Zum Inhalt springen
Thomas R.

Thomas Kraft Schwarz auf weiss oder Warum die dtsp. Lit. besser ist..

Empfohlene Beiträge

Thomas Kraft "Schwarz auf weiss oder Warum die deutschsprachige Literatur besser ist als ihr Ruf. Eine Werbeschrift". kookbooks) Reihe Essays) Hrsg. von Daniela Seel) Band 1, 2005 Idstein.

 

14,90 €

ISBN 3-937445-12-9

 

Ausgehend von thematischen Unterteilungen stellt Thomas Kraft viele junge oder nicht mehr so ganz junge Autoren vor, die in den letzten zehn Jahren seiner Meinung nach die Literatur bereichert haben.

Dabei geht es nicht um Vollständigkeit, denn jede Auswahl ist ein Geschmacksurteil, sondern um Leser für viele dieser Autoren zu werben.

Er leitet nach einer Betrachtung der Situation ein. Mitte der 90er entstand bei Verlagen und dem Feuillton eine "New-economy-Blase" um die neue deutschsprachige Literatur. Immer neue Autoren tauchten in Talkrunden auf, neue literarische Wunderkinder wurden entdeckt und zum x-ten Mal gab es ein "Fräuleinwunder".

Und dann bracht der Hype um die neue deutschsprachige Literatur zusammen. Überall konzentrierten sich die Verlage auf Kernkompetenzen, das Programm wurde ausgedünnt und alle möglichen Jobs in der Branche wurden outgesourced. Seit dem wird von einer Krise der "deutschsprachigen Literatur" gesprochen.

 

In weiteren Kapiteln wie "Bei der Unterhaltung hört der Spaß auf","Schwarze Romantik","Der wilde und der zahme Osten", ... greift Kraft immer wieder Diskussionen der letzen Jahre auf (Unterhaltung und "E-Literatur", der Wenderoman, Popliteratur,...), wirbt für verschiedene Romane, die in dieses Thema hereinpassen, indem er diese Romane anskizziert, um den Leser seines Essaybandes zu einer sträflichen Überlastung seines Geldbeutels zu verleiten.

Die Auswahl der Bücher reicht von Thomas Brussig "Helden wie wir", bis Terézia Mora "Alle Tage", neben Juli Zeh "Adler und Engel", Uwe Timm "Rot", Hans-Ulrich Treichel "Der Verlorene", finden sich auch Josef Haslinger "Opernball", Christian Kracht "Faserland" und viele weitere hier wieder.

 

Als Werbeschrift ist dieser Essayband durchaus zu gebrauchen, leider nimmt sich der Autor nur 120 Seiten Zeit für diese Bücher zu werben. Somit bleibt vieles zu kurz, vieles hätte eine tiefere Betrachtung verdient.

Insgesamt eine schöne Einladung sich in diese Bücher einzulesen, leider nur stellenweise mehr, wenn die Betrachtungen auch ein wenig weiter reichen.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...