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Karina

Zum Speed-Dating in die Buchhandlung

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Mehr als sechs Millionen Deutsche haben sich in den vergangenen Jahren vom Buch abgewandt. Der Börsenverein hat jetzt erstmals untersucht, woran das liegt – und von den ehemaligen Lesern aberwitzige Vorschläge erhalten.

 

Einer der Gründe, warum es inzwischen immer mehr Buchabwanderer gibt, lautet:

 

... nach der Lektüre, sagen die ehemaligen Leser, bleibe man mit seiner Erfahrung oft genug allein. Denn über Serien werde allerorts geredet, weshalb auch sie diese anschauten, schon um mitreden zu können – „Zugehörigkeitsregulativ“ nennen das die Soziologen.

 

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/boersenverein-untersucht-die-krise-des-buchhandels-15628403.html

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Sind bei den gesunkenen Bücherzahlen auch die vielen Selfpublishing-Titel berücksichtigt worden? Das frage ich  mich immer bei solchen Zahlen. Da ist ja eine Art Parallelmarkt entstanden, der inzwischen auch viele Leser bedient. Oder Ebooks allgemein?

 

Ansonsten kann ich die Aussage des Artikels bestätigen. Ich habe früher durchschnittlich drei Bücher die Woche gelesen, heute nur noch ein bis zwei. Und zum Teil liegt es an diesen fantastischen Serien, die es früher nicht gab.

www.laye.org

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Die Frage mit den Parallelmärkten stellt sich mir an dieser Stelle auch. Abgesehen vom Indie-Buchmarkt wären da auch die vielen Gebrauchtbuch- und Tauschbörsen. In der Summe dürften, diese Marktanteile auch irgendwo in diesen 6,5 Käuferschwund drinstecken. Ansonsten ist die neue Faszination von Netflix & Co. nicht zu übersehen. In unserem Umfeld gibt es praktisch niemanden mehr, der nicht gerade irgendeine tolle Netflix- oder Apple-TV-Serie verfolgt oder seine Zeit auf Facebook & Co. verbringt. Gelesen wird zwar nach wie vor, aber eben nicht mehr im früheren Umfang, also z. B. mehrere Bücher pro Monat. Und die gelesenen Bücher werden dann nicht unbedingt über den klassischen Handel erworben.

Was das Thema Überangebot und Orientierungslosigkeit der Leserinnen und Leser angeht … da ist was dran. Wie man ja längst über Studien in der Lebensmittelbranche und andernorts feststellte, kaufen Kunden weniger je größer und unüberschaubarer das Warenangebot wird. Die Qual der Wahl lässt viele Kunden (zum eigenen Schutz) die Schotten dicht machen.

Alles in allem wird sich der klassische Buchmarkt mit diesen veränderten, bereinigten Marktgegebenheiten arrangieren müssen. Dass das Buch vom Markt verschwindet, glaube ich allerdings nicht. Wir erleben zurzeit einen Netflix- und Social-Media-Hype, der sich auch wieder beruhigen wird. Das Buch hat das Radio, das Kino und das Fernsehen überlebt. Es wird auch das Internet mit Netflix, Facebook & Co. überleben. Egal ob digital oder als Print.

Danke für den Link, Karina!


Edit: Was mir nicht ganz klar wurde, von wegen "weniger Leser" … wurden in dieser Analyse auch die Verkäufe der Verlage von Amazon berücksichtigt, dessen Bücher ja sowohl digital als auch im Print angeboten werden? Wir haben hier im Forum ja Amazon-Verlagsautorinnen und -autoren, deren Titel hundertausende von Lesern erreicht haben. Das geht ja in der Summe auch in die Millionen … und das wären letztendlich Leserinnen und Leser, die in den Statistiken des klassischen Handels vielleicht gar nicht auftauchen. Vielen Experten und Journalisten scheint der Unterschied zwischen "Amazon Publishing" (Verlage) un
d "Amazon's Kindle Direct Publishing" (KDP = Selfpublishing) nicht wirklich klar zu sein. (Aber vielleicht habe ich das im Artikel beim Schnelllesen auch einfach übersehen. Dann Sorry.)

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Die Frage mit den Parallelmärkten stellt sich mir an dieser Stelle auch. Abgesehen vom Indie-Buchmarkt wären da auch die vielen Gebrauchtbuch- und Tauschbörsen. In der Summe dürften, diese Marktanteile auch irgendwo in diesen 6,5 Käuferschwund drinstecken. Ansonsten ist die neue Faszination von Netflix & Co. nicht zu übersehen. In unserem Umfeld gibt es praktisch niemanden mehr, der nicht gerade irgendeine tolle Netflix- oder Apple-TV-Serie verfolgt oder seine Zeit auf Facebook & Co. verbringt. Gelesen wird zwar nach wie vor, aber eben nicht mehr im früheren Umfang, also z. B. mehrere Bücher pro Monat. Und die gelesenen Bücher werden dann nicht unbedingt über den klassischen Handel erworben.

 

Was das Thema Überangebot und Orientierungslosigkeit der Leserinnen und Leser angeht … da ist was dran. Wie man ja längst über Studien in der Lebensmittelbranche und andernorts feststellte, kaufen Kunden weniger je größer und unüberschaubarer das Warenangebot wird. Die Qual der Wahl lässt viele Kunden (zum eigenen Schutz) die Schotten dicht machen.

 

Alles in allem wird sich der klassische Buchmarkt mit diesen veränderten, bereinigten Marktgegebenheiten arrangieren müssen. Dass das Buch vom Markt verschwindet, glaube ich allerdings nicht. Wir erleben zurzeit einen Netflix- und Social-Media-Hype, der sich auch wieder beruhigen wird. Das Buch hat das Radio, das Kino und das Fernsehen überlebt. Es wird auch das Internet mit Netflix, Facebook & Co. überleben. Egal ob digital oder als Print.

 

Danke für den Link, Karina!

 

 

Edit: Was mir nicht ganz klar wurde, von wegen "weniger Leser" … wurden in dieser Analyse auch die Verkäufe der Verlage von Amazon berücksichtigt, dessen Bücher ja sowohl digital als auch im Print angeboten werden? Wir haben hier im Forum ja Amazon-Verlagsautorinnen und -autoren, deren Titel hundertausende von Lesern erreicht haben. Das geht ja in der Summe auch in die Millionen … und das wären letztendlich Leserinnen und Leser, die in den Statistiken des klassischen Handels vielleicht gar nicht auftauchen. Vielen Experten und Journalisten scheint der Unterschied zwischen "Amazon Publishing" (Verlage) und "Amazon's Kindle Direct Publishing" (KDP = Selfpublishing) nicht wirklich klar zu sein. (Aber vielleicht habe ich das im Artikel beim Schnelllesen auch einfach übersehen. Dann Sorry.)

 

Es wurden ausdrücklich auch digitale Vertriebswege erwähnt:

 

Zwischen 2013 und 2017 haben 6,4 Millionen Deutsche, die zuvor regelmäßig lasen, nicht mehr ein einziges Buch erworben, weder bei einer digitalen Plattform noch in der Buchhandlung um die Ecke.

 

Ob da SP-Bücher mitgezählt werden, ist fraglich, Evelyne. Dass es an den Serien liegt, weil die bequemer zu konsumieren sind, kann ich mir gut vorstellen. Und auch, dass Leser und Leserinnen sich bei der Lektüre einsam fühlen und nicht mehr mitreden können. Sie sind ja stark in die digitale Kommunikation eingebunden und fallen da raus, wenn sie sich mit einem Buch zurückziehen. Darüber hinaus ermüden Augen und Hirn durch das ständige Lesen am Bildschirm oder Smartphone.

 

Mir persönlich geht es zur Zeit ähnlich. Nach dem wochenlangen Lesen der DSGVO-Neuigkeiten, nach einem dreiwöchigen Lektorat und mehrtägigem Korrektorat, dazu den Nachrichten hier und bei FB habe ich das tägliche Lesen von Büchern und E-Books nicht mehr als Erholung empfunden. Ich finde auch immer weniger Bücher, die "zu mir sprechen". ;) Dabei weiß ich, dass Bücher immer den einen Wert haben werden: dass sie nicht zwanghaft konsumiert werden müssen wie andere Medien, sondern zu "Erholungsurlauben" oder sogar zu "Freunden" werden können. Dem einen oder anderen helfen sie sogar bei der Lebensbewältigung und führen ihn hin zu Themen, auf die er digital wahrscheinlich gar nicht gekommen wäre - siehe Wald, Darm und Bienen. Das scheint dem Leser, der Leserin näher zu sein als andere Themen, wie auch in dem Artikel oben geschrieben wird.

Bearbeitet von Christa
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Es wurden ausdrücklich auch digitale Vertriebswege erwähnt:

 

Zwischen 2013 und 2017 haben 6,4 Millionen Deutsche, die zuvor regelmäßig lasen, nicht mehr ein einzige Buch erworben, weder bei einer digitalen Plattform noch in der Buchhandlung um die Ecke.

 

Mich würde interessieren, wie man konkret auf diese Zahl kommt. 

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