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(Huutini)

Decipher

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Heute mal wieder eine Buchvorstellung, wie Max sie sich vermutlich wünscht: Ein Verriss!! :s21

 

Das Buch heisst 'Decipher', geschrieben vom Engländer Stel Pavlou (der auch das Drehbuch zu "The 51st State" mit Samuel L. Jackson geschrieben hat).

 

Ich habs schon vor zwei Jahren gelesen, heute fiels mir aber wieder in die Hände, und soll hier als warnendes Beispiel dienen.

 

Das Buch:

 

Decipher, das meines Wissens nach bisher gar nicht ins Deutsche übersetzt worden ist, ist ein Techno-SciFi Thriller, wie sie eigentlich dank Chrichton und Preston/Child ziemlich populär sind. Und Tatsächlich ist die Grundidee der Geschichte wirklich interessant:

Wie die Bibel uns lehrt, gab es zehntausend Jahre vor Christi Geburt eine große Flut, die Noah dazu inspirierte, eine Schiffswerft zu gründen.

12.000 Jahre später, in unserer nahen Zukunft, passieren auf der Erde, natürlich, seltsame Dinge: Seebeben, Erdbeben, seltsame Lichter am Himmel, Männer und Frauen verstehen einander, und anderes Zeug.

Und es wird, natürlich, zur selben Zeit von einem Forscherteam in der Antarktis eine geheimnisvolle Botschaft entdeckt, die es zu entziffern gilt.

Was niemand weiß: Der Erde bleiben eine Woche (Sieben Tage!) Zeit, bevor die nächste, Weltenvernichtende Flut ansteht (physikalisch mit zyklischen Gravitationsphänomenen zwischen der Erde und der Sonne erklärt), also eine Woche Zeit, die weltrettende Nachricht zu entziffern...

 

Die Kritik:

 

Das alles klingt wahnsinnig spannend, und Stel Pavlou hat sich wahrlich einen Berg von Recherchen aufgeladen. Das Buch hat nach fast 800 Seiten Handlung (ein echter Wälzer) wirklich noch Platz für eine sechsseitige Bibliographie.

Stel Pavlou nutzt physikalische, aquatische und chemische Phänomene, führt den Leser durch 12.000 Jahre Menschheitsgeschichte, analysiert das alte Testament, lässt, natürlich, ein internationales Forscherteam die halbe Erde bereisen, von Asien über Afrika, Amerika, die Antarktis, Australien, um eine Uralte, Weltumspannende Maschine in Gang zu setzen, die den Untergang aufhalten soll, hat schmissige Zitate der Weltgeschichte am Beginn jedes Kapitels und all das.

Vom Inhalt her ein wirklich hervorragendes Buch, über dessen Grundidee und Rechercheergebnisse ich Stel Pavlou geradezu beneide.

 

Leider liest es sich so trocken wie das Telefonbuch.

 

So ausführlich seine Recherchen sind, so banal 'Kinder-SciFi' mässig ist schließlich die Lösung des Problems, und die ganze Apparatur, mit welcher die Welt gerettet werden soll.

Es gibt platte Gut/böse Mächte, die ewig gleichen 'Experte erklärt einem Laien in einem Seitenlangen Dialog, wie dies und jenes in der Natur funktioniert' Dialoge, und so weiter und so fort.

 

Dabei kam nur in seltenen Momenten echte Spannung auf. Hinzu kommt, dass die Geschichte, denke ich, höchstens über 500 bis sechshundert Seiten getragen hätte, doch gerade am Ende zog sich das 800 Seiten Buch hin, man ahnte schon 300 Seiten vor Schluss, wie es ausgehen würde, und tatsächlich: Bis auf eine kleine Schlusspointe blieb man von Überraschungen verschont.

 

Dabei war das Buch tatsächlich ein Bestseller, und für Freunde der Techno-SciFi Thriller, wie man sie von Chrichton und Preston/Child kennt, mag es interessant sein.

 

Ich persönlich halte es jedoch für einen klassischen Fall, in dem eine wundervolle Grundidee schlicht im Schreibstil ersäuft worden ist...  :-/

Sowie, dass das Ausbreiten von rechercheergebnissen VOR einen guten, konfliktreichen Plot gestellt worden ist!

 

Wirklich schön, und ein Beweis dafür, wie weit Stel Pavlou für seine Recherchen gegangen ist, ist der letzte Absatz seiner Danksagungen, der hier zitiert sei:

 

"Special thanks to the guy at my local Chinese Takeaway who helped me with the Cantonese. I hope you weren't swearing at me, because it's in the book now..."

 

;D ;D ;D

 

In diesem Sinne,

Marco! :s17

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