Zum Inhalt springen
(Peter D. Lancester)

Was erwartet man heutzutage v. einem Fantasyroman?

Empfohlene Beiträge

(Peter_Dobrovka)

Ich sehe eine merkwürdige Divergenz; einerseits mehren sich die Stimmen und Essays, die darüber berichten, daß es nun genug des klassischen "Sword & Sorcery" sei, andererseits gehen diese S&S-Dinger offenbar sehr gut weg in den Läden (und entsprechend gut bei den Verlagen will ich nicht unbedingt behaupten, weil die ihre Stammschreiber haben, aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben).

 

Auch ich bin von den zahllosen Klischees, die sich hier gebildet haben (insbesondere den Deus-Ex-Machina-Kunstgriffen) gelangweilt bis abgestoßen, aber meine Meinung sei jetzt mal nicht maßgeblich.

 

Wie seht ihr das? Muß man platten Elfen-Zwerge-Brei schreiben, mit einem menschlichen Helden, der eine übermenschliche Aufgabe aufgebürdet bekommt und sie dann meistert? Wird das erwartet? Oder gibt es Anzeichen eines Umbruchs?

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Peter,

 

ich glaube das es keinen Umbruch gibt. Gleichzeitig ist es aber so, dass es schon seit vielen Jahren verschiedene Genres innerhalb der Fantasy gibt.

 

Es gibt epische Fantasy, aber gleichzeitig auch dark Fantasy, kriminalistische Fantasy und so weiter.

 

Epische Fantasy wird es noch viele Jahre geben, und innerhalb der epischen Fantasy x Abklatsche von Erfolgen wie Herr der Ringe, Neben von Avalon, Conan, ....

Es ist aber möglich einige Muster aufzubrechen, solange man es nicht übertreibt. Denn viele Leser schätzen gerade die skizzenhaften Charaktere, den Pathos, und andere Klischees.

 

Gruss

 

Bluomo

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(SiskianHerbstblatt)

Ich kann mich da den Worten meines Vorschreibers nur anschließen: es wird immer Liebhaber der klischeebehafteten Fantasy geben, auch wenn ich einige Autoren kenne, die versuchen, aus dem ganzen auszubrechen.

Meistens vergeblich.

Auch wenn man - fast immer - Fantasyromane nicht auf den Bestsellerlisten findet und dieses Genre eigentlich noch immer ein Mauerblümchendasein fristet, der Markt ist dafür da, ansonsten hätten ihn die "großen" Verlage wie Bastei, Piper, Blanvalet, Heyne, aber auch einige kleine, die Fantasyliteratur fördern wollen, schon längst aus dem Programm gekickt.

 

Gruß

 

Siskian Herbstblatt

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt in meinen Augen eindeutig Anzeichen eines Umbruchs. Nicht nur, daß der Markt irgendwann gesättigt ist mit all dem trivialen Abklatsch, der den Köpfen irgendwelcher Tolkien-"Fans" entsprungen ist, sondern neben der Unterhaltung wird sicherlich auch der symbolische Gehalt einer "quest" immer wichtiger, die sich vielleicht nicht nur materiell, sondern auch im Geiste vollziehen kann (man denke nur an die ewige Suche des Menschen nach dem Lebenssinn). Die Fantasy hat hier so reichhaltige Möglichkeiten.

 

Ich berühre dieses Thema in meinem im März entstandenen Aufsatz "Fantasy - in neuem Licht". Ich weiß nicht, Peter, ob Du auf ihn Bezug nimmst mit Deiner Aussage über "Stimmen und Essays", daher weise ich jetzt einfach mal ins Blaue darauf hin.

Lesen könnt Ihr meinen Aufsatz über diesen Link (Link ungültig) (Link ungültig) (PDF).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Peter_Dobrovka)

Ich berühre dieses Thema in meinem im März entstandenen Aufsatz "Fantasy - in neuem Licht". Ich weiß nicht, Peter, ob Du auf ihn Bezug nimmst mit Deiner Aussage über "Stimmen und Essays"

Unter anderem, durchaus, ja.

Wer bei Google eingibt:

fantasy Klischees

wird von dem, was ich meinte, geradezu erschlagen.

Da gab es außerdem neulich einen wunderbaren Artikel, aber ich bin zu blöd, ihn zu finden. "Die Rückkehr des Trivialen" oder so ähnlich hieß er und berichtete über das langweilige und doch erfolgreiche Schema F in der Fantasy.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Peter,

ich weiß nicht, ob es dir was nützt: Ich lese seit Jahren keine Fantasy mehr (mit historischen Romanen geht es mir bald genauso...). Zuerst dachte ich, das wäre ein Altersphänomen. Nein, es liegt am Angebot. Ich kann diese ewig gleichen Abklatschdinger nicht mehr sehen. Die letzten Fantasybücher, die in mein Regal fanden, waren von Ursula K. Le Guin und Terry Pratchett. Hans Bemmann hat mich begeistert. Und dann Harry Potter, weil er erfrischend anders ist.

 

Was ich gerne lesen möchte, finde ich irgendwie nicht. Ich suche intelligente, spannende und packende Romane, die es mit anderen Genres qualitativ aufnehmen können. Bei denen sich die Quest nicht darin erschöpft, dass jemand einen Stein oder Ring oder Zahnputzbecher sucht... ich verlange da mehr Psychologie, mehr mythologische Anklänge oder zumindest Sinn. Quest ist das, was uns alle im Leben umtreibt und jeden Roman... das will ich spüren.

 

Ich will nicht den dritten grünen Elfen mit spitzen Ohren. Ich will wirkliche Fantasie, Autoren, die sich ganz eigene Welten ausdenken und mich hineinführen. Ich will neue aufregende Welten, die so gut beschrieben sind, dass ich sie für reale Parallelwelten halte.

 

Ich will sprachliches Niveau, gerne auch Witz. Ich will angemessene gute Sprache und keinen Trivialschund.

 

Ich will gern auch mal anhand eines Fantasys über meine eigene Welt lachen können oder die eigene Realität relativieren können. Natürlich lese ich auch gerne Fantasy-Parodien.

 

Ich will reiche, tiefe Charaktere und keine Klischeefiguren.

 

So viel zu meinen Leserwünschen. Irgendwie wünsche ich am Markt vorbei...

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Petra!

 

Den Lobeshymnen nach zu Urteilen, über die ich immer wieder stolpere, könnten sich Deine Wünsche in George R. R. Martins Saga "Das Lied von Eis und Feuer" wieder finden.

 

Mehr bleibt mir zu dem Thema auch nicht zu sagen, da ich das Genre "Fantasy" meide wie der Teufel das Weihwasser. ;)

 

:)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Peter!

 

Das Problem, das ich beim Genre Fantasy derzeit sehe ist, dass keine andere Form so stark von Epigonentum geprägt ist und so wenig Eigenständiges auf den Markt kommt.

Wie Petra schon schrieb:

 

Ich will wirkliche Fantasie, Autoren, die sich ganz eigene Welten ausdenken und mich hineinführen. Ich will neue aufregende Welten, die so gut beschrieben sind, dass ich sie für reale Parallelwelten halte.

 

Natürlich gibt es Fans, die den siebzehnten Herr-der-Ringe-Abklatsch lesen wollen und es ist bestimmt kein Zufall, dass nach Harry Potter plötzlich Unmengen von Zauberlehrlingen aus dem Boden schießen.

Ich denke trotzdem, dass sich das durchsetzt, was neu und originell ist. Da ich gerade an meinem eigenen Fantasyschmöker werke, lese ich ganz bewußt wenig von dem, was auf dem Markt ist, um mich in meiner eigenen Schreibe nicht von "anderen Welten" beeinflussen zu lassen, und sei es auch unbewusst. Was mir durchaus leid tut, weil ich z.B. "Bartimäus" sehr gern lesen würde - soll witzig sein.

Womit wir beim nächsten Punkt wären: Fantasy ohne Humor ist schnarchlangweilig, bzw. dröges Heldengeschreibsel. Der "Herr der Ringe" ist genial und hat glücklicherweise sehr humorvolle Passagen - aber in puncto Pathos ist er schon knapp an der Grenze des Erträglichen  ;)

Es muss nicht unbedingt so extrem sein wie bei Terry Pratchett, aber Fantasy, die sich selbst bierernst nimmt, macht mir beim Lesen keinen Spass.

 

Vom "Lied von Eis und Feuer" habe ich auch schon viel Gutes gehört, aber mich schrecken die scheußlichen Cover ab ...

 

Liebe Grüße

Ursula

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Peter_Dobrovka)
Vom "Lied von Eis und Feuer" habe ich auch schon viel Gutes gehört, aber mich schrecken die scheußlichen Cover ab ...

Argl.

Stell dir mal vor, du kriegst deinen Schmöker fertig, und dein Verlag verpaßt ihm ein scheußliches Cover. Wie würdest du einem skeptischen Leser erklären, daß es auf den Inhalt ankommt?

Ich persönlich bin von den Martin-Büchern übrigens auch hin und weg.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, Petra,

 

interessant, Du hast einen ähnlichen Anspruch an die Fantasy wie ich. Le Guin (Earthsea rules!) und Hans Bemmann (Stein und Flöte) sind neben Tolkien meine bevorzugten Autoren. Auf alle nehme ich in meinem Aufsatz auch Bezug.

 

Während Du am Markt vorbeiwünschst, dann schreibe ich vielleicht am Markt vorbei ... ;) Aber wer weiß, vielleicht wünschen viele Leser irgendwann auch so ...?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Peter_Dobrovka)

Was den Anspruch angeht, so können wir uns wohl zu dritt die Hand reichen.

 

Was mich nur gelegentlich seufzen macht, ist, daß die Zahl derer, die sich was am Markt vorbeiwünschen, zwar sehr hoch zu sein scheint. Aber wenn dann mal was Passendes auf den Markt kommt, kaufen sie es trotzdem nicht.

 

Dagegen erweisen sich die eingefleischten Freunde der klassischen Fantasy als ausgesprochen treue Kunden.

Und letztlich zählt auf der Bühne der Literaturdarwinismus nur dies.

Alternative Fantasytitel kommen ja inzwischen in recht großer Zahl. Aber von einem Umbruch kann man erst sprechen, wenn sich diese auf dem Markt bewähren.

Und ob das aktuell der Fall ist, da tappe ich derzeit etwas im Dunkeln.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was mich nur gelegentlich seufzen macht' date=' ist, daß die Zahl derer, die sich was am Markt vorbeiwünschen, zwar sehr hoch zu sein scheint. Aber wenn dann mal was Passendes auf den Markt kommt, kaufen sie es trotzdem nicht.[/quote']

 

Das ist dann wohl mangelndes Marketing des Verlegers ;) Nein, im Ernst, es mag einiges geben, aber viel ist mir nicht bekannt. Das meiste, was ich sehe, wenn ich die Buchhandlungen durchstöbere, ist die klassiche Mainstream-Literatur. Oder eben Kinder- und Jugendbücher (da bin ich nicht ganz auf dem neuesten Stand, da mag aber durchaus einiges ziemlich gute dabeisein).

Ich persönlich bin halt gerade in der Fantasy ziemlich wählerisch. Seit George MacDonald, Stephen Lawhead und anderen, mit deren Werken ich vor Jahren in Berührung kam, lese ich keine solche Fantasy mehr, in der der Protagonist aus unserer Welt stammt und erst in die Anderswelt "hineinstolpert". Ich möchte eine eigenständige sekundäre Welt, und die soll so wenig technisiert wie möglich sein. (Kleine Randbemerkung: SF lese ich überhaupt nicht.)

 

Also wenn Du was kennst, was mir demnach gefallen könnte, Peter, laß es mich wissen ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Argl.

Stell dir mal vor, du kriegst deinen Schmöker fertig, und dein Verlag verpaßt ihm ein scheußliches Cover. Wie würdest du einem skeptischen Leser erklären, daß es auf den Inhalt ankommt?

Ich persönlich bin von den Martin-Büchern übrigens auch hin und weg.

 

Da hast Du natürlich recht und ich gehe in mich ... außerdem würde ich es sehr schade finden, ein tolles Buch wegen des hässlichen Covers zu verpassen.

Nichtsdestotrotz ist u.a. auch diese Art der Aufmachung dafür verantwortlich, dass  Fantasy (jedenfalls in Paperbackausgaben) als Genre nicht den besten Ruf genießt. Finde ich schade.

 

Alternative Fantasytitel kommen ja inzwischen in recht großer Zahl. Aber von einem Umbruch kann man erst sprechen, wenn sich diese auf dem Markt bewähren.

 

Was verstehst Du denn unter "alternativer Fantasy"? Würde mich sehr interessieren, auch inklusive Nennung von Titeln!

 

Liebe Grüße

Ursula

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Peter_Dobrovka)

Was verstehst Du denn unter "alternativer Fantasy"? Würde mich sehr interessieren, auch inklusive Nennung von Titeln!

Nun ja, wo es halt nicht um den dritten grünen Elfen und so ein Zeug geht, hehe.

Halt eben nicht das übliche Gut-Böse-Zeugs, wo Prophezeihungen und Magie den Plot zusammenhalten.

 

Titel, meine Güte, ich wollte keinen Buchtipp-Thread haben. Drum soll einer mal reichen:

(Link ungültig)

 

Das Buch ist extrem anders (sogar die ISBN ist seltsam). Das Subgenre nennt sich "Urban Fantasy".

 

Gerne hätte ich auch meinen eigenen Scheiß empfohlen, aber ManuLöwe will ja keine Geschichten, wo jemand aus unserer Welt in die "Anderswelt" kommt. :(

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was mich nur gelegentlich seufzen macht' date=' ist, daß die Zahl derer, die sich was am Markt vorbeiwünschen, zwar sehr hoch zu sein scheint. Aber wenn dann mal was Passendes auf den Markt kommt, kaufen sie es trotzdem nicht.[/quote']

Hi Peter D.,

kann ich dir zumindest aus meiner Sicht beantworten... es spielen viele Faktoren rein...

1. Habe ich es aufgrund von Jahren von Schund regelrecht aufgegeben, in dem Genre *aktiv* zu suchen. Mich treffen also allenfalls noch persönliche Empfehlungen (wie z.B. China Mieville von Kurt) und davon bleiben nur die hängen, wo der Empfehlende meinen Lesegeschmack wirklich kennt und trifft.

2. Ist es aufgrund der Masse von Ausstoß schlichtweg unmöglich geworden, das "andere" ausfindig zu machen, wenn man keine Zeit für Wissenschaft hat...

3. Im Laden überfliege ich zuerst Regale und Tische. Mir geht es dann wie Ursula, ein schundig aufgemachter Superroman mit 0815-Klappentext bleibt im Filter nicht hängen. Und ja, ich lasse mich von der äußeren Aufmachung *auch* beeindrucken.

4. Da ich im Ausland lebe, kaufe ich meist via amazon. Gleicher Effekt: Cover, Quest & Degen-Text und ich klicke weiter...

 

Kurzum: Ja, schlechtes Marketing. Die "Anderssuchenden" werden nicht angesprochen.

 

Schöne Grüße,

Petra

 

PS: Die Martin-Geschichten hätte ich beinahe gekauft, aber irgendwas hat mich dann doch abgehalten... in der Richtung "dasselbe in grün", weiß aber nicht mehr, wie ich darauf kam. Ich glaube, mich hat die Storybeschreibung nicht gepackt...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerne hätte ich auch meinen eigenen Scheiß empfohlen, aber ManuLöwe will ja keine Geschichten, wo jemand aus unserer Welt in die "Anderswelt" kommt. :(

 

Ich aber  ;D

Im Ernst, ich finde, dass gerade die Anderswelt-Fantasy grandiose Möglichkeiten bietet!

China Mieville steht übrigens schon seit ein paar Monaten auf meiner "to read"-Liste. "Die Narbe" soll auch sensationell sein ...

 

Alles Liebe

Ursula

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wollte ja gar keine Buchempfehlungen. :s14 Ich werde aber schon gar nicht Einspruch erheben, wenn Du Ursula aber Bücher (gleich welchen Autors) empfiehlst, wo die hiesige Welt eine Rolle spielt. (Warum sollte ich ... ???)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stefan Mühlfried

Hallo,

ich möchte jetzt einmal zuspitzen und fragen, ob nicht gerade ein Popanz aufgebaut wird. Fantasy hat doch schon lange eine große Bandbreite und es gibt bis heute neben dem öden 8. Roman der 5. Staffel der großen (größten) Reihe (aller Zeiten) immer auch gute Titel. Und wer möchte mir erzählen, dass er/sie die alle schon durch hat ... :)

Gruß

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was für eine interessante Diskussion! Und ausgerechnet ich hab sie anscheinend völlig verpasst und kann mich erst jetzt melden!

 

 

...

 

 

Jetzt hört auf mit eurem Aufstöhnen! Kurt will euch Wichtige Dinge sagen, denn bis jetzt versucht er noch immer mit Fantasy - hahaha - seinen grossen Durchbruch zu erzielen! Am Besten bei einem grossen, starken Verlag der wirkliche Meanstreamliteratur wie eben Chicklit vertreibt.

 

Aber genug mit dem Gewinsele:

 

Ihr habt einige Dinge über Fantasy gesagt die ich gerne ergänzen möchte. Vor allem das leidliche: Was ist gute Fantasy, wie kann gute Fantasy sein, warum finde ich nicht das was ich wirklich suche? Die Antwort ist eine Einfache:

 

Die Meiste Zeit wissen die Leute nicht wo sie suchen müssen. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt in Bezug auf Fantasy, ganz besonders in den USA. Das, was bei uns übersetzt rüberkommt ist die allerfeinste Sahne, aber bei weitem nicht alles. Gottseidank...so haben wir deutschsprachige Fantasyautoren noch eine kleine Chance.

 

Petra, ich bin auch ein Fan von Martins Ice and Fire. Wenn du glaubst du hättest das alles schon mal gelesen dann kann das an der Zusammenfassung auf der Rückseite sein die natürlich marketingtechnisch versucht die Bücher zu verkaufen. Du kennst das ja aus deinem Autorendasein.

 

Grundsätzlich muss ich sagen, dass Martins Bücher ein seltsames Ding zwischen Fantasy und historischem Roman sind. Andreas hat mich kürzlich in einem Kurzmitteilungsaustausch müde belächelt als ich ihn darauf hinwies es gäbe Fantasy die so gut recherchiert wäre wie ein historischer ROman....

 

Aber genau das sind die Martin Romane. Sie sind historische Fantasy...aber nicht so dass eine Gruppe von englischen Adeligen irgendwo in Canterbury irgendwelche Dämonen bekämpfen sondern  ich meine eine komplett neu erfundene Welt die sich an der historischen War of Roses Zeit des englischen Mittelalters orientiert. Magie ist eher spärlich vorhanden; Klitschees ebenfalls, die ganze Serie ähnelt eher einem gigantischen Shakespeare Ableger mit Intrigen, Königsmord und viel, viel Inzest...

 

Es ist irgendwie etwas das ich gerne Andreas empfehlen würde, aber ich weiss er wirds nie lesen. Ironischerweise wäre es genau diese Serie die Fantasy von ihrem Schmuddelimage befreit: Das ganze ist sehr literarisch aufgebaut. Ich sage nicht dass ihr Sonnette und Blankverse darin finden könnt oder Sprache wie bei Charles Dickens, aber es ist sehr gut zu lesen und unglaublich unterhaltsam.

 

Vor allem ist es politische Fantasy. Etwas, was auch schon in Gefahr gerät ein Klitschee zu werden: Aber zu diesem Punkt müssen deutschsprachige Autoren erst kommen!

 

Zwischen Martin und Felten liegen keine Welten sondern wahre Multiversen.

 

Und er ist nicht alleine: Guy Gavriel Kay macht dasselbe nur viel sanfter und ruhiger. Sean Stewart schreibt ausgezeichnete märchenhafte Fantasy für junge Erwachsene, Gaiman ist der ungekrönte König der Mainstream Dark Fantasy und China Mieville...mixt SF mit F und Horror und dabei kommt etwas raus was ich nicht wirklich einordnen kann was aber ebenfalls Mainstream ist...nur halt eine völlig neue, glänzende Facette davon.

 

Was ich bei Fantasy gut finde:

 

Es gibt eine gigantische Vielfalt.

 

Was ich schlecht finde:

 

Nur in den USA. In D nicht. Im deutschsprachigen Raum glaubt man noch immer Tad Williams und Mervyn Peake sind die einzigen die gute Fantasy schreiben...das ist einfach falsch!

 

Was die deutschsprachigen Autoren betrifft:

 

Hahaha.

 

 

Euer Kurt

PS: Markolf Hoffmann bemüht sich wenigstens...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was für eine interessante Diskussion! Und ausgerechnet ich hab sie anscheinend völlig verpasst und kann mich erst jetzt melden!

 

Aha.

 

Das' date=' was bei uns übersetzt rüberkommt ist die allerfeinste Sahne[/quote']

 

Fast könnte ich aggressiv werden, so pauschal und so falsch ist diese Aussage. >:( Liest Du überhaupt (noch) Fantasy!?

 

Was die deutschsprachigen Autoren betrifft:

 

Hahaha.

 

Wie schön für Dich, daß Du über Dich selbst lachen kannst. Wahrscheinlich kennst Du auch einfach nur zu wenig. Mit ein bißchen Felten hier und ein bißchen Rensmann dort ist es leider nicht getan - um ein kompetentes Urteil über die deutsche Fantasy äußern zu dürfen, sollte man viel und vor allem die richtigen Sachen gelesen haben. Zum Beispiel die Klassiker (Storm, E.T.A. Hoffmann, ...) oder die moderneren Koryphäen (Ende, Bemmann). Viel Spaß dabei. Kähähä. :s22

 

Gruß,

-Manuel

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Aha.

 

 

Fast könnte ich aggressiv werden, so pauschal und so falsch ist diese Aussage. >:( Liest Du überhaupt (noch) Fantasy!?

 

 

Werd aggressiv. *zieht seine Boxerhandschuhe an und blickt Manulöwe ruhig an*

 

Also?

 

 

Wie schön für Dich, daß Du über Dich selbst lachen kannst. Wahrscheinlich kennst Du auch einfach nur zu wenig.

 

*sieht ruhig zu wie sich Manulöwe nach dem Schlag in die Magengrube auf dem Boden krümmt*.

 

 

Hmm. Falsch geschlagen. Deckung ist aufgebrochen unnnd...

 

Pass auf, Löwe. Ich lese Fantasy seit fast fünfzehn Jahren. Ich habe eine Zeit miterlebt wo die Sword & Sorcery regiert hat und High Fantasy nur von Tolkien her bekannt war...kannst dich noch erinnern an die langen AKA Bände bei Heyne? Damals als sich die Fantasyabenteuer noch um Briten gedreht haben die auf Planeten abgesetzt worden sind?

 

Hm? Ich habs miterlebt. Und ich habe sehr viel Fantasy gelesen, und ja, ich lese noch immer. Also steh auf, komm...

 

 

Mit ein bißchen Felten hier und ein bißchen Rensmann dort ist es leider nicht getan - um ein kompetentes Urteil über die deutsche Fantasy äußern zu dürfen, sollte man viel und vor allem die richtigen Sachen gelesen haben. Zum Beispiel die Klassiker (Storm, E.T.A. Hoffmann, ...) oder die

 

Hoffmann? Jeder Vertreter der phantastischen Literatur würde dir dabei den Strick drehen...ich nicht, aber selbst für mich gilt Hoffmann nicht als Fantasyschreiber.

 

 

moderneren Koryphäen (Ende, Bemmann). Viel Spaß dabei. :)

 

 

Ende schrieb märchenhafte Fantasy. Bemmann habe ich nicht gelesen aber ich habe gehört er geht in die selbe Richtung. Als Koryphäen würde ich Beide nicht bezeichnen eher als Ableger einer bestimmten Fantasystilrichtung. Eben Märchenfantasy. Und die - bei allem Respekt - mag ich nicht besonders. Nein, ich schäme mich bei diesen Worten nicht.

 

Also steh auf. Ich warte auf deine Antwort, "Aggressiver".

 

 

Gruß,

-Manuel

 

PS: Kurt, ich glaube zu wissen, wer Du wirklich bist. Kähähä

 

 

Nein, wieder falsch geraten. Ich bin nicht Hoffmann. Ich habe seine Leseproben angelesen und die sind...naja. Sie gehen in die richtige Richtung, haben mich aber nicht wirklich beeindruckt...sein Vorbild ist Martin und das ist im Grunde sicher nichts Schlechtes aber er hat Probleme seinem Vorbild nachzueifern. Was ich auch verstehe...

 

Und was war das jetzt für ein Lachen? Du hast wie eine trächtige Krähe geklungen.

 

Dein sanfter Kurt

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und was war das jetzt für ein Lachen? Du hast wie eine trächtige Krähe geklungen.

 

Du liest also tatsächlich keine Fantasy. Kähähä. :s22

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also mal ernsthaft jetzt: Du hast mich völlig mißverstanden.

- Ich halte Dich keineswegs für E.T.A. Hoffmann. Habe ich auch nirgends geschrieben.

- Deine in meinen Augen falsche Aussage über die Übersetzungen solltest Du nochmal überprüfen. Ich zumindest behaupte - nach langer Lektüre zahlreicher Übersetzungen - 90% davon ist Trash.

- Und das "Kähähä" stammt aus einem ziemlich erfolgreichen Buch - einem, das man mit Fug und Recht als Fantasyroman bezeichnen könnte und das Du anscheinend nicht kennst (nein, keins von mir).

 

Fragt sich, wer jetzt aufstehen muß, hm ... Kähähä. :s21

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stefan Mühlfried

Lieber Manu, lieber Kurt,

da ich glaube, ihr verrent euch [...]

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...