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Ramona

Selfpublishing und Davon-Leben-können

Empfohlene Beiträge

Auszüge:

// Matthias Matting, einer der erfolgreichsten Selfpublisher, erklärt, warum Deutschland auf dem Markt der E-Books in einer komfortablen Situation ist. Und warum die Frankfurter Buchmesse auch für Autoren ohne Verlag ein Pflichttermin ist.

 

"Es gibt jedes Jahr mehr Autoren, die von ihrer Arbeit leben können. Und die auch besser davon leben könnten, als sie es bei einem Verlag könnten."//

 

https://www.sueddeutsche.de/kultur/interview-am-morgen-selfpublishing-es-gibt-jedes-jahr-mehr-autoren-die-von-ihrer-arbeit-leben-koennen-1.4160885

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Schreiben ist eines der beliebtesten Hobbys in der Bevölkerung.

 

Dieser Satz ist mir ins Auge gesprungen. Insofern hat das Self Publishing Pionierarbeit geleistet, indem es

zu einer Art Demokratisierung der Veröffentlichungsmöglichkeiten geführt hat.  ;)  8-) Jeder kann heute sein Manuskript hochladen.

Dass sehr viel mehr dazu gehört, haben die erfolgreichen Self Publisher bewiesen. Die Wiederveröffentlichung der Backlist scheint dagegen kein Erfolgsmodell zu sein und gehört offensichtlich zu den Probierzeiten des SP.

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Das Schöne am Selbpublishing ist ja, dass man richtig gute Bücher schreiben kann und diese auch auf dem Markt unterbringt. Das war vorher nicht so einfach möglich.

 

Und es ist auch nicht mehr schwierig, mit dem schreiben von Büchern so viel Geld zu verdienen, dass man ganz gut davon leben kann. Das war vorher auch recht schwierig.

 

Leider träumen wir aber alle von dem dritten Fall. Wir wollen Bücher schreiben, die in unseren eigenen Augen richtig gut sind und von denen man außerdem auch noch gut leben kann. Das ist kaum leichter geworden. Na ja, ein bisschen schon. ;)

 

Wolf

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Und es ist auch nicht mehr schwierig, mit dem schreiben von Büchern so viel Geld zu verdienen, dass man ganz gut davon leben kann. 

 

Das sehe ich aber anders. 

 

Geht mir genauso, Olaf, ich finde, Matthias Matting zeichnet das Bild etwas zu positiv. Für mich wirkt sein Auftreten so, als würde jemand die wenigen Spitzentitel-Autoren nehmen, die groß beworben werden und als Verlagsautoren sehr gut verdienen, und dieses Beispiel allen anderen Autoren vorhalten und sagen: "Geht doch! Was habt ihr euch denn so?" Natürlich gibt es auch im Selfpublishing große Unterschiede und eine Masse an Autoren, die eben nicht tolles Geld verdient.

 

Die Zahlen aus dem SZ-Interview zum Thema E-Book kann ich übrigens nicht bestätigen, bei mir sind es gleichbleibend 10 % der Verkäufe im E-Book. Wie sind da eure Erfahrungen? Hat man die erwähnten 15-20 % eher bei Genres mit technikaffinen Lesern (Sciencefiction)? Oder sind meine Leser einfach konservativer und mehr dem Gedruckten verhaftet?

Was hat Putin 1985-1990 in Dresden gemacht? Einige Einblicke und ein Trailer zum aktuellen Roman "Der letzte Auftrag", gedreht vor der ehemaligen KGB-Villa dort.

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Vor einigen Monaten gab es auf Selfpublisher.de noch einen Artikel mit dem Hinweis, das statistische Durchschnittsgehalt deutscher Indie-Autoren pro Monat läge bei etwa 50 €. Was natürlich kein Widerspruch dazu ist, dass ein Teil der Indie-Autoren am Ball geblieben und zunehmend professioneller und erfolgreicher geworden ist.

Vor der SP-Zeit sollen den Verlagen ja schon je nach Genre 20 - 30 veröffentlichungsreife Manuskripte für einen einzigen Programmplatz zur Auswahl gestanden haben. Mehr als der Markt je hätte verarbeiten können. (Und damals gab es schon eine Neuerscheinungen-Flut von +/- 100.000 Titeln im Jahr, ohne dass die Zahl der Leser/Käufer gewachsen wäre.)

Etliche dieser Autoren, die diesen einen Programmplatz nicht (oder viel zu selten) erhalten haben, sind inzwischen im SP unterwegs. Und einige davon erfolgreich bis sehr erfolgreich. Man könnte vermuten, dass ein erfolgreicher Indie-Autor unterm Strich vielleicht eher von seinen Auflagen leben kann, als ein auflagengleicher Verlagsautor.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Die Zahlen aus dem SZ-Interview zum Thema E-Book kann ich übrigens nicht bestätigen, bei mir sind es gleichbleibend 10 % der Verkäufe im E-Book. Wie sind da eure Erfahrungen? Hat man die erwähnten 15-20 % eher bei Genres mit technikaffinen Lesern (Sciencefiction)? Oder sind meine Leser einfach konservativer und mehr dem Gedruckten verhaftet?

 

Bei unseren Blanvalet-Titeln machte der Anteil zu Beginn etwa 5-6 % aus. Inzwischen dürften es aber eher um die 10 % sein.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Da ich mit meiner Behauptung offensichtlich auf Widerspruch gestoßen bin, hier noch die Erklärung. Es gibt einige Genre, in denen man ganz gut verdient, wenn man dem Publikumsgeschmack folgt. Dazu gehören Erotik, Romance und auch etwas in Richtung Fantasy. Und man muss Schnellschreiber sein können. Verzichten muss man auf den Anspruch ein wirklich gutes Buchschreiben zu wollen.

 

Liebe Grüße

Wolf

Bearbeitet von Wolf
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Ich würde noch Thriller ergänzen. Aber ja, Schnellschreiber sollte man sein können. Ich bin einer, aber mit SP allein wäre ich nicht glücklich (finanziell). Die andere Hälfte steuert der Verlag bei, aber letztes Jahr hab ich unterm Strich mehr verdient als in meinem letzten Brotjob. 

Als ich angefangen hab, war ich aber auch noch unter 1000 Euro im Jahr. 

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Ich denke weiterhin, dass es auch heute nicht einfach ist, mit Büchern jeglichen Genres seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dass einige es können, beweist nicht das Gegenteil, sondern kommt daher, dass eben nur die Erfolgreichen sichtbar sind. 

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Da ich meine Behauptung nicht beweisen kann und nur Indizien dafür habe, wird hier weiterhin Meinung gegen Meinung stehen. Aber ich kenne eigene erfolgreiche Selfpublisher und noch einige indirekt über Zeitungsberichte. Und für diese Schreiber gibt es gemeinsame Kennzeichen, die nur zum Teil etwas mit gutem Schreiben zu tun haben und ihren Schwerpunkt woanders hinlegen.

 

Ein gutes Indiz ist zum Beispiel auch, wenn eine bekannte Autorin, um etwas auszuprobieren, sich ein neues Pseudnonym wählt, ein neues Buch schreibt, wo sie sich nur bemüht, die richtigen Knöpfe zu drücken, und prompt einen weiteren Bestseller schreibt. Daraufhin  habe ich mir das Buch gekauft und es sogar geschafft, das erste Viertel zu lesen.

 

Da ich mich nicht überwinden könnte, so etwas zu schreiben - da ließe ich es lieber bleiben - stimmt die Aussage, dass Schreiben für den Lebensunterhalt nicht so ganz einfach ist. Aber das hat der Olaf bestimmt nicht gemeint. ;)

 

Liebe Grüße

Wolf

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Aber das hat der Olaf bestimmt nicht gemeint. ;)

 

Haha! Nee, so hat er es nicht gemeint. Ist aber eine schöne Interpretation.  ;D

 

Das mit den Knöpfen klingt allerdings verdächtig nach der Bestseller-Formel, die mit schöner Regelmäßigkeit gefunden wird und seltsamerweise letztlich doch nicht funktioniert. 

 

Aber Wolf hat recht, dass wir ohne belastbare Daten nur mit Bauchgefühlen, Meinungen und nicht repräsentativen Stichproben argumentieren. Genau wie Verlage. 

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Im Selfpublishing reicht es nicht, ein (gutes) Buch zu schreiben, um Erfolg zu haben. Man muss auch wissen, wie man Leser gewinnt. Ohne eine durchdachte Marketingstrategie, wird man von zu wenigen gesehen. Und das ist der Punkt, den viele unterschätzen.

Aber Marketing ist nur das Sprungbrett für den Erfolg. Ob ein Buch ein Bestseller wird, hängt dann wiederum vom Buch selbst ab. Wie bei Verlagstiteln entscheidet das Genre und wieviele Leser vom Buch bewegt werden, sodass es sich herumspricht. Am besten laufen Liebesromane und Thriller, da muss man sich nur die kindle-Charts ansehen. Genremixes haben es schwer - aber das ist bei Verlagen ja nicht anders.

Wenn das Zusammenspiel aus gutem Marketing und einem guten Buch gegeben ist, dann kann man im Selfpublishing sehr gut vom Schreiben leben.

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Für mich stellt sich die Sache folgendermaßen da:

- Das Buch muss nicht gut sein im Sinne literaturwissenschaftlicher Standards, aber es darf eine Mindestqualität nicht unterschreiten, sollte professionell geschrieben sein und einen spannenden Plot enthalten. Wer gerade anfängt zu schreiben und meint, seine Ideen würden reichen, wird eine harte Landung hinlegen.

 

- Es sollte ein publikumswirksames Genre bedienen. Die ändern sich im Verlauf der Zeit, aber Romance und Erotik gehen immer. Gern auch in Verbindung mit Fantasy "Ich liebte einen Werwolf." Thriller ist auch eine Bank, wie Sabine gerade schrieb. Das genre bedeutet, dass die Chance einer Anfangssichtbarkeit ganz gut ist.

 

- Und der dritte Faktor ist die Erstellung einer Autorenmarke. Dafür sollte der Autor ein Vielschreiber sein. Am besten spätestens alle drei Monate ein neues Buch. Besser ist zwei Monate.

Auf diese Art bleibt der Autor ständig sichtbar und allein das ist schon das halbe Marketing.

 

Eine echte Bestsellerformel ist das nicht. Bestseller sind statistisch gesehen Extremereignisse, und die sind immer schwer zu erklären oder zu fassen und gehören oft einer ganz anderen Stichprobe an. So gern ich Harry Potter auch gelesen habe, erklären lässt sich der Hype um diese Bücher ganz bestimmt nicht mit Schreibstil oder Plot. Internatsromane gab es auch schon vorher. Auch in der Fantasy. Und wenn ich an Herr der Ringe denke, den sollen amerikanische Collegestudenten groß gemacht haben. Und das gelang nicht unbedingt zeitnah. (Das habe ich gelesen und lasse mich gern korrigieren, wenn dieses Beispiel falsch ist.)

 

Aber beim "Davon leben" braucht man nur ausreichend Umsätze, die aber kontinierlich. In die Höhe des Gehaltes eines leitenden Beamten kann man so ganz gut kommen. Aber man muss so auch schreiben können und vor allem wollen.

 

Vielleicht geht es auch anders, aber für den Weg, wie ich ihn beschrieben habe, habe ich bei Amazon ein paar Beispiele sammeln können.

 

Liebe Grüße

Wolf

Bearbeitet von Wolf
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