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Martina

Wie formuliert man ein Anschreiben?

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Hallo,

 

oft taucht in diversen Posts die Frage auf: Wie soll ich denn nun das Anschreiben formulieren, wenn ich Expose und Textprobe vorliegen habe?

 

Vielleicht können wir Beispiele zusammenstellen?

 

Hier mal ein ganz unspektakuläres, das allerdings zum Erfolg führte.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

anbei schicke ich Ihnen das Expose und  eine Leseprobe zu meinem Roman "Das Dings ist ein Dings". Thema ist eine Dings im Dings.

 

Ich arbeite seit Dings als Dings. Auf meiner Webseite dings.de können Sie sich genauer über mein Schaffen informieren. Die Liste meiner bisherigen Veröffentlichungen lege ich Ihnen bei.

 

Ich weiß, dass es ein Glücksfall ist, wenn Vorstellungen der Lektoren und Ideen der Autoren auf Anhieb zusammenpassen. Deswegen bin ich Änderungsvorschlägen gegenüber aufgeschlossen. Ich arbeite derzeit an dem Manuskript und könnte es Ihnen bis Seite 80 zuschicken, falls Ihnen die Textprobe gefällt.

 

Wenn mein Roman nicht in Ihr Programm passt, brauchen Sie mir den Ausdruck nicht zurückzuschicken. Für eine kurze Benachrichtigung - gerne auch über eMail - wäre ich aber dankbar.

 

Ich würde mich sehr freuen, wenn es zwischen uns zu einer Zusammenarbeit käme.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Tin :)

 

Edit - Titel in aussagekräftige Frage geändert - Thot

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Hallo Tin,

 

vielen Dank, du hast mich um eine Idee reicher gemacht. :s20

Schon eine Weile grüble ich, wie ich formulieren kann, dass ich zu Überarbeitungsvorschlägen jederzeit bereit bin - ohne das es klingt, als wäre ich allgemein unfähig!

 

Liebe Grüße

Kristin

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Hi!

Das ist eine gute Idee!

Ich habe den Eindruck, bei meinen Anschreiben nicht mutig genug vorzugehen, weil ich die Gradwanderung zwischen originell und lächerlich/zu frech oft nicht wagen mag. Deswegen bewegen sie sich eher in Richtung Schema F.

Es würde mich brennend interessieren, wie Autoren die Anschreiben formuliert haben, die zu erfolgreichen Manuskripten gehörten!

 

Danke, Tin, schon mal für dein Beispiel!

Gabi

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Hallo Gabi,

 

ich habe zwar noch kein Manuskript an einen Verlag zu bringen versucht.

Aber wenn ich mich nicht irre, ist das Anschreiben im weitestens Sinne eine Bewerbung. Und Bewerbungen würde ich grundsätzlich freundlich, aber sachlich schreiben, so wie Tins exemplarischer Text es vormacht. Originalität erschiene mir da deplaziert. Über dein Manuskript und Deinen Stil sagen dann Expose und Textproben genug.

 

@Tin: Gewundert habe ich mich über diesen Satz

Ich weiß, dass es ein Glücksfall ist, wenn Vorstellungen der Lektoren und Ideen der Autoren auf Anhieb zusammenpassen. Deswegen bin ich Änderungsvorschlägen gegenüber aufgeschlossen

 

Ist das nicht fast schon eine vorauseilende Erlaubnis an den Verlag, den Text auf den Kopf stellen zu dürfen?

Da klingt so ein "Hauptsache, es wird gedruckt, dann lasse ich alles mit mir machen" mit. Nein, keine Kritik an Deinem Text, sondern eine ernstgemeinte Frage an Dich, Du bist aus der Branche.

Oder anders herum gefragt: Bis zu welchem Punkt sollte man beziehungsweise muß man denn zu Konzessionen bereit sein?

Ich kenne nur die journalistische Praxis der Freien, da siehst Du deinen Text in redigierter Form das erste Mal in der Zeitung wieder, Diskussionen unmöglich! Man muß es akzeptieren oder darf den Beruf nicht machen. Sich für die Zukunft die Eingriffe in den Text zu verbitten, kann ... frag mich nicht, wer sich das leisten kann, einige vielleicht, ich kenne persönlich keinen.

 

Liebe Grüße

Anna

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Hallo, Anna,

 

Kritik an dem o.g. Beispiel-Anschreiben halte ich unter FAQ nicht für sinnvoll. Ich hoffe, wir bekommen hier noch andere Briefe an Verlage zu lesen. So kann sich jeder das herauspicken, was zu seinem Typ und zu dem angebotenen Roman passt, und sich inspirieren lassen ;)

 

Liebe Grüße,

 

Tin :)

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Wenn mein Roman nicht in Ihr Programm passt, brauchen Sie mir den Ausdruck nicht zurückzuschicken. Für eine kurze Benachrichtigung - gerne auch über eMail - wäre ich aber dankbar.

 

Das würde ich eher weglassen. Finde ich unnötig, und außerdem klingt es irgendwie so, als rechne man schon mit einer Ablehnung. Aber letztlich ist es auch egal, sofern der Text, den man anbietet, überzeugt.

LG

Dani

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Hallo Tin,

als Kritik an der Textvorlage war es nicht gemeint :). Eher als Frage an Dich als Lektorin, ob man diese Bereitschaft gleich im Anschreiben signalisieren sollte.

Du persönlich würdest auf einen solchen Satz im positiven Sinne reagieren?

Wenn das hier nicht heneinpaßt, kannst Du meine Frage vielleicht kurz per PN beantworten :)

 

Liebe Grüße

Anna

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Du persönlich würdest auf einen solchen Satz im positiven Sinne reagieren?

 

 

Ich würde dann positiv reagieren, wenn mir _Aspekte_ des eingesandten Materials gefallen und ich selbst eine Idee hätte, wie man gemeinsam daran arbeiten könnte. Aber auch, wenn dieser Satz fehlen würde, würde ich mich an den Autor wenden, wenn mir Aspekte gefielen.

 

Ganz sinnvoll ist ein solcher Satz, der ja Anpassungsbereitschaft ausdrückt, wenn man sich zum Beispiel als Mitautor für eine Serie bewirbt.

 

Es liegt an jedem selbst, welchen Punkt er in dem Anschreiben betont. Letztlich ist es ja nicht entscheidend. Wenn Expo und Textprobe überzeugen, muss man sich schon sehr trottelig anstellen, um den positven Eindruck durch ein Anschreiben zu vergeigen ;)

 

 

Gruß,

 

Tin

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Letztlich ist es ja nicht entscheidend. Wenn Expo und Textprobe überzeugen, muss man sich schon sehr trottelig anstellen, um den positven Eindruck durch ein Anschreiben zu vergeigen  ;)

 

 

 

Hallo, Tin!

Du vergißt nur - das Anschreiben wird zuerst gelesen, vor Exposé und Textauszug.

 

Zu dem, was Anna gesagt hat (sachlich, freundlich) möchte ich noch ergänzen: knapp!

 

Ich habe schon Anschreiben gesehen, in denen die komplette Lebensgeschichte ausgebreitet wurde, samt den Beziehungskrisen des Goldfischs - und dafür hat kaum ein Lektor Geduld.

 

Gruß

Jan

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Mmh... Als ich mein Vö.-angebot an Kelter schickte, sah mein Anschreiben doch etwas anders aus. Soll heißen, ich bin gleich in die vollen gegangen:

 

Hollywood!

Hr. Dr. Schäfer, gehen Ihnen nicht allein beim Lesen dieses Namens tausend Gedanken durch den Kopf? Für Millionen Menschen weltweit ist dieser Ortsname der Inbegriff von Ruhm, Schönheit, Reichtum, Ansehen und Macht. Hollywood ist der Ort, wo Träume und Alpträume nur einen Hauch weit voneinander entfernt liegen und zum Teil Schauplatz meines Romans „abc“ (Alternativtitel: „xyz“), den ich für Ihre Reihen Gaslicht und Irrlicht konzipiert und geschrieben habe.

 

Kurz zum Inhalt des Romans: ...  (es folgte die komplette Inhaltsangabe, einige Anmerkungen zum Aufbau des Romans, sowie der Hinweis, das ich bereits zwei Folgeromane geschrieben habe.)

...

Ich hoffe, Hr. Dr. Schäfer, dass ich Ihre Neugier jetzt soweit geweckt habe, dass Sie eventuell das ganze Manuskript prüfen möchten.

 

Mit freundlichen Grüßen,

...

 

Das ganze habe ich dann mit der Leseprobe nach Hamburg gesandt.

 

Gruß,

koldir

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Und was ist daraus geworden?

 

Nach einem persönlichen Gespräch konnte ich das komplette Manuskript einschicken (etwas später auch den ersten Folgeroman). Abgelehnt wurde es nicht - allerdings auch noch nicht angekauft.

 

koldir

 

:)

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Hallo Koldir,

 

so einen Art Anschreiben bevorzuge ich auch.

Irgendwann habe ich mal (in einer meiner vielen Ausbildungen) folgende Formel zur Beeinflussung einer Entscheidung gelernt: A I D A

Attention, Interest, Desire, Aktion !

Mancher Werbefachmann behauptet zwar, das sei schon nicht mehr Up to Date, aber ich glaube trotzdem fest an den Erfolg dieser Strategie:

 

Wenn man sich mal überlegt, dass ein mit Arbeit überhäufter Lektor tatsächlich einmal die Zeit findet, sich ein Manuskript aus dem Berg an Neuzusendungen heraus zu ziehen, dann wird er sicher in höchstens fünf Sekunden eine Entscheidung fällen, ob er das Anschreiben weiter lesen wird, oder das ganze Manuskript auf den Stapel "Ablehen" weiterschiebt.

5 Sekunden sind nicht viel!  :s03

Schon mit dem ersten Satz muss ich also dem Lektor beweisen, dass ich anders bin als die anderen 100 Autoren auf seinem Stapel, dass ich etwas neues habe, etwas innovatives, etwas besseres als die anderen. Er muss das Gefühl bekommen, dass es ein Fehler sein könnte, nicht wenigstens weiter zu lesen.  :s20

Wenn ich das schaffe, dann muss ich ihn mit den nächsten Sätzen dazu bringen, dass er nicht nur das Anschreiben liest, sondern auch mein Manuskript anschaut.  ;D

Sollte ich ihn also tatsächlich so weit interessieren, dass er das Manuskript  zu lesen beginnt ( oder wenigstens das Expose ) habe ich schon mehr erreicht als mancher andere.

 

Also, Mut zur Lücke! Mut zur Individualität!

Aber trotzdem immer sachlich, freundlich und vor allem nett  :s18

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Hallo allerseits,

 

man sollte allerdings auch bedenken, dass bei noch unveröffentlichten Autoren oftmals gar nicht der verantwortliche Lektor das Anschreiben liest, sondern die Praktikantin oder der Assistent, oder wer auch immer sonst im Verlag das sog. Eingangslektorat macht.

 

Wie diese Leute auf ein Anschreiben reagieren, kann natürlich ganz unterschiedlich sein. Deshalb rate ich zu kurzen, freundlich-informativen Briefen. Überzeugen muss letztlich der Text, nicht der Brief, damit das MS auf dem richtigen Schreibtisch landet. Da besteht schon ein Unterschied zu einem Bewerbungsschreiben.

 

Hat man allerdings (z.B. über eine frühere Veröffentlichung) schon persönlichen Kontakt zum Lektor, sieht die Sache natürlich anders aus.

 

LG,

Natalja

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Überzeugen muss letztlich der Text, nicht der Brief

 

 

Genau das denke ich auch. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass das Anschreiben vor allem die Funktion hat, den ersten Prüfer nicht davor zurückschrecken zu lassen, überhaupt eine Zeile des Manuskripts zu lesen. Mit einem besonders individuellen Anschreiben kann man freilich Stimmung für sich machen - trotzdem zählt danach nichts als das MS. Und wenn man Pech hat, liegt das individuelle Selfmarketing des Autors knapp neben der Welle des Lektors.

 

Ein sachlich-informatives, freundliches, orthografisch nicht auffälliges Anschreiben auf einem sauberen weißen Blatt Papier ragt aus der Masse der Begleitschreiben, die teils auch ungewollt höchst individuell sind ;), heraus. Ich habe es erlebt :s03

 

Gruß,

 

Tin

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Ich finde witzig schon gut, solange man nicht wie ein Motiviationstrainer klingt:

 

"Tchaka Herr Lektor! Endlich kommt etwas Schwung in ihre stinkfade Backlist. Hier bin ich mit meinem neuen Roman "Die Kuh macht Muh". Popcorn gefällig?  :s15"

 

 

Aber man sollte schon einen Brief schaffen, den der Lektor erleben kann. Aber auch keine Kurzgeschichte daraus machen. Das nervt bestimmt. Was ich einbauen würde:

@Daniel,

wenn du ein Erfolgstrainer-Sieben-Stufen-Werde-Reich-Glücklich-Und-Begehrt-Buch anbietest, wäre das vielleicht die Formulierung.

Ich habe ja eine Satire geschrieben und - irgendwo hier gibt es noch den Thread "andere Form des Anschreibens" - sinngemäß geschrieben, dass sich der arme Lektor so viel Mist anschauen muss, dass er erfreut sein wird einmal Mist vom mir zu lesen...

Zumindest ein großer und sehr renommierter Verlag hat angebissen und es ist bis obersten Etage marschiert, aber doch nicht genommen worden. Erfolg bei einem kleinen Verlag hatte ein kurze email, in der ich das Projekt darstellte und da ging es dann ruckzuck innerhalb von einer Woche bis zum Vertrag... der Wege sind viele und es gehört viel Glück dazu (siehe Christas Thread).

Immer optimistisch bleiben

Rabe

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Um das Thema wieder aufzugreifen...

Was haltet Ihr von nachfolgendem Anschreiben (wurde von mir verschickt, Antworten stehen aus):

 

"ich erlaube mir, Ihnen das Exposé sowie ein Probekapitel meines Romans „XXX“ zu übersenden. Ich habe Ihren Verlag ausgewählt, weil ich glaube, dass mein Roman sehr gut in Ihr Verlagsprogramm passt und ich mein Buch gern bei Ihnen veröffentlicht sehen würde.

 

Mein Roman „XXX“ handelt von (blablabla) Er spricht in erster Linie junge Leserinnen an, insbesondere solche, die (...) generell vor einer wichtigen Lebensentscheidung stehen, für die die Liebe zu XXX in meinem Roman stellvertretend ist.

 

Ich selbst bin X Jahre alt, glücklich verheiratet und habe mich von Beobachtungen aus meinem Freundeskreis zu diesem Thema inspirieren lassen. Veröffentlichungen kann ich bisher nicht vorweisen, da ich erst jetzt den Mut gefasst habe, eines meiner Werke der Öffentlichkeit vorzustellen.

 

Gern übersende ich Ihnen bei Interesse das gesamte Manuskript (X Seiten). Sofern Sie kein Interesse an meinem Roman haben, wäre eine kurze Begründung für mich sehr hilfreich."

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Resi,

 

aus der kleinen Werbefibel: Niemals Aufmerksamkeit auf eine Schwäche lenken. Den Satz "Veröffentlichungen kann ich bisher..." kannst du ersatzlos streichen. Man wird aus den Materialien, in denen einen Bibliographie fehlt, ohnehin sehen, dass du noch nicht veröffentlicht hast. Begründen musst du das nicht. Kann jedem passieren. :s22 Aber "nicht den Mut"... das klingt nach einem "psychischen Problem" mit deinem Werk, das du hoffentlich nicht hast.

 

Liebe Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Ich liesse, ehrlich gesagt, als erstes die glueckliche Ehe weg.

Stell Dir mal vor, die Lektorin ist frisch geschieden! Dann wuerde ich an ihrer Stelle das Ding in die Ecke pfeffern...

 

(Ausserdem, Hand aufs Herz - interessiert das irgendwen?)

 

Die groesste Schwaeche dieses Briefes ist aber wohl:

Lektoren bekommen etwa dreissig davon, in voellig gleichem Tonfall. Der Brief ist viel zu leicht wieder zu vergessen.

 

Fuer mich liest der sich, sorry, als ob Du Dich auf ne Beamtenstelle bewirbst. (Falls das jetzt total daneben klingt, sorry. Ich hab' mich noch nie auf ne Beamtenstelle beworben und mich haette, fuercht' ich, auch keiner genommen.)

 

Mein Rat: Viel kuerzer, dafuer viel praegnanter.

So dass der nach Hause geht und am naechsten Tag als erstes "da war doch was" denkt, wenn er wieder vor seinem Stapel sitzt.

 

Gruesse von Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Hallo Charlie,

 

die glückliche Ehe wiederum würde ich deswegen drinlassen, (gekoppelt mit der Inspiration durch den Freundeskreis), damit man sieht, dass hier nicht die Autobiographie verarbeitet wurde, sondern eine Geschichte entstanden ist, die nicht 1:1 die Lebensgeschichte ist.

 

Oder, liebe Resi, bist du glücklich mit einer Frau verheiratet?

 

Man-kann-ja-nie-wissen-Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Na, wenn du meinst.

 

In meinem Roman geht eine Frau mit ihrem Stiefsohn ins Bett.

Haett' ich da ins Anschreiben reinschreiben sollen: Hey, uebrigens, meine Jungs sind leiblich, und ich treib's mit ihnen eher selten?

 

Ernsthaft: Als Lektor eines Frauen/Lesbenverlages kaeme mir bei der mir untergejubelten gluecklichen Ehe der Gedanke: Hat da etwa ein Homophobiker einen pseudo-homophilen Roman verfasst?

Als Lektor eines "Durchschnittsverlages" dagegen daechte ich: Prima. Erzaehlste mir auch noch, wie dein Dackel heisst?

 

Um es in einem Wort zu sagen: Ich finde solche Zusaetze unprofessionell.

 

Viele Gruesse von

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Um es in einem Wort zu sagen: Ich finde solche Zusaetze unprofessionell.

 

Das sehe ich genau so. Das was die Lektoren nicht lesen wollen, ist, dass die Familie und Freunde es gut finden. Und dein Leben interessiert sie nur, wenn es sich werbetechnisch ausschlachten lässt. Das ist bei einer glücklichen Ehe nicht der Fall.

 

Wärest du eine paraonide drogensüchtige Prostituierte, könnte das dann schon eher den Lektor interessieren ;)

Gruß

RAbe

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Hallo Leute,

auch ich kann nur davor warnen, "Privatkram" einfließen zu lassen, abgesehen davon, dass er *immer* missdeutet wird.

 

Und das sage ich aus Erfahrung. Ich hatte mal das zweifelhafte Vergnügen, dass in einem Buch die durchaus übliche Bio stand "lebt mit ihrem Mann ...in...". Hab mir nichts dabei gedacht und das abgewunken. Weniger schlimm war es eigentlich, dass sich auch glückliche Ehen auflösen können und ich dann im Buch - die sind ja haltbar - immer noch mit Mann lebte.

 

Viel schlimmer war es, dass einige Berufskollegen daraus den Schluss zogen, eine verheiratete, glückliche Frau mit Buchambitionen könne für schnelle, harte Aufträge vielleicht nicht so einspringen wie eine unabhängige Person. Ich musste die erste Zeit tatsächlich oft beweisen, dass ich arbeiten kann wie Unverheiratete auch! Obwohl das vor Erscheinen des Buchs selbstverständlich gewesen war.

 

Als ich dann nicht mehr verheiratet war und ein Buch über eine verlassene Frau schrieb, hab ich mein Privatleben weggelassen, aber natürlich kamen Nachfragen, zufällig passt es und irgendwann wird dann geworben "kennt das aus eigener Erfahrung". Und dann steht man da und muss aller Welt erklären, dass man wirklich nicht so durchgeknallte Sachen tut wie die Protagonistin, weil man sonst im Sanatorium säße und nicht am Schreibtisch.

 

Das Privatleben hat im professionellen Umfeld zunächst einmal nichts zu suchen. Seid euch außerdem gewiss: Was ein Verlag weiß, wissen im Idealfall des Erscheinens nachher auch die Presseleute. Und dieses Stück Privatleben, das ihr dann verliert, bekommt ihr nie wieder zurück.

 

Es hilft auch nicht beim Verkauf. Charlie hat die Reaktionen gut beschrieben.

 

Die Geschichte muss wirken... und die Persönlichkeit des Autors.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Haett' ich da ins Anschreiben reinschreiben sollen: Hey, uebrigens, meine Jungs sind leiblich, und ich treib's mit ihnen eher selten?

 

Hallo Charlie, also DIESES Anschreiben hätte kein Lektor so schnell vergessen :s12.

 

Aber ich lag wohl falsch, ich bin kein Profi wie ihr, und offenbar sind eure Anschreiben (Petra, Rabe, Charlie) auch bestens ohne irgendwelche Offenlegungen durchgegangen. :-X

 

In dem Fall: Dann schreib ich eben nicht über die wirklich glückliche Beziehung zu meinen Schwestern (... das ist ein SCHERZ!)

 

LG an alle Verheirateten und Unverheirateten

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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