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(Guest)

Keine Bücher mehr für Männer

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Liebe Petra,

der Artikel sagt nichts neues!

85% der Romanleser sind Frauen - so heißt es. Deswegen sind die Verlage ja so hinter Manuskripten her, aus denen sie 'Bücher für Frauen' machen können.

 

Mein Mann und ich werden vom Verlag aus da auch 'gelenkt', in dem die Lektorin aus unserer reichhaltigen Ideenliste nur die Geschichten mit weiblichen Hauptpersonen auswählt - und immer wieder 'Hosenrollen'.

das komische dabei ist, dass ich unter meinen Kollegen, die vielfach Informatiker, Mathematiker oder auch Physiker sind, Fans habe, die unsere Bücher verschlingen. Ich habe zuerst gedacht, die Herren Kollegen schenken meine Belegexemplare, die sie für Gefälligkeiten erhalten, ihren weiblichen Angehörigen - aber das trifft nur auf wenige zu. Einige kaufen sich unsere Bücher schon selbst.  

 

Ich habe den Verdacht, dass es mehr Männer gibt, die Romane - auch Frauenromane - lesen, es aber auf keinen Fall zugeben wollen.

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(Peter_Dobrovka)

Schon lange habe ich den Eindruck, daß da was dran ist:

Das Hauptorgan der Männer ist das Auge. Und innerhalb der optischen Wahrnehmung die dreidimensionale Form und funktionelle Struktur.

Das Hauptorgan der Frauen ist das Gehör (bzw. das "erweiterte Gehör" via Sprache/Lesen).

Alleine schon für das Miteinander spielt das eine zentrale Rolle: Die Frau muß dem Mann in erster Linie optisch gefallen, der Mann wiederum der Frau die richtigen Worte sagen.

Ich kann keinerlei wissenschaftliche Grundlage dafür bieten, nur meine Lebenserfahrung.

Und abschwächenderweise muß ich auch sagen, daß das nur Tendenzen sind, denn so furchtbar groß sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen gar nicht. Wir alle sind in erster Linie Menschen. Menschen mit der kompletten Bandbreite an Wahrnehmungen, Gefühlen und  Fähigkeiten.

Ich schreibe und verlege deswegen nicht für Männer und nicht für Frauen, ich tue das für Menschen.

 

Wobei ich den Umstand, daß gewisse Literatur wie die Liebesroman-Heftchen gut kalkulierbaren Absatz für die Zielgruppe "Frau" bieten, nicht ignoriere. Der Geschäftsmann in mir hat schon oft erwogen, da einzusteigen. Im Moment wird er allerdings noch vom Künstler und Idealisten geblockt, der diese Art Literatur einfach nur grausig findet.

 

Was ich allerdings bis heute nicht eindeutig beantworten kann, ist die Frage, ob Frauen wirklich immer weibliche Protaginisten bevorzugen. Da kann ich mich nicht ausreichend hineindenken. Ich als Mann lese gerne über weibliche Figuren, (so wie ich mir auch lieber Frauen als Männer ansehe, weil ... - äh, lassen wir das)  und umgekehrt könnte ich mir vorstellen, daß vielleicht eine Frau auch gerne über den Mann, das unbekannte Wesen, was liest.

Natürlich kann es sein, daß den Frauen unser Wesen scheißegal ist oder sie es schon so gut zu kennen glauben, daß es sie langweilt.

 

Weiß der Kuckuck.

 

Peter

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Hi Peter,

und ich dachte immer, Frauen hören schlecht ;-)

Ich bedaure das mit den weiblichen Protagonisten - ich würde zu gerne einen Mann spielen lassen. Ich halte diese extreme Gegenentwicklung teilweise auch für gefährlich, da macht sich die Emanzipation selbst ans Bein.

In meiner Jugendzeit gab's jede Menge "Helden", also Männer, die sich durchbeißen mussten. Ich möchte mal behaupten, dass sich durch diese Identifikation bei mir der animus gut entwickelt hat. Ich konnte neue Denkrollen ausprobieren. War lieber Robin Hood und Pirat statt Weibchen, das nach einem Liebsten Ausschau hält. Das hat mir im Leben viel gebracht.

 

Wenn dann wenigstens die Rollen in den Büchern emanzipiert wären - aber da kleben die Rollenklischees schlimmer als in Omas Küche. Woran sollen sich Männer künftig sozialisieren? An schmachtenden Frauen, die nach außen das toughe Superweib spielen?... könnte man stundenlang diskutieren...

 

Was mich bei der Statistik sehr viel mehr erschreckt: Wie viele Menschen nicht mehr lesen. Bei den Frauen, machen wir uns nichts vor, nimmt es ja auch ab. Vor allem bei den jungen.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ich habe den Verdacht' date=' dass es mehr Männer gibt, die Romane - auch Frauenromane - lesen, es aber auf keinen Fall zugeben wollen.[/quote']

Hallo Sysai, du hast natürlich Recht - kommt noch der hohe Prozentsatz hinzu, der die Bücher der Partnerin liest oder sich welche von Frauen schenken lässt.

Schöne Grüße,

Petra

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Was ich allerdings bis heute nicht eindeutig beantworten kann, ist die Frage, ob Frauen wirklich immer weibliche Protaginisten bevorzugen. Da kann ich mich nicht ausreichend hineindenken. Ich als Mann lese gerne über weibliche Figuren, (so wie ich mir auch lieber Frauen als Männer ansehe, weil ... - äh, lassen wir das)  und umgekehrt könnte ich mir vorstellen, daß vielleicht eine Frau auch gerne über den Mann, das unbekannte Wesen, was liest.

Ich habe gerade zum wiederholten Mal Patricia Highsmiths "Suspense - Wie man einen Thriller schreibt" gelesen. Dort schreibt sie, dass sie ausdrücklich lieber männliche Protagonisten nimmt, weil sie der Meinung ist (so sehr ihr das auch missfallen mag) dass Männer "aktiver" seien. Es seien häufiger die Frauen, die sich "herumschubsen" lassen, und sie möchte als Protagonist lieber eine aktive Figur, die die Handlung vorantreibt und mit der sie sich lieber identifiziert.

 

Ich kann dies in gewisser Weise nachvollziehen. Eine weibliche Heldin zeichnet sich in der Regel durch andere Aspekte als ausgerechnet durch "Aktivität" aus. Da zählt dann eher Werte wie Innere Stärke, Durchsetzungsvermögen, Weisheit, usw. Je nach Art des Romans ist das aber nicht das, was den Mittelpunkt bilden soll.

 

Andreas

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>Eine weibliche Heldin zeichnet sich in der Regel durch andere Aspekte als ausgerechnet durch "Aktivität" aus.<

 

Bei Regeln gibt es aber auch Ausnahmen. Ich könnte und würde keinen Roman mit einer passiven Heldin schreiben, d.h. einer, die nicht alles versucht, um ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

 

Vielleicht sind unsere Romane deswegen schon recht beliebt. ;D ;D ;D

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Da zählt dann eher Werte wie Innere Stärke' date=' Durchsetzungsvermögen, Weisheit, usw.[/quote']

Andreas,

lies meinen Roman. Meine Protagonistin ist unweise, innerlich voll neben der Kappe und hyperaktiv ;-)

Schöne Grüße,

Petra

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Oh je...   ;)

 

Wenn sich das im Laufe des Buches nicht ändert, handelt es sich dann nach Aristoteles entweder um einen komischen oder einen tragischen Held.

Wenn sie jedoch nicht so bleibt und sich im Zuge der Geschehnisse weiterentwickelt, zu jemandem der weise ist, dann habe ich ja doch recht  ;D

 

Zur Klarstellung: Mit "aktiv" oder "Aktivität" meine ich nicht jemand, der einfach Dinge tut - im Gegensatz zu apathisch oder bestenfalls dekorativ auf dem Bett zu sitzen. Hyperaktivität ist nicht die Form von Aktivität, die ich meine - und wohl auch nicht die, die Patricia Highsmith meint.

Ich meine damit jemand, der Dinge in die Hand nimmt, Dinge plant, Dinge ausführt, Zustände ändern möchte, der kämpft, etc., also ein natürlicher oder unfreiwilliger "Macher".

 

Natürlich habt ihr Recht: diese Rolle gibt es durchaus auch bei weiblichen Protagonisten - nicht so häufig, aber zunehmend, und das ist vielleicht auch ein Zeichen für ein sich änderndes Rollenverständnis oder ein solches Bedürfnis.

> insbesondere, wenn man sich die gerade bespochene "Übermacht" der weiblichen Leser vor Augen hält.

 

Meine Erfahrung ist, dass Männer mit betont aktiven, weiblichen Protagonisten (ebenso wie mit weiblichen Führungkräften - im Roman oder im Leben), nicht gut zurecht kommen. Männer sind hier wohl weniger tolerant, und solche Bücher (siehe auch "Die Päpstin" oder Titus' "Die Brillenmacherin") werden dementsprechend sofort als "Frauenbuch" (im Sinne von "nix für mich") abgestempelt.

 

(Für den erstaunlichen Erfolg von Lara Croft (Tomb Raider) sprachen wohl zwei ganz andere, "offensichtliche" Gründe bei der pubertären Zielgruppe ;) )

 

Andreas

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>Ich meine damit jemand, der Dinge in die Hand nimmt, Dinge plant, Dinge ausführt, Zustände ändern möchte, der kämpft, etc., also ein natürlicher oder unfreiwilliger "Macher". <

 

Hallo, Andreas,

 

Genau das habe auch ich gemeint!

 

Ich begreife nicht, warum nur Männer 'Macher' sein sollen!! Bei uns sind die Frauen aktiv, aber sie haben natürlich zusätzlich ihre geschlechtsspezifischen Probleme - und oft Männer am Hals, die sie eher zumTeufel wünschen, weil die Kerle doch nur zusätzliche Probleme machen. ;)

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85% der Romanleser sind Frauen - so heißt es. Deswegen sind die Verlage ja so hinter Manuskripten her' date=' aus denen sie 'Bücher für Frauen' machen können.[/quote']

Das ist aber ein netter kleiner Zirkel -- wie es sich ganz deutlich in der Kinder- und Jugenliteratur gezeigt hat: Über Jahrzehnte hinweg wurde fast ausschließlich für Mädchen ("brav" oder "frech") produziert, und plötzlich stellen die Kibu-Verlage erschrocken fest, daß Jungs nicht lesen. Wen wundert 's! ::)

(Inzwischen gibt 's -- mit großem Erfolg -- die Wilden Kerle ... ;D)

 

Genauso steht es um die Belletristik: Es wird zu über 80% auf eine einzige eng umgrenzte Zielgruppe produziert: weiblich, zwischen 25 und 45, 1,5 Kinder, Teilzeit, wünscht Augengymnastik ohne Inanspruchnahme des Denkapparates. :s14

(Sorry für den Zynismus, aber ich kriege zweimal im Jahr kistenweise Vorschauen, und bei Durchsicht der Programme rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel auf ... :s09)

 

Das ist wie bei Zahnpasta, Spülmitteln und Waschpulver: 100 verschieden bunte Verpackungen, und überall ist das gleiche drin.

Wen wundert 's wenn die anderen, die in dieser Welt der großen Einfalt nichts Passendes finden, zu anderen Medien greifen, bevor sie lange suchen? :)

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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Ich begreife nicht' date=' warum nur Männer 'Macher' sein sollen!![/quote']

Ich auch nicht -- wobei das bei Patricia Highsmith sicherlich ein zeitbedingtes Problem ist. In unserem vertrauten Kulturraum ist seit dem Biedermeier die Rolle der Frau die eines vollständig passiven, statischen Dekorationsgegenstandes. Sie darf im Roman als Katalysator wirken, indem mann sich umn sie kloppt -- Punkt. ;)

 

Friedrich Schlegel (1772-1829) hat es in seiner Lucinde ansatzweise anders versucht. Aber das Problem sitzt inzwischen sehr sehr tief. Selbst die allermeisten Romanheldinnen sind eher der passive Typ (Sysai, die Marie nehme ich in jedem Fall aus und Ines Sibylla auch!;)). Gerade die Leserinnen scheinen das noch immer zu erwarten.

Was ich extrem schade finde. :

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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Liebe Iris,

 

die Leserinnen unter 45 haben in der Regel keine Zeit für anspruchsvollere Bücher. Die müssen ihr Leben in den Griff kriegen.

In der Regel fangen die Vielleserinnen, die auch an mehr interessiert sind, erst mit 45 an.

Damit meine ich Lieschen Müller-Normalverbraucher.

 

Abgesehen davon: Ich kenne da eine Autorin zweier beliebter Romane aus römischer Zeit, die behauptet hat, 'Die Wanderhure' hätte ihr gefallen  ;D  ;D  ;D

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die Leserinnen unter 45 haben in der Regel keine Zeit für anspruchsvollere Bücher. Die müssen ihr Leben in den Griff kriegen.

Hmmm ... meine Erfahrungen aus Leserforen zeigen, daß Menschen, die gerne lesen, sich auch die Zeit nehmen, daß es eine Menge "Nurhausfrauen" gibt, die behaupten, nie Zeit zu haben und völlig überarbeitet zu sein, während so manche Berufstätige "daneben" noch Familie und Freizeit schaukelt, und daß diejenigen, die irre viel lesen, einen ähnlich wahllosen Konsum pflegen wie diejenigen, die ständig vor der Glotze kleben.

 

Abgesehen davon: Ich kenne da eine Autorin zweier beliebter Romane aus römischer Zeit, die behauptet hat, 'Die Wanderhure' hätte ihr gefallen ;D ;D ;D

Ach, wirklich? ;D

 

Spaß beiseite: Ich halte Die Wanderhure keineswegs für seicht. Es geht nicht um große Politik und große Männer/Frauen, sondern es illustriert lebhaft und glaubwürdig wichtige Erkenntnisse aus der Sozialgeschichte des späten Mittelalters.

Da wird nicht nur eine bunte Kulisse konstruiert, sondern ein Thema menschlich bearbeitet, daß auch heute noch unter den Nägeln brennt!

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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Genauso steht es um die Belletristik: Es wird zu über 80% auf eine einzige eng umgrenzte Zielgruppe produziert: weiblich, zwischen 25 und 45, 1,5 Kinder, Teilzeit, wünscht Augengymnastik ohne Inanspruchnahme des Denkapparates. ... Wen wundert 's wenn die anderen, die in dieser Welt der großen Einfalt nichts Passendes finden, zu anderen Medien greifen, bevor sie lange suchen?

Hallo Iris,

dieses Forum wird ja immer reicher! :D

Ich finde dich nicht zynisch, du hast eher den scharfen Blick! Bei mir dümpelt seit Jahren ein historischer Roman aus der Zeit Franz. Revolution bis einschl. Napoleon herum, Hintergrund ein Clan aus der Wirtschaftsgeschichte (wieder sehr aktuelle Sache). Den krieg ich nicht los: Kein Mittelalter, zu viele Männer und ein dreckiger, also zu männlicher Beruf. Tja, wenn es Pelzhändler wären oder Juweliere... Wie der Roman ist, interessiert da von vornherein nicht.

 

Aber du machst mir auch Mut! Mit dem, was nun endlich gelungen beim Verlag gelandet ist, will ich genau für all die schreiben, die die Klischees über haben wie ich. Aber der Weg dahin war sehr steinig, steinig, weil immer weniger Verlage und Lektoren Risiken eingehen wollen. Ich hatte das Glück, dann doch an eine mutige Lektorin zu geraten. Kann es nicht deshalb auch sein, dass die meisten Autoren einfach lieber Mainstream schreiben, weil die Abnahmegarantie höher ist? Ist doch eh schon wie Roulette, bei einem Verlag zu landen? Ein Teufelskreis...

 

Schöne Grüße,

Petra

 

PS @Andreas: In meiner Generation sind sehr viele Frauen absolute "Macherinnen" und bevorzugen Bücher über solche. Aber ich bin auch älter als du :p

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Ich begreife nicht' date=' warum nur Männer 'Macher' sein sollen!! Bei uns sind die Frauen aktiv, aber sie haben natürlich zusätzlich ihre geschlechtsspezifischen Probleme - und oft Männer am Hals, die sie eher zumTeufel wünschen, weil die Kerle doch nur zusätzliche Probleme machen.  ;)[/quote']

Du hast / ihr habt da vollkommen recht. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass Frauen im Roman nicht aktiv sein könnten oder sollten.

... abgesehen von der Tatsache vielleicht, dass Männer an solchen Geschichten eher weniger Interesse haben. Man mag sich fragen, ob das gut ist, und woran das liegt, aber Fakt ist, dass dadurch die potentielle Leserschaft einschränkt. Das alleine wäre ein Grund für mich, mir sehr genau zu überlegen, ob ich eine Frau als Protagonistin einsetzen möchte. Tatsächlich spielen Frauen auch in meinen Büchern eine zentrale Rolle - schließlich sind sie quasi die "Hüter der Weisheit" - , aber der Leser erwartet das nicht und wird davon hoffentlich ebenso überrascht, wie die Protagonisten. So ist für beide Geschlechter etwas drin.

 

Andreas

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Hallo, Petra!

 

dieses Forum wird ja immer reicher! :D

<rotwerd> :)

 

Bei mir dümpelt seit Jahren ein historischer Roman aus der Zeit Franz. Revolution bis einschl. Napoleon herum, Hintergrund ein Clan aus der Wirtschaftsgeschichte (wieder sehr aktuelle Sache). Den krieg ich nicht los: Kein Mittelalter, zu viele Männer und ein dreckiger, also zu männlicher Beruf.

Total bescheuert! Alle fischen mit dem gleichen Köder nach der gleichen Sorte Fisch im Tümpel!

Das liegt schlicht und einfach daran, daß es nichts Konservativeres gibt als Marketing! Innovationen werden komplett ignoriert -- "Watt de Buur nett kennt, fritt'e nett!"

(Bin beruflich selbstständig -- merkt man das?)

 

Mit dem, was nun endlich gelungen beim Verlag gelandet ist, will ich genau für all die schreiben, die die Klischees über haben wie ich.

Und die werden immer mehr! In den Leseforen und bei Lesungen melden sich der Unmut über Schematitel à la Die ...in (gewünschte typisch männliche Berufsbezeichnung einzufügen) und Der/Die/Das ... des/der ..., und über eintönige Einbandgestaltung (Historisches wird durch nichtssagende Ölschinkendetails gekennzeichnet, Skandinavienkrimis durch Holzhäuser im Grünen, britische Krimis durch düstere Straßenzüge, Kindesmordthriller durch kaputte Puppen ...). Und inzwischen gehen vielen Lesern auch die ewig gleichen Stories auf den Geist: "arme gute Frau setzt sich in böser, notgeiler Männerwelt durch und kriegt den Softie-Prinzen". Jetzt muß die Botschaft nur noch in die Lektorate einsickern. ;)

 

Ich kenne mehrere Nachwuchsautoren, die wirklich gut schreiben, die auf unterhaltsame Weise etwas zu sagen haben -- aber auch die haben es sehr schwer ...

Naja, es kommen auch wieder andere Zeiten. ;)

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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(writingwoman)

Was ich allerdings bis heute nicht eindeutig beantworten kann, ist die Frage, ob Frauen wirklich immer weibliche Protaginisten bevorzugen. Da kann ich mich nicht ausreichend hineindenken. Ich als Mann lese gerne über weibliche Figuren, (so wie ich mir auch lieber Frauen als Männer ansehe, weil ... - äh, lassen wir das)  und umgekehrt könnte ich mir vorstellen, daß vielleicht eine Frau auch gerne über den Mann, das unbekannte Wesen, was liest.

 

Hallo Peter,

ich weiß nicht, ob es an der Fähigkeit der Schriftsteller liegt, die mir bisher so untergekommen ist. Es gab auch Frauen als Protagonistinnen, die ich mochte. Aber häufig sind die mir zu aufdringlich geschrieben. Oder sie sind dann gleich lesbisch. Nix gegen Lesben, keine Frage, aber die werden dann oft ganz schön männlich beschrieben.

Die Protagonistinnen von Marian Keyes haben mir bislang ganz gut gefallen, aber mein absoluter Favorit ist und bleibt Kurt Wallander ;-) Er ist ein Mensch aus Fleisch und Blut für mich geworden, weil ich sein Gegrübel super nachvollziehen kann. Ich fühle mich ihm näher als allen weiblichen Protagonisten, die mir bisher unterkamen. Vielleicht, weil Typen wie Bridget Jones zwar Probleme ansprechen, die wir Frauen alle kennen, aber das ganze zu sehr üübertreiben. Und weibliche Kriminalbeamte sind mir zu tough, zu unweiblich. Den meisten Männern konnte ich dagegen ganz gut was abgewinnen, auch wenn sie nicht Wallander heißen.

Vermutlich sagt das aber mehr über mich aus, als über das weibliche Leseverhalten allgemein ;)

 

Lieben Gruß von Petra

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(writingwoman)

Andreas,

lies meinen Roman. Meine Protagonistin ist unweise, innerlich voll neben der Kappe und hyperaktiv ;-)

 

Liebe Petra, bist du mir schon mal begegnet? :s01

 

Lieben Gruß

Petra

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Ähm... tja Petra... wir haben vielleicht nicht umsonst den gleichen Vornamen?  :s09

Aber du weißt ja, bei mir sind Kommissarinnen auch immer die Mörderinnen  :s02

Lachende Grüße,

Petra, the other one

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(writingwoman)

Hallo Iris!

 

daß es eine Menge "Nurhausfrauen" gibt, die behaupten, nie Zeit zu haben und völlig überarbeitet zu sein, während so manche Berufstätige "daneben" noch Familie und Freizeit schaukelt,

 

Ja, ja, ja! Genau so ist es. Ich gehöre zu der Spezies, die immer gefragt wird, wie ich das alles (4 Kinder, Autorendasein, der tägliche Wahnsinn) unter einen Hut bringe. Und dann gibt es hier die Damen, die den Männern ihre Hemden farblich sortiert in den Schrank hängen - selbstverständlich gebügelt, ebenso wie die Socken - und sich über Stress beklagen.....

Da krieg ich sooo einen Hals! Und sich dann über meinen Haushalt mokieren... >:(

 

Naja, cést la vie, und dieses Leben hat mir trotzdem noch Zeit gelassen den Tribun zu lesen ;D

 

Liebe Grüße von Petra

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(writingwoman)
Ähm... tja Petra... wir haben vielleicht nicht umsonst den gleichen Vornamen?  :s09

Ich seh schon: Wir verstehen uns :s01

 

Grüßchen aus der Hauptstadt ;)

Petra

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Hallo, Petra aus Berlin!

 

Ääähh ... tjaaa ... <verneig> ;D

 

Vermutlich sagt das aber mehr über mich aus, als über das weibliche Leseverhalten allgemein ;)

Ich weiß nicht ... Ich langweile mich überhaupt bei Frauenbüchern - ob dramatisch oder heiter - zu Tode (Grundgütiger, haben die eigentlich keine wirklichen Probleme? ::)); Krimis und Thriller sind auch nicht so mein Ding, schon gar nicht, wenn es sich um Serien handelt. Da bin ich eigen ... obwohl ich meinen eigenen Erstling inzwischen schon reichlich "aufgebohrt" habe. Macht aber nix, da ich daneben inzwischen einige andere Sachen auf der Pfanne habe, die so gar nix mit dem alten Rom und den alten Germanen zu tun haben. ;)

Jetzt muß ich hoffen, daß ich nicht auf einer bestimmten Schiene festgeschraubt werde! ;D

Mir ist es auch ziemlich egal, ob ich für Männer oder für Frauen schreibe. Ich erzähle primär für Menschen -- und so lese ich auch. :)

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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