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Christa

Was machen Schriftsteller so in der Coronakrise?

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Mich interessiert schon seit Längerem, wie heutige Autoren mit der Coronakrise umgehen bzw. inwieweit sie betroffen sind. Eine Stimme habe ich gerade gefunden. Der Konstanzer Autor Hermann Kinder zweifelt am Zusammenhalt der Gesellschaft. Der Artikel ist von Ende März, als noch Coronaparties gefeiert wurden. Und doch sieht Kinder auch in der Krise möglichen Stoff für Schriftsteller. #Unterkranken

 

https://www.suedkurier.de/ueberregional/kultur/Ich-bin-alt-heftig-vorerkrankt-somit-faellig-Der-Konstanzer-Autor-Hermann-Kinder-bangt-um-sein-Leben-und-zweifelt-am-Zusammenhalt-der-Generationen;art10399,10481114

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Ich weiß nicht, was Schriftsteller im Augenblick machen. Ich weiß nur, dass meine Schreiberfreunde und ich das machen, was sie immer schon gemacht haben. Schreiben.

 

Eine kurzzeitige Sinnkrisenblockade habe ich schon lange wieder abgelegt.

 

Liebe Grüße

Wolf

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Ich weiß nicht, was Schriftsteller im Augenblick machen. Ich weiß nur, dass meine Schreiberfreunde und ich das machen, was sie immer schon gemacht haben. Schreiben.

 

Eine kurzzeitige Sinnkrisenblockade habe ich schon lange wieder abgelegt.

 

Liebe Grüße

Wolf

 

"Sinnkrisenblockade" trifft es gut, aber nicht Krise, ob das Schreiben noch Sinn macht, sondern der Zweifel, ob und wie man in diesen Zeiten LeserInnen  finden kann. Ich war auch eine Zeitlang blockiert, habe dann mal "abgeschaltet", mir andere Sachen angeguckt und viele Bücher gelesen. Seitdem läuft es wieder mit dem Schreiben. Da sich Autoren beim Schreiben sowieso von anderen isolieren, ändert sich für sie nicht viel. Selbst in Qurantäne kann man noch schreiben. Dabei denke ich aber auch an die AutorInnen, die jetzt unter stark erschwerten Bedingungen arbeiten müssen. 

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Zu verlieren hat man allenfalls den Anschluss. Und auch nur dann, wenn man sich nicht lähmen lässt. Ich habe seit 2004 zehn Romane veröffentlicht. Historische Romane und Krimis. Für meinen jetzigen Ostseekrimi habe ich einen Abgabetermin. Eine Zeitlang konnte ich während der Krise nur ganz wenig schreiben. Aber jetzt purzeln die Einfälle und die neuen Kapitel nur wieder so. Das geht aber auch nur, weil ich quasi mit derselben "Unschuld" schreibe wie beim ersten Buch. Ich hatte immer das Bild von einem Autor vor mir, der in seinem Garten sitzt und schreibt. Da sitze ich jetzt manchmal selber wieder.

 

Ob ich nach drei Veröffentlichungen im Self Publishing das noch einmal probieren würde, weiß ich nicht. Aber man weiß auch nicht, ob und wie sich etwas im Leseverhalten verändert. Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass meine E-Books der ersten Stunden und auch die neuen Krimis wieder an Fahrt aufnehmen.

Bearbeitet von Christa
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Ich möchte zu bedenken geben, dass ihr hier im öffentlichen Bereich diskutiert.  ;)

 

LG Cornelia

 

Dein Einwand ist berechtigt, Cornelia. Eine kluge Freundin sagte mir mal, schreibe nichts in der Öffentlichkeit, was nicht morgen auch in der Zeitung stehen könnte. Das betraf meinen Blog. Dort habe ich immer über mein Dasein als Autorin geschrieben. Und es wird ja auch niemand angegriffen oder schlecht gemacht. Für die nichtöffentlichen Dinge gibt es ja immer noch den Mitgliederbereich. ;)

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Ich habe von einer Autorin auf Twitter gelesen, dass sie noch diesen  Monat ihren Roman "Lockdown Love" herausbringen wird (den Namen der Autorin habe ich vergessen).

Selfpublisher können auf die aktuellen Themen natürlich viel schneller reagieren als Verlage.

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Ich habe von einer Autorin auf Twitter gelesen, dass sie noch diesen  Monat ihren Roman "Lockdown Love" herausbringen wird (den Namen der Autorin habe ich vergessen).

Selfpublisher können auf die aktuellen Themen natürlich viel schneller reagieren als Verlage.

Es gibt auch bereits den SP-Titel "Herz in Quarantäne", also die ersten waren schon sehr fleißig ...

~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~

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Ich habe von einer Autorin auf Twitter gelesen, dass sie noch diesen  Monat ihren Roman "Lockdown Love" herausbringen wird (den Namen der Autorin habe ich vergessen).

Selfpublisher können auf die aktuellen Themen natürlich viel schneller reagieren als Verlage.

Es gibt auch bereits den SP-Titel "Herz in Quarantäne", also die ersten waren schon sehr fleißig ...

 

Ich muss sagen, das finde ich ziemlich kreativ. Hut ab.

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Die Verlage sind auch nicht untätig: https://www.amazon.de/dp/B087QF1RRW/

 

Da fällt mir ein, ich muss noch die Teppichfransen kämmen. Ich schmeiß mich weg. Und revidiere alles, was ich anderswo über die Unmöglichkeit der literarischen Verarbeitung der Coronakrise zum jetzigen Zeitpunkt gesagt habe. Offensichtlich geht da doch eine Menge, wenn man schnell genug ist.

Bearbeitet von KerstinH
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Hab grad auf MDR Kultur einen Beitrag über das Schaffen von Autoren in der Krise gehört. Heute Abend soll dort noch ausführlich darüber berichtet werden. Es scheinen wohl viele sehr bekannte Autoren von ihren Verlagen aufgefordert worden zu sein, Tagebücher, Essays und Ähnliches zu verfassen. Manche posten jeden Tag auf irgendwelchen Verlags- oder eigenen Kanälen einen Text, der dann sicher zu einem Buch zusammengefasst wird bzw. schon wurde. Auch viele Tageszeitungen machen da mit mit diesen täglichen Schnipseln. Also mein Eindruck: Wir werden überrannt werden mit diesen Texten. Und ehrlich gesagt, verspüre ich keine Lust, sie zu lesen. Es ist einfach alles noch zu präsent, zu nah.

 

LG Cornelia

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Mir geht das inzwischen ein bisschen auf den Keks (obwohl ich selber schon auf ein paar solcher Anfragen geantwortet habe – oder vielleicht deswegen): Warum interessiert es ausgerechnet, wie Schriftsteller mit "der Krise" zurechtkommen? Zumindest, was die Quarantäne anbelangt, ist doch kaum keine andere Gruppe so gut dafür trainiert wie diese. Rasend viel interessanter wäre doch, zu erfahren, wie Eltern mit kleinen Kindern, wie Gastwirte, Fernfahrer (fahren die eigentlich trotz Corona? oder gibt's da auch welche, die gegroundet sind? nicht mal das weiß man), Friseure, Straßenjongleure, Leistungssportler oder meinetwegen Buchhändler damit zurechtkommen.

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Ich glaube, im Moment geht wirklich am besten Romance - im Sinne der durch die Quarantäne getrennten Königskinder - oder Humor - wie diese Online-Omi, die jetzt eben mit ihren Freundinnen "skeipt". Müssen Vampire jetzt eigentlich auch Abstand halten und ne Maske tragen? Für Dark Gothic, Urban Fantasy oder Mystery schlag ich mal den Titel Vampire Vaccination vor.

 

Alles andere kriegt man doch durch die ständigen Reportagen im Fernsehen mit. Klar fahren die Fernfahrer, die Supermärkte sind schließlich voll, sogar Klopapier gibts wieder. Dürfen halt nur nicht mit ihren Kumpels in ner Raststätte sitzen, jedenfalls nicht zusammen. Eltern mit kleinen Kindern werden auch pausenlos interviewt (haben nur leider keine Lobby), Friseure haben derzeit gut zu tun und Buchhändler hoffen, dass die Leute trotz Maske ein bisschen länger in den Läden verweilen. Alles zu nahe an der Realität.

Bearbeitet von KerstinH
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Die Berichte über Fernfahrer, die nirgends auf Toilette konnten, weil die Raststätten geschlossen hatten, über genervte Eltern im Homeoffice und -Schooling, über Gastwirte und Reisebüros in der Krise sowie frohlockende Friseure habe ich genügend gesehen.

Ich würde darüber auch nach einem halben Jahr oder später nicht mehr lesen wollen. Dagegen fand ich die Interviews und Statements wie das von Juli Zeh hochinteressant! 

 

Mit Maske und Abstandseinhaltung kann man sich schlecht auf das konzentrieren, was man kaufen will. Soweit ich weiß, darf man sich in Buchhandlungen nicht so lange aufhalten wie früher. Man sollte also vorher schon wissen, was man haben will. Die Romane, Sach-und Kinderbücher, die bis jetzt zur Krise erschienen sind, halten sich eigentlich in Grenzen. Die Online-Omi von Renate Bergmann war ja lange vorher schon ein Renner und Super-Bestseller-ich habe die Bücher oft in den Buchhandlungen gesehen. Zum Beispiel das erste:

https://www.amazon.de/Ich-bin-nicht-bloß-Zucker-ebook/dp/B00HEXS79M/ref=sr_1_7?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=renate+bergmann&qid=1589531203&s=digital-text&sr=1-7

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Ich bin so kreativ wie schon lange nicht mehr und arbeite viel seit Ende März.

Als Kinder - und Jugendbuchautor machen Lesungshonorare, Workshops, etc. einen großen Anteil meines Lebensunterhalts aus. Nun entwerfe ich für  meine Lesungen auch eigenständige Online-Lesungs-Formate (auch in Bezug auf die Art des Angebots und ihren möglichen Einsatz; live oder auch als Konserve). Ich bin der Meinung, dass nur Buch aufschlagen und lesen vor Kamera zu wenig ist. Man muss schon das Medium Video mit einbeziehen und sich eben auch als Autor neue Kentnisse aneignen.  Einen eigenen YouTubeKanal habe ich auch erstellt, heute neues Equipment bestellt, damit die Videos professioneller werden  und ich bin viel im Gespräch mit Förder-Stellen, wie "Bayern liest" oder auch den Boedeckerkreisen. Alle sind jetzt am Schauen, wie es weiter gehen kann in der Leseförderung und steigen um.

Ausserdem schreibe ich  an einem Jugendroman und erarbeite auch neue Projekte. In Bezug auf meine Projekte bin ich durch Corona noch fester davon überzeugt, dass ich nur das schreibe, was ich auch schreiben mag. Keine Kompromisse. Das Leben ist zu kurz, um Projekte zu schreiben, die man nicht aus vollem Herzen machen will.

Naja, und da auch noch Geld verdient werden muss, erledige ich Auftragsarbeiten anderer Art und bin sehr froh, dass ich da einen sehr guten Auftraggeber habe

So sieht das bei mir aus.

Ausserdem könnte ich einen Blog schreiben über "transatlantische Beziehung in Zeiten von Corona". Wie es so ist, wenn du nicht weißt, wann du deinen Lebensgefährten wieder mal nicht nur durch einen Bildschirm hindurch siehst und die echte Stimme hörst - ganz undigital - und wie erfinderisch man wird in Bezug auf die gemeinsame Online-Zeit.

 

Brutal spannend finde ich, was so eine Situation wie diese uns lehrt und ich finde, Corona ist eine unglaublich mächtige Lehrmeisterin in Sachen "Zukunft ist Illusion und Leben - worum geht es überhaupt?"

 

@Andreas 

Ja, das stimmt, Für mich ist Quarantäne so gar kein Problem, wei wahrscheinlich für viele Schriftsteller. Für mich ist sie sogar auch erleichternd, weil ich jetzt keine Entschuldigung mehr brauche, wenn ich mich hinter meinem Schreibtisch vergrabe und nur ganz wenige Leute treffe.  Insbesondere brauche ich diese Eremiten-Phasen, wenn ich mitten in einem Projekt stecke.

Ich sehe aber auch, dass viele Menschen wirklich leiden unter dieser sozialen Zwangspause und auch nicht für jeden Homeoffice gut ist. Mein Sohn hat nach 8 Wochen Homeoffice gebeten, ob er an manchen Tagen auch wieder in die Firma darf, was ich sehr gut verstehe. Er lernt in der IT und sitzt die ganze Zeit nur vor dem Rechner. Dafür sind die Büromöbel daheim gar nicht ausgerichtet und nach paar Stunden tut der Hintern weh.

Ich unterhalte mich mit Verkäufern im Supermarkt und ich kann kaum glauben, wie die es schaffen, unter den Bedingungen (schwitzend unter der Maske in diesen winzigen Stadtsupermärkten bei mir im Viertel, die natürlich auch sofort heiß werden, sobald es über 20 Grad hat...) zu arbeiten.

 

Auch finde ich es sehr spannend, wie schnell plötzlich alles sich drehen kann - jetzt wäre vielleicht einer, der in New York wohnt, auf einml lieber in einem Kaff wie Honesdale zuhause und umgekehrt ist der endlich mal froh, dass er nicht in der Metropole lebt.

Ausserdem ist es  interessant zu erleben, wie Medien unsere Wahrnehmung bestimmen und wir dann meinen, wir wüssten, wie es wo anders gerade ist, nur weil wir schon sooo viele News darüber gesehen haben. Da sieht man Bilder aus New York mit dieser Zelt-Krankenhausstadt und denkt, Himmel, das ist der blanke Horror. Dann redet man in der Zoom-Meditations-Klasse plötzlich mit einem, der genau in dem KKH arbeitet. In der IT und der das natürlich auch als sehr einschneidend erlebt hat und immer noch erlebt, aber es längst nicht so beschreibt, dass es wie Horror klingt. Sondern wie eine extreme Situation, der Menschen sich stellen und sie auch stemmen...

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen."

Erich Kästner Vorträge und Lesungen einstudieren  und  Autorenseite Juliane Breinl

Mein YouTube Kanal

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"Starkes Novitätenwachstum im April:

Die Möglichkeit einer flexiblen Veröffentlichung im Self-Publishing als Print-on-Demand-Titel und E-Book nutzen in Zeiten von Social Distancing aktuell zahlreiche Autoren. Während Verlagsprogramme vielfach verschoben worden seien, wie BoD unterstreicht, sei die Anzahl der Neuveröffentlichungen bei BoD im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 40 Prozent gestiegen. Insgesamt seien über 1.000 neue Print-Titel erschienen."

 

https://bit.ly/3cFyQIZ

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Ich bin gerade auf diesem alten Beitrag gelandet. Haben sich die damals schnell gestarteten Möglichkeiten wie online-Lesungen wirklich bewährt oder war das ein kurzer Hype? Ich hatte wohl Anfragen, aber letzten Endes kam es oft nicht zu einer Lesung.

Habt Ihr neue Gewohnheiten oder Möglichkeiten aus der Coronazeit herübergerettet? Gab es an Anstöße und Neues, das sich bewährt hat?

Viele Grüße

Annette

http://annette-amrhein.de/

Ein Beitrag in "Zeit zum Genießen",  Insel Verlag 2021 

ebook für Kinder: 24 Geschichten für Weihnachten und Advent, amazon

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Ich habe 1 Online-Lesung gemacht, aber davon abgesehen, dass das Digitale nur eine Imitation des Realen ist*, hätte es auch technisch besser laufen müssen, und das kann man zu Hause aus nicht beeinflussen: Es ist zum Beispiel irritierend, wenn man nur in seinen Computer hinein spricht, aber das Publikum weder sieht noch hört, sondern nur so eine Ansammlung von schwarzen Bildkacheln mit Namen darin (um die Bandbreite zu schonen). Hatte was von Kochvideos angucken statt im Restaurant zu sein und zu essen.

*irgendwie ist es das immer, oder?

 Positiv finde ich trotzdem, dass sich Online-Meetings in der Folge der Pandemie als normale Kommunikationsform durchgesetzt haben, für Situationen, in denen man den andern mal sehen will, aber der Anlass eine Weltreise nicht rechtfertigt.

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Es war ja ich, die vor mehr als zwei Jahren diese Frage gestellt hat, und zugegebenermaßen war es eine dumme Frage. Denn was macht ein Schriftsteller/Autor/Autorin denn wohl anderes als Schreiben? Egal welche Krise sich auch anbahnt? In den zwei Jahren waren die Kontakte ziemlich aufs Internet beschränkt. Gut fand ich den Austausch darüber, welche Themen denn in Zukunft das Schreiben bestimmen könnten. Dass Corona-Romane nicht der Renner waren und sind, hat sich ja bestätigt. Ich hätte keine Lust, heute noch über die ganzen langweiligen Stunden auf dem Sofa und am Schreibtisch zu lesen.

Die Zeit scheint mir heute fern, und ich finde nicht, dass sich irgendwas positiv verändert hätte. Die Krankenpfleger´innen kämpfen immer noch um höhere Löhne, in den Buchhandlungen sieht es aus wie früher, so wie auch die Kreuzschiffe wieder übers Weltmeer dampfen. Viele Lieblingscafés und -Restaurants sind jetzt geschlossen, das Wetter ist extrem. Aber Schreiben geht immer, am Schreibtisch, auf der Terrasse und im Garten und im Café. Und wenn ich mal in einem totalitären Regime leben müsste, wäre das Schreiben an sich so frei wie die berühmten Gedanken. ;) Was ich aus der Krise gelernt habe: Sie ist beherrschbar, und sie hat vor allem vieles, u.a. auch dieses Forum, nicht kleinkriegen können.

 

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Ich hatte eine Onlinelesung. Sie fand vor drei Schulklassen in Wien statt, und war zu dieser Zeit bestimtmt eine schöne Ergänzng des Schulunterrichts für die Kinder.

Ich würde das durchaus noch mal machen. Allerdings auf keinen Fall ausschließlich. Das Publikum nicht zu sehen ist gelinde gesagt seltsam, da helfen auch die im Anschluss durchgeführten Chat-Fragen und deren Beantwortung nicht. Es fehlt einfach der direkte Kontakt, es fehlen die Reaktionen, die die Textauswahl und die eingesetzten Medien bestätigen oder eben nicht.

Technisch hat leider auch nicht alles so geklappt, wie ich mir das gewünscht habe, aber die betreuende Dame war unfassbar geduldig und gelassen.                                              Aus Kostengründen werden Onlinelesung auch in Zukunft vom Veranstalter (Bücherbühne Wien) durchgeführt. Finde ich begrüßenswert. Lieber eine Onlinelesung als gar keine.

 

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Also ich fand das alles recht entbehrlich und hoffe inständig, dass sich das mit den Online-Programmpunkten NICHT durchsetzt. 

Zunächst mal kann man sich ja extrem viel am Bildschirm ansehen. Und bei Autoren und anderen Künstlern war es halt so, dass die - warum auch - natürlich keine Spitzenausrüstung hatten/haben. Eine Podiumsdiskussion kann noch halbwegs funktionieren, wenn die Vortragenden zumindest im selben Raum sitzen und technisch betreut werden, aber so eine Vierfach-Bildschirmaufteilung und extreme, technisch bedingte Schwankungen in der Lautstärke und Qualität, weil natürlich jeder zur Hause was anderes hat, das ist so was von ätzend! - Viele Vortragende sitzen auch so nahe am Bildschirm, dass man den Mund gar nicht sieht, was mich sehr irritiert. 

Zudem ist es für mich so, dass ich eigentlich nicht zu Lesungen und Co. gehe, um wen vorlesen zu hören. Lesen kann ich selbst und es gibt Hörbücher. Ich gehe da hin, weil es mir seelisch irrsinnig gut tut, rauszukommen, Leute zu treffen. Vielleicht will man auch ein bisschen Netzwerken oder mit der Person im Mittelpunkt quatschen. Oder ich habe z.B. Ausstellungseröffnungen auch genutzt, weil mein Papa die gerne mag und ich so meine Eltern sehen konnte. Und zwar nicht nur bei Besuchen, wo viele Probleme besprochen werden (müssen), sondern halt lockerer, auch ev. mit anderen Bekannten. (Neulich habe ich mir ein Lachen verkneifen müssen, da gab es Freigetränke und trockene Brötchen, die Bekannten von meinen Eltern wussten das schon und haben vorsorglich Kabernossi für alle mitgebracht. Die Bilder waren nicht schlecht, aber dieses witzige Detail mit den mitgebrachten Snackwürstchen ist mir in Erinnerung geblieben.) Viele Programmtreibende gehen immer davon aus, dass so das Programm im Zentrum steht, aber - na ja, nicht unbedingt. Es ist oft halt auch einfach ein guter Rahmen. So wie natürlich schon ein Essen beim romantischen Dinner okay sein soll, aber es steht für die beiden Teilnehmenden vermutlich nicht im Vordergrund. Aber interessante Themen bringen eben auch interessanten Menschen zusammen. Aber man sollte auch den Blick für das Banale nicht verlieren. 

Selbst was gemacht bei Corona: Praktisch nichts. Ich habe z.B. bei einem Award präsentiert. So was von beschissen, wenn man alleine dasteht, nicht mal wen für die Kamera hat - und eh keine Kamera. Da kann man sich dann sein Smartphone im Versuchsmodus ausrichten. Und die Videochats mit Gleichgesinnten habe ich irgendwann als "Home Invasion" und Bedrohung empfunden. Ein Erlebnis war auch, nachdem jemand meine Katze gesehen hatte und mich unbedingt vor den Übertragungsgefahren durch Katzen warnen wollte. Und, so what? Warum, wieso, weshalb? Glaubt der, ich bring jetzt meine Katze um oder was??? Damit ich dann ganz alleine zu Hause bin?  Ich wollte das nicht mehr. Hoffentlich brauchen wir das nie mehr wieder in dem Ausmaß! Also ich habe die Videochats so was von hassen gelernt. Zumal das auch so schwer ist, mir wurden dann meistens andere auf laut gestellt, während ich noch mitten im Satz war. Das lief automatisch und geht wohl mit Geräuschkulisse. Es ist online auch viel schwerer zu merken, wenn jemand nur eine Kurzpause zwischen den Kommata machen.

Wenn ich was gelernt habe, ist das das: Ich will das nicht. - Schon gar nicht als Gast. Gelernt: Es ist ziemlich ... tja. Durchwachsen ist wohl noch beschönigend.  

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Am 4.9.2023 um 00:00 schrieb Nina:

 Ich wollte das nicht mehr. Hoffentlich brauchen wir das nie mehr wieder in dem Ausmaß! Also ich habe die Videochats so was von hassen gelernt. Zumal das auch so schwer ist, mir wurden dann meistens andere auf laut gestellt, während ich noch mitten im Satz war. Das lief automatisch und geht wohl mit Geräuschkulisse. Es ist online auch viel schwerer zu merken, wenn jemand nur eine Kurzpause zwischen den Kommata machen.

Das hoffe ich auch. Ich habe mich mit den Videochats nicht befasst. Damals hatte ich sehr viele im Fernsehen und auch im Internet gesehen, und mir ist aufgefallen, dass selbst die Lippenbewegungen nicht mit dem Gesagten übereinstimmen. Auch die Haltung, die Gesten und Augenbewegungen wirken irgendwie verdreht. Ich war froh, als wir endlich wieder unter Leute gehen konnten, Buchhandlungen besuchen und an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Unter Corona waren wir fast nur noch digitalisiert, abgesehen vom Pappbecher-Kaffeetrinken an der Tankstelle. Ich kann mir das jetzt gar nicht mehr vorstellen und bin froh, dass es vorbei ist.

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Videochats kann man ja ab und an machen, aber sie sind kein Ersatz für ein vollwertiges Gespräch. Ein Mal hatten wir auch einen Videochat, wo es dann immer mal umgeschalten hat - und es hat sich dann rausgestellt, dass es laut schnarchender Hund war, der mit am Sofa saß! (Zumindest das ist ja noch witzig und lieb.) Mir ist aber auch die Internetverbindung mehrfach ausgefallen, weil ich an Österreichs meistbefahrener Bahnstrecke lebe. Fährt ein Güterzug vorbei, ist das Internet weg. Das ist für den Internetvideochat ein großes Problem, Skype hängt sich da auf und die Leute glauben teils, dass man noch da ist. Für Foren, Mail und so gar kein Problem und Netflix, das ist so perfekt, da merkt man oft gar nichts, weil es genug Videomaterial "reingebuffert" hat. Also ich habe das Problem vor allem mit Videochats. Hätte ich eine Firma mit vielen Mitarbeitern, klar, ich müsste mir eine Lösung überlegen, aber wir sprechen hier von Autorenkram. Ich war übrigens sehr überrascht, wie sehr teils Hobbyautoren - oder nahe dran - wegen Corona technisch nachgerüstet haben und zwar um Material anzubieten, das von den Kunden gratis anzusehen ist und auch keinen Sponsor hat. Also einfach so, Lockdown, mir ist fad, ich hab einen neuen Greenscreen gekauft und präsentiere ... *whatever*". 

Und was Du im Fernsehen hast, liebe Christa, das ist ja die Creme von dem, was präsentiert wurde. Die unbekannten Leuten kamen ja gar nicht ins Fernsehen.

Aber die richtig berühmten: Da gab ein Model, das plötzlich glaubte, es müsste uns allen das Händewaschen zeigen! - Und dann gab es auch wieder einen Shitstorm, weil das Wasser bei minutenlangem Einseifen nicht abgestellt wurde, wegen Wasserverschwendung. (Wer sich während Corona wirklich minutenlang und stündlich (!!!) wie empfohlen eingeseift hat, ist mir eh ein Rätsel - aber es gab sogar Empfehlungen, sich nach einem kurzen Einkauf oder Spaziergang aller Kleider zu entledigen, die mit mindestens 60 Grad zu waschen - so heiß zu waschende Kleider habe ich gar nicht, da ich üblicherweise nicht in einem Arztkittel rumlaufe. Die meisten Shirts, Hosen usw. wäscht man mit 30-40 Grad und eine Überjacke - tja, die wäscht man bestenfalls ein Mal im halben Jahr.)

Es gab übrigens sehr viele Prominente, die uns plötzlich was gezeigt haben. Die Schifahrerin, die mit ihrem Partner Hockey im Flur gespielt hat. Was auch immer und manches war ganz lustig, aber nach so schon unter 10 Videos war für mich der Reiz vorbei. 

 

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