Martina Geschrieben 24. August 2005 Teilen Geschrieben 24. August 2005 "Wie der Referendar den Rest des Samstags verbrachte, spottet jeder Beschreibung. Kaum eine Stunde, nachdem der Moskwitsch ihm seinen Engel entführt hatte, rief Pazjuk schon bei ihr zu Hause an. Er ließ es klingeln, bis ihm das Freizeichen in den Ohren dröhnte. Auch weitere Anrufe blieben erfolglos. Doch Pazjuk wollte sich damit nicht abfinden. Deshalb führte ihn die nächste Phase seines galoppierenden Liebesdeliriums in eine Parfümerie. Dort erstand er zu seinem nicht geringen Schrecken für einen saftigen Batzen Geld ein Fläschchen 'Magie Noire' sowie den Extremlippenstift 'Schwarze Perle'. Als Nächstes suchte er eine Boutique für Damenunterwäsche auf. Dort griff er nach der teuersten Garnitur, die er finden konnte - schwarzseidener Slip plus passendes Hemdchen. Dazu erstand Pazjuk noch einen hauchdünnen Kimono, den man bei Bedarf auch als Negligé verwenden konnte. Eine noble Zahnbürste war das I-Tüpfelchen auf dieser Manifestation eines Wahnsinnsanfalls. Pazjuk fuhr mit seiner Beute nach Hause, stellte als Erstes die neue Zahnbürste in ein Glas und postierte sie auf der Badezimmerablage – gleich neben seinem eigenen abgekauten, ausgefransten Zahnbesen, den er bestimmt schon vier Jahre in Gebrauch hatte. Bevor er den Lippenstift und das Parfüm dazustellte, besprengte er den neuen Kimono großzügig mit dem teuren Duft und schminkte sich die Lippen. Zwar konnte der Geschmack des Lippenstifts ihm nicht den Geschmack eines Kusses von seinem Engel ersetzen, aber die Wirkung war trotzdem phänomenal. Die ganze Nacht lang lag Pazjuk auf dem schwarzen Kimono, stellte sich die wildesten, obszönsten Bilder vor und gab sich verzweifelter Onanie hin, bis er am Rande der Erschöpfung war. Am frühen Morgen des Sonntags endlich begann sein gequälter Organismus zu rebellieren und wollte ihm nicht mehr gehorchen. Aber auch seine Gedanken gehorchten ihm schon längst nicht mehr." Wem dies gefällt, der sollte sich die Bücher der russischen Krimi-Autorin Viktoria Platowa nicht entgehen lassen. Gruß, Tin Martina Sahler Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Hans-Juergen) Geschrieben 24. August 2005 Teilen Geschrieben 24. August 2005 gekauft Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Petra) Geschrieben 24. August 2005 Teilen Geschrieben 24. August 2005 Freud'scher Lapsus, dass du in der Rubrik gelandet bist, in der Autoren die eigenen Werke vorstellen? Ich hab ja schon beim Aufschlagen des Buches geschmunzelt. Ja, ich habe eines ihrer Bücher eben erst gelesen, mit Lust. Einziges Manko: Ich war dem Verlag böse, dass er es als Thriller anpreist. Die Bücher der Platowa sind eines garantiert NICHT. Thriller. Schöne Grüße, Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martina Geschrieben 24. August 2005 Autor Teilen Geschrieben 24. August 2005 Ich hab's nicht so mit Freud, aber falsch bin hier trotzdem. Andreas, schiebst du mich mal? Gruß, Tin edit: Danke, Andreas. Martina Sahler Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...