Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

"Die Monopolkommission hat am Dienstag in Berlin in einem Sondergutachten die Abschaffung der Buchpreisbindung angeregt. Kulturstaatsministerin ist empört über den Vorschlag des beratenden Gremiums."

 

https://www.boersenblatt.net/artikel-staatsministerin_monika_gruetters_spricht_sich_fuer_buchpreisbindung_aus.1474261.html

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ist wieder mal die Der-Markt-wird-alles-richten-Fraktion zugange. Die haben immer noch nicht gelernt, dass ein zügelloser Markt nicht da A und O ist.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ist wieder mal die Der-Markt-wird-alles-richten-Fraktion zugange. Die haben immer noch nicht gelernt, dass ein zügelloser Markt nicht da A und O ist.

 

Den zügellosen Markt braucht man halt als angehender "Monopolist", wenn man rundherum ohne Rücksicht auf Verluste alles plattmachen will. Stichwort: Wirtschaftskrieg. Den gibt es ja nicht nur zwischen den Ländern.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist wieder einmal die Standard-Schockreaktion der Kulturhüter. Es wird ein Teufel an die Wand gemalt, ohne die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen, ohne einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Und wieder einmal können wir was von den Briten lernen. Da gibt es zur Zeit über 20.000 Verlage, Tendenz steigend, mit einem unglaublich vielfältigen Angebot. Und die Preisbindung ist schon lange abgeschafft. Ob das eine mit dem anderen zu tun hat, das müsste man diskutieren. Aber diese pauschale Verteufelung ist einfach kurzsichtig.

Übrigens sind viele der "kleineren" englischen Verlage deutschen Autorinnen und Autoren gegenüber sehr aufgeschlossen. 

Ein stetiges Wachstum der unabhängigen Verlage in Großbritannien

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist wieder einmal die Standard-Schockreaktion der Kulturhüter. Es wird ein Teufel an die Wand gemalt, ohne die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen, ohne einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Und wieder einmal können wir was von den Briten lernen. Da gibt es zur Zeit über 20.000 Verlage, Tendenz steigend, mit einem unglaublich vielfältigen Angebot. Und die Preisbindung ist schon lange abgeschafft. Ob das eine mit dem anderen zu tun hat, das müsste man diskutieren. Aber diese pauschale Verteufelung ist einfach kurzsichtig.

Übrigens sind viele der "kleineren" englischen Verlage deutschen Autorinnen und Autoren gegenüber sehr aufgeschlossen. 

Ein stetiges Wachstum der unabhängigen Verlage in Großbritannien

LG

Martin

 

Das nimmt man aber nur so wahr, wenn man nicht in GB gelebt hat und zuvor das verheerende Buchhandelssterben miterlebt hat, das man in Relation zu dieser "Erholung" nach dem Flächenbrand sehen muss. Ebenso sind die Einkünfte der britischen Autoren in den letzten 3 - 4 Jahren zwischen 50 - 75 % eingebrochen (Das betrifft Verlags-, Indie- und Hybridautoren). Für Midlist-Autoren ist die Lage dort um einiges härter, als in Deutschland.

 

Außerdem braucht man nur rüber nach Frankreich zu schauen, wo die Buchpreisbindung ja für eine Weile aufgehoben worden war.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Artikel "Ein stetiges Wachstum der unabhängigen Verlage in Großbritannien" ist vom 29.02.2008. 

 

Danke für den Hinweis, Helmut. Vor einigen Wochen gab es zum Thema nichtsdestotrotz auch einen aktuelleren Artikel. Der Buchhandel erholt sich allmählich in GB. Das allerdings nicht auf dem früheren Level.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Artikel "Ein stetiges Wachstum der unabhängigen Verlage in Großbritannien" ist vom 29.02.2008. 

 

Eben. Der Trend setzt sich fort - spätestens seit 2008. 

 

Es geht ja hier auch nicht um den Buchhandel, sondern um die Verlage. Über den Buchhandel in DE und UK haben wir ja schon vieles gesagt. Aber auch was Buchhandlungen angeht, gibt es zumindest in London viele kleine neue, die alle ein sehr spezifisches Programm anbieten, sich ihre Nische suchen und davon leben können.

Auch mit Preisbindung sind kleine Buchhandlungen großen gegenüber kaum noch konkurrenzfähig. 

Ich denke halt, dass veränderte Rahmenbedingungen Flexibilität fordern und  das Verharren in alten Denkmustern alles nur schlimmer macht und nicht lösungsorientiert ist. Den deutschen Midlistautoren geht es auch nicht besonders gut, Preisbindung hin oder her.

Vielleicht braucht es irgendetwas dazwischen? Ich finde es wichtig, darüber zu reden, Ideen zu entwickeln und die Preisbindung nicht als Naturgesetz zu betrachten.

 

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

London ist kein Maßstab für den Rest von GB, Martin. Dort herrschen völlig andere Gesetzmäßigkeiten. Und so sehr viele Briten ihre Hauptstadt auch lieben, so sehr verfluchen viele sie auch, weil sie teils ist wie ein Tumor, der alles Blut aus dem Umland in sich aufsaugt und dem restlichen Land nur Krumen übrig lässt. (Die extreme London-Zentralisierung ist einer der größten Knackpunkte in der politischen Diskussion, was u. a. die Schotten mehr als einmal darüber hat nachdenken lassen, ob sie GB verlassen sollten.)

 

Ansonsten erinnere ich mich u. a., dass von 2005 bis 2012 aufgrund des irrwitzigen Preiskampfes im britischen Buchhandel von 4.000 britischen Buchhandlungen am Ende gerade noch 1.900 überlebten. Ebenso gingen sehr viele Verlage ein, weil der Online-Handel natürlich keinen Ausgleich für den verlorenen Buchhandel bot. Inzwischen wird zwar von kleinen (mehr oder weniger erfolgreichen) Buch- & Café-Lädchen berichtet, die hier und da allmählich wieder aus dem Boden sprießen, doch das ist eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Martin, ich kann deiner Argumentation nicht folgen. Durch eine Aufhebung der Buchpreisbindung würden die meisten Bücher billiger, aber deshalb würden nicht mehr gelesen und gekauft. Es würde nur das Gesamt-Umsatzvolumen reduzieren. Verlage und Autoren würden weniger verdienen und noch mehr Buchläden würden eingehen. Nur den großen Händlern würde es nützen, da die durch Großeinkäufe zu besseren Preisen anbieten könnten. Die würden ihren Marktanteil steigern. Und natürlich aktivieren sie ihre Lobbyisten, um genau das zu erreichen. Mit Kultur hat das erstmal gar nichts zu tun. Außer dass bei diesem Verdrängungswettbewerb noch weniger Autoren vom Schreiben leben könnten

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wieder einmal können wir was von den Briten lernen. Da gibt es zur Zeit über 20.000 Verlage, Tendenz steigend, mit einem unglaublich vielfältigen Angebot. Und die Preisbindung ist schon lange abgeschafft.

 

Englische Bücher lassen sich aber bestimmt besser in Lizenz ins Ausland verkaufen als deutsche Bücher. Insofern hilft ein Vergleich mit GB überhaupt nicht für eine Prognose, was in Deutschland passieren würde.

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sebastian Niedlich

So wie Ulf sehe ich das auch.

 

In erster Linie würden die Preise runtergehen, weil die großen Ketten die Verlage unter Druck setzen. Die kleinen Buchhandlungen können nicht mithalten und sterben noch schneller, als sie es bereits tun. Und Autoren bekommen noch weniger Geld, d.h. können es sich nicht mehr leisten zu schreiben und lassen es sein.

 

Wenn überhaupt müsste man gezielt die Preise der Bücher hochsetzen. Seit Einführung des Euro hat sich bei der Preisgestaltung nichts getan. Eigentlich ein absolutes Unding.

 

Und ich sage das als jemand, der normalerweise auch denken würde, dass der Markt sich selbst reguliert. Das würde er auch tun, aber ich befürchte, dass dann einige Leichen zu beklagen wären.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Preise sind gestiegen, ein TB kostet bei Lübbe z.B. inzwischen 10-12 Euro. Als sich anfing, kosteten sie noch 8,99.

 

Die Bücher in UK sind nicht billiger geworden, sondern auch teurer in der Summe. Allerdings gibt es dort dieses wunderbare "Buy one, get one free", das ist klasse, denn damit werden nicht abverkaufte Auflagen verkauft. Neue Bücher werden dort NICHT verramscht. Das ist eine urban Legend. 

 

Ich behaupte ja nicht, dass die Buchpreisbindung die Wurzel alles Übel des Buchmarktes, sie löst aber auch kein einziges Problem. Der Buchhandel wird sich weiter zentralisieren, sich die Autorinnen und Autoren müssen sich, das es sehr sehr viele gibt, etwas weniger Geld teilen. Die Vormerker sacken in den Keller, weil keiner (kleine Buchhandlungen schon gar nicht) sich Bücher hinlegen wollen, obwohl sie drei oder sechs Monate remittieren könnten. Die Kosten für Lager etc. 

 

Alles sehr komplex ...

 

LG

Martin 

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wieder einmal können wir was von den Briten lernen.

 

Ich sehe etliche Entwicklungen dort inzwischen eher kritisch. Es gibt kaum mehr eine produzierende Industrie in GB. Die Finanzkrise tut ihr Übriges. Dann wurde "Bildung" in GB in den letzten Jahrzehnten zunehmend zum "Handelsgut", was bedeutet, dass sich viele junge Briten gar keine Ausbildung mehr leisten können. Selbst wer nach der Schule "nur" eine normale Berufsausbildung anstrebt (Techniker, Bürokauffrau, Krankenschwester …) muss für die theoretische Ausbildung (College = Berufsschule) zig-tausend Pfund privat im Jahr bezahlen. (Bei uns hingegen erhält man eine Ausbildungsvergütung und ist sozialversichert!) Aufgrund des inzwischen extremen Fachkräftemangels (und um den offenen Notstand nicht zu riskieren) schloss GB um 2010 herum z. B. mit Polen einen Vertrag ab, infolge dessen fast eine Millionen polnische Fachkräfte nach GB auswanderten (sonst wäre dort vieles einfach zusammengebrochen) …

 

Ich liebe GB nach wie vor, aber man muss den Briten (nur weil es vordergründig gut verkauft wird) nun wirklich nicht alles nachmachen. Und gerade für ein ressourcenarmes Land wie Deutschland sind Bildung und ein vielseitiger Buchhandel etc. das A & O.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Buchhandel wird sich weiter zentralisieren ...

 

Dieser Weg zur Zentralisierung hin hat doch jetzt schon für eine erschreckende Gleichförmigkeit und Austauschbarkeit im Angebot gesorgt. Überall stehen fast die gleichen Titel. Man fühlt sich ja fast schon wie in einem WHSmith.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Allerdings gibt es dort dieses wunderbare "Buy one, get one free", das ist klasse, denn damit werden nicht abverkaufte Auflagen verkauft. Neue Bücher werden dort NICHT verramscht. Das ist eine urban Legend. 

 

Ja, das war so klasse, dass der britische Buchhandel es inzwischen wieder stark eingeschränkt hat.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Allerdings gibt es dort dieses wunderbare "Buy one, get one free", das ist klasse, denn damit werden nicht abverkaufte Auflagen verkauft. Neue Bücher werden dort NICHT verramscht. Das ist eine urban Legend. 

 

Ja, das war so klasse, dass der britische Buchhandel es inzwischen wieder stark eingeschränkt hat.

 

 

Das bedeutet nichts anderes, als dass der britische Buchhandel Bücher verkaufen will und sie definitiv nicht verschenkt.

 

Was ganz UK angeht: OMG, logisch läuft da eine ganze Menge schief. Von Thatcher bis Brexit ist die Liste lang. Aber weder ist daran der Staat im Staat London schuld, noch die Buchpreisbindung.

 

WHSmith? -  ich kaufe nur bei Foyles  ;D (Mein ganz privates Bücherparadies)

 

Wie gesagt: Ich glaube nicht, dass die Buchpreisbindung (egal ob erhalten oder abschaffen) die grundlegenden Herausforderungen der Branche lösen kann. Aber wenn die Branche nicht ihre heiligen Kühe schlachtet, wird sie wieder ins Hintertreffen geraten, siehe E-Reader, E-Commerce, Kundenbindung etc.

 

 

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das bedeutet nichts anderes, als dass der britische Buchhandel Bücher verkaufen will und sie definitiv nicht verschenkt.

 

Was ganz UK angeht: OMG, logisch läuft da eine ganze Menge schief. Von Thatcher bis Brexit ist die Liste lang. Aber weder ist daran der Staat im Staat London schuld, noch die Buchpreisbindung.

 

WHSmith? -  ich kaufe nur bei Foyles  ;D (Mein ganz privates Bücherparadies)

 

Wie gesagt: Ich glaube nicht, dass die Buchpreisbindung (egal ob erhalten oder abschaffen) die grundlegenden Herausforderungen der Branche lösen kann. Aber wenn die Branche nicht ihre heiligen Kühe schlachtet, wird sie wieder ins Hintertreffen geraten, siehe E-Reader, E-Commerce, Kundenbindung etc.

 

 

LG

Martin

 

 

1 ) Wie gesagt: Preiskampf, Verdrängungskampf. Jetzt, wo mehr als 50 % des Handels verdrängt worden sind, braucht es diese 3-für-2-Aktionen der großen Ketten nicht mehr im ganz großen Stil. (Btw. werden gebundene Roman-NE in GB nicht selten um die 9 Pfund angeboten und kommen schon oft nach einem halben Jahr als TB für etwa 5 Pfund auf den Markt. Dort dreht sich das Buch-Karussell etwa doppelt so schnell.)

 

2 ) Unser Buchmarkt ist sehr stark (wie ich gerade las, ist Deutschland wieder die Nr. 2 in der Welt), und dies auch Dank der Buchpreisbindung. Die Aufhebung der Buchpreisbindung wird den Handel jedenfalls ganz sicher nicht retten. Das Buch-Karussell würde sich am Ende nur noch schneller drehen und wirtschaftlich nach unten schrauben.

 

3 ) Was die digitale Entwicklung angeht … die kommt so oder so und wird vieles ablösen. Ich schätze jedoch ganz so schnell werden die Printliebhaber nicht wegsterben. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen ja erst noch in Rente - und haben dann viel Zeit für ihre Buchliebhaberei.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wen es interessiert: Hier ein Artikel der NZZ über die Auswirkungen vom Ende der Buchpreisbindung in der Deutschschweiz.

 

Danke, Margot.

 

Folgende Punkte lesen sich schon irgendwo eigentümlich:

 

1 ) Nicht nur Autoren fördern

 

2 ) Die wohl wichtigste Neuerung ist das Instrument der strukturellen Verlagsförderung. Seit 2016 verteilt der Bund 1,6 Millionen Franken jährlich an 67 Verlagshäuser im ganzen Land [...] Im Gegensatz zu ausländischen Modellen würden nicht bestimmte Bücher oder ausschliesslich Hochkultur gefördert, sondern eben die grundlegenden Strukturen der Verlage.

 

3 ) Natürlich wünschte sich Landolf eine ähnliche Förderung auch für den Buchhandel [...] Immerhin, sagt er, sei in der Kulturpolitik in den letzten Jahren das Bewusstsein gereift, dass die Literaturförderung nicht einzig bei den Autoren ansetzen müsse, sondern auch bei den Bedingungen von Verlegern und Händlern.

 

Auf der einen Seite wird die Buchpreisbindung als staatlicher Einfluss abgeschafft, um den Markt "zu befreien", auf der anderen Seite werden Verlage, die zuvor wohl auf eigenen Beinen stehen konnten, dann durch die Hintertür wieder durch den Staat subventioniert? Und man hat begriffen, dass man das nun auch was an den Bedingungen für die Händler korrigieren muss?

 

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der Schweiz herrscht die direkte Demokratie, Ramona, also hat nicht der Staat die Buchpreisbindung abgeschafft, sondern das Volk.

 

Ach, stimmt ja, Margot. Hatte ich glatt verschwitzt. Wurde dann im Anschluss auch über das Instrument der strukturellen Verlagsförderung abgestimmt?

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Buchpreisbindung ist für mich unverständlich. Warum ist das geschriebene Wort ein so hohes Kulturgut, dass es gegenüber dem gesprochenen, gesungen oder gespielten Wort, also allen anderen Kulturgütern, einen besonderen Schutzstatus haben muß? Was wird für den Leser schlechter, wenn es die Buchpreisbindung nicht mehr gibt? Und das Geld, dass der Autor und Verlag verdient, kommt letztendlich vom Leser. Er wird weder weniger, noch andere Genre lesen, wenn die Buchpreisbindung fällt. Ich vermute sogar das Gegenteil.

Mir scheint eher der Gedanke, dass sich die Vertriebswege der Bücher ändern werden und es Verlierer geben wird, der Motor zu sein scheint, für die Buchpreisbindung zu stimmen, um den Status quo zu erhalten. Die Vertriebswege werden sich ändern, ob mit oder ohne Buchpreisbindung, die Digitalisierung kann mit einer Uraltregelung nicht aufgehalten werden. Ein Shop, egal, was er verkauft, und nicht zweigleisig fährt; einen Laden, in dem die Kunden persönlich vorbei kommen können und einen Internetshop, bei dem rund um die Uhr gekauft werden kann, hat verloren und ich sehe keinen plausiblen Grund, diese Entwicklung zu verhindern.

Bearbeitet von Dietmar
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Buchpreisbindung ist für mich unverständlich. Warum ist das geschriebene Wort ein so hohes Kulturgut, dass es gegenüber dem gesprochenen, gesungen oder gespielten Wort, also allen anderen Kulturgütern, einen besonderen Schutzstatus haben muß? Was wird für den Leser schlechter, wenn es die Buchpreisbindung nicht mehr gibt? Und das Geld, dass der Autor und Verlag verdient, kommt letztendlich vom Leser. Er wird weder weniger, noch andere Genre lesen, wenn die Buchpreisbindung fällt. Ich vermute sogar das Gegenteil.

Mir scheint eher der Gedanke, dass sich die Vertriebswege der Bücher ändern werden und es Verlierer geben wird, der Motor zu sein scheint, für die Buchpreisbindung zu stimmen, um den Status quo zu erhalten. Die Vertriebswege werden sich ändern, ob mit oder ohne Buchpreisbindung, die Digitalisierung kann mit einer Uraltregelung nicht aufgehalten werden. Ein Shop, egal, was er verkauft, und nicht zweigleisig fährt; einen Laden, in dem die Kunden persönlich vorbei kommen können und einen Internetshop, bei dem rund um die Uhr gekauft werden kann, hat verloren und ich sehe keinen plausiblen Grund, diese Entwicklung zu verhindern.

 

Das ist einer der zentralen Punkte, Dietmar. Deutschland hat eine hohe Buchhandelsdichte und ausgezeichnete Vertriebswege aufgebaut, um Bücher unters Volk zu bringen. (Vor allem auch Bücher, die über reine Unterhaltung hinausgehen.). Und daran hängen natürlich auch jede Menge Arbeitsplätze. Die Digitalisierung wird natürlich ihren Weg gehen, gar keine Frage. Die Buchpreisbindung sorgt allerdings dafür, dass die Branche nicht gleich im Schweinsgalopp bergab geht.

 

Wäre es für den Leser schlechter, wenn es die Buchpreisbindung nicht mehr gäbe? Für die Leser massenhaft produzierter Unterhaltungsliteratur wohl eher nicht. Wenn ich mir jedoch überlege, was dann jene Bücher kosten mögen, deren Zielgruppe erheblich kleiner (weil Nische) ist, sieht es schon wieder anders aus.

 

Edit: Wie ich gerade las, ist Deutschland nun doch wieder der zweitstärkste Buchmarkt der Welt (Deutschland stellt gerade mal etwa 1,2 Prozent der Weltbevölkerung.) Die Briten sollten da auf dem weit größeren englischsprachigen Markt eigentlich einen Vorteil haben. Auch liest man ja des Öfteren wie wichtig der deutsche Buchmarkt auch für das Gedeihen der ausländischen Verlagswelt ist (von wegen Lizenzen auf dem deutschen Buchmarkt).

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...