Zum Inhalt springen
Hanna Aden

Interview mit Nina George über Männer und Frauen im Literaturbetrieb

Empfohlene Beiträge

 

Sobald eine Umarmung oder ein Kuss auftauchen, ist das für ihn "Frauenzeugs".

 

Boah, das ist doch übel! Umarmungen sind nahezu lebenswichtig. Durch sie wird Oxytocin ausgeschüttet, was Depressionen verhindert oder abmildert. Eine Krankheit, die bei Männern häufiger als bei Frauen tödlich endet, weil ihnen durch Sozialisierung eingeredet wurde, dass sie an Männlichkeit (und damit Menschlichkeit) verlieren, wenn sie Schwäche zeigen oder Hilfe suchen.

 

Ist eine solche Rolleneinschränkung nicht auch mega übel? Menschen brauchen Umarmungen und menschliche Nähe. Warum wird etwas so Wichtiges und Lebensverlängerndes als süßlich abgetan und Männern durch die Gesellschaft und Rollenerwartungen abgesprochen?

 

Finde ich nicht nur in der Literatur zum Kotzen.

Bearbeitet von Hanna Aden
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Sobald eine Umarmung oder ein Kuss auftauchen, ist das für ihn "Frauenzeugs".

 Menschen brauchen Umarmungen und menschliche Nähe. Warum wird etwas so Wichtiges und Lebensverlängerndes als süßlich abgetan und Männern durch die Gesellschaft und Rollenerwartungen abgesprochen?

 

 

Sorry, aber wenn ich sowas lese, fühl' ich mich im Streichelzoo und möchte auf der Stelle flüchten. Männern wird da gar nichts durch die Gesellschaft und Rollenerwartungen abgesprochen, sondern Christa hat von einem Mann berichtet, der sowas nicht lesen möchte. Wieso darf der das nicht? Weil er sein tägliches Löffelchen Oxytocin verpassen könnte? Mich machen diese gängelnden Verallgemeinerungen krank. Ich möchte auch vom Krieg lesen. Und vom Krieg schreiben. Ich weiss nicht, was daran weniger emphatisch sein soll, als wenn zwei ihr Oxytocin austauschen. Vermutlich bin ich aus Versehen ein unempathischer Mann, hab die Familienphase verkorkst und hab's auch nach dem dritten Kind noch nicht bemerkt.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich verstehe diese Beiträge nicht. Was hat denn das - möglicherweise existente - geschlechterspezifische Lese-, aber auch Schreibverhalten mit Chancenungleichheit oder Ungleichbehandlungen (u.a.) in der Buchbranche zu tun? Es ist doch in Ordnung, wenn irgendwelche Leute (überwiegend) keine romantischen Happyendromane lesen, ob das nun Männer, CDU-Wähler, fundamentalistische Christen oder chronisch Fußpilzerkrankte sind (oder Leute, auf die all diese Aspekte zutreffen). Und es ist genauso in Ordnung, wenn irgendwelche Leute (überwiegend) gerne solche Romane schreiben. Das sollte nicht den geringsten Einfluss auf eine davon völlig unabhängige Diskussion über Gleichberechtigung haben.

 

Und selbst wenn alle Frauen, die schreiben, von den vermeintlich männerdominierten Verlagen dazu geknechtet werden, überwiegend solche Bücher zu schreiben, fehlt mir noch der Hinweis auf jene Instanz, die die bücherkaufenden Frauen dazu knechtet, genau diese Bücher auch zu erwerben.

 

Das war der Grund, warum ich eigentlich gar nicht noch mal in so eine Diskussion einsteigen wollte. Die Gefahren des sich ständigen Wiederholens (bei den männerlesenden Männern waren wir nämlich schon öfter) und der Verzettelung sind zu groß.

 

Vielleicht nützt es was, wenn wir wieder zum Ausgangsinterview zurückgehen:

 

Nina George:

 

 

Und bei diesen Systemen wirken sowohl Männer als auch Frauen mit. Und das heißt: Auch Frauen und Männer können es aufbrechen. Wir brauchen mehr Männer, die sagen: Ich finde es albern, wenn auf den Blick von der Hälfte der Menschheit verzichtet wird. Ich möchte das weder für mich, noch für eine integre Gesellschaft, noch für meine Töchter.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ihr habt recht, Asche auf mein Haupt ;). Man kann sich zu leicht verzetteln. Der Beitrag, den ich davor geschrieben habe, mit den gemischten Teams, die bessere Ergebnisse bringen, und das vielleicht auch in Literatur und beim literarischen Blick auf die Welt tun, war eigentlich die Richtung, die mir wichtig war.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

Sobald eine Umarmung oder ein Kuss auftauchen, ist das für ihn "Frauenzeugs".

 Menschen brauchen Umarmungen und menschliche Nähe. Warum wird etwas so Wichtiges und Lebensverlängerndes als süßlich abgetan und Männern durch die Gesellschaft und Rollenerwartungen abgesprochen?

 

 

Sorry, aber wenn ich sowas lese, fühl' ich mich im Streichelzoo und möchte auf der Stelle flüchten. Männern wird da gar nichts durch die Gesellschaft und Rollenerwartungen abgesprochen, sondern Christa hat von einem Mann berichtet, der sowas nicht lesen möchte. Wieso darf der das nicht? Weil er sein tägliches Löffelchen Oxytocin verpassen könnte? Mich machen diese gängelnden Verallgemeinerungen krank. Ich möchte auch vom Krieg lesen. Und vom Krieg schreiben. Ich weiss nicht, was daran weniger emphatisch sein soll, als wenn zwei ihr Oxytocin austauschen. Vermutlich bin ich aus Versehen ein unempathischer Mann, hab die Familienphase verkorkst und hab's auch nach dem dritten Kind noch nicht bemerkt.

 

Danke, Charlie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Auf jeden Fall. Und die lesen sich auch so. Deshalb halte ich sie nicht für die qualifizierteste Fürsprecherin zu diesem durchaus ernsten Thema. Denn sie bedient ja gerade das Klientel, das gerne süße Frauenliteratur konsumiert.

 

 

Und was daran disqualifiziert sie nun?

Ist das nicht genau der Punkt? Frauen werden erst dann (langsam) ernst(er) genommen, wenn sie "maskuliner" schreiben?

Ist "maskuliner" anspruchsvoller? Besprechungswürdiger? Mehr wert?

 

 

Nein, natürlich nicht. Und mit "maskuliner" schreiben hat das überhaupt nichts zu tun. Es gibt wunderbare Bücher von weiblichen Autoren, die besprechungswürdig sind. Aber Kitsch ist Kitsch, egal von wem, und nicht unbedingt besprechungswürdig. 

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

Auf jeden Fall. Und die lesen sich auch so. Deshalb halte ich sie nicht für die qualifizierteste Fürsprecherin zu diesem durchaus ernsten Thema. Denn sie bedient ja gerade das Klientel, das gerne süße Frauenliteratur konsumiert.

 

 

Und was daran disqualifiziert sie nun?

Ist das nicht genau der Punkt? Frauen werden erst dann (langsam) ernst(er) genommen, wenn sie "maskuliner" schreiben?

Ist "maskuliner" anspruchsvoller? Besprechungswürdiger? Mehr wert?

 

 

Nein, natürlich nicht. Und mit "maskuliner" schreiben hat das überhaupt nichts zu tun. Es gibt wunderbare Bücher von weiblichen Autoren, die besprechungswürdig sind. Aber Kitsch ist Kitsch, egal von wem, und nicht unbedingt besprechungswürdig. 

 

Es muss nicht mal Kitsch sein. Manche Bücher sind einfach nicht besprechungswürdig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Ist eine solche Rolleneinschränkung nicht auch mega übel? Menschen brauchen Umarmungen und menschliche Nähe. Warum wird etwas so Wichtiges und Lebensverlängerndes als süßlich abgetan und Männern durch die Gesellschaft und Rollenerwartungen abgesprochen?

 

Finde ich nicht nur in der Literatur zum Kotzen.

 

 

Entschuldige Hanna, niemand (außer der Typ von Christa) hat etwas gegen Umarmungen oder menschlicher Nähe in der Literatur. Wie kommst du auf sowas? Ganz im Gegenteil. Jeder vernünftige Roman hat unter anderem mit menschlichen Gefühlen und menschlicher Nähe zu tun. Nicht alle enthalten Liebesgeschichten, meine zum Beispiel aber schon. Und ich schreibe die nicht in meine Stories, um auf weibliche Leser abzuzielen. Die gehören einfach mit zum Leben. Man kann wunderbar über Liebe schreiben, ohne in Kitsch abzudriften. Und mit "süßlich" ist eher Kitsch gemeint.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ma ja, komm, Charlie, und du schwärmst in den höchsten Tönen - und absolut zurecht - von einem Pierre Jarawan, der in seinem "Am Ende bleiben die Zedern" 450 Seiten lang nur über Gefühle schreibt. Über Heimat, Wurzellosigkeit, Suche nach seiner Quelle, Familie.

Ein unglaublich empathisches Buch, wurde gut besprochen, hat berechtigt ein paar Preise gewonnen. Und ich frage mich manchmal, ob eine Frau damit einen ähnlichen Erfolg verbucht hätte, oder ob es dann weniger "besprechungswürdig" erschienen wäre, weil oft angenommen wird, dass Frauen sowas mehr liegt; weil es weniger Erstaunen auslöst, wenn Frauen einen tollen gefühlslastigen Familienroman schreiben.

(Das sind nur Überlegungen, es ist schwer zu sagen, weil man nicht vergleichen kann.)

 

 

Aber Kitsch ist Kitsch, egal von wem, und nicht unbedingt besprechungswürdig.

 

Widerspruch!
Ich möchte hier mal Antonia Michealis' "Märchenerzähler" ins Rennen bringen. Jugendbuch, wurde aber über die Genregrenze hinaus besprochen, heftig diskutiert, hat ein paar Preise gewonnen.

Ist Kitsch. Das sagt Antonia selbst, und sie hat schon recht. Aber so großartig gemacht, dass erwachsene Menschen zitternd und "bitte nicht!" wimmernd und heulend vor den Seiten sitzen.
 

Und wenn wir jetzt mal schauen, was die Leute lesen und lieben, dann darf auch mal gefragt werden: Wenn so viele Menschen bestimmte Genre so sehr mögen - warum werden sie dann (abgesehen vom Blog "Kätzen-und-Romancebooks" oder "Thrillerfan-Organgemetzel") so wenig besprochen? Warum pickt keiner mehr die Perlen ausm Genre. Bei der riesigen Menge an Neuerscheinungen wäre es nötig.  Dafür bräuchte es eben ein breiteres Feld in der Literaturkritik, die bislang überwiegend aus älteren, weißen Männern besteht, die - das sagen zumindest die Zahlen - bevorzugt ältere, weiße Männer lesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ma ja, komm, Charlie, und du schwärmst in den höchsten Tönen - und absolut zurecht - von einem Pierre Jarawan, der in seinem "Am Ende bleiben die Zedern" 450 Seiten lang nur über Gefühle schreibt. Über Heimat, Wurzellosigkeit, Suche nach seiner Quelle, Familie.

Ein unglaublich empathisches Buch, wurde gut besprochen, hat berechtigt ein paar Preise gewonnen. Und ich frage mich manchmal, ob eine Frau damit einen ähnlichen Erfolg verbucht hätte, oder ob es dann weniger "besprechungswürdig" erschienen wäre, weil oft angenommen wird, dass Frauen sowas mehr liegt; weil es weniger Erstaunen auslöst, wenn Frauen einen tollen gefühlslastigen Familienroman schreiben.

 

Um meinen "komischen Typen" ins rechte Licht zu rücken: Solche Sachen liest er liebend gern! Heimat, Wurzellosigkeit, Suche nach der Quelle, Familie ist etwas absolut Lesenswürdiges, auch für mich! Wenn Mann oder Frau so etwas hinbekommt, ohne ins Kitschige abzudriften, wird es auf jeden Fall besprechungswürdig sein. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Und wenn wir jetzt mal schauen, was die Leute lesen und lieben, dann darf auch mal gefragt werden: Wenn so viele Menschen bestimmte Genre so sehr mögen - warum werden sie dann (abgesehen vom Blog "Kätzen-und-Romancebooks" oder "Thrillerfan-Organgemetzel") so wenig besprochen? Warum pickt keiner mehr die Perlen ausm Genre. Bei der riesigen Menge an Neuerscheinungen wäre es nötig.  Dafür bräuchte es eben ein breiteres Feld in der Literaturkritik, die bislang überwiegend aus älteren, weißen Männern besteht, die - das sagen zumindest die Zahlen - bevorzugt ältere, weiße Männer lesen.

 

Völlig einverstanden. 

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Und wenn wir jetzt mal schauen, was die Leute lesen und lieben, dann darf auch mal gefragt werden: Wenn so viele Menschen bestimmte Genre so sehr mögen - warum werden sie dann (abgesehen vom Blog "Kätzen-und-Romancebooks" oder "Thrillerfan-Organgemetzel") so wenig besprochen? Warum pickt keiner mehr die Perlen ausm Genre. Bei der riesigen Menge an Neuerscheinungen wäre es nötig.  Dafür bräuchte es eben ein breiteres Feld in der Literaturkritik, die bislang überwiegend aus älteren, weißen Männern besteht, die - das sagen zumindest die Zahlen - bevorzugt ältere, weiße Männer lesen.

 

Völlig einverstanden. 

 

 

Nein, nicht einverstanden. Dass die Literaturkritik überwiegend aus älteren weißen Männern besteht, stimmt einfach nicht. Es hat schon zu Zeiten von MRR nicht mehr gestimmt. Es gibt längst eine Vielzahl von Kritikerinnen, jüngere, ältere, mittleren Alters. Gute, weniger gute. Arrogante und total sympathische. Kluge und weniger kluge. Wie bei den Männern. Die Literaturkritik hat sich auch erweitert, es werden - sicher in geringerem Umfang, aber eben auch - Krimis und Unterhaltungsromane besprochen, Kinder- und Jugendbücher. Insgesamt aber verliert die Literaturkritik im Feuilleton der großen Zeitungen seit Jahren an Bedeutung. Über sie zu schimpfen, heißt, auf ein fast schon totes Pferd einzuprügeln. Dafür gibt es z. B. die Zeitschrift "Bücher-Magazin", die munter U- und E-Literatur mischt und bespricht.

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da fällt mir gerade ein: Die Rezensionsspalte beim Schreiblust-Verlag besteht (fast?) ausschließlich aus Frauen. Und sie schreiben gute Rezensionen. Allerdings werden sie nicht dafür bezahlt.

 

Vielleicht sollten wir einmal über Personalpolitik diskutieren. Oder über welche Literaturkritikforen wir überhaupt sprechen. Große überregionale Tageszeitungen? Oder Amazonrezensionen? Oder schauen, ob wir uns einig sind, wer zu den ernstzunehmenden Kritikern gehört/gehören darf?

 

Die E- und U-Literaturszene ist ungeheuer bunt. Ich befürchte, es ist Zeit zu differenzieren. Wenn wir jetzt über Generalisierungen in der Wahrnehmung schimpfen (als Reaktion auf empfundene Wahrheiten), sollten wir uns auch bewusst werden, dass wir die Generalisierung eventuell bereits im Ansatz haben. Wo also sollten wir zählen? Oder wo hat Frau George gezählt - zählen lassen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vergangene Woche besprach ich künftige Projekte mit einer Lektorin, die ich sehr schätze.

Ich sagte: "Ich würde gerne einen Liebesroman schreiben."

Sie: "Das empfehle ich nicht. Das können eigentlich nur Frauen richtig gut."

Bin ich jetzt diskriminiert oder klug vor einem falschen Schritt gewarnt worden?

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vergangene Woche besprach ich künftige Projekte mit einer Lektorin, die ich sehr schätze.

Ich sagte: "Ich würde gerne einen Liebesroman schreiben."

Sie: "Das empfehle ich nicht. Das können eigentlich nur Frauen richtig gut."

Bin ich jetzt diskriminiert oder klug vor einem falschen Schritt gewarnt worden?

Witzig!

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Vergangene Woche besprach ich künftige Projekte mit einer Lektorin, die ich sehr schätze.

Ich sagte: "Ich würde gerne einen Liebesroman schreiben."

Sie: "Das empfehle ich nicht. Das können eigentlich nur Frauen richtig gut."

Bin ich jetzt diskriminiert oder klug vor einem falschen Schritt gewarnt worden?

Witzig!

 

 

Und als wäre das Maß noch nicht voll, hat mir die Lektorin etwas ganz Ähnliches gesagt. Jedenfalls sinngemäß.  ;)  :-X 

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

Und wenn wir jetzt mal schauen, was die Leute lesen und lieben, dann darf auch mal gefragt werden: Wenn so viele Menschen bestimmte Genre so sehr mögen - warum werden sie dann (abgesehen vom Blog "Kätzen-und-Romancebooks" oder "Thrillerfan-Organgemetzel") so wenig besprochen? Warum pickt keiner mehr die Perlen ausm Genre. Bei der riesigen Menge an Neuerscheinungen wäre es nötig.  Dafür bräuchte es eben ein breiteres Feld in der Literaturkritik, die bislang überwiegend aus älteren, weißen Männern besteht, die - das sagen zumindest die Zahlen - bevorzugt ältere, weiße Männer lesen.

 

Völlig einverstanden. 

 

 

Nein, nicht einverstanden. Dass die Literaturkritik überwiegend aus älteren weißen Männern besteht, stimmt einfach nicht. Es hat schon zu Zeiten von MRR nicht mehr gestimmt. Es gibt längst eine Vielzahl von Kritikerinnen, jüngere, ältere, mittleren Alters. Gute, weniger gute. Arrogante und total sympathische. Kluge und weniger kluge. Wie bei den Männern. Die Literaturkritik hat sich auch erweitert, es werden - sicher in geringerem Umfang, aber eben auch - Krimis und Unterhaltungsromane besprochen, Kinder- und Jugendbücher. Insgesamt aber verliert die Literaturkritik im Feuilleton der großen Zeitungen seit Jahren an Bedeutung. Über sie zu schimpfen, heißt, auf ein fast schon totes Pferd einzuprügeln. Dafür gibt es z. B. die Zeitschrift "Bücher-Magazin", die munter U- und E-Literatur mischt und bespricht.

 

Gut, dass du es klarstellst, Andreas. Da gab es mal so Grauköpfe, aber das war graue Vorzeit. Ich selbst bzw. mein Buch wurde schon 2004 von einer Frau in der SZ besprochen (und jetzt weiß ich auch, warum mein Krimi in das Büchermagazin kam. Nämlich nicht, weil er etwa literarisch wäre 8-) )Ich finde es sehr erfrischend, dass sich das jetzt aufgedröselt hat.

Bearbeitet von Christa
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vergangene Woche besprach ich künftige Projekte mit einer Lektorin, die ich sehr schätze.

Ich sagte: "Ich würde gerne einen Liebesroman schreiben."

Sie: "Das empfehle ich nicht. Das können eigentlich nur Frauen richtig gut."

Bin ich jetzt diskriminiert oder klug vor einem falschen Schritt gewarnt worden?

 

Sie hätte natürlich auch fragen können: Für wen bitte wollen Sie den denn schreiben?

Eindeutig diskriminierend!  ;D  ;)

 

@Ramona: Kenne ich auch. "Das Hauptmerkmal sollte auf der Liebesgeschichte liegen, politische und historische Fakten lieber sparsam einsetzen" (so in etwa). 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Vor allem mehr weibliche Literaturkritikerinnen würden da helfen. :-)

 

Wobei männliche Literateraturkritikerinnen sowieso eher selten sind …  ;)

 

 

Das ist korrekt, Andreas. Aber doppelt hält besser! :-D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Ramona: Kenne ich auch. "Das Hauptmerkmal sollte auf der Liebesgeschichte liegen, politische und historische Fakten lieber sparsam einsetzen" (so in etwa). 

 

War ein Scherz, Christa.  :D Da ich keine Liebesromane lese, würde ich mir nicht zutrauen, welche schreiben zu können.

 

Ich frage mich allerdings, ob Dirks Lektorin so reagiert hätte, wenn er mit einer Liebesgeschichte à la Nicolas Sparks in Vorleistung getreten wäre und damit gezeigt hätte, dass er das Genre grandios beherrscht.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

@Ramona: Kenne ich auch. "Das Hauptmerkmal sollte auf der Liebesgeschichte liegen, politische und historische Fakten lieber sparsam einsetzen" (so in etwa). 

 

War ein Scherz, Christa.  :D Da ich keine Liebesromane lese, würde ich mir nicht zutrauen, welche schreiben zu können.

 

Ich frage mich allerdings, ob Dirks Lektorin so reagiert hätte, wenn er mit einer Liebesgeschichte à la Nicolas Sparks in Vorleistung getreten wäre und damit gezeigt hätte, dass er das Genre grandios beherrscht.

 

Spontan habe ich gedacht: Wenn Dirk das schon fragt, dann traut er sich das auch zu. Ich würde es mir -wie du -nicht zutrauen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich schreibe gern Liebesgeschichten, wenn auch nicht als alleiniges Thema eines Romans. In meiner Wikinger-Trilogie, die ja eine Art lebenslange Biographie ist, hab ich gleich vier untergebracht. Und jede ist anders, beginnt und endet auch anders. Obwohl meine Bücher meist Abenteuerromane sind und meine Helden sich äußeren Konflikten stellen müssen, so ist mir gerade auch das Innenleben der Hauptfiguren wichtig, ihre Gefühle, Ängste und Zweifel. Da hilft besonders das Auf und ab einer Liebesbeziehung, um die Figur dem Leser nahe zu bringen. Besonders wenn die entsprechenden Frauen auch keine Heimchen am Herd sind, die der Held im Sturm erobert, sondern selbst starke Charakteren sind, die es ihm nicht leicht machen. :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Genau, Ulf, ich meinte auch reine Liebesgeschichten. In meinen historischen Romanen waren immer welche drin, und natürlich 

vertiefen sich die Figuren durch das wechselvolle Spiel.

 

Aber zum Beispiel in Krimis und Thrillern stören mich Liebesgeschichten meist sehr -Spannungskiller. Am liebsten ist es mir, wenn

es dort untergründig mitschwingt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich schreibe gern Liebesgeschichten, wenn auch nicht als alleiniges Thema eines Romans. In meiner Wikinger-Trilogie, die ja eine Art lebenslange Biographie ist, hab ich gleich vier untergebracht. Und jede ist anders, beginnt und endet auch anders. Obwohl meine Bücher meist Abenteuerromane sind und meine Helden sich äußeren Konflikten stellen müssen, so ist mir gerade auch das Innenleben der Hauptfiguren wichtig, ihre Gefühle, Ängste und Zweifel. Da hilft besonders das Auf und ab einer Liebesbeziehung, um die Figur dem Leser nahe zu bringen. Besonders wenn die entsprechenden Frauen auch keine Heimchen am Herd sind, die der Held im Sturm erobert, sondern selbst starke Charakteren sind, die es ihm nicht leicht machen. :)

 

Genau, Ulf. Das sind Liebesgeschichten, die eben auch verdammt stark sein und legendär werden können, sofern gut umgesetzt.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...