Zum Inhalt springen
Martina

Hilfe - trivial!

Empfohlene Beiträge

Wenn ich Liebesszenen schreibe, rutsche ich ständig ins Triviale :s16 Und ich weiß nicht, woran das liegt. Kann mir jemand helfen? Ich hacke jetzt mal eine Kuss-Szene in die Tasten...

 

Er zog sie dicht heran. Es war so gut, sie nach all den Monaten wieder zu spüren, das Gesicht in ihr weiches Haar zu drücken und ihren Duft wahrzunehmen. Wie hatte er sie vermisst...

Sie schaute zu ihm auf. Ihr Herz schlug heftig, ihre Knie waren weich, aber in ihren schönen Augen blitzte es. "Bekommst du eigentlich immer alles, was du dir wünschst?" Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie in seinem Blick nach einer Antwort suchte.

"Nein", erwiderte er und grinste sie auf seine jungenhafte Art an. "Aber ich weiß, wofür es sich zu kämpfen lohnt."

Sein Kuss war lange und zärtlich, und sie spürte, dass es nun gut sein würde. Endlich.

 

Okay.

 

Ich würde mich freuen, wenn jemand diesen kurzen Text so umschreiben würde, dass er nicht mehr trivial klingt. Für mich wäre das in jedem Fall eine große Hilfe.

 

Lieben Gruß,

 

Tin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Er zog sie dicht heran. Es war so gut, sie nach all den Monaten wieder zu spüren, das Gesicht in ihr weiches Haar zu drücken und ihren Duft wahrzunehmen. Wie hatte er sie vermisst...

Sie schaute zu ihm auf. Ihr Herz schlug heftig, ihre Knie waren weich, aber in ihren schönen Augen blitzte es. "Bekommst du eigentlich immer alles, was du dir wünschst?" Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie in seinem Blick nach einer Antwort suchte.

"Nein", erwiderte er und grinste sie auf seine jungenhafte Art an. "Aber ich weiß, wofür es sich zu kämpfen lohnt."

Sein Kuss war lange und zärtlich, und sie spürte, dass es nun gut sein würde. Endlich.

 

Liebe Tin,

 

Liebe ist trivial ;-)).

 

Versuch doch mal, die vielen weichen Haare und Knie weg zu lassen, sprich: die Adjektive.

 

Nur als Beispiel:

 

Er zog sie in seine Arme.

"Bekommst du eigentlich immer, was du willst?", fragte sie.

"Nein, aber ich weiß, wofür es sich zu kämpfen lohnt."

Mit einem Kuss feierten sie ihr Wiedersehen.

 

 

Liebe Tin, dies nur als Beispiel :-).

 

Liebevoller Gruß

Marte

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Tin,

im Gegensatz zu Marte finde ich nicht, dass Liebe trivial *ist*. Dann will ich mal, aber schreib den Text besser nicht ab ;-)

 

Die Wochenendsbeziehung zermürbte ihn. In der Absteige, die er sich in der Nähe seines Arbeitsplatzes gemietet hatte, roch es am Abend nach angebrannten Spiegeleiern, Urin und Teppichspray. Der Duft ihres Shampoos fehlte ihm. Er vermisste die zufälligen Berührungen, Zärtlichkeiten, ihre Wärme.

 

Als sie sich endlich wieder sahen, kam ihm der Gedanke, sein Leben zu ändern. Sie musste gespürt haben, dass er vor einer Entscheidung stand.

"Bekommst du eigentlich immer alles, was du dir wünschst?"

"Nein, aber ich weiß. wofür es sich zu kämpfen lohnt."

Als er sie küsste, wusste er, dass er morgen kündigen würde.

 

Hab mal versucht, schmalzig zu bleiben - meine Liebesszenen sehen ganz anders aus ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra,

dankbar für die Unterbrechung vor dem trivialen Steuertermin :s14

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Tin,

 

ich würde sagen, es hängt auch stark davon ab, was du eigentlich für eine Geschichte schreibst. Soll sie richtig romantisch sein, oder zwar romantisch, aber nicht zu übertrieben? Oder doch eher realistisch nüchtern?

 

Dann hängt es noch von den Charakteren ab: neigen sie zur Romantik?

 

Deine Textprobe klang jetzt nach einem sehr romantischen Roman. Wenn der Rest der Geschichte eher modern/spannend ist, dann würde es vermutlich nicht so gut passen.

 

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, Kokopeli,

 

das genau ist das Problem! Es ist ein moderner spannender Roman mit allerlei Karrieregestalten. Und trotzdem erleben eben zwei von denen "die Liebe". Erlebt nicht jeder die "wahre Liebe" als romantisch? Wie würde deiner Meinung nach die Szene in einem modernen, spannenden Roman klingen, wenn ich keine Romantik einbringe?

 

Vielen Dank für eure Hilfe! Ich lerne gerade eine Menge dazu...

 

Gruß,

 

Tin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erlebt nicht jeder die "wahre Liebe" als romantisch?

Hallo Tin,

bei dem Satz muss eine Frau in meinem Alter schmunzeln, aber zum Glück benutzt du Anführungszeichen ;-)

Da ich wie du bei Liebesszenen die meisten Probleme habe (meine werden immer zu komisch oder zu flappsig), versuche ich mal, einen Haken zu finden.

Wenn jeder romantisch empfindet, was ist dann Romantik für jeden? Empfindet wirklich jeder in Heftchenklischees? Oder gibt es eine individuelle Romantik?

 

Oder kann es sein, dass man in einer pralln Liebesszene gar nicht an Romantik denkt, sondern andere Dinge im Vordergrund stehen? Wenn der Mensch emotional wird, denkt er nicht mehr in Kategorien. Schau auf die Hirnforschung... starke Emotionen sind verbunden mit: verschärften Sinneswahrnehmungen, Geruchssensationen, assoziativem Denken. Gerüche und Assoziationen stehen wieder mit Erinnerungen in Zusammenhang, auch bis in die tiefste Kindheit.

 

Ihr Shampoo kann ihn z.B. an den Apfelgarten seiner Großmutter erinnern. Sie findet den Leberfleck über seiner rechten Augenbraue witzig und stellt sich dessen Wirkung in der Konferenz vor. Wenn sie seine langen Finger sieht, kommt ihr ein Klavierkonzrt von Rachmaninow in den Sinn, von dem ihr immer ganz schwurbelig wird. Ihm fällt auf, dass sie immer Leinen trägt und in den heißen Tagen eine angenehme Kühle vermittelt. Er mag es, wie sie wütend den Kugelschreiber über die Schreibtischplatte wirft, wenn ein Kunde am Telefon muckt. Sie liebt es, wenn er beim Sex das Handy ausschaltet.

 

Ich denke mal, eine Heilmethode gegen das Klischee ist, individuell zu werden?

 

Viel Spaß beim Lieben!

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Tin,

 

hm, wie gesagt, da ich die Charaktere nicht kenne und auch nicht weiß was sonst in der Geschichte passiert ist, kann ich dir keine passende Szene schreiben.

 

Natürlich dürfen auch in modernen, spannenden Romanen die Helden die Liebe finden, gar keine Frage. Und ein wenig romantisch bzw. mit Gefühl muss es schon zugehen, weil sonst die Leser nicht nachvollziehen können warum sich die Helden zueinander hingezogen fühlen. Also, alle Adjektive und Beschreibungen der Gefühle einfach rauszulassen ist nicht wirklich die Lösung. Vielleicht könnte man es stattdessen so reduzieren, dass die Gefühle noch durchkommen, aber es nicht zu 'schmalzig' wird.

 

> Erlebt nicht jeder die "wahre Liebe" als romantisch?

 

Gute Frage, ich schätze, ich bin der unromantischste Mensch, der über Liebe schreibt. ;-)

 

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Kokopelli,

 

das Blöde ist, ich habe in dem obigen Text schon versucht, auf "Schmalz" zu verzichten. Aber ich fürchte, es bleibt immer noch genug. Vielleicht habe ich einfach einen ungeeigneten Wortschatz ;-)

 

Petras Hinweis, individuell zu werden, finde ich erstklassig. Vielleicht mag er die Art, wie sie beim Kochen, wenn sie glaubt, keiner guckt, den Saucenlöffel abschleckt! Und sie denkt so gern daran zurück, wie ihm der Bobtail beim Baden aus der Wanne gesprungen ist und wie nass sein Shirt da an seinem Body klebte! Ach, was für Möglichkeiten tun sich mir auf! :s18

 

Ganz ohne Scheiß... Gut, dass wir darüber reden.

 

Lieben Gruß,

 

Tin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist ein moderner spannender Roman mit allerlei Karrieregestalten. Und trotzdem erleben eben zwei von denen "die Liebe".

 

Neben den ganzen guten Tipps, sehe ich in diesem Ansatz ein grundsätzliches Problem. Ich würde einen modernen, spannenden Roman mit Karrieregestalten nicht mit Episoden über den Fund der Wahren Liebe mischen. Entweder das eine oder das andere bestimmt die Geschichte, und das jeweils andere würde ich aufs Nötigste zurückfahren.

Wenn ich lese, befinde ich mich in einer prinzipiellen Erwartungshaltung, was die Geschichte, den Tenor, die Stimmung und die Sprache angeht, und ich würde mich überrumpelt und herausgerissen fühlen, wenn das Schiff plötzlich den Kurs wechselt.

Natürlich ist das wahre Leben niemals einseitig und wird von allen Elementen immer etwas enthalten, aber die Lesezeit und Erzählzeit eines Buches entspricht nicht der Zeit der Geschehnisse, und daher kann man den Leser nicht beliebig zwischen grundverschiedenen Geschichten hinundherhetzen.

Vielleicht geht das in monumentalen Geschichten, über das Schicksal einer Familie, oder einer Lebensgeschichte, ich denke an die Buddenbrooks, Es oder Die Farbe Lila, etc.

Aber ansonsten gilt doch: Wenn ich einen Thriller lese, suche ich darin nichts über die Wahre Liebe und jeder von uns kennt es, dass man den üblichen "Loveinterest" und die privaten Schicksale, wie sie insbesondere in jedem amerikanischen Thriller vorkommen, mit verdrehten Augen versucht zu ignorieren. Und anders herum: wenn ich einen romantischen Roman lese möchte ich darin keinen Action-Showdown - das sind zwei völlig andere Geisteszustände, in denen ich mich befinde, um so ein Buch in die Hand zu nehmen. Daher würde ich mich für eine Geschichte entscheiden, und eine Mischung in der Regel vermeiden.

 

Nur so eine Anregung,

 

Andreas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde auch nicht, daß Liebe immer trivial ist, auch nicht in literarischer Form.

Tin, ob Deine Szene trivial ist oder nicht, kann man so oder so sehen. Wenn sie sich stilmäßig in den Rest des Textes einfügt, spielt es gar keine Rolle. Dann wäre eben die ganze Geschichte trivial - und warum auch nicht ...?

 

Was mir an Deinem Text auffällt, sind - vielleicht ist es sogar das, was Du als "trivial" bezeichnest - die floskelhaften Ausdrücke und Phrasen, die man eben schon woanders gehört hat (weiche Knie, weiches Haar, das duftet etc.). Hier hilft Petras Hinweis, "individuell" zu schreiben, ungemein. Finde eigene Bilder, erspüre Deine ureigenen Empfindunden in der gegebenen Situation, und schreibe sie auf. Damit wäre die Szene schon um einiges aufgewertet.

 

Jetzt aber noch was Grundsätzliches, was mir aufgefallen ist und was Du auf jeden Fall korrigieren solltest:

 

Sie schaute zu ihm auf. Ihr Herz schlug heftig, ihre Knie waren weich, aber in ihren schönen Augen blitzte es.

 

Hier mußt Du Dir scharf überlegen, aus wessen Perspektive Du schreibst. Es scheint zunächst die Frau zu sein; aber wer sieht das Blitzen in ihren Augen? Doch wohl der Mann. Du "springst" also zwischen den Charakteren hin und her, was man tunlichst vermeiden sollte.

 

Meine Vorschläge für eine Umschrift dieses Satzes (inkl. Änderungen der Beschreibung):

 

Aus ihrer Perspektive:

> Sie sah zu ihm auf, fühlte die raschen Schläge ihres Herzens, fragte sich, ob er sie hören konnte. Warum bloß wollten ihre Knie sie nicht so sicher tragen wie sonst? Sie würde Halt an ihm finden müssen, der ihren sehnsuchtsvollen Blick so ruhig erwiderte.

 

Aus seiner Perspektive:

> Ihre schönen Augen blickten zu ihm auf. Sie schien ruhig, doch das Rosé ihrer Wangen und das Verlangen in ihrem Blick verrieten Unruhe und Erregung, die sie ergriffen haben mußten.

 

Hm, ich bin nicht sonderlich begabt im Schreiben von Liebesszenen, wie man merkt ... :s06 Aber vielleicht hat's Dir trotzdem was gebracht. :s13

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, Manu,

 

da sprichst du ein anderes Problem an, das mir zurzeit auch Kopfzerbrechen bereitet. Grundsätzlich ist es so, dass ich auktoriale Erzählerin bin. Ich weiß also alles ;)

 

Die Szene oben habe ich mir ausgedacht, aber real geht es bei mir gerade darum, aus einem Drehbuch einen Roman zu machen. Es handelt sich um "gehobene leichte Unterhaltung". Besser als "GZSZ", schlechter als "Die Buddenbrocks". Der Drehbuchautor ist ein Profi, der seine Sache sehr gut macht. Es geht um Frauenfreundschaften, Liebe, Intrigen, Karriere. Die Dialoge sind gut, der Plot wohl überlegt.

 

Meine Aufgabe ist es, einen Berg von Papieren mit Dialogen und Regieanweisungen mit Leben und Seele zu erfüllen. Dabei passe ich mich natürlich dem Stil des Drehbuchautors an. Nur... wenn sich das Paar "im Film" kriegt, dann küssen sie sich eben und der Zuschauer freut sich. Er leidet und liebt mit diesen Figuren und weiß zu dem Zeitpunkt, wenn alles gut ist, alles über sie.

 

Es gibt mehrere Nebenhandlungen. Und da muss ich natürlich die Perspektive wechseln. Ich helfe mir, indem ich in jedem Kapitel wechsele. Mal aus dieser, mal aus jener Sicht. aber ich mische das auch mit meiner "Allwissenheit". Fasse Szenen, die im Film gezeigt werden, erzählerisch zusammen und schiebe sie als "Gedanken" oder Rückblick ein...

 

Es ist eben kein Rosamunde Pilcher oder Courths-Mahler, sondern was für die "moderne Frau" - frech und direkt. Aber die beiden Haupthelden erleben trotzdem - nach diversen Affären - die große Liebe.

 

An diesem Punkt stehe ich.

 

Gruß,

 

Tin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, ihr Lieben,

 

zum Thema "Was ist Liebe?" eine recht umfassende Ergänzung:

 

(Link ungültig)

 

Liebe Tin, Manus Hinweis mit dem Perspektivwechsel halte auch ich für sehr sinnvoll. Bei der allwissenden Erzählweise empfehle ich, die Perspektiven ggfs. nur nach deutlich markierten Absätzen zu wechseln.

 

Bei "Romantic Suspense" werden übrigens Thrillerelemente mit einer romantischen Liebesgeschichte verbunden. Dies nur als Ergänzung zu dir, Andreas.

 

Lieber Gruß

marte

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich natürlich die Perspektive wechseln. Ich helfe mir' date=' indem ich in jedem Kapitel wechsele. Mal aus dieser, mal aus jener Sicht. aber ich mische das auch mit meiner "Allwissenheit". [/quote']

 

Hi :),

 

ich sehe, du hast den Perspektivwechsel schon aufgegriffen. Kapitelweiser Wechsel erscheint mir natürlich besser als der absatzmäßige. Aber der satzweise Wechsel bitte nicht ;).

 

Viel Erfolg!!!

marte

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Einen auktorialen Erzähler durchzuhalten ist aber ziemlich schwierig. Auch bedeutet auktorial eigentlich was anderes. Diese Erzählhaltung zeichnet sich durch Einwürfe wie "Es wird berichtet" usf. aus, nicht durch den satzweisen Wechsel der Perspektive. Und Rückblicke ... nun, ich habe mal gehört, weder Lektoren noch Leser mögen sie ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Andreas,

 

Neben den ganzen guten Tipps, sehe ich in diesem Ansatz ein grundsätzliches Problem. Ich würde einen modernen, spannenden Roman mit Karrieregestalten nicht mit Episoden über den Fund der Wahren Liebe mischen. Entweder das eine oder das andere bestimmt die Geschichte, und das jeweils andere würde ich aufs Nötigste zurückfahren.

 

Aber ansonsten gilt doch: Wenn ich einen Thriller lese, suche ich darin nichts über die Wahre Liebe und jeder von uns kennt es, dass man den üblichen "Loveinterest" und die privaten Schicksale, wie sie insbesondere in jedem amerikanischen Thriller vorkommen, mit verdrehten Augen versucht zu ignorieren. Und anders herum: wenn ich einen romantischen Roman lese möchte ich darin keinen Action-Showdown - das sind zwei völlig andere Geisteszustände, in denen ich mich befinde, um so ein Buch in die Hand zu nehmen. Daher würde ich mich für eine Geschichte entscheiden, und eine Mischung in der Regel vermeiden.

 

Da muss ich jetzt aber doch widersprechen. Ich finde es gerade schön wenn sich in einem Thriller auch eine Liebesgeschichte findet oder die Personen so interessant gezeichnet sind, dass ich mit ihnen mitleiden kann. Ihre Schicksale interessieren mich also (vielleicht nicht unbedingt was sie in der Schule als Pausenbrot mithatten ...). Und ich mag die amerikanischen Autoren. ;-) Und ich weiß, dass es sehr, sehr viele Leser gibt, die Liebesromane mit Spannung mögen oder eben Thriller mit Liebe darin.

 

Könnte natürlich sein, dass Männer in dem Bereich einfach einen anderen Geschmack haben als Frauen. :-)

 

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist ja witzig - ich hatte gerade überlegt, ob ich ein neues Thema beginnen soll, nachdem ich den Beitrag von Andreas gelesen hatte:

"Frage an die Männer hier im Forum"

 

Aber ich glaube, Kokopelli hat die Frage schon beantwortet ;)

Offenbar lesen das Frauen anders als Männer, denn ich verdrehe auch bloß die Augen, wie Andreas schrieb, und er hat recht - es nerven besonders amerikanische Autorinnen, auf die ich inzwischen fast schon grundsätzlich verzichte.

Gruß

Jan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Einen auktorialen Erzähler durchzuhalten ist aber ziemlich schwierig. Auch bedeutet auktorial eigentlich was anderes. Diese Erzählhaltung zeichnet sich durch Einwürfe wie "Es wird berichtet" usf. aus' date=' nicht durch den satzweisen Wechsel der Perspektive. Und Rückblicke ... nun, ich habe mal gehört, weder Lektoren noch Leser mögen sie ...[/quote']

 

Nun, die korrekte Bezeichnung ist *eingeschränkt auktoriale Erzählweise*. Das heißt, ich kann in die Köpfe mehrere Figuren schauen und wechsele die Perspektiven. In meinem Roman muss sich der Leser mit mindestens fünf Figuren identifizeren, da sie alle tragende Rollen spielen. Ich habe Kapitel aus "seiner Sicht", Kapitel aus "ihrer Sicht", und dann muss ich eben entscheiden, wenn die beiden sich treffen: mit wem identifiziert sich der Leser mehr, in wessen Kopf will er bei der Schlüsselszene schauen? Wahrscheinlich in den der Frau, da dies ein Frauenroman ist. Womit ich den Bogen geschlagen habe zu Jan und Andreas :D

 

Du hast ganz Recht, Manu: In dem Beispieltext habe ich die Perspektive innerhalb eines Absatzes geändert. Das wäre mir spätestens beim dritten Überarbeiten dann auch aufgefallen.

 

Danke für den wichtigen Hinweis.

 

Gruß,

 

Tin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Könnte natürlich sein' date=' dass Männer in dem Bereich einfach einen anderen Geschmack haben als Frauen. :-)[/quote']

 

Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fall!

 

Natürlich möchte man sich mit den Protagonisten identifizieren, mit ihnen leiden und weinen - und falls es notwendig für die Handlung ist (nur dann) kann es einen Loveinterest geben. Aber bitte richtig dosiert und im Stil des Hauptaspektes des Buches. Sprich, im Thriller bitte keine Exkurse über Wahre Liebe, klopfende Herzen und Klöße im Hals.

 

Romantic Thriller - ich habe davon gehört. Kein Mann wird so ein Buch jemals anfassen, ohne spontan die Krätze zu bekommen. ;)

Heinrich, mir graut's vor dir! :s12

Peter, jetzt bin ich gespannt, ob du mir widersprichst :s06

 

Der Gedanke missfällt mir jedenfalls genausowenig, wie ich Vanillesoße auf meinem Pfeffersteak haben möchte oder Leberpastete auf meiner Roten Grütze.

 

Bitte, bitte, bitte, überlegt euch, ob das "da muss auch irgendwie eine Liebesgeschichte rein", wirklich sein muss. Ich finde es unerträglich und weigere mich auch, das auf Krampf hineinzudichten, nur, weil neben dem Mann zufällig auch eine Frau in der Geschichte vorkommt.

Dann ließe ich liebe alle Frauen in der Story weg.

 

Nein, ich schreibe keine Macho-Geschichten. Im Gegenteil, die Frauen sind sogar die mächstigesten Charaktere im Roman, aber deswegen fliegen noch lange keine Schmetterlinge aus den Buchdeckeln.

 

Andreas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Könnte natürlich sein' date=' dass Männer in dem Bereich einfach einen anderen Geschmack haben als Frauen.[/quote']

Hallo Ihr,

dann bin ich ein Mann. Spaß beiseite: ich hasse solche Schwarz-Weiß-Schubladisierungen Mann / Frau. Wie Andreas sagte - ich muss als Autor die Atmosphäre, die ich schaffe, durchhalten und kleinere Wechsel darin plausibel auftauchen lassen. Sicher gibt es Romantic Thriller, die ein gewisses Publikum bedienen. Aber wenn eine Lara-Croft-Tussi seitenweise Männer niedermäht und abends im Bett ihre Kalaschnikoff putzt, würde ich dem Autoren böse, wenn sie ein Kapitel weiter zusammen mit einem Computerhacker Pilchergefühle bekäme! Obwohl sich das für Satiren eignet. ;D

 

Insofern, Tin, ich würde da schon bei der Grundatmosphäre der Story bleiben - und wenn die frech und offen ist, wie du schreibst - warum dann nicht ein paar freche Gedanken haben bei der Liebe? Frau kann ja wirklich lieben und träumen und trotzdem bei ihrem Charakter bleiben ;-)

 

Mir fällt jetzt auch Interessantes zu meinem Roman auf bei dieser Diskussion. Offiziell ist es ein Frauenroman, Ich-Perspektive der Protagonistin. Darin gibt's zwei Sexszenen, die meine männlichen Testleser liebten, weil sie so schräg waren und ohne irgendwelche üblichen Wörter und Wendungen auskamen. Und in der einzigen Liebesszene im Roman, bei der selbst mir beim Schreiben warm wurde... passiert äußerlich *nichts*. Da mein Grundton von Anfang an eher ironisch war, hätte mir jede "normale" Liebesszene den Roman zerschossen. Liebe ja, aber meine Protagonistin musste ihre Denke behalten und in der intensiv werden. Ich fürchte, Frauen werden diesen Frauenroman hassen ;-)

 

Fazit: Es dürfen durch Liebesszenen keine Charakter- und Stilbrüche entstehen. Klar, alle frisch verliebten Frauen aller Alterstufen und Eigenarten haben in der Phase des Frischverliebtseins Leberwurst auf der Brille. Aber doch nicht die gleiche Sorte! Eine Frau mit 50 verliebt sich anders als eine mit 20. Eine Frau, die sonst rotzfrech zu Männern ist, benimmt sich anders als die zum ersten Mal fremdgehende Hausfrau aus dem Neubauviertel. Wenn diese Unterschiede herauskommen, ist für mich in der Liebesszene schon viel gewonnen.

 

Schwieriges Thema. Ich fürchte mich jetzt schon vor der ersten Liebesszene im neuen Roman... :s10

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kein Mann wird so ein Buch jemals anfassen, ohne spontan die Krätze zu bekommen. ;)

Heinrich, mir graut's vor dir!

Hmmm... ich stelle immer mehr fest: Ich bin ein Mann.

Übrigens habe ich mal vor Monaten den Krimi eines Mannes gelesen, der mit Happy End und Hochzeit endete. Die Hochzeit nehme ich dem Autoren heute noch übel. :s22

 

Das mit dem Happy End ist auch so eine Sache - beim LiRo ist es halt vorgeschrieben. Aber bei jedem anderen Roman kann ein Happy End meiner Meinung nach aus sonstwas bestehen - es muss nicht Liebe sein.

Schöne Grüße,

Petra und ihr Animus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...