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FlorianV

Schreibt ihr Plot-Outlines?

Empfohlene Beiträge

Eigentlich eine naheliegende Frage, vielleicht auch schon oft beantwortet. Trotzdem spannend.

Denn meinem Eindruck nach ist das professionelle Plotten erst aus der, nennen wir sie, "amerikanischen Schreibschule" vor zwanzig, dreißig Jahren zu uns in den deutschsprachigen Raum gekommen. Oder habt ihr da andere Erfahrungen/Erinnerungen?

(Hat Kafka geplottet, Thomas Mann, Böll, Grass?)

 

Ich selbst plotte privat kaum (in meinem Brotberuf jedoch immer). Die Plotoutline meines gerade fertig gestellten 500Seiten-Romans war ein Din-A-4-Blatt mit einem konfusen Zeitstrahl und vielleicht 200 Wörtern unleserlicher Notizen.

Das Expose habe ich erst nach Beenden des Manuskripts geschrieben und auch nur, weil Verlage darauf bestehen.

 

Wie geht ihr vor?

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Ich schreibe das Exposé immer zuerst. Die sind im Laufe der Zeit kürzer geworden. Kommt es dann zum Schreiben des Romans, entwickle ich aus dem Verlagsexposé ein länges nach dem Motto "Was noch passieren soll". Das teile ich in Handlungsabschnitte oder Handlungskreise ein und schreibe los. Ich recherchiere teils vorher, teils während des Schreibens. Historische Ereignisse notiere ich mir und baue meine Romanhandlung drumherum. Viele Bilder und Szenen entstehen beim Recherchieren vor meinen inneren Auge.

 

Früher habe ich detaillierte Szenenpläne geschrieben. Für jede einzelne Szene festgelegt, was darin zu passieren hatte, wer was zu wem sagen muss. Damit fühle ich mich inzwischen eingeengt.

"Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau 2021; "Die Maitresse", Aufbau 2020; "Das Erbe der Porzellanmalerin", Aufbau 2019; "Das Geheimnis der Zuckerbäckerin", Aufbau 2018; "Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau 2017; "Der Duft des Teufels" Aufbau 2017; "Luther und der Pesttote" Aufbau 2016; "Die Tochter von Rungholt" Aufbau 2014
http://www.bjasmund.de

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Ich plotte und schreibe Exposés. Aber meistens ändert sich im eigentlichen Schreibprojekt noch immer etwas, sodass Teile entstehen, die sich aus dem Storyverlauf im Schreibprozess ergeben. Nach dem Motto "Das Bessere ist der Feind des Guten" - ich passe immer beim Schreiben an und halte mich nicht sklavisch an den Ursprungsplot. Bislang hatte ich damit auch nie Probleme bei den Verlagen. 

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Ich arbeite mit Notizbüchern - für jedes meiner Projekte existiert eins (oder zwei), in denen ich grobe Idee, Figuren, Überlegungen, Handlungsstränge reinkritzele. Daraus bastel ich dann, wenn es soweit ist, ein Exposé, was ich meist nach dem Schreiben noch einmal anpassen, weil sich doch die ein oder anderen Verläufe verändert haben.

Dann hab ich zusätzlich ein Treatment - eine kurze Übersicht, was in welchem Kapitel ungefähr passiert - das ändert sich auch beim Schreiben, aber ich komme mit so einem groben Plan deutlich besser klar, sonst fahre ich mich irgendwann fest.

 

Momentan arbeite ich mit DramaQueen, was mir super gefällt - vor allem die Übersichten und Storylines. Und planen kann man mit dem Programm auch super.

Ab 01.01.2021 Lovelyscript-Lektorat Liebe im Mittelpunkt

Am 23.08.2023 erscheint mein Debüt - "The Sky above us"

Homepage

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Ein bisschen OT: Maja, hast du auch schon mit Papyrus gearbeitet und könntest DramaQueen damit vergleichen? Ich überlege nämlich auch, mir DramaQueen (oder Papyrus) zuzulegen, seit es auf der OnlineAutorenMesse vorgestellt wurde. Lauft DramaQueen auch auf dem Mac?

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Ein bisschen OT: Maja, hast du auch schon mit Papyrus gearbeitet und könntest DramaQueen damit vergleichen? Ich überlege nämlich auch, mir DramaQueen (oder Papyrus) zuzulegen, seit es auf der OnlineAutorenMesse vorgestellt wurde. Lauft DramaQueen auch auf dem Mac?

Das würd mich auch interessieren.

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Denn meinem Eindruck nach ist das professionelle Plotten erst aus der, nennen wir sie, "amerikanischen Schreibschule" vor zwanzig, dreißig Jahren zu uns in den deutschsprachigen Raum gekommen. Oder habt ihr da andere Erfahrungen/Erinnerungen?

(Hat Kafka geplottet, Thomas Mann, Böll, Grass?)

 

Ich meine, mal gelesen zu haben, dass Böll auf großen Papierbögen geplottet habe, mit komplizierten Diagrammen, wer wo wann was macht und was sich daraus ergibt.

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Ich hab tatsächlich auch schon mit Papyrus gearbeitet - die Stilanalyse ist unschlagbar finde ich, allerdings wird das jetzt bei DramaQueen auch kommen. Papyrus fand ich immer etwas komplizierter, hatte immer den Eindruck, ich würde nur 10% von dem nutzen, was das Programm zu bieten hat, weil ich es einfach nicht besser weiß. DramaQueen gefällt mir persönlich besser, wobei ich mir hier auch wünschen würde, ein Seminar zu besuchen, um alles kennenzulernen. DramaQueen hat allerdings tolle Videos, wo erklärt wird, wie man damit arbeiten kann...

Ab 01.01.2021 Lovelyscript-Lektorat Liebe im Mittelpunkt

Am 23.08.2023 erscheint mein Debüt - "The Sky above us"

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Hier ein Plot von Friedrich Schiller: 

"Vater tötet den Sohn oder die Tochter, 

Bruder liebt und tötet die Schwester,

Vater tötet ihn. Vater liebt die Braut des Sohns.

Bruder tötet den Bräutigam der Schwester.

Sohn verrät oder tötet den Vater."

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Da kann ich die Literaturwissenschafts-Klugsch...in geben: Es gab schon immer solche und solche (und dann noch ganz andere). Sehr beeindruckend fand ich einen Besuch im William Faulkner-Haus im tiefsten Mississippi (wo einem wirklich gleich Szenen seiner Romane vor Augen standen). Er hatte große Bögen mit Handlungskurven und -strahlen, Notizen zu Figuren und Orten, etc. an den Wänden - tatsächlich nicht am Schreibtisch, sondern über seinem Bett.

Ich selbst habe immer bloß einen ganz, ganz dünnen roten Faden. Alles muss sich bei mir organisch entwickeln, was manchmal quälend ist, sehr viel Zeit braucht, aber sich in meinen Augen lohnt. Bzw., wie es mal eine andere Autorin (habe vergessen, wer) gesagt hat: Wenn ich schon wüsste, was passiert, würde ich mich ja beim Schreiben langweilen.


Homepage       Facebook    Neu: Erwarteter Todesfall - ein Kirsten-Bertram-Krimi  »Ein spannender Fall, souverän und mit viel Gefühl für gute Atmosphäre erzählt.« DRESDNER MORGENPOST   Taschenbuch   Epub  kindl

 

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Bei mir ist es in jedem Buch anders.

Einige plotte ich bis in die letzte Szene, andere sehr grob nur mit Exposé und ein paar überhaupt nicht, da weiß ich jetzt nicht, was in 10 Seiten passiert.

Ohne Plot bin ich schneller - durch die Neugierde - habe aber auch immer wieder Phasen, in denen nichts läuft (vermutlich aus Angst, es würde hinten nicht aufgehen). Und mit Plot lässt sich nun mal besser verkaufen.

Überarbeiten muss ich alles ungefähr gleich viel.

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Ich habe letztes Jahr bei einem Übersetzerprojekt Lucy Fricke zu ihrem Roman "Töchter" interviewt. (Falls jemand Autorin oder Buch nicht kennt: Das ist E-Bereich, allerdings auch ein Bestseller, der demnächst ins Kino kommt). Meine Frage, ob sie plottet oder irgendeinem dramaturgischen Modell folgt, hat sie verneint, sie schriebe prinzipiell drauflos. Für sie so komisch wie interessant sei gewesen, dass sich die Drehbuchautorin zu dem fertigen Roman  zufrieden geäußert habe, weil ihrer Ansicht nach, die drei Akte, die sie für den Aufbau ihres Drehbuchs gewohnt ist da schon fertig vorlägen. Lucy Fricke hatte keine drei Akte im Kopf, als sie das Buch geschrieben hat.

 

Ich glaube nicht, dass das ein Widerspruch ist, sondern dass es Autoren gibt, die – wahrscheinlich durch vieles Lesen – den klassischen Aufbau von Geschichten einfach internalisiert haben und nicht mehr über die Struktur nachdenken müssen, wenn eine Idee mal aufgetaucht ist. So wie man beim Autofahren auch nicht mehr nachdenkt, wohin der rechte und wohin der linke Fuß gehört. "Töchter" ist übrigens wirklich eine Geschichte, hat kein experimentelles Format.

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Da kann ich die Literaturwissenschafts-Klugsch...in geben: Es gab schon immer solche und solche (und dann noch ganz andere). Sehr beeindruckend fand ich einen Besuch im William Faulkner-Haus im tiefsten Mississippi (wo einem wirklich gleich Szenen seiner Romane vor Augen standen). Er hatte große Bögen mit Handlungskurven und -strahlen, Notizen zu Figuren und Orten, etc. an den Wänden - tatsächlich nicht am Schreibtisch, sondern über seinem Bett.

Ich selbst habe immer bloß einen ganz, ganz dünnen roten Faden. Alles muss sich bei mir organisch entwickeln, was manchmal quälend ist, sehr viel Zeit braucht, aber sich in meinen Augen lohnt. Bzw., wie es mal eine andere Autorin (habe vergessen, wer) gesagt hat: Wenn ich schon wüsste, was passiert, würde ich mich ja beim Schreiben langweilen.

 

Möglicherweise war ich eine von denen, die mal gesagt hat, sie würde sich beim Schreiben nach ausgefeiltem Plot langweilen. ;)

Nein, nein, ich habe schon immer vorm Schreiben geplottet, aber minimal. Eigentlich erinnere ich mich nur an kurze Plots und Exposés. (1/2 bis 1 1/2 Seiten). Die ausführlichen habe ich dann jeweils für den Lektor geschrieben. Meinen neuesten Plot habe ich hier in der AG entwickelt, und da hat meine Lektorin dann am selben Tag zugegriffen. Jetzt bin ich auf Seite 16 und stelle zu meinem Erstaunen fest, dass ich mich gar nicht langweile. 

 

Ich schreibe mit Papyrus und komme damit gut klar. Vor allem die Figurendatenbank und der Zeitstrahl sind super für die Orientierung, aber auch am Klemmbrett hängen schon Notizen. Für "Einfälle zwischendurch" habe ich einen Zettelkasten, die Ideen werden dann später eingearbeitet und die Zettel weggeworfen. (Grund: Ich müsste sonst jedes mal den PC hochfahren!) :-)

 

So eine riesige Zettelei wie du bei Faulkner habe ich mal im Literaturmuseum Marbach gesehen. Das war ein großer Glaskasten mit unzähligen Notizen, Pfeilen und Querverweisen.

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Wie geht ihr vor?

 

Bei mir teilt sich die Arbeit an einem Roman in zwei Hälften. In der ersten Hälfte entwickle ich, neben der nötigen Recherche, die Geschichte, erstelle Figurenprofile und einen Kapitelplan mit dem wesentlichen Inhalt der Einzelkapitel. Diese Plantexte können 30 - 50 Seiten umfassen. Dazu gehört für mich das Schreiben der ersten Kapitel, um die Figuren kennenzulernen. In der zweiten Hälfte schreibe ich den Text nach Plan fertig. Meist ändert sich dann kaum noch etwas. Korrekturdurchgänge mache ich im Verlauf der Arbeit immer wieder, so dass ich am Schluss meist gar keinen mehr brauche.

 

Schon interessant, wie unterschiedlich wir alle arbeiten. Ich hab gerne die Dinge im Überblick, deshalb brauche ich dieses Herunterbrechen auf kleinere Einheiten und Arbeitsschritte.

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Ich schreibe meistens erstmal drauflos, weil mich eine Grundidee so reizt, dass ich sofort sofort sofort schreiben muss. Und dann auf halbem Wege (bzw. nach einem sehr groben Rohmanuskript) stelle ich fest, dass ich jetzt plotten sollte. Diese erste Phase brauche ich aber zum Warmschreiben, bzw. um meine Ideen von allen Seiten kennenzulernen. Zuerst  plotten kann ich nicht.

Fürs Plotten habe ich mir Tabellen angelegt, die ich immer wieder neu verwende, jeweils aber leicht modifiziere. Dabei arbeite ich in Kapiteleinheiten, löse die Geschehnisse darin in diverse Kategorien (Innere Geschehen, äußeres Geschehen, etc.) auf.
 

Bearbeitet von MartinaA
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Ich habe letztes Jahr bei einem Übersetzerprojekt Lucy Fricke zu ihrem Roman "Töchter" interviewt. (Falls jemand Autorin oder Buch nicht kennt: Das ist E-Bereich, allerdings auch ein Bestseller, der demnächst ins Kino kommt). Meine Frage, ob sie plottet oder irgendeinem dramaturgischen Modell folgt, hat sie verneint, sie schriebe prinzipiell drauflos. Für sie so komisch wie interessant sei gewesen, dass sich die Drehbuchautorin zu dem fertigen Roman  zufrieden geäußert habe, weil ihrer Ansicht nach, die drei Akte, die sie für den Aufbau ihres Drehbuchs gewohnt ist da schon fertig vorlägen. Lucy Fricke hatte keine drei Akte im Kopf, als sie das Buch geschrieben hat.

 

Ich glaube nicht, dass das ein Widerspruch ist, sondern dass es Autoren gibt, die – wahrscheinlich durch vieles Lesen – den klassischen Aufbau von Geschichten einfach internalisiert haben und nicht mehr über die Struktur nachdenken müssen, wenn eine Idee mal aufgetaucht ist. So wie man beim Autofahren auch nicht mehr nachdenkt, wohin der rechte und wohin der linke Fuß gehört. "Töchter" ist übrigens wirklich eine Geschichte, hat kein experimentelles Format.

Ich finde aber, dass man dem Roman anmerkt, dass er nicht geplottet wurde. Ich liebe "Töchter" - bis ungefähr zum letzten Drittel. Es wird einfach sehr fabulierend, fasert aus, und tatsächlich hatte ich für mich schon vermutet, dass sie nicht plottet. Interessant. Bei den vorhergegangegen Büchern von ihr fand ich es übrigens nicht so.

               Website Anna             Instagram            

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Ich plotte recht detailliert - für jedes Kapitel gibt es eine eigene Inhaltsangabe und die Eckdaten, also Ort, Tageszeit, Perspektive, Zeitspanne etc. Dass sich dann beim Schreiben (vor allem die spätere) Handlung noch mal ändert, kommt bei mir dennoch regelmäßig vor. Erst beim Niederschreiben merke ich weitere Logikfehler oder wie man die Geschichte noch lebendiger gestalten könnte. Und diese Abweichungen sind dann auch in Ordnung.

~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~

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Ich plotte, aber beim Schreiben merke ich oft, dass noch viel freier Raum da ist. Manchmal ärgerlich, wenn ich schnell vorankommen will, aber meistens liebe ich es, weil ich noch selbst Überraschungen erlebe. Das ist für mich die wahre Magie beim Schreiben.

 

Vor einigen Jahren hat eine Agentin zu mir gesagt, ich wäre unprofessionell, wenn ich vorab kein Kapitel-Exposé schreiben würde. Das würden alle guten Autoren tun. Das hat mich tief getroffen - und wir sind nicht zusammengekommen. Inzwischen habe ich mit vielen Autoren darüber gesprochen und festgestellt: Jeder arbeitet anders. Kreative Prozesse funktionieren einfach bei jedem anders. Und seit ich nicht mehr so sehr darauf achte, wie andere arbeiten, flutscht es bei mir wieder viel besser.  ;)

Autorin, Lektorin und Korrektorin. www.susanne-rauchhaus.de

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Vor einigen Jahren hat eine Agentin zu mir gesagt, ich wäre unprofessionell, wenn ich vorab kein Kapitel-Exposé schreiben würde. Das würden alle guten Autoren tun. Das hat mich tief getroffen - und wir sind nicht zusammengekommen. Inzwischen habe ich mit vielen Autoren darüber gesprochen und festgestellt: Jeder arbeitet anders. 

 

Ja, das war eine ziemlich unkundige Aussage der Agenten. Setz' 15 Autoren in einen Raum und gucke ihnen beim Schreiben zu, und Du siehst 15 grundverschiedene Arbeitsweisen, vom Ausmaß der Vorbereitungen (gar nix / Handnotizen / Notizen im Textfile / Zeichnungen / usw. usf. etc. pp.) bis hin zur Formatierung des Manuskripts (Normseite? was soll das sein?).

 

Man muss herausfinden, was für einen selber funktioniert (im Sinne von: der Text gerät mir besser auf diese Weise), nicht das nachmachen, was für irgendjemand anders mal funktioniert hat.

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Da stimme ich zu. Ich zB brauche diesen abenteuerlichen Ansatz, um einen Roman zu schreiben. Ich denke dann jeden Abend darüber nach, was den Figuren noch alles passieren wird. Das ist spannend. Und es hat auch etwas Therapeutisches; wenn ich Nachts im Bett liege, dann grübele ich nicht über meine eigenen Probleme, sondern über die Probleme meiner Figuren. Das lässt mich ruhig schlafen.

Aber ich muss auch sagen: ich schreibe zwar keine Plot Outline auf, doch in meinem Kopf ist sie in groben Zügen natürlich immer vorhanden.

Bearbeitet von FlorianV
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Bei euren Beiträgen kam mir gerade ein Bild in den Kopf: Die Spanne reicht von einem Gerüst, das aufgebaut und dann mit Leben gefüllt wird. Am anderen Ende diejenigen, die den Verlauf im Kopf haben und das Gerüst erst aufbauen und es gleichzeitig mit Leben füllen.

Sehr viele liegen dazwischen. Keins ist besser oder schlechter (wieso eigentlich unprofessionell?). Vielleicht ist die Gefahr, am Ende zu zerfasern, beim Bauchschreiben größer. Zum Beispiel bei Krimis.

 

Auf jeden Fall finde ich das Abenteuer beim Schreiben ganz wichtig. Ob die Figuren von eigenen Problemen ablenken? Darüber müsste ich nachdenken. Auf jeden Fall habe ich sehr viele Abenteuer erlebt, die das tägliche Einerlei so nicht bietet. Plotten hin oder her. Und egal, wieviel man plottet, man lebt doch immer mit seinen Figuren, Tag und Nacht. Ich bin sogar ihre Wege gegangen und habe Arme-Leute-Suppen gekocht, wenn die Figuren das gemacht haben. ;)

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Mich würde interessieren, ob es Drehbuchautoren gibt, die so überhaupt nicht plotten. :)

 

Bei Drehbuchautoren ist eher die Frage, ob die alle nach dem gleichen Schema plotten. Das Gefühl beschleicht einen nämlich manchmal.

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