(Tim) Geschrieben 6. Dezember 2005 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2005 Hi, ich war eine Woche auf einem Schiff und habe versucht, da möglichst "besinnliche" Bücher zu lesen. Eins davon ist "Die Stimmen von Marakesch" von Elias Canetti. Das ist ein Reisebericht über das Marakesch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Was dieses Buch auszeichnet, ist die Erzählstimme. Canetti beginnt mit seinen Begegnungen mit Kamelen. Er erzählt von Kamelmärkten, Schlachtern, Karawanen und das mit so viel Empathie für die Viecher, dass man ein bisschen zum Kamel-Fan wird. Weitere Episoden sind Bars, Schulen, Hinterhöfe, Bettler usw. Hier wird meisterhaft vorgeführt, wie man auf Spannung weitgehend verzichten und doch ein absolut kurzweiliges Buch schreiben kann. Wer also mal ein bisschen Abwechslung von dem Schreib-Regel-Glibber braucht, sollte dieses Buch lesen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Gerd) Geschrieben 6. Dezember 2005 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2005 Elias Canetti - Literaturnobelpreis 1981 Irrer Lebenslauf! Geboren als Jude (Sepharde) in Rumänien, Vater nach England ausgewandert, von da nach Deutschland, Österreich, zuletzt Schweiz Zur Zeit läft in München im Literaturhaus eine Ausstellung über sein Leben. Wichtig war mir die Materialsammlung und die Notizen, die er sich gemacht hat. Bin fast 2m groß, der Turm mit Notizen - nur Din A4 Blocks! - war höher. Wie kann ein Mensch da durchfinden? Da haben wir es doch mit den einfachsten Schreibprogrammen wesentlich einfacher. Die Ausstellung: "Das Jahrhundert an der Gurgel fassen!" ist sehenwert. Aber Zeit mitbringen, viel Zeit! Gerd (Hab nur die 1 ergänzt. Gruß Jan ) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...