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SabineB

Hicks

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Hallo,

 

hat jemand einen Tipp, wie ich einen Schluckauf beschreiben kann, wenn die Figur spricht.

 

Im Augenblick steht es so da:

 

„Und jetzt muss ich für immer mit meinem Vater leben.“ Florian trank noch einen Schluck Wein und bekam einen Schluckauf. „Oder ins – hicks - Heim.“

„Und warum hat deine Mutter dich verlassen?“, fragte Mareike ruhig.

„Ich – hicks – weiß nicht.“

 

Das finde ich aber total unelegant. Gibt es bessere Möglichkeiten?

Merci

Sabine
 

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"Hicksen" ist ja durchaus ein Wort, das auch im Duden steht, Sabine. Wenn du es nicht so comic-haft beschreiben willst, dann vielleicht einfach:

 

„Und jetzt muss ich für immer mit meinem Vater leben.“ Florian trank noch einen Schluck Wein und bekam einen Schluckauf. „Oder", er hickste, "ins Heim.“

„Und warum hat deine Mutter dich verlassen?“, fragte Mareike ruhig.

„Ich", er hickste erneut, "weiß nicht.“

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Ich würde es auch aus der wörtlichen Rede heraus nehmen, und ggf. noch durch eine Wiederholung innerhalb der WR verstärken:

 

"Ich", er wurde durch ein neuerliches, lässtiges Hicksen unterbrochen und musste neu ansetzen, "ich weiß es nicht."

 

Durch die Beschreibung dessen, was beim Schluckauf physisch passiert, kannst Du auch vermeiden, immer das gleiche Wort zu benutzen ...

 

(Wikipedia: Der Schluckauf (lateinisch singultus ‚Schluchzen‘, ‚Röcheln‘) ist eine kräftige, reflektorische und periodische Einatmungsbewegung (Kontraktion) des Zwerchfells, wobei jede Inspiration durch plötzlichen Stimmlippenverschluss unterbrochen wird. Dabei entsteht ein charakteristisches Einatmungsgeräusch, das umgangssprachlich-lautmalerisch als „Hicks!“ verbalisiert wird. Der Zweck des Schluckaufs ist nicht bekannt, auch die zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen sind kaum bekannt.)

Bearbeitet von Jan vdB
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Mich stört es in der wörtlichen Rede nicht. Ich sehe (höre) es als unfreiwillige Äußerung.

Wie wäre es so, auch um zu viele "Schlucks" zu vermeiden?

 

„Und jetzt muss ich für immer mit meinem Vater leben. Oder ins …“ Florian nippte wieder am Wein und verschluckte sich. „… ins – hicks! - Heim.“

„Und warum hat deine Mutter dich verlassen?“

„Ich – hicks! –  sorry! Ich weiß nicht.“

 

 

Eine Hicks-Szene von mir:

 

Briony konnte nicht länger an sich halten. Sie lachte, bis ein Schluckauf ihr Einhalt gebot. „Es ist – hicks! – alles vorbei!“ Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. „Unsere – hicks! – Sorgen, meine ich. Bin ein bisschen hysterisch, aber es – hicks! – stimmt!“
Kiki sah skeptisch drein und reichte ihr ein Glas kaltes Wasser.
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Der geklaute Garten https://amzn.eu/d/23HGCFp :s13  

www.gesineschulz.com 

 

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Ich hab gerade nachgesehen, ich habe "hupps" in einer entsprechenden Szene verwendet: 

 

Barbara scheint sie nicht gehört zu haben, sie kippt Sekt über die Lippen, zwei Rinnsale fließen neben den Mundwinkeln abwärts. „Ich hatte gedacht, er nimmt mich mit, weißß-t du? Als Radess-ki mir erzählt hat, dass-er geht, dachte ich ... und dann, als er nichts sagte, habe ich – hupps – dass er vielleich lieber mit dir fährt, you know, my darling?“ Sie lacht schlau, führt das Glas an ihre Lippen, merkt, dass nichts mehr drin ist, greift nach der Flasche. Gedankenverloren gießt sie daraus halb ins Glas, halb aufs Tischtuch. „Ichmachmirdoch – gar nichts aus – hupps – Wein“, sagt sie und sieht dem Rinnsal nach.

 

Es ist jedenfalls eine lautmalerische Angelegenheit, die Verschriftung ist nicht egal, aber man kann tatsächlich wenigstens zwei verschiedene Laute hören, einen, der erzeugt wird, wenn die Zunge hinten an den weichen Gaumen katapultiert wird – ergibt ungefähr "hick" – oder wenn sich vorne spastisch die Lippen schließen, dann kommt eher ein "hupp" raus. 

 

Angelika

Bearbeitet von Angelika Jo

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Es ist jedenfalls eine lautmalerische Angelegenheit, die Verschriftung ist nicht egal, aber man kann tatsächlich wenigstens zwei verschiedene Laute hören, einen, der erzeigt wird, wenn die Zunge hinten an den weichen Gaumen katapultiert wird – ergibt ungefähr "hick" – oder wenn sich vorne spastisch die Lippen schließen, dann kommt eher ein "hupp" raus. 

 

Ich glaube, "hicks" ist einfach nicht das hundertprozentig richtige (lautmalerische) Wort. Wenn ich mich verschlucke, höre ich ein "hick", "uick" oder "upps". Dazu kannte ich auch einen Witz, der lautete:

"Upps, sagte das Würstchen und kam wieder hoch. Da fehlte der Senf!"

 

Das mit der Lautmalerei ist aber ein interessantes Phänomen. Nachdem Sabine die Frage gestellt hatte, fiel mir eine Szene aus meinem neuen Krimi ein. Da geht es um eine andere Lautmalerei, es wurde auch vom Lektorat nicht beanstandet:

 

 

Die Kinder stellten ihre Laternen auf den Boden und bildeten einen Kreis. Sie sangen: Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind

Sankt Martin ritt in die Mitte des Kreises. Dort saß der Bettler und streckte die Arme zu ihm empor. Der Reiter stieg vom Pferd, zog seinen Mantel aus und zog mit einer schnellen Bewegung sein Schwert aus der Scheide. Ratsch! Die Blaskapelle spielte „O du fröhliche“ und „Stille Nacht, heilige Nacht“.

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Ich glaube, "hicks" ist einfach nicht das hundertprozentig richtige (lautmalerische) Wort. Wenn ich mich verschlucke, höre ich ein "hick", "uick" oder "upps". 

 

Das ist aber generell das Problem bei der Lautmalerei, Christa: Wie verschriftet man einen Laut oder eine Lautfolge, der außerhalb des Systems unseres Lexikons liegt. Es betrifft Laute, die wir selbst unwillkürlich erzeugen wie das Hicksen, Rülpsen etc. oder dein "Ratsch", das ein Schwert erzeugt, wenn es eine Textilie zerschneidet, es betrifft Laute, die aus der Natur kommen wie Tierlaute oder solche, die der Wind macht. Verschriftung ist selbst wieder kodifiziert: Fast kein normales Wort wird so gesprochen, wie es geschrieben wird. Das macht ja auch nichts, weil jeder das schon verschriftete Wort kennt. Doch bei den Lauten außerhalb des Lexikons? Bei den Tierlauten z.B, weichen die Sprachen voneinander sogar schon in der Wahrnehmung der Lautung voneinander ab: In Deutschland machen die Schweine "oink-oink", in Japan, glaube ich "purr-purr". Auf Deutsch bellen Hunde mit "wauwau", auf Russisch "gaf-gaf".

 

Von daher gibt es gute Gründe, bei den schon bekannten "hupps", "hicks" zu bleiben. 

 

Hier hatte ich im Zusammenhang mit Interjektionen mal noch etwas mehr dazu geschrieben.

 

Angelika

Bearbeitet von Angelika Jo

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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