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(Mascha)

Was kann, darf und soll der Unterhaltungsroman?

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Also ich mache um alles einen Bogen, was Demenz, lange Krankheit, Alzheimer und so weiter in sogenannter Unterhaltungsliteratur einbaut.

Meine Großmutter leidet an Parkinson und sie verhungert gerade ganz langsam, weil sie kaum noch schlucken kann.

Meine Tante leidet an Alzheimer und erkennt nicht mal mehr ihre Schwester, meine Mutter.

 

Bücher, die sich nicht ernsthaft mit diesen Themen auseinandersetzen, indem sie aus "Unterhaltungsgründen", diese Dinge am Rande nur mitlaufen lassen, ohne mediznisch und psychologisch korrekt damit umzugehen (weil es dann "zu schwer" werden würde) und mit dem echten Schmerz, der Sorge und dem Kummer der Angehörigen (der freilich weniger lustig ist als die Lovestory, die man als Hauptplot einbauen muss) sind echt nicht meins.

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Ich glaube, nicht Unterhaltung oder Tiefe ist das Problem. Sondern Nähe und Distanz. Meine Mutter konnte keine Filme mit Bomben ansehen. Als die Republikaner aufkamen, war sie sehr betroffen (obwohl konservative CDU Wählerin), die erinnerten sie in ihrer Arroganz an die SA.

Bestimmte Dinge konnte sie sich nicht ansehen / lesen. Thomas Mann ging, der war weiter weg. Bücher über die Zeit des dritten Reiches auch unter bestimmten Bedingungen.

Als meine Mutter im Sterben lag, habe ich Western Hefte gelesen. Die lagen in dem Seniorenheim herum. Aber eine Geschichte über den Tod hätte ich in der Zeit nicht lesen können.

Und dass die Fünfziger Jahre die Hochzeit des Heile-Welt-Kitschs waren, hängt glaube ich auch damit zusammen, dass die Menschen damals genügend nicht heile Welt erlebt haben.

Kürzlich gab es eine Diskussion in einer anderen Gruppe. Was kann man im Seniorenheim vorlesen? Die Antwort von Leuten, die damit Erfahrung hatten: Vieles geht, Witz immer. Tod meist nicht. Der ist zu nahe.
Angeblich gehen im Theater vor allem Stücke gut, die sich mit Dingen beschäftigen, die zwanzig Jahre zurückliegen. Aktuelles wird schwierig. Wurde behauptet.

 

Herzliche Grüße, Hans Peter

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