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(Petra)

Erfolg hat Folgen

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Das war der Grund, weshalb ich das neuphilologische Studium nur als Steckenpferd nebenher betrieben habe -- ansonsten hätte ich den Quatsch bis zum Examen nachbeten müssen.

 

Oh, so ein Quatsch ist das ja gar nicht :) Es gibt eine Menge Autoren, bei denen diese Bezüge sehr klar zu erkennen sind. Und ich habe mein Studium sehr geliebt, nur für mein eigenes Schreiben hat es mich jetzt etwas verdorben. :)

 

Übrigens, Iris, wo Du doch meines Wissens Altphilologin bist, auch wenn das jetzt nicht zu Petras Frage gehört: Kannst Du mir ein Buch mit lateinischen Zitaten empfehlen? Bräuchte so was ganz dringend. Du kannst mir die Antwort ja als PN schicken, sonst erzürnen wir noch die Hausmeister hier ;)

 

Anna

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Liebe Leute,

Was ich viel schlimmer finde' date=' ist die Überlegung, wie viele Leute zwischen dem, was ich als Roman schreibe und meinem Privatleben eine Verbindung herstellen könnten. Darin bin ich durch mein Lit.Studium geschult, immer nach biographischen Bezügen suchen, die liefern den Schlüssel zum Werk.[/quote']

Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke mal, es gibt nicht allzu viele Literaturwissenschaftler, die freiwillig unbekannte noch lebende Autoren sezieren? ;-)

 

Kennst Du das?

Klar. Wenn ein Buch in den Laden kommt, macht es sich selbstständig :s10

Und natürlich glauben die Leser immer, den Autoren dahinter zu entdecken... kann ein Liedchen davon singen, weil ich ja auch noch in Ich-Form schreibe. Und da ich beim Schreiben auch in mein Unterbewusstes gehe, bin ich nicht davor gefeit, Dinge aus dem eigenen Erleben zu verwenden, aus wessen sollte ich denn schreiben?

 

Trotzdem... ich mache die Erfahrung, die Leute ordnen einem genau das Falsche zu und sehen das Offensichtliche nicht. Sogar enge Freunde. Ich habe erlebt, dass eine gute Freundin um mich weinte... wegen einer ganz fiktiven Katastrophe meiner Protagonistin! ::)

 

Ich mache ein Spiel daraus. Meine Protagonistin hat immer eine ganz augenfällige Parallele zu mir (Scheidung, rote Haare...). Und das war es schon. Die Leute fangen an zu graben und bleiben so schön brav draußen aus meinem Leben :s22

 

Kennst du die Filme von Hitchcock? Der lief immer nur ganz kurz und von den meisten unerkannt durchs Bild...

 

@Iris: diesen krümelmonsterblauen Smiley muss ich mir verstärkt zulegen... der trifft so manches... "Die spinnen, die Römer"...

 

Schöne Grüße,

Petra

 

Hilferuf an Jan, den moderaten Moderator: Hast du ein Mittel, um Leute hier im Forum so k.o. zu schlagen, dass sie abstinent bleiben? Ich bräuchte das gerade... mitten auf meine eigene Rübe bitte! :s12

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Oh ja, Petra, ich hab so ein Mittel ;D, ich hab sogar ein paar... aber ich werde mich hüten, sie bei Dir anzuwenden.

 

*Der Moderator lehnt sich bequem zurück und genießt Madame Babbelwassers Geplauder ;)*

 

Gruß

Jan

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Hallo, Mädels! :s21

 

Es gibt eine Menge Autoren' date=' bei denen diese Bezüge sehr klar zu erkennen sind.[/quote']

Denen würde es allerdings mit den auf diese Weise gewonnen Erkenntnissen genauso gehen wie Petra. ;)

Der alte Goethe hat sich schon herzlich darüber amüsiert, was die Leut aus seinen Gedichten herauslesen.

Ich finde es ziemlich riskant, da meistens auch noch eine logischer Zirkel aus Extrapolation und Interpolation betrieben wird ... Walther von der Vogelweides Leben wird vor allem aus den Gedichten erschlossen -- und mit Hilfe dieser Biographie werden die Gedichte interpretiert. Als Verfechterin einer stringenten Logik reißt 's mir da den Finger hoch! ;)

 

Kannst Du mir ein Buch mit lateinischen Zitaten empfehlen?

Ein einzelnes Buch nicht, da ich studiumsbedingt einen monströsen Zettelkasten für so was habe. Wofür brauchst du das denn? (Antwort am besten per PM)

 

 

diesen krümelmonsterblauen Smiley muss ich mir verstärkt zulegen... der trifft so manches... "Die spinnen' date=' die Römer"...[/quote']

Such mal [hier (Link ungültig) (Link ungültig)] und [hier (Link ungültig) (Link ungültig)] und [hier (Link ungültig) (Link ungültig)] ...

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

(die jetzt wieder die Abendkühle auf dem Balkon genießen wird ...)

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(Siberianchan)

Ich finde diesen Medienrummel allgemein albern. Klar, ich zerschieße mcih, wenn ich daran denke, was Britney spears über die Todesstrafe gesagt hat("Da lernt der Verbrecher was fürs nächste Mal" pder so...). Aber der Rest ist zum Kopfschütteln.

Da fallen mir Expoliv und Exclusiv auf RTL ein.

Die Menschen dort tun mir nur noch leid.

 

Womit ich wahrscheinlich nicht umgehen könnte, wäre, wenn man mich als autorin in eine Schublade steckt und mir das Etikett "Fantasyautorin = nicht ernstzunehmende Spinnerin" auf die Stirn pappt.

Aber dagegen kann man was tun.

Medienrummel werd ich nie haben und falls doch, kann ich ihm ausweichen(die Erkenntnis kam mir gestern abend) oder den Leuten ein paar saftige Antworten geben.

Womit ich nicht umgehen kann, sind Kränkungen und Spott. Das ist das, was mir an diesem Promi-Getue sauer aufstößt: man müsste andauernd drauf achten, was man tut, sagt, blablabla.

Nein. Lieber ganz unerkannt und zufrieden.

 

Was ich viel schlimmer finde, ist die Überlegung, wie viele Leute zwischen dem, was ich als Roman schreibe und meinem Privatleben eine Verbindung herstellen könnten. Darin bin ich durch mein Lit.Studium geschult, immer nach biographischen Bezügen suchen, die liefern den Schlüssel zum Werk.

Ja, das ist furchtbar. Und am Ende liegst du damit total daneben, weil der Autor nciht aus biografischen anlässen so und so geschrieben hat. (da hatt ich mal ne Diskussion mit ner Lehrerin drüber, warum Hoffmann nun den Coppelius hat auftreten lassen, ob das ein kindheitstrauma aufzeigt, blablabla)

 

Sibi(die heut gern blablabla macht)

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(da hatt ich mal ne Diskussion mit ner Lehrerin drüber, warum Hoffmann nun den Coppelius hat auftreten lassen, ob das ein kindheitstrauma aufzeigt, blablabla)

 

Hallo Sibi,

auch wenn das nicht direkt zum Thema gehört: Der Optiker ist meiner Ansicht nach das Person gewordene Kindheitstrauma der Hauptfigur, die Verkörperung des "Sandmanns" mit dem man Nathanael immer gedroht hat. Er projiziert alles in diesen Mann hinein, was ihn ängstigt.

Aber es zeigt das Kindheitstrauma der Hauptfigur, mit E.T.A.Hoffmanns Leben dürfte das nur wenig zu tun gehabt haben. Allerdings hat sich Hoffmann sehr eingehend mit den psychologischen Theorien seiner Zeit beschäftigt, insbesondere mit einem Herrn J.C.Reil (hallo Iris: Jetzt bin ich doch bei meinem Interpretationsansatz, den Autor aus seiner Zeit heraus verstehen).

Im "Sandmann" geht es meiner Ansicht nach fast ausschließlich darum, wie ein frühkindliches Trauma sich auf das Leben eines Menschen auswirkt. Und dann gehts natürlich noch um die Projektionen in der Liebe, immerhin fühlt sich der Protagonist von allen Menschen am meisten von einem Automatenmädchen verstanden, die nur "ja" und "ach" sagen kann. Damit bestätigt sie ihn in allem, was er sagt.

 

Sorry für den kurzen Exkurs.

Anna

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Hallo, Anna!

 

hallo Iris: Jetzt bin ich doch bei meinem Interpretationsansatz' date=' den Autor aus seiner Zeit heraus verstehen[/quote']

Das ist ja auch in Ordnung. :)

 

Krude wird es, wenn man mit zeitgenössischen psychologischen Theorien an einen Text rangeht, Rückschlüsse auf die psychische Verfassung und Biographie des Autors macht und von da aus wiederum die Werke interpretiert.

 

Beliebtes Opfer dieser Masche sind römische Dichter wie Catull und Properz. Da wird aus den Texten eine Liebesgeschichte herausgelesen, sogar eine Reihenfolge der Entstehung erschlossen. Auf den Gedanken, daß es sich um Fiktion handeln könnten, zumal die verwendeten Namen in ihrer allerweltsmäßigen Dreisilbigkeit schlichtweg Platzhalter sein könnten, daß wir es schlichtweg mit Dichtkunst zu tun haben -- darauf kommt offenbar niemand! http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/e040.gif

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Hallo Iris,

 

dann sind wir ja einer Meinung :)

Am schlimmsten finde ich es, wenn man an die Texte des Mittelalters mit heutigen psychologischen Maßstäben herangeht. Passiert leider auch recht häufig.

Was Walther von der Vogelweide betrifft, kenne ich übrigens nur diese biographische Angabe aus den Unterlagen des Erzbischofs von ... war das jetzt Passau, wo er diesen Pelzmantel erhält. Von dort datiert man relativ alles mögliche, je nachdem, ob ein Dichter Walther erwähnt oder nicht, könnte er vor oder nach diesem Datum gelebt haben.

 

Übrigens gibt es gerade bei Hoffmann jede Menge biographischer Bezüge, genauso bei Kafka. Bei mittelalterlichen Autoren würde ich selber sagen, daß man fast nie auf die Biographie schließen kann, weil diese Dichter entsprechend bestimmter literarischer Topoi gedichtet haben. Und sie haben bekannte Stoffe verarbeitet. Die individualisiertere Dichtung kam ja erst viel später. Wie das in der Antike war, darüber weiß ich gar nichts, klingt aber interessant, was Du schreibst. Ich hab Latein als Fach übrigens sehr gemocht :) Da dürfte ich wohl eine Ausnahme sein.

 

Liebe Grüße

Anna

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Hallo, Petra, hallo, Leute,

 

Gheron und ich haben inzwischen 3 Bücher auf den Bestsellerlisten (eines seit 19 Wochen), aber mehr als ein paar kleine Rezis hat uns das an Aufmerksamkeit (gottseidank!) nicht eingebracht.

 

Unsere Nachbarn interessieren sich nicht für uns, da wir uns selten draußen sehen lassen, und in in unserer Firma spicht man uns höchstens auf die Schreiberei an, um ein Belegexemplat zu ergattern, weil die Kollegen wissen, das wir damit freigibig sind.

 

Ich sehe das ganze Problem nicht. Heutzutage interessieren sich die Leute auf der Straße für Schauspieler, vielleicht noch für Politiker, aber nicht für Autoren. Das mag etwas anderes sein, wenn man in einen Kreis gerät, der sich aus dem Internet kennt und nach dem Namen eines Neuankömmlings forscht.

 

Wir haben einmal die Journallistin eines Rundfunksenders zu Besuch gehabt - es gab ein niedliches 8-Minuten Feature im BR1-Magazin für München. Sonst hat sich gar nichts getan und wir erwarten auch, das es so bleibt. Noch nicht einmal die Buchhändler in den WB-Läden, haben uns erkannt, obwohl zumindest mein Bild in den WB-Ausgaben zu sehen ist.

 

Also macht euch keine Gedanken, zumindest nicht, wenn ihr in einer größeren Stadt wohnt: Niemand interessiert sich heutzutage für einen Autoren, wenn der Verlag keine PR-Maschinerie startet.

 

Gruß Sysai (immer noch unter Termindruck)

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(Siberianchan)

Noch etwas, womit erfolgreiche Autoren leben müssen.

Ihre Bücher werden zerkaut und zerinterpretiert, bis nix mehr von übrig ist.

(und da bin ich ausnahmsweise froh, dass Fantasy nicht im Schulunterricht drankommt - meine armen Figuren...)

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Hallo sysai,

da wir uns selten draußen sehen lassen

Ich glaube, das ist das Geheimnis!

Und das:

Also macht euch keine Gedanken, zumindest nicht, wenn ihr in einer größeren Stadt wohnt

Weißt du, Baden-Baden ist ein klitzekleines Dorf kurz vor St. Petersburg :-X

 

Und red nicht von Termindruck, sonst bekomme ich Panik. Demnächst ist November :s10

 

Schöne Grüße,

Petra

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(Siberianchan)

Na, mit dem selten draußen Sehen lassen, hab ich keine Probleme. Ich geh nur mit dem Hund raus in den Wald und schreib dort auf der wiese. Sonst verkriech ich mich in meinem großen, chaotischen Zimmer und tippe, kritzle, male, spiele Akkordeon, weiß der Fuchs was.

Mich sieht man selten. ;D

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Liebe Sibi,

 

irgendwie hab ich das Gefühl, Du bist geradezu beängstigend vorbildlich für uns alle, die wir doch eigentlich vom Schreiben besessen sind - aber uns doch so gern mal ablenken lassen ;).

 

Und das ist jetzt keine Flachserei.

 

Gruß

Jan

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(Siberianchan)

Trotzreaktion gegen die Umwelt. Die hasst es, mich schreiben zu sehen. ;)

Und glaub mir, wenn ich gerade abtippe, an einer etwas romantischeren Szene hänge(ich HASSE es) und da der AOL-Button so verführerisch blinkt - schon schmeißt man alle guten Vorsätze über den Haufen...

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(writingwoman)

 

Die andere Seite der Medaille: Ich erinnere mich an eine Kollegin, die durch ein aufsehenerregendes Sachbuch über ein Tabuthema plötzlich zum Shootingstar wurde und in den Medien herumgereicht. Vorher war sie eine unbekannte Journalistin gewesen, die im stillen Kämmerlein arbeitete. Plötzlich gab es eine regelrechte Hysterie um ihr Buch, sie wurde gefeiert, wo sie hinkam. Gefeiert - und gehasst. [...]

 

Hallo Petra, ja, das habe ich neulich gelesen; ich komme bloß nicht mehr drauf, wer sie war. Ist schon ein Weilchen her. Ich habe mich aber schon beim Lesen gewundert, wie es so weit kommen konnte.

 

Ich denke, das Schwierigste an der ganzen Sache ist es, den goldenen Mittelweg zu finden.

 

Lieben Gruß

Petra

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Hallo Petra,

übrigens schön, dich wieder zu lesen! ;D

Hallo Petra' date=' ja, das habe ich neulich gelesen; ich komme bloß nicht mehr drauf, wer sie war. Ist schon ein Weilchen her. Ich habe mich aber schon beim Lesen gewundert, wie es so weit kommen konnte.[/quote']

Passiert ist das vor vielen vielen Jahren... ich hab den Fall ein wenig unkenntlich gemacht.

Wie es so weit kommen kann? Ich denke, wir haben alle unsere Schwächen und Tücken... und in Extremsituationen kann das ein oder andere ans Tageslicht kommen. Die Frau wäre wahrscheinlich auch durch eine andere Krise alkoholabhängig geworden. Allerdings neigen ja scheinbar auch viele Autoren zur Suchtgefährdung. Sensibelchen werden wir außerdem.

 

Was wir halt selten bedenken: Plötzlicher, großer Erfolg wirkt ebenso als krisenhafter Stress auf die Psyche wie schlimme Erlebnisse. Und wenn man dann nicht verarbeitet...

 

Schöne Grüße,

Petra

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