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Elli

Frauen zählen

Empfohlene Beiträge

Die Pilotstudie „Sichtbarkeit von Frauen in Medien und im Literaturbetrieb“ ist das erste Ergebnis des langfristigen Forschungsprojekts #frauenzählen der verbandsübergreifenden AG DIVERSITÄT im Literaturbereich.

 

Hier geht's zur Studie "Frauen zählen"
 

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Hilf Himmel,

 

ich hoffe die Bearbeiter haben etwas anderes gemacht, als im Programm steht, denn glücklicherweise decken sich Ankündigung und tatsächliche Arbeit nicht immer.

 

Von den vier Fragen lässt sich die erste Frage mit einem einfachen Ja oder nein beantworten und ich wäre mehr als überrascht, wenn sich keine Unterschiede finden lassen würden. In dieser formulierung steckt also kein Erkenntnisgewinn.

 

Auch die zweite Frage leidet unter dem gleichen Fehler. Andererseits halte ich sie für eine normative Frage, die eigentlich vorab geklärt werden müsste, bevor man auswertet, aber darüber zu diskutieren ist schwierig, wenn man die Details ncht kennt.

 

Die dritte Frage ist sinnvoll vor dem Hintergrund, einer Arbeitshypothese, dass Genres eine der wichtigen steuernden Einflussgrößen sind.

 

Die vierte Frage verstehe ich nicht. Bei einer statistischen Analyse werden die Signifikanzen vom Wissenschaftler gesetzt und in anschließenden Tests die Hypothesen angenommen oder verworfen. Liegt die Signifikanz denn nun bei 10%, 5%, 1% oder 0.1% oder sonst wo? Oder wonach wird überhaupt gefragt?

 

Die Ergebnisse sehen auf den ersten Blick interessanter aus, beantworten aber nicht die oben gestellten Fragen. Leider sagen sie in der summe aus, dass Frauen weniger sichtbar sind, als Männer. Aber wenn ich das ganze richtig verstanden habe, war das doch der Anlass für eine solche Untersuchung.

 

Bleibt noch ein Punkt. Warum rege ich mich eigentlich so auf darüber? Und ja, ich rege mich auf.

Ich halte die unbefriedigende Ausgangssituation für ein deutliches Symptom einer tiefgreifenden Fehlentwicklung, die sie viel zu langsam verbessert. Es ist kein Trost, dass es vor hunder tJahren noch schlimmer war. Aber wenn man mit wissenschaftlichen Studien darang geht, dann sollte man höcht präzise in der Formulierung und der Methodik sein, weil man sich sonst wieder von vornherein angreifbar macht. Und das bei aller guter Absicht, die ich niemandem abstreiten möchte.

 

Wolf

(kann mal wieder nicht aus seiner Haut)

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Um nur einen der aufgeführten Punkte herauszunehmen:

 

Im Bereich Sachbuch ist lediglich jedes fünfte durch einen Mann rezensierte Buch von einer Autorin verfasst.

 

Diese Aussage ist mir zu ungenau. Um welche Sachbücher/Sachbuch-Genre geht es dabei konkret? Um Wohlfühlgesundheitsbücher? Kochen & Wohnen? Esoterik & Lebenshilfe? (Welt-)Politik? Wirtschaft? Gesellschaft? Philosophie & Religion? Populärwissenschaft? Anders gesagt, die Kundenvorlieben sind hier ja im Großen und Ganzen sehr unterschiedlich. Selten erblicke ich Kundinnen in den Abteilungen Wirtschaft, Politik oder Wissenschaft etc. Ebenso selten sehe ich Kunden in den Abteilungen Wohlfühl- oder Kochen-und-Wohnen herumstöbern.

 

Da fällt mir noch ein: Vor einigen Wochen hatten wir z. B. mal das Thema "Gottesteilchen / Higgs-Boson in einem Thread. Damals hatte ich einfach mal auf Amazon nach entsprechenden Sachbüchern gegoogelt. Gut 90 % (eher sogar mehr) der Autoren waren Männer. Dann stieß ich noch auf zwei Mann/Frau-Autorenpaare. Und wenn ich mich recht erinnere, gab es gerade mal ein einziges von einer Autorin zu diesem Thema verfasstes Buch. Wie hoch ist also die Wahrscheinlichkeit, dass Männer und Frauen, die sich für dieses Thema interessieren, im Nachhinein ein von einer Frau verfasstes Buch rezensieren?

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Ich habe mitgezählt und kann vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen.

 

Die Aufgabe bestand tatsächlich darin, einen Monat lang jeden Tag das Feuilleton einer bestimmten Zeitung (in meinem Fall der Stuttgarter Zeitung) zu durchforsten und zu zählen. Wie viele Bücher von Frauen und wie viele Bücher von Männern wurden besprochen. Wie viele davon wurden von Frauen, wie viele von Männern rezensiert. Wie viele waren Sachbücher, wie viele Belletristik (das ganze dann noch sehr viel dezidierter). Und vor allem, wer bekam wie viele Zeilen. Ich war nach einem Monat extrem ernüchtert, kann ich Euch sagen.

 

Und, Ramona, beim Sachbuch wurde nicht unterschieden, ob es sich um ein Kochbuch oder eine wissenschaftliche Abhandlung von was auch immer handelte.

 

Sabine

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Dann ist es vielleicht kein Zufall, dass das Feuilleton von Monat zu Monat mehr an Gewicht bei den meisten Käuferinnen und Käufern verliert.  ;)

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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