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Ramona

Vision zur Zukunft der Buchbranche

Empfohlene Beiträge

"I have a dream -

 

Medien beschreiben die Buchbranche derzeit oft als schwächelnd. Diese Wahrnehmung von außen ist zum Großteil eine Folge überflüssiger Nabelschau, meint Rainer Groothuis und sagt: Es geht auch anders ... 

 

... Das ständige Gerede von Krise und Schwindsucht macht die Branche kranker als sie ist – es ist zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung geworden. Keine Medienmeldung kommt mehr ohne Formulierungen aus wie "schwächelnde Buchbranche", "Buchbranche in der Krise" usw. usf. – ein verheerendes Bild ist entstanden, ein Bild, das manchen Käufer auch aus den Buchhandlungen fernhalten dürfte: Denn Loser haben nichts zu preisen, ihr Angebot neigt dazu, irgendwann nur noch zu nerven – Menschen wollen mit Siegern sprechen, nicht mit Typen, die darüber lamentieren, wie malad sie sind – wie unattraktiv, eitel, überflüssig ist es, die Welt mit seiner Nabelschau zu belästigen?"

 

http://www.boersenblatt.net/artikel-rainer_groothuis__vision_zur_zukunft_der_buchbranche.1487495.html

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Recht hat er, der Rainer Grootuis! 

 

"Die Buchbranche schafft einen Umsatz von rund neun Milliarden Euro, rund 30 Millionen Menschen lesen mehr oder weniger regelmäßig – welche andere Kulturbranche kommt da mit? "

 

Rund 6 Millionen Leser verloren? Das ist für den hohlen Zahn, sagt man hier bei uns. ;)

Auch das mit der analogen Welt, die ja auch noch da ist, finde ich richtig. Dazu gehören gedruckte Bücher ebenso wie reale

Personen und Erlebnisse. "Digitales Fasten" wie bei Google klingt nicht besonders lustig. Man könnte wieder gucken, was sonst noch so da ist in der Welt - neben dem Digitalen. Und die Buchhandlungen so gestalten, dass die Passanten in der Stadt auch wieder Lust haben, reinzugehen. Wenn sie mal was anderes sehen als die ewig gleichen Bestsellerstapel. Sagt Stephan Ozsváth in seinem Kommentar (wie wir es auch schon festgestellt haben).

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Kann schon sein, dass es mit dem Buchhandel bergab geht. Was ich nicht weiß, ist, ob mich das so jucken soll, dass ich mich kratze. Ich habe in der Vergangenheit so viele Dinge verloren (z.B. die Werkzeuge meines Großvaters), dass es da auch nicht mehr darauf ankommt. Die Welt ändert sich eben und im Augenblick rasend schnell. Ich habe auch keine Idee, wie die Zukunft aussehen soll. Für Menschen wie mich verlieren selbst Bücher ihren Zauber, weil ich mittlerweile nicht mehr weiß, wohin damit, und meine kleine Bibliothek braucht bereits ein komplettes Zimmer. Wer kann sich einen solchen Luxus schon leisten.

 

Genug gejammert. Woran ich glaube, ist, dass die Menschen nie aufhören werden, Geschichten zu lieben. Die Rettung der "Wildschweine" aus einer überfluteten Höhle. Was für eine Geschichte. Und die Welt leidet mit. Nicht mit den zeitgleich vielen Toten in Japan. Die Verteilung der Geschichten zu organisieren solen andere machen, weil ich davon nichts verstehe. Aber um die Geschichten ist mir nicht bange.

 

Wolf

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Ein gutes Beispiel für den Wandel auf dem Buchmarkt habe ich gerade entdeckt (kam auch schon in der analogen Zeitung):

 

Wittwer, die größte Traditionsbuchhandlung Stuttgarts, fusioniert jetzt mit Thalia.

https://www.stimme.de/heilbronn/wirtschaft/2018/Buchhandlung-Wittwer-geht-mit-Thalia-zusammen;art140955,4054133

 

Der Inhaber führt das auf die Digitalisierung und das veränderte Medienverhalten der Leser zurück. Der Witz ist, dass einige Jahre zuvor Thalia mehrere Filialen in verschiedenen Städten schließen musste. Jetzt helfen sich alle gegenseitig wieder auf die Beine. ;)

 

Und du hast recht, Wolf: Solange in diesen Buchhandlungen Geschichten zu finden sind, die ich lesen möchte, stört es mich nicht, wenn da plötzlich ein blaues Logo Wittwer&Witwer auf dem Schaufenster steht.

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Ein gutes Beispiel für den Wandel auf dem Buchmarkt habe ich gerade entdeckt (kam auch schon in der analogen Zeitung):

 

Wittwer, die größte Traditionsbuchhandlung Stuttgarts, fusioniert jetzt mit Thalia.

https://www.stimme.de/heilbronn/wirtschaft/2018/Buchhandlung-Wittwer-geht-mit-Thalia-zusammen;art140955,4054133

 

Der Inhaber führt das auf die Digitalisierung und das veränderte Medienverhalten der Leser zurück. Der Witz ist, dass einige Jahre zuvor Thalia mehrere Filialen in verschiedenen Städten schließen musste. Jetzt helfen sich alle gegenseitig wieder auf die Beine. ;)

 

Und du hast recht, Wolf: Solange in diesen Buchhandlungen Geschichten zu finden sind, die ich lesen möchte, stört es mich nicht, wenn da plötzlich ein blaues Logo Wittwer&Witwer auf dem Schaufenster steht.

 

Thalia empfängt ja keine Verlagsvertreter, da dort alles über den Zentraleinkauf anhand der Verlagsvorschauen geregelt wird. Ich frage mich, ob Wittwer bisher noch Verlagsvertreter im Frühjahr und Herbst empfing, von wegen individuelleres  Bücherangebot. Ich fürchte nämlich, dass die fast schon flächendeckende Gleichschaltung des Bücherangebots in den Buchhandelsketten mit zum Leser-/Käuferschwund beigetragen haben könnte. In der Systemgastronomie mag solch eine Gleichschaltung ja gut funktionieren, Leserinnen und Leser ticken da aber auf lange Sicht womöglich anders. 

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In den Jahren bis 2013 war ich öfter mal beim Wittwer in Stuttgart, Ramona. (Da standen, wie in den anderen, meine Bücher).

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damals schon gedacht hatte: Und was unterscheidet diese Traditionsbuchhandlung nun von den Ketten? Diese Buchhandlungen, die wir uns wünschen, finden wir nur noch unterwegs in kleinen Städten. Dort sind  sie noch bunt und vielfältig. Insofern wird sich für den Wittwer nicht viel ändern, es sei denn, Thalia besinnt sich auf das, was Käufer vielleicht eher anlocken könnte als dieses ewige Einerlei. Die Buchhändlerempfehlungen als Zettel in den Büchern (bei Thalia) hatte ich ja schon mal erwähnt, dadurch bin ich schon öfter mal zu einem guten Leseerlebnis gekommen. Denn das wollen Leser doch nach wie vor, etwas erleben, was sie im digitalen Bereich nicht so erleben können.

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Noch zur Wittwer-Thalia-Zusammenarbeit:
"Im Zuge der Meldung zur Übernahme von Wittwer durch Thalia haben sich die "Stuttgarter Nachrichten" die Jahresabschlüsse von Wittwer angesehen: Danach schrieb Wittwer von 2010 bis 2016 rote Zahlen; Werte für 2017 liegen noch nicht vor."

 

https://www.boersenblatt.net/artikel-bilanzen_der_letzten_jahre.1491709.html

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