Wie die Vorredner schon sagten: es liegt daran, dass sich Kinder und Jugendliche besonders stark mit den Charakteren identifizieren, und sich - bei Gefallen - weitere Bücher mit denselben Charakteren wünschen. Erst Jugendliche identifizieren irgenwann den Autor mit einer bestimmten Sprache, einer bestimmten Stilrichtung und werden demzufolge flexibler und experimentierfreudiger.

Kinder leben viel eher das "noch mal!" - genauso, wie jeder von uns als Kind bestimmte Filme oder Bücher viel häufiger mehrfach konsumiert hat, als man dies als Erwachsener macht.

Zudem ist es für den Verlag viel besser zu kalkulieren, wenn er einen Autor unter Vertrag hat, dessen Themen, Stil und Zielgruppe nicht bei jedem Buch variiert, sondern sich einschießt, sich irgendwo etabliert - das kann besser beworben und ausgenutzt werden.

 

Andreas

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Daraus folgt: ich schreibe besser nicht ein einziges Kinderbuch, sondern gleich deren zwei oder drei, und schicke sie gesammelt an einen Verlag :)

 

Oder besser, ich schreibe einen Knaller, und lege die Fortsetzung gleich nach. :s12

 

Oder ich bleibe realistisch, schreibe weiterhin geduldig an meinen Geschichten, biete sie weiterhin Verlagen an, stelle aber im Anschreiben schon eine Fortsetzung in Aussicht, an der ich bereits mit vollem Einsatz arbeite. :) Schaden kann's ja nicht, oder?

 

Nur habe ich dann das Risiko, meine Reihe nirgends unterzubringen. Da wäre es schon wieder besser, erstmal auf einen Einzeltitel zu hoffen, der veröffentlicht wird. Mehrere verschiedene Einzeltitel haben theoretisch mehr Chancen als eine Reihe, die vielleicht nie in ein Verlagsprogramm passt. ???

 

Auf Österreichisch: schmeck's!

Übersetzung: Who knows?

 

Gruß,

Ed

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Daraus folgt: ich schreibe besser nicht ein einziges Kinderbuch' date=' sondern gleich deren zwei oder drei, und schicke sie gesammelt an einen Verlag :)[/quote']

Nicht ganz.

Besser ist: du schreibst eins (um zu beweisen, dass du es kannst, und wie du schreibst) und schickst es zusammen mit einem Exposé an den Verlag (oder Agent), worin du das Konzept für die Reihe beschreibst, und in Kurzform die Storylines der Folgebände umreißt. So wissen alle beteiligten, dass es kein Einzeltitel bleibt, dass du ausreichend Ideen hast, um die Serie fortzuführen, dass das Konzept tragfähig ist, und sich der Verlag auf dich für die nächsten paar Titel verlassen und dich planen kann.

 

Es kann auf alle Fälle nicht schade, das geplante Konzept frühzeitig mit einem erfahrenen Agenten auf seine Platzierungsaussichten abzuklopfen und einschätzen zu lassen, damit du nicht etwas entwickelst, das aus Gründen, die du vielleicht gar nicht kennst, keinerlei Aussichten auf Erfolg hat (weil es davon schon genug gibt, weil das Genre niemand richtig einordnen und verkaufen kann, weil ein ähnliches Konzept bereits mehrfach in Planung ist, oder bereits einmal ausprobiert wurde und erfolglos blieb, etc.)

An einem ersten Band, der deine Fähigkeiten darlegt, wirst du aber so oder so nicht vorbeikommen.

 

Viel Erfolg,

 

Andreas

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(Wir hatten verschiedene Reihen des Kinderbuchautors Thomas Brezina.

Die Reihe "Du und das Tigerteam" gingen weg wie warme Semmeln.

Andere Reihen von Ihm - zum Beispiel die Gruselreihe oder die Knickerbockerbande - wurden seltenst angerührt. Zumindest bei uns nicht.

Und das, obwohl vom selben Autor.

TKKG ein Knaller - Tom und Locke ein Flop)

 

 

Ja, das ist interessant!

 

Meine Frau arbeitet als Kinderbuch-Autorin und hatte in den 90ern eine ungemein erfolgreiche Reihe.

Eine neue Reihe - paar Jahre später, anderer Verlag - floppte komplett.

Woran's lag? Keine Ahnung!

 

Denkt Ihr, Leser - hier speziell JUNGE Leser - sind das, was man gemeinhin 'markenorientiert' nennt?

Nach dem Motto: Einmal Schneider, immer Schneider?

 

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber wer weiß? Der Leser, das unbekannte Wesen ...

 

Joergen, der Neue  ;)

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(Peter_Dobrovka)

Kinder schert nicht der Verlag und sie schert nicht der Autor.

Sie interessieren sich für die Figur. Einzig und allein für diese.

 

Und die Kinderbucherfolge sind bisweilen sehr vergänglich, dafür aber auch ein wenig zyklisch.

Was im Jahr 0 Erfolg hat, ist 3-4 Jahre später wieder weg vom Fenster, weil die alten Kinder größer sind und die neuen interessieren sich für was anderes.

Die Kinder der alten Kinder können jedoch noch Jahrzehnte später ein Revival auslösen, wenn Papa und Mama ihre aten Kinderbücher auf dem Dachboden aufgehoben haben.

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@ Andreas:

 

am 15. Juli 2005, 21:37 Uhr, schrieb Andreas:

 

Besser ist: du schreibst eins (um zu beweisen, dass du es kannst, und wie du schreibst) und schickst es zusammen mit einem Exposé an den Verlag (oder Agent), worin du das Konzept für die Reihe beschreibst, und in Kurzform die Storylines der Folgebände umreißt.

So ähnlich hatte ich es auch schon vor, und arbeite seit geraumer Zeit darauf hin. Allerdings habe ich bislang auf einen Agenten verzichtet. Je länger ich hier im Forum bin, und mehr und mehr Feedback von Euch bekomme, desto mehr bin ich überzeugt, dass ein Agent eine gute Sache wäre.

 

Mal sehen, vielleicht finde ich einen.

 

Danke, Andreas :)

 

Ed

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