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(marte)

Wie stark dürfen/müssen HeldInnen sein?

Empfohlene Beiträge

Hornby's Fehler war nicht' date=' eine Frau als HP zu benutzen, sondern sie aus der Ich-Perspektive erzählen zu lassen. Daran musste er als Mann zwangsläufig scheitern.[/quote']

Wieso das denn? http://www.mainzelahr.de/smile/geschockt/shock.gif

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Wieso das denn? http://www.mainzelahr.de/smile/geschockt/shock.gif

 

Ganz einfach! Männer denken anders als Frauen, total schockierend anders! Und da wir Schriftsteller (ich sage jetzt mal ganz mutig "wir") eben nur Hobby-Psychologen sind, kann eine Identifizierung mit dem anderen Geschlecht nur unbefriedigend verlaufen. Auch wenn man so ein berühmter Schriftsteller wie Hornby ist.

Ich denke aber, daß er diese Perspektive absichtlich gewählt hat, um diese Frau bloßzustellen, es also kein wirklicher schriftstellerischer Fehler war. Wir dürfen nicht vergessen, daß "How to be good" als Farce angelegt ist. Alle handelnden Personen kriegen ihr Fett weg, aber immerhin durchläuft die Protagonistin, mit allen ihren Fehlern, im Laufe der Geschichte einen Wachstumsprozeß. Das macht sie noch lange nicht zu einer Heldin im herkömmlichen Sinne, aber dieses Buch kommt auch sehr gut ohne Helden aus.

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Männer denken anders als Frauen' date=' total schockierend anders! Und da wir Schriftsteller (ich sage jetzt mal ganz mutig "wir") eben nur Hobby-Psychologen sind, kann eine Identifizierung mit dem anderen Geschlecht nur unbefriedigend verlaufen.[/quote']

Offen gestanden, das halte ich für kompletten Schmarrn. Denn dann wären Werke wie Anna Kerinina, Madame Bovary, Eugénie Grandet usw. ausgemachter Schmonzes.

Mit diesem Vorurteil laß bitte die Finger von meinen Büchern -- denn jeder findet immer, was er sucht.

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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Ein wirklich guter Schriftsteller muss beides können, Mann und Frau sein, wie ein Mann sprechen und wie eine Frau. Und die Nuancen dazwischen sollte er auch draufhaben.

Schöne Grüße,

Petra

 

PS: Im Internetzeitalter ist es so einfach geworden, das zu üben...

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Ein wirklich guter Schriftsteller muss beides können, Mann und Frau sein, wie ein Mann sprechen und wie eine Frau. Und die Nuancen dazwischen sollte er auch draufhaben.

 

*hust*

 

PS: Im Internetzeitalter ist es so einfach geworden, das zu üben...

 

 

Da redet die Richtige ;). Aber meine Theorie ist sowieso folgende:

 

In Wirklichkeit ist deine Website mit dem Foto eine Täuschung! Irgendwo lebt der wirkliche ROBERTO und lacht sich ins Fäustchen! Der hat wahrscheinlich das Foto eines Models online gestellt, und siehe da:

 

Die größte Täuschung seit  Bushs Irakkrieg!

 

Jaja, lacht nur! Lacht mich nur aus! Ihr unterschätzt alle die Intelligenz von Roberto...

 

 

Der alle Tricks durchschauende Kurt

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Hallo Kurt,

jetzt lüftet sich mir das Geheimnis, warum ich manche Männer damit in die Flucht schlage, dass ich Alphawölfin eines Rüdenrudels bin ;-)

 

Für die, die im Folgenden nur Gemüse verstehen, ich war mal in einem "schröcklichen" Autorenforum aus Gründen wirklich geschützter Anonymität (wegen des Umfeldes der Macher) ein Mann... da war nichts unecht - nur das Geschlecht.

 

Spaß beiseite, der "roberto" ist ein wunderschönes Beispiel dafür, dass es wirklich nur Feld- und Küchen-Psychologie braucht, um "männliche" Dialoge zu schreiben. Es reichen eigentlich schon die Kenntnis von Deborah Tannens Kommunikationstheorien und Beobachtungsgabe. In einem Roman müsste man so eine Figur natürlich ungleich komplexer gestalten.

 

Was für mich Lehrmaterial war:

- Ich musste mich überraschend wenig verbiegen oder gar schauspielern. Als Schriftsteller hat man alle Nuancen auch irgendwo in der eigenen Seele. Je authentischer ich blieb, desto authentischer wirkte mein Alter Ego. So geht mir das auch, wenn ich Romanfiguren entwerfe.

 

- Reaktionen sind erstaunlich klischeegebunden. Wenn ich mal nicht aufpasste auf den Knilch und meine Emotionen sprudelten, wurde der Schleier der Illusion dünn (Peter D., weisste noch?). Auffangen konnte ich das mit derbem Humor, indem ich mich selbst als Weichei anekelte. Eine Reaktion, die man im Klischee nicht von Frauen erwartet - und auch nicht von "gestandenen Männern".

 

- Und das dritte Ergebnis ist jetzt ein bißchen böse :s22

Vor allem Menschen, die in sehr aufgeräumten Schubladen über "männlich" und "weiblich" nachdenken, die in einer durch herkömmliche Rollen geprägten Welt leben oder diese in Büchern basteln, finden so eine plakative Figur glaubhaft. Da genügen schon klitzekleine Auslöserreize... nach dem Motto, das würde eine Frau nie sagen / so würde eine Frau nicht denken etc.

Selbst die, die unterbewusst merkten, dass die Schublade nicht stimmte, bemühten dann wenigstens die Etikette "schwul", um ihr Weltbild nicht einstürzen zu lassen...

 

Insofern hast du Recht, Kurt. Ich BIN auch dieser Mann. Ich war die ganze Zeit immer nur ich selbst. Ich habe noch jede Menge andere Facetten von Mensch in mir. Ich wage sogar die Frage, ob in einem Roman wirklich nur fremde Figuren vorkommen. Vielleicht spielt man einfach nur mit sich selbst, in seinen verborgensten Charakternuancen?

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ich wage sogar die Frage, ob in einem Roman wirklich nur fremde Figuren vorkommen. Vielleicht spielt man einfach nur mit sich selbst, in seinen verborgensten Charakternuancen?

Wie wäre es mit einem philosophischen, neuen Thread hierzu? Sehr interessant!

Ich neige, dir zuzustimmen, habe das aber noch nicht vollständig durchdacht.

 

Andreas

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Meine Antwort ist folgende:

 

 

Du bist Alphawölfin eines Rüdenrudels...hast du ja selber gesagt...nun ist bekannt dass Tier und Herrchen/Frauchen sich mit den Jahren immer ähnlicher werden und da ist es halt möglich dass du...BOINK!

 

 

Anmerkung der Staatsanwaltschaft Wien:

 

 

Liebe Leser!

 

 

Wir möchten sie nur davon in Kenntnis setzen dass der berühmt berüchtigte Schreiber Kurt ausser Lebensgefahr ist und sich momentan auf der Intensivstation des Allgemeinen Krankenhauses befindet.

 

Er hat einen multiplen Schädelbruch davongetragen der infolge eines massiven Schlages durch ein uraltes elsässisches Ritterschwert verursacht wurde.

 

mfg,

 

Johann Immerzurstelle, Dr. jur.

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Ich frag mich gerade, wie ein Wolf ein elsässisches Schwert halten kann ... Kräftig zubeißen hätte doch gereicht ...? :s02

 

Ist der auslieferungsantrag schon gestellt? Ansonsten, Petra, gewähre ich dir Asyl -- so von echtem Kerl zu echtem Kerl. ;D

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Im Genre Fantasy benutzt man ja gern jugendliche (da entwicklungsfähige) Helden.

Wieso spricht man den Alten die Fähigkeit zur Entwicklung ab?? :s08

 

Ich habe beruflich viel mit älteren Semestern zu tun und bin jedesmal begeistert, wenn ich von jemandem die erste E-Mail erhalte, von dem ich weiß, dass er gerade seinen 80. Geburtstag gefeiert hat!

 

Ich liebe alte Frauen, die Charakter und Stil haben und neugierig sind, über sich selbst lachen können und mit viel Mut Neues angehen, sei es auch "nur" der Computer. Sie gehen mit 70-80 auf abenteuerliche Reisen, nicht wegen des Abenteuers sondern wegen des Ziels und stellen dabei keine solche Anforderungen an Komfort wie viele Jüngeren, weil sie in ihrem Leben schon Schlimmeres gesehen haben. Ich bin jederzeit bereit eine Lanze für diese Frauen brechen! Auch in Fantasy! :s04

 

Maja Papaya

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Maja,

du sprichst mir soooo aus dem Herzen!!! :s04

Vielleicht kommt das mit den jugendlichen Fantasyhelden daher, dass so viele Teenager Fantasy schreiben? ;-)

In dem Roman, den ich gerade schreibe, wird eine der drei Protagonistinnen 63 sein und den Jungen noch einiges zeigen. Ich mag Romane, die wie das Leben sind: alle Generationen vorhanden.

 

apropos Entwicklung, Manuel: JEDER Protagonist JEDEN Alters sollte sich in einem Roman entwickeln - und Entwicklung macht man nicht am Verschwinden von Jugendakne fest :s22

 

Schöne Grüße,

Petra

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In dem Roman, den ich gerade schreibe, wird eine der drei Protagonistinnen 63 sein und den Jungen noch einiges zeigen.

Und in dem 1. Teil meines Romans passiert die einzige Liebesgeschichte zwischen den 50jährigen und nicht unter den Jugendlichen, die da herumtummeln und die Hauptrolle spielen möchten.

Maja

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(Steffi (Ronya))

Habt ihr irgendein Problem mit jugendlichen Helden? So getreu dem Motto: Tot der Jugend! Alter an die Macht! ;)

gruß Ronya

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Tot der Jugend!

Das geht schon aus praktischen Gründen nicht, weil wir sonst bald keine neuen Alten mehr hätten!  ;D

 

Im Ernst, es geht nur darum, dass die älteren Semester, ob Damen oder Herren, ebenfalls interessant und entwicklungsfähig sind, nicht nur irgendwelche bedauerliche "es" mit Schrullen.

Meine Helden sind schließlich auch ziemlich jung (ca. 11-25), aber dicht hinter ihnen kommen die 50-70jährigen, die keine bloße Statisten sind sondern durchaus auf einen "Nebenrollen-Oscar" kandidieren könnten.

Maja

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So getreu dem Motto: Tot der Jugend!

 

Hallo Ronya,

schau mal, was ich geschrieben hatte:

Ich mag Romane, die wie das Leben sind: alle Generationen vorhanden.

Schöne Grüße,

Petra

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Wieso spricht man den Alten die Fähigkeit zur Entwicklung ab?? :s08

 

Hallo, Maja Papaya. Nirgends habe ich nicht-jugendlichen Helden oder, wie Du es sagst, "den Alten", die Fähigkeit zur Entwicklung abgesprochen. Ich habe eine generelle Tendenz (die nicht ich selbst festgestellt habe, sondern die mir irgendwo in schriftlicher Form untergekommen ist) geäußert.

Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, daß sich ein Mensch während der Jugend stärker verändert als im späteren Leben.

Und um wieder zur Literatur zurückzukommen: Ich kenne wenige Fantasyromane, in denen die Helden ein reiferes Alter erreicht haben ...

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(Peter_Dobrovka)

Also ich habe eine Hauptperson, die ist über 500 Jahre alt.

Sieht aber aus wie 25 und hat den Verstand eines siebenjährigen Kindes.

 

Hähä.

 

Peter

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Und dann gab es noch die schöne Geschichte, in der die Menschen statt von unten nach oben von oben nach unten wachsen, so dass sie sich als Kinder nicht verletzen, wenn sie hinfallen, weil sie ja schweben. Und einige Erwachsene, die nie ganz erwachsen werden, bleiben ihr Leben lang ein kleines Stück über den Boden schweben... ;)

 

Leicht off-topic, Andreas

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(Peter_Dobrovka)

Schöne Geschichte.

Könnte in einem Roman vorkommen, wo es um ...

Aber lassen wir das.

Wir sind irgendwie vom Geschlecht aufs Alter gekommen.

 

Nun, das mit dem Geschlecht ... Schrieb ich schon, daß ich Männer eher langweilig finde? Mit dem Alter der Leute ist das ähnlich. Junge, kackige Leute erwecken eher mein Interesse, als schlaffes Gewebe und Runzeln.

Wen juckt es, daß die Alten weise sein können und so ein Mumpitz? Wozu lese ich denn in erster Linie ein Buch? Ich will unterhalten werden.

 

Wahrscheinlich spielt da unterschwellig die Sexualität eine Rolle, will ich nicht bestreiten. Sei es im Fantasybereich die Vorstellung einer schwertschwingenden Amazone im Blechbikini oder die adrette Agentin, die im Tarnanzug eine ebensogute Figur macht wie in High Heels.

 

So, nachdem ich mich jetzt als oberflächlicher Macho-Wichser geoutet habe, kann ich ja wieder an die Arbeit gehen.

 

Salü

Peter

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Selbst in Fällen, wo es einen Alten und Weisen gibt, "funktioniert" er ja auch häufig als Kathalysator für den Adepten, der sich verändert.

Tatsächlich ist es ja auch in der Realität nicht so weit hergeholt, dass man sich im Alter immer weniger ändert und - böse gesagt - sturer wird. Oder desinteressierter, unflexibler, etc.

Was nicht bedeutet, dass es nicht auch Geschichten geben kann, in denen Alte sich ändern - das wird dann in der Regel eine Läuterungs-Geschichte sein, wie Der Kleine Lord.

Diejnigen, die aktiv losziehen, um etwas zu lernen, die viel erleben, und sich entwickeln, sind nun mal einfach eher die Jüngeren. Ohne jede Wertung.

 

Andreas

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Tatsächlich ist es ja auch in der Realität nicht so weit hergeholt' date=' dass man sich im Alter immer weniger ändert und - böse gesagt - sturer wird. Oder desinteressierter, unflexibler, etc.[/quote']

Andreas, komm du erst mal in mein Alter, dann zitiere ich dir das wieder ;-)

Spaß beiseite - es gibt ja zum Glück nicht nur Fantasy als Genre und zum Glück nicht nur Genres mit Altersvorschriften (wie z.B. Chic Lit).

 

In Anbetracht dessen, dass Menschen immer gesünder immer älter werden, verschiebt sich eine Menge in ihrem Erleben - und warum soll sich das nicht in Romanen niederschlagen? Denkt dran, mit der Überalterung der Gesellschaft wird das auch unsere Leserschaft der Zukunft!

 

Klischees wie Weisheit im Alter stimmen doch längst nicht mehr. Ich bin z.B. dem Klischee nach in der Mitte des Lebens, wäre früher eine uralte Frau gewesen, in marineblaue Kittelschürzen gehüllt und den ganzen Tag bei der Grabpflege. Jedenfalls weit jenseits von Lust und Leben ;-)

 

Heute bin ich von Gleichaltrigen umgeben, die gerade die erste oder zweite Lebenskrise hinter sich haben, sei es durch Scheidung, Arbeitslosigkeit oder Konkurs. Das sind Menschen, denen es das sichere Leben, das sie als Jugendliche erstrebten, unterm Hintern weggerissen hat. Und *weil* es in dem Alter nicht so leicht ist wie mit 20, müssen sie sich verdammt stark umorientieren, verändern, entwickeln. Die ziehen teilweise schneller in die Welt hinaus oder aus dem Leben aus, als man sich das vorstellen mag!

 

Auch über die Sache mit dem Sex kann ich nur müde lächeln. Mag sein, dass dich das kalt lässt, wenn du auf Lara-Croft-Frauen stehst, Peter, aber Frauen haben auch im Alter Lust - nur nicht mehr auf jeden ;-)

 

Schaut euch einfach mal Leute an, die vor 20 Jahren 60 waren und welche, die es heute sind. Und schaut euch einen 60jährigen Unternehmer an, der in Afrika Aufbauhilfe leistet und eine 60jährige Couch-Potato vor dem Fernseher neben der Eichenschrankwand. Schaut euch den 22jährigen Bankangestellten an, der innerlich schon gestorben ist oder den gleichaltrigen Typen aus der New Economy. So breit sind die Facetten... von wegen Klischees und alt und jung.

 

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Frauen haben auch im Alter Lust

*grusel*

- nur nicht mehr auf jeden ;-)

*Erleicherung*

 

PS: heißt das im Umkehrschluß, die jungen haben Lust auf jeden?

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