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Ramona

Das Smartphone ist kein Buchkiller

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"Das Smartphone ist kein Buchkiller

 

Ende November ist die JIM-Studie zum Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen erschienen. Jedes zweite Mädchen, aber nur jeder dritte Junge liest demnach regelmäßig Bücher. Die Zahlen sind trotz neuer Medienangebote wie Smartphones und YouTube seit fast 20 Jahren stabil. Grund zur Sorge gibt es trotzdem - jeder sechste Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren liest in seiner Freizeit überhaupt nicht."

 

https://www.boersenblatt.net/artikel-jim-studie_2018_.1569765.html

 

 

Grund zur Sorge? Inzwischen lesen die Jugendlichen, die in früheren Jahrzehnten schon nicht gelesen haben, immerhin im Internet mit ihren Smartphones. Ansonsten gab es in Deutschland nie mehr als 3 % regelmäßige Buchleser in der Bevölkerung. Mit den Zeitungslesern zusammen kam man immerhin auf 5 % regelmäßige Leser.

 

Was den Käuferschwund (und damit gefühlten Leserschwund) angeht, habe ich dieser Tage noch im fb-Kommentar einer Leserin mitbekommen, dass sie ihren eigenen Leserekord in diesem Jahr mit 100 Büchern sogar übertroffen hätte. Sie hatte 2018 "verhältnismäßig wenig" neue Bücher gekauft, dafür aber die Gebrauchtbuchbörsen und die Onleihen und das Streaming genutzt. Wie sie des Weiteren schrieb, beobachtete sie diesen Wandel auch in ihrem Freundeskreis und in den fb-Gruppen. Die Art des Konsums und das Kaufverhalten änderten sich, woraus wohl der Schluss gezogen würde, es würde weniger gelesen. Sie meinte, all das fließe wohl in die "Statistiken" der Buchbranche nicht ein. Als Leserin, die nicht im Buchbetrieb arbeitet, hat sie die Situation sehr gut auf den Punkt gebracht, finde ich.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Davon bin ich auch überzeugt. Es wird nicht weniger gelesen, es wird nur anders gelesen. Beziehungsweise, es werden Bücher außerhalb der Verlagswelt und des üblichen Buchhandels erworben, die deshalb nicht in die Statistiken einfließen. Wenn man mit Verlagen (oder sogar mit meinem Agenten spricht), wird die SP-Konkurrenz immer heruntergespielt. Aber sie existiert, auch wenn nur wenige in der Szene richtig gut verdienen. Aber die Masse der SP-Veröffentlichungen müssen die normalen Käufe von Verlagsprodukten beeinträchtigen. Kann doch gar nicht anders sein.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Aber die Masse der SP-Veröffentlichungen müssen die normalen Käufe von Verlagsprodukten beeinträchtigen. Kann doch gar nicht anders sein.

 

Der SP-Markt macht aber nur einen Teil es 18 %-Käuferschwunds seit 2013 aus. Die Streamingdienste sowie Online-Antiquariate & Co. hauen da noch um einiges mehr rein, und zwar gerade bei jenen Kunden, die Verlagsbücher bevorzugen.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Wenn ich mein Leseverhalten beobachte, so hat die deutsche Verlagswelt mich als Fantasyleserin seit dem eBook so gut wie verloren. Ich warte nicht mehr auf Übersetzungen ins Deutsche, ich lese im Jahr ca. 50 neue Fantasybücher, der Großteil Indie Bücher aus den USA oder aus Russland (in Englischer Übersetzung).

Ich nehme an, dass es einem Teil der 18% ebenso geht.

Mein Englisch ist nicht so perfekt, dass mir jeder Fehler in den Indiebüchern auffallen wird, wohingegen mir Fehler in deutschen Büchern sehr wohl auffallen und wenn sie gehäuft auftauchen, auch den Lesefluss stören. Somit haben englische Indies es bei mir auf jeden Fall leichter.

Dazu kommt, dass mein primäres Lesefutter seit gut drei, vier Jahren noch überhaupt so gut wie gar nicht von deutschen Autoren geschrieben wird, und die wenigen die es gibt,nicht mit den russischen Topautoren dieses Subgenres mithalten können, selbst ein Richard Schwartz nicht.

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Mein Leseverhalten ist genau umgekehrt, liebe Angelika.

Während ich einmal eine Weile fast ausschließlich eBooks gelesen habe, bin ich jetzt bis auf wenige Ausnahmen wieder zurück zum guten alten Papierbuch. Ok, die meisten kaufe auch ich bei Medimops & Co. Aber ich genieße inzwischen wieder das altmodische Leseerlebnis mit einer Tasse Tee im Sessel, dem Blättern der Seiten und dem Markieren mit Eselsohren. ;)

EBooks gehen bei mir nur noch auf Reisen.

Bearbeitet von Elli
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Bei mir geht ohne Smartphone alles, ohne Buch nix. :D Wobei ich bei durchschnittlicher Verweildauer von drei Tagen auch auf 

die 100 Bücher im Jahr kommen könnte. Prozentual sind es derzeit etwa 50% Verlags-E-Books, 40% Bücher aus Buchhandlungen und 10% aus sonstigen Quellen (Antiquariat, Bücherwand in der Stadt usw.). Bestellen tu ich so gut wie nie, weil das dauernde Klingeln des Briefträgers mich stören würde. Wer lesen will, braucht Zeit und Geld, es sei denn, er tauscht und holt sich die Bücher von den Gebrauchtplätzen. In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis liest man nur Bücher zum Anfassen. Wer voll im Beruf steht, hat meist keine Zeit mehr zum Lesen.

 

Beim Leseverhalten von Jugendlichen sollte man bedenken, welche Vorbilder sie haben. Meine Mutter sah man selten ohne ein Buch, den Vater selten ohne den "Spiegel".

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Ich bin überzeugt, SP-Erscheinungen nehmen den Verlagen einen Teil ihres Umsatzes, obwohl sie es nicht zugeben wollen. Ich selbst lese aber keine SP-Werke. Hab's einige Male mit Leseproben probiert, die mich aber ich inspiriert haben. Aber es gibt auch viele Verlagsbestseller, die mich nicht inspirieren. Ich lese zu 90% englischsprachige Bücher und vorzugsweise auf meinem Kindle, darunter vieles, was ich zu Recherchen benötige, aber auch Romane oder Sachbücher. Ich finde eBooks extrem praktisch, sie sind sofort verfügbar und billiger, man kann die Schrift einstellen und sie füllen nicht meterweise meine Regale. Ich kaufe auch Papierbücher, aber seltener und nur solche, die ich wirklich in meine Bibliothek stellen möchte. Und nebenbei habe ich auch Geschmack an Hörbüchern gefunden. Ich konsumiere mindestens ein Hörbuch pro Monat. Hören tue ich die auf meinem Smartphone, so zwischendurch oder beim Spazierengehen.

Bearbeitet von Ulf Schiewe

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Wer lesen will, braucht Zeit und Geld, es sei denn, er tauscht und holt sich die Bücher von den Gebrauchtplätzen.

 

 

Lesen kostet nicht unbedingt Geld. Es gibt etwa 5000 öffentliche Bibliotheken in Deutschland. Die in meiner Reichweite haben ein Wahnsinnsangebot. Per Onleihe gibt es viele Titel auch elektronisch. Man muss also nichtmal vor Ort sein. Ich würde eher sagen: Bücher besitzen kostet Geld. 

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Wer lesen will, braucht Zeit und Geld, es sei denn, er tauscht und holt sich die Bücher von den Gebrauchtplätzen.

 

 

Lesen kostet nicht unbedingt Geld. Es gibt etwa 5000 öffentliche Bibliotheken in Deutschland. Die in meiner Reichweite haben ein Wahnsinnsangebot. Per Onleihe gibt es viele Titel auch elektronisch. Man muss also nichtmal vor Ort sein. Ich würde eher sagen: Bücher besitzen kostet Geld. 

 

Ja, neue Bücher besitzen kostet am meisten Geld. Aber Bibliotheken sind ja auch nicht kostenlos. Bis vor zwei Jahren habe ich die noch genutzt, aber das Hin- und Hertragen wurde dann zu mühsam. Wenn eins verloren geht, muss man ein neues kaufen. Die Onleihe ist eine Alternative, aber auch die ist nicht umsonst. Umsonst kriegt man sie nur in den Bücherkisten, billig auf Flohmärkten, in Antiquariaten und im Internet. (Von den weniger werdenden Piratenbörsen will ich gar nicht sprechen, aber auch dort werden meine Bücher noch sorgfältig gesammelt, zu Sträußen zusammengebunden und verschenkt :-/  8-) ).

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Stimmt, Christa, auch Bibliotheken sind nicht umsonst. Jedenfalls nicht dann, wenn man die Bücher mit nach Hause nehmen will. Dann kostet Dich bei Deinem Leseverhalten von 100 Büchern im Jahr jedes Buch 24 Cent (Jahresbeitrag 24 Euro). Diesen Preis zahlt man aber nicht fürs Lesen, sondern für die Bequemlichkeit, das Buch außerhalb der Bibliothek zu nutzen. Überdies bekommen Bedürftige die Leihgebühren erstattet. Deshalb bleibe ich dabei: Lesen muss kein Geld kosten. Und das ist auch gut so. 

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Stimmt, Christa, auch Bibliotheken sind nicht umsonst. Jedenfalls nicht dann, wenn man die Bücher mit nach Hause nehmen will. Dann kostet Dich bei Deinem Leseverhalten von 100 Büchern im Jahr jedes Buch 24 Cent (Jahresbeitrag 24 Euro). Diesen Preis zahlt man aber nicht fürs Lesen, sondern für die Bequemlichkeit, das Buch außerhalb der Bibliothek zu nutzen. Überdies bekommen Bedürftige die Leihgebühren erstattet. Deshalb bleibe ich dabei: Lesen muss kein Geld kosten. Und das ist auch gut so. 

 

Bei uns ist es für Kinder sogar kostenlos, zwischen 16 und 18 Jahren kostet es 10 Euro, danach 16 Euro bzw. 20 Euro für Auswärtige. Für all den Service, die so eine Stadtbücherei bietet, ist das echt kein Geld. Bei 100 Ausleihen wären das 1.60 pro Buch. Ich nutze die Stadtbücherei auch immer wieder für die Recherche. Für mich ist sie unverzichtbar. Man kann mittlerweile auch außerhalb der Öffnungszeiten Bücher zurückgeben, per Internet verlängern etc.

 

Bildung für alle bereitzustellen ist ja der Auftrag von öffentlichen Büchereien.

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Gut, dass es noch Bibliotheken und Stadtbüchereien gibt! Sonst könnten Leser nicht mehr günstig ausleihen, und wir würden keine Bibliothekstantiemen bekommen. (Das mit der Internet-Verlängerung habe ich auch gemacht, sehr bequem. Aber die Anfassbücher muss man doch durch den Verkehr transportieren, mit ihnen einen Parkplatz suchen und sie zur Ausleihe schleppen. Im Bus wird's noch härter). ;)

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Bücher kosten Geld. Ja. Ich liebe es in meinen Wohnräumen von Büchern umgeben zu sein. Alleine wegen der Buchrücken mit ihren Titeln und Erinnerungen an gelesene Szenen und Figuren. Und ich lese tatsächlich manche Bücher mehr als nur einmal. Zuletzt die letzte Welt von Christoph Ransmayr http://www.ransmayr.eu/werke/die-letzte-welt/. Vor vielen Jahren gelesen, merkte ich beim Wiederlesen meine eigene "geistige" Weiterentwicklung. Toll  ;D 

Das sinnliche Lese-Erlebnis fehlt mir beim Ebook. Ich lese auch wieder öfter Papier und leiste mir diesen schönen Luxus.

lg

Christine

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Da ich am meisten vor dem Schlafengehen lese, und viele Fantasy Neuerscheinungen schwere Hardcover oder unhandlich dicke Taschenbücher sind (die sich oft auch noch schwer weit genug öffnen lassen) ist es für meine Hände eher ein Luxus, den Reader zu halten, anstatt ein 700 Seiten Hardcover. ;)

 

Und echter Luxus ist, wenn man sich dazu noch die schönsten Bücher reine Shelfie-Bücher neu in die Regalwände stellen kann. Wenn ich mal im Lotto gewinne und umziehe, werden einige Wände dann so aussehen (oder so ähnlich):

https://www.pinterest.at/pin/572942383816295789/

 

Was gar nicht geht mit dem Reader sind Bilderbücher und Mangas/Comics. Die kaufe ich mir nach wie vor als Papierbücher. Ebenso Sachbücher, Ratgeber und Fachlektüre, wo ich hineinkritzeln, unterstreichen und mit Post-its füllen kann. Das mache ich immer noch lieber auf Papier.

Bearbeitet von AngelikaD

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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