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(MelanieL)

Diversität in Romanen und Sensitivity Reading

Empfohlene Beiträge

Es war eine direkte Ansprache an Tom, die eigentlich nichts zur Sache tut und auf die er noch nicht reagiert hat.

Für den Verlauf der Diskussion war es nicht wichtig.

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Ich sehe eine Ursache dieser Frontenbildung unter anderem auch in den Extremen, die es auf beiden Seiten gibt.

 

Die einen fühlen sich eingeengt, die anderen boykottieren Bücher.

Von Aktivistenseite wird häufig übersehen - oder unterschätzt - dass das Geschichtenerzählen gewissen Regeln folgt. Man kann nicht immer und überall die Gesellschaft 1:1 abbilden - dann wären manche Geschichten überhaupt nicht möglich.

Deshalb habe ich auch das Thema "own Voice" bewusst außen vor gelassen.

Denn die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe macht einen nicht automatisch zu einer guten Erzählerin. Dazu gehört eben mehr.

 

Vermutlich sind aber diese Extreme als Reibungspunkte wichtig, damit es sich irgendwo im Graubereich treffen kann und Individuen sich überhaupt mit dem Thema Repräsentation beschäftigen.

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Ich glaube, es geht vielmehr darum, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass unsere Gesellschaft bunt ist - und es doch schön wäre, wenn wir das in unsere Büchergesellschaft übertragen. Wenn wir ein Jugendbuch schreiben, dann besteht die Clique eben nicht aus sechs weißen Cis-Personen, nein. Da sind gewiss drei mit Migrationshintergrund dabei, einer, der vielleicht schwul/lesbisch/queer/was auch immer ist, einer, der an irgendeiner Behinderung leidet. Diese Gruppen sollten nicht unsichtbar sein. Weil es so in der Realität doch auch nicht ist.

 

Und ebenso wenig sollte das, was sie als Minderheit ausmacht, nicht der Grund ihrer literarischen Existenz oder sogar plottragende Punkt des Buches sein. ...

Das klingt - in meinen Ohren - aber jetzt doch ziemlich nach Quote bzw. fast nach Casting: drei mit Migrationshintergrund, einer schwul/lesbisch/queer, einer mit irgendeiner Behinderung ... da fehlen aber immer noch die ein bis zwei Kuckuckskinder (lt. Studien jedes zehnte bis jedes fünfte Kind), zwei, die mit Ritalin zugedröhnt werden, einer, der in der Familie sexuell missbraucht wurde, und mindestens drei, deren Eltern sich gerade einen Rosenkrieg liefern. Die sollten auch nicht unsichtbar bleiben, denn das ist ebenfalls Realität.

 

Das waren nur aus dem Leben gegriffene Beispiele, Kerstin. Da gibt es natürlich noch mehr von. Und genau das meine ich: Aus dem Leben gegriffen. Und deswegen ist es für mich keine Quote, sondern einfach eine Abbildung.

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Von Aktivistenseite wird häufig übersehen - oder unterschätzt - dass das Geschichtenerzählen gewissen Regeln folgt. Man kann nicht immer und überall die Gesellschaft 1:1 abbilden - dann wären manche Geschichten überhaupt nicht möglich.

Deshalb habe ich auch das Thema "own Voice" bewusst außen vor gelassen.

Denn die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe macht einen nicht automatisch zu einer guten Erzählerin. Dazu gehört eben mehr.

 

Ich möchte mal zwei Beispiele geben. Ich schreibe u.a. für Bastei Arztromanheftchen. Die haben immer eine bestimmte Länge bzw. Kürze. In einer Amazonrezension fand einer eine Geschichte richtig gut geschrieben, aber insgesamt zu kurz, deswegen einen Stern Abzug. Völlig unsinnige Kritik - bei diesem Genre hatte das Heft exakt das richtige Format.

Bei einem anderen dieser Heftchen habe ich einen syrischen Assistenzarzt in einer Klinik mitlaufen lassen mit dramatischer Fluchtgeschichte, aber weitestgehend als Subplot. Hauptprotagonistin war eine junge DaF-"Deutsch als Fremdsprache"-Lehrerin, die also jeden Tag mit Ausländern zu tun hat. Ich selbst habe jahrelang DaF unterrichtet, auch syrische Ärzte, kenne daher die entsprechenden Schwierigkeiten, die verlangten Sprachkenntnisse, die vorzuweisenden Zertifikate als Insiderin.

Das Exposé und das Manuskript gingen in der Redaktion anstandslos durch.

Auf Amazon dann der Verriss, "unmöglich", "will mich unterhalten fühlen", "Krieg und Flucht gehen hier gar nicht" usw. Ein Stern als Bewertung, dabei keinerlei Eingehen auf Story oder Schreibe.

Wer hat recht? Sollte man auch in diesem Genre die absolute Realität wiedergeben, wenn sie gut und mit entsprechendem Hintergrundwissen eingebaut ist? Oder haben die Leser dieser Heftchen qua Textsorte einen Anspruch auf heile Welt? Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn jedes Genre gibt ja ein bestimmtes Leserversprechen.

Bearbeitet von KerstinH
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Ich sehe eine Ursache dieser Frontenbildung unter anderem auch in den Extremen, die es auf beiden Seiten gibt

 

Ist es denn eine Front, wenn Leute zu diesem Thema sagen: "Och, soll doch jeder das schreiben, was er für richtig hält"? Ist es ein Extrem, wenn man sich politische Einmischungen in seine künstlerische Arbeit verbittet?

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Die eine Front boykottiert Bücher, die nicht divers sind.

Wünsche oder Bitten sind kein Ding, Beschimpfungen schon (ist mir passiert).

Und die andere Seite wehrt zum Teil reflexartig alles ab, was die eigene Arbeit infrage stellen könnte.

 

Ja, das sind Fronten, und das kann man nur durch ein Miteinander auf Augenhöhe lösen. Und hakt es eben noch.

 

Edit:

Die Diskussion um Diversität in Romanen wird in manchen Gruppen sehr hitzig geführt, teilweise mit Auswirkungen und in einer Intensität, die ich nicht teile.

Davon kann man sich leicht im Netz überzeugen, wo ein großer Teil des Proteste stattfindet.

Ich habe das bisher in dieser Diskussion bewusst ausgeklammert, um nicht schon im Vorfeld Ressentiments zu schüren.

Was in der Debatte absolut fehlt, ist die Autorensicht. Nicht nur von Leuten, die nur im kleinen Kreis gelesen werden, sondern von Autorinnen und Autoren, die professionell veröffentlichen und damit auch an gewisse Erwartungen und Konventionen gebunden sind.

Bearbeitet von MelanieL
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Sebastian:

 

 

Und ich finde dieses überbordene Feiern von Autoren, die insbesondere LGBTQ-Charaktere in ihre Bücher einbauen, echt nervig, weil es, wie ich oben schon geschrieben habe, so ein Gewese um das Ganze macht. Man sollte Leute nicht feiern, weil sie etwas Selbstverständliches schreiben. Andersherum sollte man aber auch nicht Leute verdammen, die in ihren Geschichten Dinge ausklammern, weil sie sich damit nicht auseinandersetzen wollen.

 

Ich würde sagen, dass sie diese Dinge nicht ausklammern, weil sie sich damit nicht auseinandersetzen wollen, sondern weil es nicht zu ihrer jeweiligen Geschichte passt und deshalb aufgesetzt wirken würde. In dem Zusammenhang finde ich Kerstins Beitrag interessant. Und ihre Frage: Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden? (Ich persönlich finde Heile-Welt-Geschichten langweilig, aber sie haben wohl auch ihre Berechtigung.)

 

Unter meinen Figuren finden sich immer welche, die vulnerabel, also verletzlich sind. Da gab es schon traumatisierte Figuren, eine Messie, einen leicht geistig Behinderten als Nebenfiguren, und allen wurde in Rezensionen bescheinigt, dass sie liebevoll, interessant und authentisch gezeichnet wären. Eine Rezensentin konnte damit gar nichts anfangen. Hätte ich jetzt an mich den Anspruch erhoben, außer diesen etwas "beschädigten" Figuren, die ja auch ein Abbild der gesellschaftlichen Realität sind, noch weitere hinzuzufügen, wäre ein themenüberbordendes Stück dabei herausgekommen.

 

Last not least finde ich, dass Diversität der Dynamik einer Geschichte untergeordnet werden muss. Ich kann immer nur einen Aspekt der gesellschaftlichen Realität herausgreifen und ihn darzustellen versuchen, niemals das gesamte Spektrum.

Bearbeitet von Christa
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Ich würde sagen, dass sie diese Dinge nicht ausklammern, weil sie sich damit nicht auseinandersetzen wollen, sondern weil es nicht zu ihrer jeweiligen Geschichte passt und deshalb aufgesetzt wirken würde. In dem Zusammenhang finde ich Kerstins Beitrag interessant. Und ihre Frage: Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden? (Ich persönlich finde Heile-Welt-Geschichten langweilig, aber sie haben wohl auch ihre Berechtigung.)

@ Christa: Wobei in meiner Frage das Wort "belästigen" nicht auftaucht, da ich selbst nicht finde, dass ich die Leser/innen mit der Geschichte des syrischen Assistenzarztes "belästigt" habe - ich habe lediglich ungeschminkte Wahrheit mitgeteilt. Aber eventuell im falschen Genre.

Und übermäßig spannend finde ich diese Heftchen auch nicht - aber sie sind nun mal zur Zeit Teil meines Brotberufs. Nach meinem ersten Bestseller höre ich damit auf ... ;)

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Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden? 

 

Leser haben keinerlei Anspruch darauf, dass ein Autor so schreibt, wie sie es sich wünschen. Sie haben nur das Recht, sich Bücher und Autoren frei auszuwählen und jedwedes Buch gut oder schlecht zu finden.

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Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden? 

 

Leser haben keinerlei Anspruch darauf, dass ein Autor so schreibt, wie sie es sich wünschen. Sie haben nur das Recht, sich Bücher und Autoren frei auszuwählen und jedwedes Buch gut oder schlecht zu finden.

 

Gilt meiner Meinung nach nicht für Serien- oder Reihentitel, wo bestimmte (ungeschriebene) Versprechen bestehen, aufgrund derer die Zielgruppe überhaupt kauft. Ich wette, Perry Rhodans leidenschaftliches Plädoyer für den Feminismus oder für mehr Barrierefreiheit an Bord würde aus dem Manuskript gestrichen.

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Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden?

Leser haben keinerlei Anspruch darauf, dass ein Autor so schreibt, wie sie es sich wünschen. Sie haben nur das Recht, sich Bücher und Autoren frei auszuwählen und jedwedes Buch gut oder schlecht zu finden.

Gilt meiner Meinung nach nicht für Serien- oder Reihentitel, wo bestimmte (ungeschriebene) Versprechen bestehen, aufgrund derer die Zielgruppe überhaupt kauft. Ich wette, Perry Rhodans leidenschaftliches Plädoyer für den Feminismus oder für mehr Barrierefreiheit an Bord würde aus dem Manuskript gestrichen.
Perry Rhodan koennte sich auch in seinen best Buddy verlieben und die naechsten 50.000 Baende als Hausmann verbringen. Dass er das vermutlich nicht tun wird, hat aber mehr mit den Verkaufsaussichten zu tun, als mit dem Recht der Leser, dass die Autoren schreiben muessen, was sie wollen.

Muessen sie sicher nicht, aber sollten sie nach Moeglichkeit, wenn sie weiter Geld mit Herrn Rhodan verdienen wollen.

Ich glaube, das ist in etwa was Andreas mit dem Recht des Lesersmeinte, sich die Autoren frei auszuwaehlen.

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Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden? 

 

Leser haben keinerlei Anspruch darauf, dass ein Autor so schreibt, wie sie es sich wünschen. Sie haben nur das Recht, sich Bücher und Autoren frei auszuwählen und jedwedes Buch gut oder schlecht zu finden.

 

Ja, das ist ein klarer Satz.

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Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden? 

 

Leser haben keinerlei Anspruch darauf, dass ein Autor so schreibt, wie sie es sich wünschen. Sie haben nur das Recht, sich Bücher und Autoren frei auszuwählen und jedwedes Buch gut oder schlecht zu finden.

 

Gilt meiner Meinung nach nicht für Serien- oder Reihentitel, wo bestimmte (ungeschriebene) Versprechen bestehen, aufgrund derer die Zielgruppe überhaupt kauft. Ich wette, Perry Rhodans leidenschaftliches Plädoyer für den Feminismus oder für mehr Barrierefreiheit an Bord würde aus dem Manuskript gestrichen.

 

Wenn jemand erstmal Serien- und Reihentitel mit ungeschriebenen Heile-Welt-Versprechen schreibt, geht er ein Wagnis ein, wenn er das Versprechen bricht. Das wäre doch eigentlich das Neue und Diverse, wenn er das schafft und trotzdem gekauft wird! :D

 

Ja, das mit dem "belästigen" habe ich aus diesen Worten zusammengeschustert, Kerstin. Und zwar aus dem Absatz:

 

 

 

Auf Amazon dann der Verriss, "unmöglich", "will mich unterhalten fühlen", "Krieg und Flucht gehen hier gar nicht" usw. Ein Stern als Bewertung, dabei keinerlei Eingehen auf Story oder Schreibe.

Wer hat recht? Sollte man auch in diesem Genre die absolute Realität wiedergeben, wenn sie gut und mit entsprechendem Hintergrundwissen eingebaut ist? Oder haben die Leser dieser Heftchen qua Textsorte einen Anspruch auf heile Welt? Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn jedes Genre gibt ja ein bestimmtes Leserversprechen.

Sie haben einen Anspruch darauf, dass ein Versprechen des Klappentextes usw eingehalten wird, nicht aber darauf, was der Autor schreibt.

Bei der Hypothese, dass die Leser einen Anspruch an den Autor stellen, ist mir gleich "Misery" von Stephen King eingefallen. Die extremste Idee, wie Leser*innen mit ihren Autoren umgehen könnten! 8-) 

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Haben bestimmte Leser bestimmter Genres quasi einen Anspruch darauf, nicht mit Diversitäten wie Kriegen, Behinderten oder syrischen Assistenzärzten belästigt zu werden?

Leser haben keinerlei Anspruch darauf, dass ein Autor so schreibt, wie sie es sich wünschen. Sie haben nur das Recht, sich Bücher und Autoren frei auszuwählen und jedwedes Buch gut oder schlecht zu finden.

Gilt meiner Meinung nach nicht für Serien- oder Reihentitel, wo bestimmte (ungeschriebene) Versprechen bestehen, aufgrund derer die Zielgruppe überhaupt kauft. Ich wette, Perry Rhodans leidenschaftliches Plädoyer für den Feminismus oder für mehr Barrierefreiheit an Bord würde aus dem Manuskript gestrichen.
Perry Rhodan koennte sich auch in seinen best Buddy verlieben und die naechsten 50.000 Baende als Hausmann verbringen. Dass er das vermutlich nicht tun wird, hat aber mehr mit den Verkaufsaussichten zu tun, als mit dem Recht der Leser, dass die Autoren schreiben muessen, was sie wollen.

Muessen sie sicher nicht, aber sollten sie nach Moeglichkeit, wenn sie weiter Geld mit Herrn Rhodan verdienen wollen.

Ich glaube, das ist in etwa was Andreas mit dem Recht des Lesersmeinte, sich die Autoren frei auszuwaehlen.

 Genau. Ich selbst zum Beispiel bin eine Leserin, die gern über Abgründen hängt. Und suche mir danach meine Autoren aus.

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Na, ich glaube, im Grunde meinen wir das gleiche. Leser haben bestimmte Erwartungen. Bei Serien und Reihen sind diese Erwartungen relativ eng. Natürlich dürften sie daraus kein Recht ableiten, dem Autor irgendwas vorzuschreiben, aber manchmal beschweren sie sich vielleicht recht heftig in Leserbriefen. Wenn der Verlag die Reihe dann weiterhin verkaufen will, gibt er das in seinen Richtlinien an die Serien- und Reihenautoren weiter. Dann sind es pro forma zwar die Wünsche der Verlage an die Autoren, aber eigentlich die Erwartungen der Leser. Mir sind schon mehrere Exposés nicht abgesegnet worden, weil sie in kleinen Dingen doch mal ein bisschen experimenteller waren.

Die Frage ist eben, wie weit man trotzdem gehen kann. In meinem Fall war der syrische Assistenzarzt wohl zu viel für die heile Welt dieses Arztromanlesers. (@ Christa: Das war keine Kritik mit dem "belästigen", ich wollte nur anmerken, dass ich das Wort selbst nicht in einer direkten Frage benutzt habe, weil ich selbst die Thematik ja nicht als Belästigung empfunden hatte, sonst hätte ich sie in dem Heftroman nicht aufgegriffen. Die Klarstellung war nur für hier, damit es im Thread nicht falsch aufgefasst wird :) ).

@ Florian: Ja, ich verstehe, aber gerade deswegen habe ich den Einwand mit den Serien ja gemacht. Ein Buchautor muss sich gar nichts von seinen Lesern vorschreiben lassen, wenn sein Buch nicht gefällt, ist es nicht seine Schuld, er hat geschrieben, was er wollte, und der Leser hat gekauft, was er wollte. Wenn es dann doch nicht gefiel, ist es Pech für den Leser. Wenn man aber Hefte einer Reihe kauft, gibt es eben doch (starke) Erwartungen an den Inhalt. Deshalb habe ich auf den Unterschied zu Serien- bzw. Reihentiteln im Vergleich zu Büchern hingewiesen. Bei Reihen kauft man keinen Text eines bestimmten Autors, sondern das Versprechen auf eine ganz bestimmte Art von Story.

Und damit sind wir beim Anfang des Threads. Für mich kristallisiert sich aus der bisherigen Diskussion heraus, dass die Sichtbarkeit von Themen wie Diversität, Repräsentation von marginalisierten Gruppen, Gender- und Migrationsthematiken wohl -  neben weiteren Gesichtspunkten - auch ziemlich stark vom Genre abhängt.

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Kerstin

 

 

Für mich kristallisiert sich aus der bisherigen Diskussion heraus, dass die Sichtbarkeit von Themen wie Diversität, Repräsentation von marginalisierten Gruppen, Gender- und Migrationsthematiken wohl -  neben weiteren Gesichtspunkten - auch ziemlich stark vom Genre abhängt.

 

Diese Themen wären dann in Genres, die ziemlich enge "Regeln" haben, wohl ein Regelbruch. Und der muss gekonnt sein, um LeserInnen zu überzeugen. Wahrscheinlich kann man Genres auch nicht damit aufpeppen, sondern es wäre eine ganz neue Herangehensweise an die Themen. Und dann hängt ihre Sichtbarmachung nicht von den Genres ab, sondern von der Art, wie Autoren die Welt wahrnehmen und beschreiben wollen. Das Beste wäre wohl, wenn die marginalisierten Gruppen sich selbst Gehör verschaffen und sich in Büchern repräsentieren würden, denn anders als die Autoren wissen sie ja, worum es wirklich geht.

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Und damit sind wir beim Anfang des Threads. Für mich kristallisiert sich aus der bisherigen Diskussion heraus, dass die Sichtbarkeit von Themen wie Diversität, Repräsentation von marginalisierten Gruppen, Gender- und Migrationsthematiken wohl -  neben weiteren Gesichtspunkten - auch ziemlich stark vom Genre abhängt.

 

 

Ich lese erst heute diesen Thread, finde ihn aber interessant, v.a. dein Punkt, Kerstin, mit dem Genre.

 

Bei mir in der Frauenunterhaltung sieht es mit der Diversität nämlich auch nicht berauschend aus. Margot sprach weiter oben auch schon davon - die heile Welt der Liebesromane. Und für unser Genre finde ich es sehr wichtig, über Diversität nachzudenken und zu versuchen, die Grenzen auszuloten und zu dehnen - behutsam.

Im Krimi klappt das ja schon - warum dann auch nicht bei uns?

 

Ich habe in meinen Romanen bislang immer die üblichen Heldinnen - hübsch und völlig undivers. Natürlich sind sie irgendwo "beschädigt" (schließlich braucht es ja eine Entwicklung für den Roman). Aber im LiRo würde ich einen diversen Helden nicht über die Diversität "beschädigen" (blödes Wort, aber so nennt man das eben). Sprich: wenn der Konflikt der ist, dass eine Frau über den Tod ihres Mannes hinwegkommen soll, kann die Frau auch einen Migrationshintergrund haben, Contergan-geschädigt sein oder sonst was. Der Tod des Partners bleibt der Konflikt, der die Handlung in Gang bringt.

Deshalb könnte es möglich sein. Bei meinen Heldinnen habe ich bislang sehr selten so weit gedacht, nehme das aber hier als Anlass, mal darüber nachzudenken, in wieweit das möglich wäre. Ich hatte bislang einmal so eine Idee, da hing die körperliche Beeinträchtigung aber mit dem Plot zusammen und existiert auch weiterhin, aber kleiner, als ursprünglich gedacht.

 

Beim Nebenpersonal habe ich das Spektrum erweitert - da ist das eine Mal die beste Freundin türkisch-stämmig, das andere Mal gibt es ein schwules Pärchen als Nachbarn, etc., etc. So, wie in der Realität eben auch.

 

Ich bin dir sehr dankbar, Melanie, dass diese Diskussion im öffentlichen Bereich steht. Je mehr darüber gesprochen wird, dass sehr wohl  LeserInnen gerne divers lesen wollen und AutorInnen das gerne schreiben möchten, (es sogar schon als so selbstverständlich ansehen, dass sie diese Diskussion überflüssig finden) - desto eher bewegen sich vielleicht die Verlage.

 

Und das Beispiel mit dem Syrer in den Arztromanen - da war die Entwicklung vielleicht einfach zu schnell für die Leser ;-)

 

Edit: ist Alter im LiRo schon divers? Meine letzte Heldin ist 52 und das Alter ist nicht plot-tragend, nur die Tatsache, dass sie erwachsene Kinder hat ;-) (und selbstverständlich finde ich sie mit 52 hübsch :-)

Bearbeitet von UlrikeS
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Beim Lesen dieser interessanten Liste wird mir klar, dass die Forderung nach "Diversität" ("es müssen auch Angehörige der Gruppe X, Y und Z vorkommen, die bisher viel zu selten vorgekommen sind, was ungerecht ist") der ganz falsche Ansatz ist. Der entscheidende Satz war die Anmerkung, dass sich Kapitän Ahab nicht als Mitglied der Gruppe der Einbeinigen versteht, sondern als das Individuum Ahab, das unter anderem ein Bein verloren hat – und wenn man genauer darüber nachdenkt, merkt man, dass das etwas gänzlich anderes ist!

 

Die Forderung, die man meiner Meinung nach legitim stellen kann, ist nicht die nach "diversen Helden", sondern danach, seinen Blick für die Bandbreite menschlichen Lebens zu weiten. Gute Romanfiguren stammen nicht aus fein unterteilten Schubladen, sondern sind Individuen. Damit befinden wir uns im "Arbeitsbereich Klischeevermeidung", was auch das schon genannte Rätsel auflöst, wieso entsprechende Bemühungen im Heftroman mitunter nicht auf Gegenliebe stoßen: weil man dort Klischees lesen will.

 

Ja, genau darum geht - mir zumindest.

Die möglichst unspektakuläre Einflechtung der menschlichen Bandbreite. Wenn eine Besonderheit für den Plot relevant ist, soll sie auch relevant sein.

Ansonsten sind die alltäglichen (Neben-)Figuren, die einfach da sind, weil sie da sind, schon mal ein ziemlich guter Anfang.

 

Wenn die Nachbarn, Busfahrer, Arbeitskollegen, Freunde, Zahnärzte, Kneipenwirte und Friseure einfach aus dem Leben gegriffen sind. Und dazu gehören eben Türken und Italiener, homosexuelle Pärchen und Leute mit nur einem Arm oder Rollstuhlfahrer und Blinde.

Es ist nur leider nicht so selbstverständlich, wie es klingt, weil viele zeitgenössische Romane doch oft sehr "weiß" gedacht sind.

 

(Das passt jetzt allerdings wieder besser in den anderen Thread)

 

 

(Melanie, ich hab das aus dem anderen Thread rüberkopiert, ich finde meinen Beitrag hier auch besser aufgehoben:)

 

Ich stelle fest, dass mir das Thema überraschend nahe geht und mich unterschwellig begleitet, seitdem es hier zur Sprache kam, und würde die Kunstfreiheit gerne hochhalten.

 

Während des Germanistik-Studiums habe ich mich mit Sprache als Repräsentation von Wirklichkeit beschäftigt, als Ethnologin mit kultureller Diversität in verschiedenen Facetten – und erinnere mich, dass in der Wissenschaft moderne, neue Theorien oft automatisch als „richtig“ angesehen wurden. Das ist auch gut, sonst hätten wir manche kruden Denkweisen nicht überwunden. Gesellschaft ist Weiterentwicklung.

 

Aber als Autorin, da möchte ich frei sein. In die Klischeekiste greifen dürfen, dass es quietscht und kracht, wenn ich das möchte; die Klischees weglassen und zu überwinden versuchen, wenn es mir passt – aber bitte so, wie es für mich mit der Geschichte in diesem Moment funktioniert. Vor niemandem möchte ich mich davor rechtfertigen müssen, auch nicht vorab die Gedankenschere aufmachen.

 

In einem meiner Romane habe ich eine Männer-Figur (und es war ein typischer „alter weißer Mann“) so klischeehaft dargestellt, dass es mir später unangenehm war. Während des Schreibens fand ich es allerdings klasse, das Bild, das mir vor Augen stand, sprachlich so zu greifen bekommen zu haben. Der Geschichte gebracht hat das Klischee nichts, aber ich musste es einmal genüsslich durchgekaut haben, um es ein anderes Mal wieder anders machen zu können. - Beim folgenden Buch habe ich andere Männerbilder eingebaut, auch nicht weit entfernt vom Klischee, nur sympathischer, mit Blick auf die Leserin, die haben soll, was das Herz begehrt.

 

Wir arbeiten permanent mit Klischees bzw. arbeiten uns an Klischees ab, und ich erschrecke tatsächlich sehr, wenn ich an eine PC-Schere im Kopf denke, was die Darstellung von marginalisierten Gruppen betrifft. Was möglicherweise auch daran liegt, dass ich nicht weiß, wo man die Grenze ziehen soll.

 

Ich bin der festen Überzeugung, dass es dem Schreiben förderlich ist, alle Scheren im Kopf über den Haufen zu werfen, sich auch Dinge zu denken zu erlauben, die man normalerweise nicht denken würde - um dann den richtigen Weg zu finden, und zwar für die Geschichte.

 

Abgesehen davon schließe ich mich dem an, was auch andere auch schon sagten: Ich schreibe natürlich über das, was ich einigermaßen kenne oder einschätzen kann und lasse Figuren auftrete, die ich mir zutraue. Und die sind manchmal sogar divers. Trotzdem: Eine vorherige Überlegung, wie ich eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe repräsentiere und ob das so sein sollte, würde mich schreiberisch extrem ins Straucheln bringen, auf eine Weise, die ich nicht möchte.

 

Mein Traum beim Schreiben wäre eher, mich von „Richtigkeit“ jeder Art so weit zu befreien, das das Undenkbare möglich wird.

 

Vielleicht liegt meine Abwehr auch darin begründet, dass ich beim Schreiben sowieso überlege, wer sich durch eine bestimmte Darstellung möglicherweise auf den Schlips getreten fühlt – das kann aber genauso Settings, Berufsgruppen, Vornamen oder Familienkonstellationen betreffen.

 

War das konstruktiv? Emotional auf jeden Fall, einfach eine subjektive Stellungnahme zur Ausgangsfrage, ob wir auf Repräsentationen und Diversität achten. Die Antwort also: Ja, nein, viel zu oft und bitte nicht ;-)

 

LG Anna

Bearbeitet von AnnaW

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Liebe Anna,

ich finde deinen Beitrag emotional und konstruktiv. Du lässt uns an deinen Gedanken und Gefühlen zu dem Thema teilhaben. Vielen Dank dafür.

 

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Liebe Anna,

ich finde deinen Beitrag emotional und konstruktiv. Du lässt uns an deinen Gedanken und Gefühlen zu dem Thema teilhaben. Vielen Dank dafür.

 

LG

Martin

Dem kann ich mich nur anschließen.

Danke für deine Beiträge, Anna.

 

Danke auch für deine Beiträge, Andreas.

 

Edit: Die Filmindustrie stößt hierbei ja auch an ihre Grenzen.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Beim Lesen dieser interessanten Liste wird mir klar, dass die Forderung nach "Diversität" ("es müssen auch Angehörige der Gruppe X, Y und Z vorkommen, die bisher viel zu selten vorgekommen sind, was ungerecht ist") der ganz falsche Ansatz ist. Der entscheidende Satz war die Anmerkung, dass sich Kapitän Ahab nicht als Mitglied der Gruppe der Einbeinigen versteht, sondern als das Individuum Ahab, das unter anderem ein Bein verloren hat – und wenn man genauer darüber nachdenkt, merkt man, dass das etwas gänzlich anderes ist!

 

Die Forderung, die man meiner Meinung nach legitim stellen kann, ist nicht die nach "diversen Helden", sondern danach, seinen Blick für die Bandbreite menschlichen Lebens zu weiten. Gute Romanfiguren stammen nicht aus fein unterteilten Schubladen, sondern sind Individuen. Damit befinden wir uns im "Arbeitsbereich Klischeevermeidung", was auch das schon genannte Rätsel auflöst, wieso entsprechende Bemühungen im Heftroman mitunter nicht auf Gegenliebe stoßen: weil man dort Klischees lesen will.

 

Ja, genau darum geht - mir zumindest.

Die möglichst unspektakuläre Einflechtung der menschlichen Bandbreite. Wenn eine Besonderheit für den Plot relevant ist, soll sie auch relevant sein.

Ansonsten sind die alltäglichen (Neben-)Figuren, die einfach da sind, weil sie da sind, schon mal ein ziemlich guter Anfang.

 

Wenn die Nachbarn, Busfahrer, Arbeitskollegen, Freunde, Zahnärzte, Kneipenwirte und Friseure einfach aus dem Leben gegriffen sind. Und dazu gehören eben Türken und Italiener, homosexuelle Pärchen und Leute mit nur einem Arm oder Rollstuhlfahrer und Blinde.

Es ist nur leider nicht so selbstverständlich, wie es klingt, weil viele zeitgenössische Romane doch oft sehr "weiß" gedacht sind.

 

(Das passt jetzt allerdings wieder besser in den anderen Thread)

 

 

Abgesehen davon schließe ich mich dem an, was auch andere auch schon sagten: Ich schreibe natürlich über das, was ich einigermaßen kenne oder einschätzen kann und lasse Figuren auftrete, die ich mir zutraue. Und die sind manchmal sogar divers. Trotzdem: Eine vorherige Überlegung, wie ich eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe repräsentiere und ob das so sein sollte, würde mich schreiberisch extrem ins Straucheln bringen, auf eine Weise, die ich nicht möchte.

 

Mein Traum beim Schreiben wäre eher, mich von „Richtigkeit“ jeder Art so weit zu befreien, das das Undenkbare möglich wird.

 

Vielleicht liegt meine Abwehr auch darin begründet, dass ich beim Schreiben sowieso überlege, wer sich durch eine bestimmte Darstellung möglicherweise auf den Schlips getreten fühlt – das kann aber genauso Settings, Berufsgruppen, Vornamen oder Familienkonstellationen betreffen.

 

Das ist genau das, was ich auch die ganze Zeit gedacht habe, Anna. Für mich als Autorin ändert sich die Weltsicht ständig mit dem, was ich täglich um mich herum wahrnehme. Und ich denke nicht, dass andere Autoren völlig eingesponnen in ihre eigene Welt im Kämmerlein sitzen. Eines Tages bemerkte ich zum Beispiel, dass der Postbote eine andere Hautfarbe hatte. Und dass er sehr kompetent und liebenswert wirkte. Ich bin aber nicht auf die Idee gekommen, ihn als Statisten in meinen Roman einzubauen. Auch nicht als Täter oder Opfer. Das wäre einerseits Staffage gewesen, andererseits wäre die Gefahr einer Diskriminierung zu groß gewesen. In Filmen sehe ich schon länger den Trend, sich diverser Themen und Personenkreise anzunehmen.

 

 

 

Mein Traum beim Schreiben wäre eher, mich von "Richtigkeit" jeder Art so weit zu befreien, das das Undenkbare möglich wird.

 

Das ist für mich ein entscheidender Satz! Diskussionen dieser Art können unseren Blick schärfen, und wir können uns mit der Frage befassen, was für eine gesellschaftliche Wirklichkeit wir abbilden wollen. Und für wen wir es dann schreiben. Das gilt nicht nur für die heutige Zeit, auch bei den historischen Romanen habe ich gemerkt, dass die "authentische" (und "richtige?) Darstellung der Figuren wichtig ist, sofern das überhaupt zu bewerkstelligen ist. Was die "Richtigkeit" von Denk-und Darstellungsweisen betrifft, sollte man wohl immer darauf achten, von wem das kommt.

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Übrigens finde ich das englische "diverse" mit dem deutschen Wort "divers" schlimm übersetzt; ich halte das sogar für einen "falschen Freund". Korrekt und auch viel sinntragender wäre es, es mit "vielfältig" zu übersetzen.

 

Man hat "diverse Schrauben" in seinem Werkzeugkasten, aber nicht "diverse Helden".

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Sagt auch der Duden:

divers bedeutet verschieden, Diversität Vielfalt, Vielfältigkeit

 

(beim Wort divers klingt immer so war Kontroverses mit. So war der Diversant bei den Kommunisten laut Duden ein Saboteur 8-) )

 

Vielfältigkeit der Figuren schreibe ich mir gern auf den Laptopdeckel. 

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