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Luise

Schullektüre

Empfohlene Beiträge

Danke, Luise.

 

Ich bin überwältigt von den vielen Autorinnen auf der Liste :s09

 

Ja, nur die "Judenbuche" von Droste-Hüllshoff. Mich erstaunt es aber auch, dass es der "Faust" sowohl auf den ersten Platz der beliebtesten und auf einen Platz bei den unbeliebtesten geschafft hat. "Effie Briest" ist eindeutig das unbeliebteste Buch. Fast alle anderen Bücher kenne ich. 

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Bis auf Süskind, Rhue und Schlink hatten wir all diese Bücher schon zu meiner Zeit auf der Liste. Und sogar noch an der Uni mussten unsere Studenten den unsäglichen "Homo faber" lesen. Und die "Verwandlung" und die "Physiker"  – letztere sind ja auch toll, aber könnte man daneben nicht auch mal was Frisches in den Kanon aufnehmen? Was ist mit "Tschick"? Ich meinte, der hätte es inzwischen geschafft.

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Von der Liste kenne ich nur den Schimmelreiter als Schullektüre. Da kommt man sich vor wie aus der Zeit gefallen.

Wir hatten den zerbrochenen Krug, Nathan der Weise, Egmont, Minna von Bernhelm, Wilhelm Tell etc.

Na ja, und Brecht, Grimmelshausen als leichtere Sachen. Grins

 

Liebe Grüße

Wolf

Bearbeitet von Wolf
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Tschick ist auf Platz 35 gelandet, Angelika.

 

Das war eine Umfrage auf Twitter, also nicht ganz repräsentativ. Ich gehe davon aus, dass sich daran nicht die Jugend von heute beteiligt hat, sondern jüngere und ältere Erwachsene, insofern ist da vieles von dem dabei, was wir auch gelesen haben - weil sich eben Leute wie wir beteiligt haben, keine Schüler.

 

LG Luise

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Klar, Jugendliche und junge Erwachsene treiben sich ja auch nicht bei Twitter und Facebook rum. ;)

Trotzdem denke ich, dass es kein Zufall ist, wenn uns vieles davon bekannt ist. Ich habe beim Landesbildungsserver Baden-Württemberg eine Liste mit Empfehlungen für die Schullektüre 2018 gesehen, und die sah so aus:

 

‚Recht und Gerechtigkeit’

• Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas 

• Heinrich von Kleist, Der zerbrochne Krug 

• Friedrich Schiller, Der Verbrecher aus verlorener Ehre 

• Friedrich Schiller, Die Räuber 

• Georg Büchner, Woyzeck 

• Gerhart Hauptmann, Der Biberpelz

• Heinrich Böll, Die verlorene Ehre der Katharina Blum 

• Friedrich Dürrenmatt, Der  • Besuch der alten Dame 

• Friedrich Dürrenmatt, Der  • Richter und sein Henker

• Franz Kafka, Der Proceß 

• Siegfried Lenz, Deutschstunde 
 
‚Heimat und Fremde’ 

• Johann Wolfgang Goethe, Iphigenie auf Tauris 

• Joseph von Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts 

• Heinrich Heine, Deutschland. Ein Wintermärchen 

• Uwe Johnson, Mutmassungen [auch: Mutmaßungen] über Jakob 

• Franz Kafka, Der Verschollene 

• Herta Müller, Niederungen 

• Gregor von Rezzori, Maghrebinische Geschichten 

• Joseph Roth, Hiob
 
‚Identität und Rolle’ 

• Heinrich von Kleist, Amphitryon 

• Gottfried Keller, Kleider machen Leute 

• Max Frisch, Andorra 

• Max Frisch, Biedermann und die Brandstifter 

• Max Frisch, Stiller 

• Max Frisch, Homo faber 

• Peter Handke, Wunschloses Unglück 

• Martin Suter, Ein perfekter Freund 

• Carl Zuckmayer, Der Hauptmann von Köpenick 
 

Bearbeitet von Christa
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Bis auf Süskind, Rhue und Schlink hatten wir all diese Bücher schon zu meiner Zeit auf der Liste. Und sogar noch an der Uni mussten unsere Studenten den unsäglichen "Homo faber" lesen. Und die "Verwandlung" und die "Physiker"  – letztere sind ja auch toll, aber könnte man daneben nicht auch mal was Frisches in den Kanon aufnehmen? Was ist mit "Tschick"? Ich meinte, der hätte es inzwischen geschafft.

 

Es gibt neben den Lehrplänen der Länder auch Lehrpläne der einzelnen Schulen, insofern ist die Lektüre bei vielen Ähnlichkeiten durchaus verschieden. Tschick hat es genauso geschafft wie in HH zum Beispiel "Räuberhände" von Finn Ole Heinrich, ein ähnlich zauberhaftes Buch.

 

Aber Emilia Galotti, Der Schimmelreiter, Fontane von Effi bis Matilde Möhring, das sind immer noch Dauerbrenner. Leider, wie ich finde, denn es ist extrem schwer, da Zugänge zu finden und einen Bogen in die jungen Köpfe zu spannen, ich habe das (vertretungsweise) von der Lehrerseite her erlebt. Verantwortlich für Lehrpläne sind die Kultusministerien, aber wie solche Entscheidungen genau zustande kommen, weiß ich nicht.

Bearbeitet von AnnaW

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Mein Jugendbuch wurde ja just als Schullektüre auserkoren. Wie mir die Verlagsleiterin versicherte, sind die Schulbuchverlage gerade verstärkt auf der Suche nach Alternativen zu den Klassikern.

Ich denke, dass es immer schwieriger wird, die Buben und Mädchen bei der Stange zu halten, wenn das zu Lesende zu weit von ihrer Alltagsrealität entfernt ist. Mit einer Lektüre wie Effi Briest vergrault man die Schüler eher, als dass man sie zum Lesen verführt, während das großartige Tschick  richtig Spaß und Lust auf mehr macht.

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Hmmm, ja, von der Liste kenne ich auch einiges: Keist, Michael Kohlhaas, natürlich, viel Schiller ... Wallenstein ... Hauptmann (mochte ich am wenigsten, was wir von ihm lasen, hab ich vergessen), Goethe, Wilhelm Meister, an Kafkalektüre kann ich mich kaum erinnern, aber an den Fänger im Roggen, das muss in der neunten gewesen sein. In der zehnten und Anfang der elften hatten wir einen Lehrer, der hätte uns alles vorsetzen können - oder zumindest einigen von uns - der konnte uns begeistern.  Dann kam der Deutsch LK. Verhasste Lehrerin. Aber interessante Lektüre: Grass, Döblin, Celan, Benn, Bachmann, zwischendurch bissi Romantik, Eichendorff, Taugenichts (fand ich gut), ETA Hoffmann (fand ich in diesem Falle albern) massenweise Gedichte (über die wir lachten) dann hatte die Lehrerin streckenweise eine Vorliebe für Solschenizin ... Iwan Denissowitsch etc, ging mir auf den Zeiger, Cechov wär besser gewesen, hatten wir aber nicht, viel Brecht auch ...Und dann kam Max Frisch. Stiller und der für mich gar nicht so schreckliche Homo Faber. Bin damals total auf Frisch abgefahren, hab alles gelesen, analysiert, gelernt -  also jetzt nicht für den Unterricht :) - kann also nicht so schlimm gewesen sein. Über Frisch hab ich dann auch Abi gemacht, der hat mich nachher noch lange beschäftigt. Direkte "Jugendlektüre" hat mich - in der Schule - immer misstrauisch gemacht. Aber Tschick ist ja was anderes, auch Finn Ole Heinrichs Räuberhände. Den finde ich ganz großartig, bin sehr froh, dass es das in Schulen zu lesen gibt.

Was ist eigentlich mit Kirsten Boje? Keine Schullektüre?

Liebe Grüße

Claudia
 

Bearbeitet von ClaudiaB

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Interessant, Claudia, mit 18 bin ich nämlich auch auf Max Frisch abgefahren. Habe ihn sogar stilistisch kopiert. Noch besser als Homo Faber fand ich die "Biografie" die habe ich später als Theaterstück in einem Zimmertheater gesehen. Was würdest du in deinem Leben anders machen, wenn du es noch einmal leben dürftest?, war die Ausgangsfrage. Hat alles nix genützt, am Schluss ist die Ehefrau aufgestanden und gegangen.

 

Was mir in der Schule noch gefallen hat: Natürlich der Steppenwolf, da haben wir sogar eine private Lese-AG gegründet, Kohlhaas, Schiller: Verbrechen aus verlorener Ehre (viel später gelesen), die verlorene Ehre der Katherina Blum (später), Richter und Henker von Dürrenmatt, der Fänger im Roggen natürlich, Kafka und Lenz nicht ganz so mein Ding, Eichendorfs Taugenichts und Grimmelshausen - das lief bei unserem beliebten Deutschlehrer unter "Schelmenromane -mit dem gingen wir auch mal zum literarischen Diskutieren ins Café.

 

Eichendorf, die Gedichte, Heine, ein Wintermärchen und von Gottfried Keller nur den grünen Heinrich, aber viel später.

 

Goethes Faust habe ich mal in einer Regennacht auf dem Balkon eines bayerischen Bauernhauses mit größtem Vergnügen gelesen.

Im Englischunterricht haben wir viel Shakespeare gelesen, und ich war überwältigt von dieser Sprache. Habe sogar (als Hausaufgabe) Teile davon übersetzt.

 

Ach ja, den Tod in Venedig von Mann fand ich gnadenlos gut. 

 

Diesen Tschick habe ich mir jetzt auch mal angeguckt, muss ja ein großes Abenteuer und ein Lesegenuss sein!

Bearbeitet von Christa
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@ Claudia, @ Christa: Aber ja! Derartige Erinnerungen habe ich auch. Und echte Lieblingslektüren. Goethe (Faust), Büchner, Schiller (Die Räuber, Don Carlos), Kleist, Heinrich Mann, Über Kafka hab ich Abi geschrieben, Shakespeare hab ich geliebt (gut, das war in Englisch).

 

Es gibt großartige Sachen. Aber eben auch sehr sperrige, zu denen für mich Lessing, Fontane und Droste-Hülshoff gehören. Hauptmann tatsächlich auch. Und da man nicht alles machen kann (die komplette Literaturgeschichte ist dann doch eher was fürs Germanistikstudium), verstehe ich nicht, warum man da nicht streicht.

 

Mit so was Feinem wie Grass, Döblin, Celan, Benn und Bachmann werden die Schüler eher verschont, scheint mir. Aber wiegesagt, das ist auch verschieden. Dafür muss der ewige Brecht immer wieder ran, den ich tendenziell auch überflüssig finde.

 

Gewollt moderner Jugendlektüren stehe ich auch kritisch gegenüber, zumal deren literarische Qualität manchmal eher außer Acht gelassen wird ("Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist hier mein Lieblingsbeispiel. Warum man in Deutsch Übersetzungen aus dem Amerikanischen liest, verstehe ich ohnehin nicht.).

 

 

Ein weites Feld :-)

Bearbeitet von AnnaW

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Ja, und auch eine andere Zeit, Anna. Gewisse Lektüre ist sicher zeitlos. Und was du mit sperrig meinst - da stimme ich dir sofort zu. In der Schule hab ich Brecht regelrecht gehasst, hat sich später gelegt. Unsere Lehrerin war begeistert von der deutschen Romantik, ich erinnere mich auch an endlose Jean Paul -Lektüre, womit ich damals auch nicht so viel anfangen konnte, obwohl ich gespürt habe, dass da was war, was mich später reizen könnte ... Faust hätte ich damals nicht goutieren können, glaube ich, hab ich später gelesen, wie Christa in einer sehr speziellen Situation, gehört vielleicht dazu. Ebenso Kafka, Thomas Mann, wobei wir den wohl auch im Unterricht hatten. Und, wie gesagt, es war ein Deutsch LK, also ein zumindest einigermaßen interessiertes und aufnahmebereites Publikum für die etwas ältere Lehrerin.

Wenn ich mir diesen Unterricht mit heutigen Jugendlichen vorstelle ... Heute liest man anders, empfängt über andere Kanäle, empfängt mehr, verarbeitet mehr, schämt sich nicht mehr, zuzugeben, dass man gar nicht liest ... oder, im Gegenteil, bloggt über das was man liest.
Was man anders machen sollte, weiß ich nicht, auch nicht, ob man der kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne nachgeben oder eher dagegen steuern sollte.
Was ich sicher weiß: Dass ich Schullektüre, im Gegensatz zu dem was immer wieder darüber gesagt wird, niemals wirklich "gehasst" habe, manches war nicht so spannend, aber vieles hätte ich sonst nie kennen gelernt.

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Was ich sicher weiß: Dass ich Schullektüre, im Gegensatz zu dem was immer wieder darüber gesagt wird, niemals wirklich "gehasst" habe, manches war nicht so spannend, aber vieles hätte ich sonst nie kennen gelernt.

 

Noch eine kleine Ergänzung zur Schullektüre und was man gehasst oder geliebt hat: Vieles von dem, was ich in der Schule mochte, erschien mir bei späterem Wiederlesen eher etwas fade und nichtssagend, zum Beispiel der "Werther" oder eben "Homo Faber".

Dazu habe ich gestern eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Im ziemlich großen Osiander in Reutlingen (familiengeführtes Unternehmen seit 1596) wurde die Regionalkrimiecke komplett weggeräumt und da stehen jetzt "Klassiker"- mitten drin prangten "Homo Faber", "Stiller", die ganzen Dürrenmatts, Hans Fallada, Hemingway usw. und groß und in Kleinformat "Tausendundeine Nacht".

Dann auch noch ein vertrauter Name. Angelika Jodls "Grammatik der Rennpferde", in GROßSCHRIFT! Glückwunsch zum Klassiker, Angelika! :D

Bearbeitet von Christa
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Dazu habe ich gestern eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Im ziemlich großen Osiander in Reutlingen (familiengeführtes Unternehmen seit 1596) wurde die Regionalkrimiecke komplett weggeräumt und da stehen jetzt "Klassiker"- mitten drin prangten "Homo Faber", "Stiller", die ganzen Dürrenmatts, Hans Fallada, Hemingway usw. und groß und in Kleinformat "Tausendundeine Nacht".

Dann auch noch ein vertrauter Name. Angelika Jodls "Grammatik der Rennpferde", in GROßSCHRIFT! Glückwunsch zum Klassiker, Angelika! :D

 

Huch! Ich bin bei den Klassikern gelandet? Aber ich lebe doch noch, oder? 

Danke, jedenfalls, Christa, für die Benachrichtigung. Das reiche ich gleich mal an den Verlag weiter ...

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Du bist eben eine lebende Legende, Angelika. Damit kann der Verlag doch sehr gut punkten ... ;)

:s01  :s01  :s01

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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