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AndreaRings

Thalia und Mayersche schließen sich zusammen

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Aus der aktuellen Pressemitteilung der Mayerschen Buchhandlung:

 

 

Buchhandel im engen Schulterschluss: Mayersche und Thalia schließen sich zu Europas bedeutendstem Buchhandelsunternehmen zusammen

Aachen / Hagen. Mayersche und Thalia schließen sich zu Europas bedeutendstem Buchhandelsunternehmen zusammen
- Aus den 55 Mayerschen Buchhandlungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie den rund 300 von Thalia im deutschsprachigen Raum wird Europas größter familiengeführter Sortimentsbuchhändler
- Hartmut Falter, Inhaber und Geschäftsführer der Mayerschen Buchhandlung, wird geschäftsführender Mitgesellschafter bei Thalia
- Regionales Buchhandels-Know-how ergänzt innovative Omni-Channel-Strategie

 

Aachen/Hagen, 10. Januar 2019. Die Mayersche Buchhandlung und Thalia schließen sich zusammen. Aus den 55 Mayerschen Buchhandlungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie den rund 300 Buchhandlungen von Thalia im deutschsprachigen Raum wird der bedeutendste familiengeführte Sortimentsbuchhändler in Europa.

Die Aachener Familie Falter verstärkt den bisherigen Thalia-Gesellschafterkreis, der aus den Familien Herder, Kreke, Busch und Göritz besteht. "Die beiden Unternehmen werden voneinander lernen und die jeweiligen Stärken zum Nutzen der Kunden einbringen", erklärt Dr. Hartmut Falter, Inhaber und Geschäftsführer der traditionsreichen Mayerschen Buchhandlung und künftig zweiter geschäftsführender Gesellschafter bei Thalia. "So werden die Kompetenzen der Mayerschen und von Thalia zu einer komplementären und neuen Qualität zusammengeführt."

Die veränderten Rahmenbedingungen im Buchhandel erfordern zukunftsweisende Konzepte und Allianzen. "Thalia und die Mayersche verschmelzen zu einem innovativen Buchhändler, der nicht nur für eine hohe Marktpräsenz steht, sondern auch für das im internationalen Vergleich erfolgreichste Omni-Channel-Buchhandelsunternehmen", sagt Michael Busch, CEO und geschäftsführender Gesellschafter von Thalia. Der Zusammenschluss sei auch ein klares Signal für die Branche. Busch: "Der deutschsprachige Buchhandel braucht beständige Allianzen. Denn wir sind erfolgreicher, wenn wir gemeinsam handeln".

Manuel Herder, Verleger aus Freiburg und Mehrheitsgesellschafter bei Thalia, freut sich über den Zusammenschluss der beiden Häuser. "Für Unternehmerfamilien im Buchhandel ist das genau der richtige Schritt. Damit setzen wir ein Zeichen des Aufbruchs gegen die Marktmacht globaler Online-Händler und für die innerstädtische Lesekultur."

Über die Modalitäten des Vertrages wurde Stillschweigen vereinbart. Der Vertrag steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Fusionskontrollbehörden.



 

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Familiengeführter Sortimentsbuchhändler = Europas bedeutendstes Buchhandelsunternehmen = Innovative Buchhändler = Omni-Channel-Buchhandelsunternehmen = Ein Zeichen gegen die Marktmacht globaler (Online-)Händler = Innerstädtische Lesekultur … 

 

Da frage ich mich, wie es die vielen kleinen und mittleren wirklich inhaber- bzw. familiengeführten Individual-Buchhandlungen mit ihrem Jahresumsatz im letzten Jahr geschafft haben, sich finanziell zu erholen und die großen Ketten umsatztechnisch auch noch hinter sich zu lassen. Ich hoffe, diese Fusion befeuert den Systembuchhandel nicht noch mehr, denn dann werden noch mehr Buchkäufer fern bleiben. Dann hilft auch kein Omni-Channel-Buchcoverfrontalpräsentations-Erlebnispark mehr.

Bearbeitet von Ramona

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Die buchreport titelt mit "Konzentrationshammer", inhaltlich ist der Artikel aber nicht mehr als eine Wiedergabe der Fakten mit einem fröhlichen Bild (da kann man vermutlich auch nicht mehr erwarten): https://www.buchreport.de/2019/01/10/konzentrationshammer-thalia-und-mayersche-gehen-zusammen/?fbclid=IwAR3FV_36pcePfwAHqw3DDh_Ej7CIAg2WApgtF2NZjW0ha0tDTlD_zxD3A5g

 

Interessant dürften die Kommentare werden, der erste nennt ja schon mal einige Knackpunkte.

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Die buchreport titelt mit "Konzentrationshammer", inhaltlich ist der Artikel aber nicht mehr als eine Wiedergabe der Fakten mit einem fröhlichen Bild (da kann man vermutlich auch nicht mehr erwarten): https://www.buchreport.de/2019/01/10/konzentrationshammer-thalia-und-mayersche-gehen-zusammen/?fbclid=IwAR3FV_36pcePfwAHqw3DDh_Ej7CIAg2WApgtF2NZjW0ha0tDTlD_zxD3A5g

 

Interessant dürften die Kommentare werden, der erste nennt ja schon mal einige Knackpunkte.

 

Danke für's Teilen, Andrea. Der erste Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf.

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Ja, danke für die beiden Links, Ramona und Andrea! Den ersten Kommentar hatte ich auch gelesen. Die Wirtschaftswoche betrachtet das Ganze etwas kritischer. 

https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/umkaempfter-buchmarkt-fusion-von-thalia-und-mayersche-wird-den-druck-im-buchhandel-weiter-erhoehen/23850910.html

 

Es würde den Druck im Buchhandel erhöhen, Osiander und Hugendubel zu schaffen machen (auch wenn Osiander selbst es als Stärkung ansieht) und die Konditionengespräche-insbesondere für kleinere und mittlere Verlage -schwieriger machen. Das heißt, für Autoren kleinerer Verlage wird es dann noch schwieriger, in den Buchhandel zu kommen. 

 

https://www.boersenblatt.net/artikel-osiander_zur_fusion_von_thalia_und_mayersche.1581257.html

Bearbeitet von Christa
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Familiengeführter Sortimentsbuchhändler = Europas bedeutendstes Buchhandelsunternehmen = Innovative Buchhändler = Omni-Channel-Buchhandelsunternehmen = Ein Zeichen gegen die Marktmacht globaler (Online-)Händler = Innerstädtische Lesekultur … 

 

Da frage ich mich, wie es die vielen kleinen und mittleren wirklich inhaber- bzw. familiengeführten Individual-Buchhandlungen mit ihrem Jahresumsatz im letzten Jahr geschafft haben, sich finanziell zu erholen und die großen Ketten umsatztechnisch auch noch hinter sich zu lassen. Ich hoffe, diese Fusion befeuert den Systembuchhandel nicht noch mehr, denn dann werden noch mehr Buchkäufer fern bleiben. Dann hilft auch kein Omni-Channel-Buchcoverfrontalpräsentations-Erlebnispark mehr.

 

Das frage ich mich ohnehin schon länger. Die wirklich inhabergeführten Geschäfte haben in den Städten ohnehin schon ein riesiges Problem wegen der hohen Mieten. So schließt nun nach Jahrzehnten, in denen sich meine Lieblingsbuchhandlung vom kleinen Laden zum 1000qm Super-Sortiment gemausert hat. Da gab es noch handgeschriebene Leseempfehlungen der Mitarbeiter. Die Empfehlungen wurden als Banderole um das Buch gewickelt, ein Top-Lieferservice! Selbst Amazon dauert länger! ABER: geschätzte 45-60.000 Euro Miete pro Monat OHNE Gehälter, Wareneinkäufe etc. Der nun 78-jährige Inhaber hat seine Kunden noch persönlich beraten. Sicher, auch die großen müssen diese Mieten zahlen, aber es verteilt sich besser, wenn eine Filiale weniger Umsatz fährt.

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// "Größe ist heute nicht mehr das Rezept"

 

 

Was sagt die Buchbranche zur geplanten Fusion von Thalia und der Mayerschen? Stimmen aus Verlagen und Buchhandlungen − gesammelt von boersenblatt.net. //

 

https://www.boersenblatt.net/artikel-stimmen_zur_fusion_von_thalia_und_mayersche.1581394.html

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Interessant, Ramona! Gut gefallen hat mir unter anderem die Aussage von Jörg Sundermeier, Verbrecher Verlag:

 

"Und wer größer wird, braucht ja auch ein größeres Herz − und ein größeres Herz für unabhängige Verlage würde mir bei dem neuen Großfilialisten außerordentlich gefallen."

Bearbeitet von Christa
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In Brasilien kontrollieren die beiden Buchhandelsketten Saraiva und Livraria Cultura gut 40 Prozent des Buchhandels. Jetzt haben die beiden größten Filialisten Brasiliens Insolvenzschutz beantragt.

 

Schwindende Kaufkraft, sinkende Preise und eine vor allem in den Jahren 2015 und 2016 hohe Inflationsrate (acht bis neun Prozent) machen dem Handel schwer zu schaffen ...

 

Das Problem der beiden Insolvenzkandidaten ist demnach primär nicht die Marktschwäche, sondern ihr Geschäftsmodell. Auf vielen Großflächen hätten die Kunden das Gefühl, es nur mit Warenverkäufern zu tun zu haben. Was sie aber wollen, sind persönliche Beratung und individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote.

 

https://www.boersenblatt.net/artikel-saraiva_und_livraria_cultura_unter_insolvenzschutz.1584613.html

Bearbeitet von Ramona

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Thalia? Gehe ich nur noch selten rein. Die Läden haben ja mit Büchern nicht mehr viel am Hut (einige Ausnahmen gibt es, Bonn z.B.). Die Hälfte der Fläche mit Krimskram zugestellt. Eine Mayersche ist mir da viel lieber. Wenn ich das hier jetzt lese, dann werde ich depressiv. Thalia scheint ja federführend zu werden. Was dabei rauskommt, kann man sich z.B. in Brühl ansehen. Der (Papier-)Buchmarkt zerlegt sich selbst. Traurig, traurig.

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Wenn ich solche Sätze wie im Eröffnungspost lese: "Damit setzen wir ein Zeichen des Aufbruchs gegen die Marktmacht globaler Online-Händler und für die innerstädtische Lesekultur", fühle ich mich, gelinde gesagt, ziemlich verschaukelt.

In meiner Heimatstadt konnten alleine in der City 6 Buchhandlungen mit insgesamt etwa 100 Buchhändlern gut vom Buchhandel leben. Jede Buchhandlung hatte ihren eigenen Charakter und - neben den Bestsellern, die ja nun mal Brottitel sind - ihr individuelles Bücher- und Neuerscheinungenangebot. Da machte das wöchentliche und monatliche Stöbern in der Stadt noch Spaß. Dann gab es einige städtebaulichen Maßnahmen und die Filiale einer großen Kette setzte sich in die Fußgängerzone. Fünf der inhabergeführten Buchhandlungen mussten schließen. Als Vielleser ging ich vor dieser Zeit mehrmals im Monat auf die Buchpirsch. Das hat sich bei dem immer gleichen Angebot des Filialisten (fast immer die gleichen Autoren und Titel stehen in den Regalen, und die Trend-, Saison- und Promi-Titel interessieren mich nun mal nicht) für mich seit einer ganzen Weile erledigt. Es reicht längst, alle halbe Jahr mal dort nach Büchern zu schauen, denn es ändert sich ja nicht viel … Dank des innerstädtischen Lesekultur-Kahlschlags in den letzten beiden Jahrzehnten.

Die großen Ketten haben halt vor allem auf die bestsellerkaufenden Gelegenheitsleser und die Laufkundschaft in den Citys gesetzt (möglichst viel Umsatz mit möglichst wenig Titeln), und dabei wohl Vielleser/-käufer wie mich aus dem Blick verloren und an andere Buchquellen verloren. Der innovative Erlebnispark-Buchhandel wird für mich auch eher weniger interessant sein, denn was für mich zählt, sind gute Bücher bei einer reichhaltigen Auswahl und keine Erlebniswelt-Deko.

Apropos, so um 2010 las ich von einer Studie in Kaiserslautern. Dort wurde das Titelangebot einer kleinen inhabergeführten Buchhandlung mit etwa 75 qm Verkaufsfläche mit dem Titelangebot der Handelsketten-Filiale (irgendwo um die 1.800 - 2.000 qm, wenn ich mich recht erinnere) verglichen. Die Zahl der angebotener Titel war nahezu identisch. So kann einen die Buchcover-Frontalpräsentation auf großer Verkaufsfläche täuschen.

Bearbeitet von Ramona

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Nun denn …
 
"Grünes Licht vom Bundeskartellamt -

 

Das Bundeskartellamt hat der Fusion von Thalia und der Mayerschen Buchhandlung am 9. Mai die Freigabe erteilt. Die Behörde sah keine "durchschlagenden wettbewerblichen Bedenken", so deren Präsident Andreas Mundt. Die Entscheidung der Kartellbehörde in Österreich steht noch aus."

 

https://www.boersenblatt.net/2019-05-09-artikel-fusion_von_thalia_und_mayersche.1653288.html

Bearbeitet von Ramona

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Sind die beiden irgendwo direkte Konkurrenten gewesen, sodass von zwei Buchhandlungen im gleichen Raum nur noch eine übrig bleibt und die Mitarbeiter der anderen auf der Straße stehen.

 

Ich als Autorin in einem Kleinverlag habe zu oft erlebt, wie die Inhalbergeführte Buchhandlungen die Nase gerümpft haben, wenn ich ihnen ein Lesexemplar eines Kleinverlagsbuches zur Ansicht dalassen wollte oder auch bei Leseproben, die sie nur bei der Kassa hätten liegen lassen müssen.

Für mich gibt es keine Alternative zu amazon, weil auch bei den inhabergeführten Buhhandlungen nur große bis mittelgroße Verlagsnamen zählen.

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Da können wir nur kleine Buchhandlungen bewerben, wo immer es geht und vor allem dort Veranstaltungen und Lesungen machen.

In Wien haben in letzter Zeit zum Glück wieder einige kleine Buchläden aufgemacht.

Sie spezialisieren sich auf Kochbücher, Kinderbücher, Sprachenvielfalt oder Krimis oder sie machen sehr vielel Lesungen (auch selfpublisher - wo ja die Großen mitunter die Nase rümpfen) bieten aber auch online ihre Bücher an und natürlich jedes Buch auf Bestellung.

 

Ich besuche die großen THALIA Filialen auch nur mehr selten. Zu viele Menschen, zu viel Krimskrams (damit verdienen sie offenbar das Meiste).

 

lg

Christine

Bearbeitet von ChristineN
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