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KerstinH

Krimiexposé

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Ich kenne es so, dass ein Pitch die komplette Zusammenfassung der Handlung in maximal drei Sätzen sein sollte. Inklusive Auflösung. Ihr könnt das natürlich gern anders machen, aber es ist zu Übungszwecken sehr gut geeignet, eine Geschichte in drei Sätzen zusammenzufassen, inkl. Auflösung, weil man dann ein viel stringenteres Exposé hinbekommt, weil man weiß, worauf es ankommt.

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Hm ... scheint eindeutig. Aber wie will der Lektor oder Agent denn feststellen, ob der Spannungsbogen funktioniert, wenn er den Täter schon kennt? Bei einem Rätselkrimi.

Aus deine Leseprobe. Es soll ja nicht "nur" ein Rätsel sein, sondern du musst ja auf jeder einzelnen Seite einen Sog herstellen. Lösung gehört unbedingt rein!

 

 

In der Leseprobe wird der Spannungsbogen nicht wirklich deutlich, sondern nur die Verpackung - der Bogen selbst muss sich ja durch das ganze Buch ziehen und nicht nur durch die ersten 50 Seiten. Insofern beschreibt die Leseprobe nur, ob der Autor das Handwerkszeug beherrscht, aber das Exposé erklärt, ob die Geschichte trägt.

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Eigentlich mag ich es, wenn Handlungsstränge kurz und knapp erklärt sind und der Übersichtlichkeit halber alle Karten gut sortiert auf dem Tisch liegen, aber ....

 

Wenn ich in einem Krimiexposé den Täter verrate, kann der Agent/Lektor beim Lesen des Romans dann noch einschätzen, ob der Spannungsbogen funktioniert? Ob die versteckten Hinweise gut platziert sind? Ob nicht zuviel verraten wird?

 

Ich könnte im Exposé den Pitch voranstellen, aber irgendwie widerstrebt mir das. Das Exposé soll(te) zeigen - nicht nur behaupten -, dass ich Spannung aufbauen kann, oder? (Zumindest die Auflösung erst am Schluss, obwohl mir das auch nicht recht gefällt.)

 

Krimiautoren, wie macht Ihr das? Es spielt außerdem eine Rolle, dass ich mich damit erstmals bei einer Agentur bewerben will.

Ich hatte mal ein ähnliches Problem, zumindest glaube ich das (vielleicht verstehe ich dich auch falsch). Es war auch ein Krimi-Exposé und ich hatte das Gefühl, dass ich - wenn ich die Handlung chronologisch und auf nur drei Seiten zusammenfasse - hinten der Mörder so wie aus dem Hut gezogen erscheint. So ohne Zusammenhang. Mein Problem war, dass ich die gesamte Handlung stark aus den Figuren heraus entwickelt habe. Meine Stärke ist also weniger die originelle Grundidee als vielmehr die Figurenpsychologie. Ich habe aus der Diskussion hier im Forum damals mitgenommen, dass das Exposé keine Nacherzählung der Geschichte ist, sondern ein Verkaufstext mit dem man sein Projekt dem Gegenüber schmackhaft machen will. Meine Lösung (die sich auch aus der damaligen Diskussion ergab) war: Ich stelle dem Exposé eine Figurenliste voran, in der der Grundantrieb und der Charakter der wichtigsten Figuren erläutert wird. Da ist natürlich auch der Mörder dabei und als solcher auch erkennbar. Für mich selbst hat das funktioniert.

Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass man da seinen ganz eigenen Rahmen finden muss, bei dem man das Gefühl hat, so wird die eigene Geschichte am besten präsentiert, so macht das Lust auf mehr. Seit ich weiß, dass das Exposé das Projekt verkaufen soll, achte ich weniger auf irgendwelche formalen Vorgaben sondern richte meine Aufmerksamkeit vor allem auf diesen Punkt: Wie bringe ich meine Geschichte schmackhaft rüber.

Das war so meine Erleuchtung, vielleicht hilft das ja ein bisschen.

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Ich habe aus der Diskussion hier im Forum damals mitgenommen, dass das Exposé keine Nacherzählung der Geschichte ist, sondern ein Verkaufstext mit dem man sein Projekt dem Gegenüber schmackhaft machen will. Meine Lösung (die sich auch aus der damaligen Diskussion ergab) war: Ich stelle dem Exposé eine Figurenliste voran, in der der Grundantrieb und der Charakter der wichtigsten Figuren erläutert wird. Da ist natürlich auch der Mörder dabei und als solcher auch erkennbar. Für mich selbst hat das funktioniert.

Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass man da seinen ganz eigenen Rahmen finden muss, bei dem man das Gefühl hat, so wird die eigene Geschichte am besten präsentiert, so macht das Lust auf mehr. Seit ich weiß, dass das Exposé das Projekt verkaufen soll, achte ich weniger auf irgendwelche formalen Vorgaben sondern richte meine Aufmerksamkeit vor allem auf diesen Punkt: Wie bringe ich meine Geschichte schmackhaft rüber.

Das war so meine Erleuchtung, vielleicht hilft das ja ein bisschen.

 

Genau so sehe ich das inzwischen auch

 

Ich kann mir auch vorstellen, dass Kerstin am Ende einen Plot-Twist hat, der die ganze Story um 180 Grad dreht. Wenn man den schon kennt, kann man den Roman später nicht mehr unvoreingenommen beurteilen. Vielleicht ist es das, was ihr Sorgen macht?

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Ich hatte mal ein ähnliches Problem, zumindest glaube ich das (vielleicht verstehe ich dich auch falsch). Es war auch ein Krimi-Exposé und ich hatte das Gefühl, dass ich - wenn ich die Handlung chronologisch und auf nur drei Seiten zusammenfasse - hinten der Mörder so wie aus dem Hut gezogen erscheint. So ohne Zusammenhang. Mein Problem war, dass ich die gesamte Handlung stark aus den Figuren heraus entwickelt habe. Meine Stärke ist also weniger die originelle Grundidee als vielmehr die Figurenpsychologie. Ich habe aus der Diskussion hier im Forum damals mitgenommen, dass das Exposé keine Nacherzählung der Geschichte ist, sondern ein Verkaufstext mit dem man sein Projekt dem Gegenüber schmackhaft machen will. Meine Lösung (die sich auch aus der damaligen Diskussion ergab) war: Ich stelle dem Exposé eine Figurenliste voran, in der der Grundantrieb und der Charakter der wichtigsten Figuren erläutert wird. Da ist natürlich auch der Mörder dabei und als solcher auch erkennbar. Für mich selbst hat das funktioniert.

Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass man da seinen ganz eigenen Rahmen finden muss, bei dem man das Gefühl hat, so wird die eigene Geschichte am besten präsentiert, so macht das Lust auf mehr. Seit ich weiß, dass das Exposé das Projekt verkaufen soll, achte ich weniger auf irgendwelche formalen Vorgaben sondern richte meine Aufmerksamkeit vor allem auf diesen Punkt: Wie bringe ich meine Geschichte schmackhaft rüber.

Das war so meine Erleuchtung, vielleicht hilft das ja ein bisschen.

 

 

Ja, im Grunde ist es das gleiche Problem - und nein. Meine Figuren sind ebenfalls stark psychologisch angelegt, so erklärt sich auch der Mord, aber ich denke nicht, dass mein Täter hinterher wie aus dem Hut gezogen scheint, jedenfalls nicht im Nachgang. Ich hätte einfach gern, dass auch der Agent beim Lesen des Exposés die Spannung spürt, unbewusst miträtselt und am Ende diesen Ach so?-Effekt erlebt.

 

Ich weiß aber auch, dass Exposés furchtbar in die Hose gehen können, wenn zu viel Ambition drinsteckt, weil dann die Übersichtlichkeit leidet. Die bleibt das Wichtigste. Eine Namensliste hatte ich auch schon überlegt, aber eigentlich möchte ich, dass sich die Figuren im Exposé erklären und trotzdem niemand die Übersicht verliert. Ich denke, der Punkt ist, dass es eben keine reine Nacherzählung ist. Es geht um eine gute Geschichte mit spannender Lösung - und spannendem Inhalt - aber gleichzeitig auch um die Präsentation der Person, die dahinter steht - nämlich mich :-).

 

In der Leseprobe wird der Spannungsbogen nicht wirklich deutlich, sondern nur die Verpackung - der Bogen selbst muss sich ja durch das ganze Buch ziehen und nicht nur durch die ersten 50 Seiten. Insofern beschreibt die Leseprobe nur, ob der Autor das Handwerkszeug beherrscht, aber das Exposé erklärt, ob die Geschichte trägt.

 

 

Das war auch mein Gedanke.

 

Und das, was Sabine sagt. Wenn der Twist bekannt ist, fürchte ich, kommt die Überraschung am Ende nicht als Überraschung. Was an sich nicht so schlimm wäre, aber wie ist der Lektor dann noch in der Lage zu sehen, ob meine - psychologischen - Hinweise nicht zu deutlich sind? Ich versuche zwar, das auszugleichen, indem ich mehrere Figuren personal anlege, aber so richtig einschätzen kann ich es nicht. Plus die normale Betriebsblindheit beim Schreiben ...

 

PS: Aber es läuft auf die Benennung des Täters im Exposé hinaus. Die Frage ist eben, wann. Vermutlich werde ich zu gegebener Zeit zwei Exposés einstellen und euch entscheiden lassen, wenn ich es bis dahin für mich noch nicht klar habe.

Bearbeitet von KerstinH
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Und das, was Sabine sagt. Wenn der Twist bekannt ist, fürchte ich, kommt die Überraschung am Ende nicht als Überraschung. Was an sich nicht so schlimm wäre, aber wie ist der Lektor dann noch in der Lage zu sehen, ob meine - psychologischen - Hinweise nicht zu deutlich sind? Ich versuche zwar, das auszugleichen, indem ich mehrere Figuren personal anlege, aber so richtig einschätzen kann ich es nicht. Plus die normale Betriebsblindheit beim Schreiben ...

 

 

Was den Roman selbst betrifft, sind viele Testleser das Mittel der Wahl. Eine langwierige Angelegenheit, wenn man ständig nachbessern und alles wieder neu auf den Prüfstand stellen muss. Und selbst wenn die meisten samt unvoreingenommener Lektor den Köder schlucken, gibt es immer noch welche, die an irgendeiner Stelle den Braten riechen.

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Ich weiß aber auch, dass Exposés furchtbar in die Hose gehen können, wenn zu viel Ambition drinsteckt, weil dann die Übersichtlichkeit leidet. Die bleibt das Wichtigste.

 

 

Kann man denn mehr Übersichtlichkeit haben, als die Handlung auf etwa drei Seiten kurz zusammenzufassen?

Aus Sicht des Protagonisten. Natürlich mit Auflösung am Ende.

 

Gerade dann weiß der Agent/Lektor ja genau, wie der Spannungsbogen aufgebaut ist, was die Wendepunkte, der Midpoint und die falschen Fährten sind und

ob die Überraschung am Ende funktioniert.

 

Wenn das nicht chronologisch ist, ist das Risiko, dass das völlig unübersichtlich wird, m.E. viel größer.

Bearbeitet von MichaelT
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Kann man denn mehr Übersichtlichkeit haben, als die Handlung auf etwa drei Seiten kurz zusammenzufassen? 

Aus Sicht des Protagonisten. Natürlich mit Auflösung am Ende. 

 

Durchaus, denke ich. Gut gegliederte Absätze. Thematische Zwischenüberschriften. Namen mit einem Merkmal einführen und dieses Merkmal beim folgenden Auftauchen des Namens noch einmal nennen. Nicht chronologisch erzählen. Einschübe des Autors auf Meta-Ebene ...

 

Und aus Sicht des Protagonisten? Mit der Auflösung am Ende? Was, wenn der Protagonist der Mörder wäre? (Gilt jetzt nicht für meinen Fall :-) ).

Bearbeitet von KerstinH
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Mir kommt gerade der Gedanke: Vielleicht verstehen wir unter Pitch verschiedene Dinge? 

  • ein einfaches Anteasern der Handlung
  • eine thematische Zusammenfassung, ähnlich der Logline beim Drehbuch 

Im zweiten Fall müsste der Täter unbedingt mit rein, im ersten wahrscheinlich nicht.

Bei Fall eins würde ich den Leser neugierig machen wollen, ohne zu viel zu verraten, ähnlich wie bei einem Klappentext.

Bei Fall zwei würde ich das darunterliegende Thema (Motiv, das zum Mord führt) in einem Satz zusammenfassen und den Täter nennen, ohne das spätere Setting zu erklären.

Bearbeitet von KerstinH
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Aber eine Logline beim Drehbuch verrät doch auch nicht das Ende, oder?

 

Aber eigentlich ist es doch auch egal, ob man das Ende im Pitch verrät oder nicht, Hauptsache es erfüllt seinen Zweck und der Lektor will mehr.

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Es gibt auch Definitionen zum Thema Pitch, wo das Ende mitgefordert wird. Aber im Grunde ist die Definition auch nicht so wichtig - ich habe das Beispiel aufgebracht, weil es beim Ordnen der Geschichte hilft, alles in zwei bis drei Sätzen zusammenzufassen.

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Kann man denn mehr Übersichtlichkeit haben, als die Handlung auf etwa drei Seiten kurz zusammenzufassen? 

Aus Sicht des Protagonisten. Natürlich mit Auflösung am Ende. 

 

Durchaus, denke ich. Gut gegliederte Absätze. Thematische Zwischenüberschriften. Namen mit einem Merkmal einführen und dieses Merkmal beim folgenden Auftauchen des Namens noch einmal nennen. Nicht chronologisch erzählen. Einschübe des Autors auf Meta-Ebene ...

 

Und aus Sicht des Protagonisten? Mit der Auflösung am Ende? Was, wenn der Protagonist der Mörder wäre? (Gilt jetzt nicht für meinen Fall :-) ).

 

Ich habe mal gelernt, dass das Expose die Chronologie des Buches widerspiegeln soll (also nicht zwingend die Chronologie der Ereignisse).

Also in einem Krimi: wer wann welche Info erhält (nicht, wann es geschah, wenn es um Ermittlungsarbeiten geht)

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Ich habe mal gelernt, dass das Expose die Chronologie des Buches widerspiegeln soll (also nicht zwingend die Chronologie der Ereignisse).

Also in einem Krimi: wer wann welche Info erhält (nicht, wann es geschah, wenn es um Ermittlungsarbeiten geht)

 

 

Ja, so mache ich das auch.

 

 

Finde übrigens die Handlungsbeschreibungen bei Wikipedia zu Büchern und Filmen teilweise gut.

Die sind oft zu lang und zu detailliert, aber die Struktur ist wirklich gut.

Weil da wird das nämlich genau so gemacht: Die Handlung wird in der Reihenfolge wiedergegeben, in der der Leser/Zuschauer sie liest/sieht.

Dann kann man, selbst wenn man das Buch oder den Film nicht kennt, super die Handlung, den Spannungsbogen, die Wendepunkte, falsche Fährten,

die Überraschung am Ende usw. nachvollziehen.

Bearbeitet von MichaelT
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Liebe Kerstin,

 

deine Frage stelle ich mir auch immer wieder. Man weiß, in einem Exposé muss die gesamte Handlung offengelegt werden. Mit einem Anfang und der kurzen Figurenvorstellung über die Wendungen bis zur Auflösung. Aber auch ein Exposé sollte m.M.n. halbwegs die Spannung einer Kriminalgeschichte widerspiegeln. Also würde ich den Täter erst am Ende entlarven. Es gibt Ausnahmen. Z.B. eine why done it? - Geschichte aus der Sicht des Täters.

 

Liebe Grüße,

Christine

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Danke für alle eure Rückmeldungen. Ich bin jetzt zu dem Schluss gekommen, dass ich dem Exposé eine Art Teaser voranstelle - in Klappentextmanier, den Täter also noch nicht nenne - und dann im Exposé über die ersten zwei Drittel hin Spannung aufbaue, indem ich die verschiedenen Spuren und Verdächtigen vorstelle, allerdings nicht rein chronologisch. Im letzten Teil, der Auflösung, werde ich etwas mehr auf die Meta-Ebene gehen und herausstellen, warum ich die Dinge so und nicht anders gelöst habe.

Bearbeitet von KerstinH
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Einen Pitch kann man z.B. schreiben, indem man folgende drei Fragen beantwortet (auch in dieser Reihenfolge):

Was ist das Ziel der Hauptfigur(en)? -> Was treibt ihn/sie an (Motivation)? -> Was ist der Konflikt, der dadurch entsteht? 

Und ja, Auflösung gehört nicht in den Pitch. Er soll ja Interesse wecken und neugierig machen..

 

Das Exposé sollte nicht nur den Plot und Inhalt wiedergeben, sondern auch schon wiederspiegeln, wie das Manuskript generell angelegt ist und in welchem Stil es sich ungefähr bewegt. Wenn die Handlung sehr spannend ist und die Figuren sich vielleicht auch sehr undurchsichtig geben, beispielsweise, dann sollte das auch im Exposé rauskommen.

Außerdem soll das Exposé zeigen, ob das ganze Projekt funktioniert (innere Logik und Glaubwürdigkeit). Natürlich sollten darin auch die wichtigsten Figuren schon bisschen greifbar gemacht werden und das Ganze sollte sich natürlich lesen wie Butter :p

Bearbeitet von JulianeB

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen."

Erich Kästner Vorträge und Lesungen einstudieren  und  Autorenseite Juliane Breinl

Mein YouTube Kanal

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Das Exposé sollte nicht nur den Plot und Inhalt wiedergeben, sondern auch schon wiederspiegeln, wie das Manuskript generell angelegt ist und in welchem Stil es sich ungefähr bewegt. Wenn die Handlung sehr spannend ist und die Figuren sich vielleicht auch sehr undurchsichtig geben, beispielsweise, dann sollte das auch im Exposé rauskommen.

Außerdem soll das Exposé zeigen, ob das ganze Projekt funktioniert (innere Logik und Glaubwürdigkeit). Natürlich sollten darin auch die wichtigsten Figuren schon bisschen greifbar gemacht werden und das Ganze sollte sich natürlich lesen wie Butter :p

 

Ja, das sehe ich auch so.

 

Einen Pitch kann man z.B. schreiben, indem man folgende drei Fragen beantwortet (auch in dieser Reihenfolge):

Was ist das Ziel der Hauptfigur(en)? -> Was treibt ihn/sie an (Motivation)? -> Was ist der Konflikt, der dadurch entsteht? 

Und ja, Auflösung gehört nicht in den Pitch. Er soll ja Interesse wecken und neugierig machen..

 

Hier, denke ich, fällt ein Krimi aus dem Rahmen, deswegen kann man diese Beschreibung nicht anwenden. Denn wer sind die Hauptfiguren? Wenn es, bei einem Ermittlerkrimi, die Ermittler sind, dann ist deren Ziel natürlich die Aufklärung des Falles. Falls es der Täter ist, dann möchte der verständlicherweise nicht entdeckt werden, wenn ich also etwas über seine Motivation schreiben würde, würde ich ihn damit gleichzeitig verraten. Aber die Auflösung soll ja nicht in den Pitch. Entsprechend kann ich auch nicht wirklich auf seine Konflikte eingehen. Deshalb glaube ich, dass beim Krimi maximal eine Art Klappentext vorangestellt werden kann, so wie es PetraG weiter oben sagte. Das wäre jetzt auch meine bevorzugte Variante.

Bearbeitet von KerstinH
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Sebastian Niedlich

Hier, denke ich, fällt ein Krimi aus dem Rahmen, deswegen kann man diese Beschreibung nicht anwenden. Denn wer sind die Hauptfiguren? Wenn es, bei einem Ermittlerkrimi, die Ermittler sind, dann ist deren Ziel natürlich die Aufklärung des Falles. Falls es der Täter ist, dann möchte der verständlicherweise nicht entdeckt werden, wenn ich also etwas über seine Motivation schreiben würde, würde ich ihn damit gleichzeitig verraten. Aber die Auflösung soll ja nicht in den Pitch. Entsprechend kann ich auch nicht wirklich auf seine Konflikte eingehen. Deshalb glaube ich, dass beim Krimi maximal eine Art Klappentext vorangestellt werden kann, so wie es PetraG weiter oben sagte. Das wäre jetzt auch meine bevorzugte Variante.

Jein.

 

Man muss das schon irgendwie anpassen, aber dennoch kann man z.B. Dinge wie "Dringlichkeit" reinbringen, z.B. wenn die Gefahr besteht, dass noch weitere Morde geschehen. Die Frage nach dem Ziel und der Motivation kann man so interpretieren, wie die Tat auf den ersten Blick wirkt: Mord aus Leidenschaft, Mord aus monetären Gründen, etc. Als Motivation könnte man die ersten Spuren nennen, die die Ermittler haben, à là "Die Spur führt ins Rotlichtmilieu" oder "Da beim Opfer ein Affenhaar entdeckt wird, führt die Spur in den Zoo" oder was weiß ich.

Generell ist es vielleicht nicht schlecht das Thema des Ganzen anzuschneiden. Jede Geschichte sollte ja ein Thema haben, welches sozusagen alles beeinflusst. Nehmen wir beispielsweise mal den Ermittlerkrimi "Sieben". Vordergründig geht es natürlich darum einen Serienkiller zu finden, aber eigentlich fragt der Film, ob man die Welt retten kann und ob sich das überhaupt lohnt.

Ein Pitch sähe eventuell so aus: "Der abgeklärte Sommerset und der heißspornige Mills ermitteln in mehreren Fällen, die auf einen Serienkiller schließen lassen, der auf den sieben Todsünden basierend mordet. Während sie versuchen, weitere Morde zu verhindern, wobei Mills mehr als einmal mit dem Kopf durch die Wand will, ahnt der besonnene Sommerset, dass der Killer ihnen womöglich weit voraus ist und auch an ihnen ein Exempel statuieren will."

Das holpert jetzt ein wenig und ist weit davon entfernt perfekt zu sein, aber da stecken Dringlichkeit, Motivation und ein wenig Weltbild und der Konflikt zwischen den Ermittlern und der Konflikt zwischen Ermittlern und Mörder drin. Es ist nicht unmöglich. ;)

 

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Hier, denke ich, fällt ein Krimi aus dem Rahmen, deswegen kann man diese Beschreibung nicht anwenden. Denn wer sind die Hauptfiguren? Wenn es, bei einem Ermittlerkrimi, die Ermittler sind, dann ist deren Ziel natürlich die Aufklärung des Falles. Falls es der Täter ist, dann möchte der verständlicherweise nicht entdeckt werden, wenn ich also etwas über seine Motivation schreiben würde, würde ich ihn damit gleichzeitig verraten. Aber die Auflösung soll ja nicht in den Pitch. Entsprechend kann ich auch nicht wirklich auf seine Konflikte eingehen. Deshalb glaube ich, dass beim Krimi maximal eine Art Klappentext vorangestellt werden kann, so wie es PetraG weiter oben sagte. Das wäre jetzt auch meine bevorzugte Variante.

Jein.

 

Man muss das schon irgendwie anpassen, aber dennoch kann man z.B. Dinge wie "Dringlichkeit" reinbringen, z.B. wenn die Gefahr besteht, dass noch weitere Morde geschehen. Die Frage nach dem Ziel und der Motivation kann man so interpretieren, wie die Tat auf den ersten Blick wirkt: Mord aus Leidenschaft, Mord aus monetären Gründen, etc. Als Motivation könnte man die ersten Spuren nennen, die die Ermittler haben, à là "Die Spur führt ins Rotlichtmilieu" oder "Da beim Opfer ein Affenhaar entdeckt wird, führt die Spur in den Zoo" oder was weiß ich.

Generell ist es vielleicht nicht schlecht das Thema des Ganzen anzuschneiden. Jede Geschichte sollte ja ein Thema haben, welches sozusagen alles beeinflusst. Nehmen wir beispielsweise mal den Ermittlerkrimi "Sieben". Vordergründig geht es natürlich darum einen Serienkiller zu finden, aber eigentlich fragt der Film, ob man die Welt retten kann und ob sich das überhaupt lohnt.

Ein Pitch sähe eventuell so aus: "Der abgeklärte Sommerset und der heißspornige Mills ermitteln in mehreren Fällen, die auf einen Serienkiller schließen lassen, der auf den sieben Todsünden basierend mordet. Während sie versuchen, weitere Morde zu verhindern, wobei Mills mehr als einmal mit dem Kopf durch die Wand will, ahnt der besonnene Sommerset, dass der Killer ihnen womöglich weit voraus ist und auch an ihnen ein Exempel statuieren will."

Das holpert jetzt ein wenig und ist weit davon entfernt perfekt zu sein, aber da stecken Dringlichkeit, Motivation und ein wenig Weltbild und der Konflikt zwischen den Ermittlern und der Konflikt zwischen Ermittlern und Mörder drin. Es ist nicht unmöglich. ;)

 

 

Jep. Das sehe ich auch so. Meiner Erfahrung nach funktioniert die Formel "Ziel, Motivation und Konflikt" bei allen Genres. Mir gefällt dein Pitch zu "Sieben" und ich glaube gar perfekt muss er gar nicht sein, Nur eben neugierig machen und, wenn möglich, unbedingt auch einen USP transportieren.

 

Etwas abseits des Themas:

Ich lese übrigens gerade zur Vorbereitung für ein Rhetorik Seminar, Jack Nasher "Überzeugt! Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen". Wie ich feststelle, hilft diese Lektüre auch sehr, um sich als Autor klar zu machen, wie wir uns besser mit unseren Projekten an Verlage verkaufen können (was ja nun hauptsächlich auch über Pitch und Exposé geschieht!) Jedenfalls gehen mir gerade bei der Lektüre mehrere Augen auf.

Bearbeitet von JulianeB

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen."

Erich Kästner Vorträge und Lesungen einstudieren  und  Autorenseite Juliane Breinl

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Etwas abseits des Themas:

Ich lese übrigens gerade zur Vorbereitung für ein Rhetorik Seminar, Jack Nasher "Überzeugt! Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen". Wie ich feststelle, hilft diese Lektüre auch sehr, um sich als Autor klar zu machen, wie wir uns besser mit unseren Projekten an Verlage verkaufen können (was ja nun hauptsächlich auch über Pitch und Exposé geschieht!) Jedenfalls gehen mir gerade bei der Lektüre mehrere Augen auf.


Off Tonic:

 

Juliane, hättest du nicht Lust, darüber in einem anderen Thread mehr zu erzählen? Ich sitze gerade an zwei Pitches und Exposés und diesmal ist mir mehr als bisher daran gelegen, sie an den Mann bzw. die Frau zu bringen, weshalb ich intensiver als bisher darüber nachdenke, was dabei wichtig ist. Also nicht nur die Frage, wie stelle ich die Handlung dar, sondern auch, wie übertrage ich meine Vision von der Geschichte, das, was über die Handlung hinausgeht und mir wichtig ist,

Ich fänd’s toll. 
 

Liebe Grüße 

Anna

Bearbeitet von AnnaW

               Website Anna             Instagram            

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Etwas abseits des Themas:

Ich lese übrigens gerade zur Vorbereitung für ein Rhetorik Seminar, Jack Nasher "Überzeugt! Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen". Wie ich feststelle, hilft diese Lektüre auch sehr, um sich als Autor klar zu machen, wie wir uns besser mit unseren Projekten an Verlage verkaufen können (was ja nun hauptsächlich auch über Pitch und Exposé geschieht!) Jedenfalls gehen mir gerade bei der Lektüre mehrere Augen auf.

Off Tonic:

 

Juliane, hättest du nicht Lust, darüber in einem anderen Thread mehr zu erzählen? Ich sitze gerade an zwei Pitches und Exposés und diesmal ist mir mehr als bisher daran gelegen, sie an den Mann bzw. die Frau zu bringen, weshalb ich intensiver als bisher darüber nachdenke, was dabei wichtig ist. Also nicht nur die Frage, wie stelle ich die Handlung dar, sondern wie übertrage ich meine Vision von der Geschichte, das, was über die Handlung hinausgeht und mir wichtig ist,

 

Ich fänd’s toll. 

 

Liebe Grüße 

Anna

Liebe Anna,

 

ich bin gerade in der Endphase eine Projekts  und deshlab habe ich mich mit Pitch und Exposé auch wieder einmal intensiv beschäftigt. Empfehlen kann ich zum Thema Pitch ganz besonders auch Donald Maass' "Writing the breakout novel workbook".  Oder den Ratgeber von Diana Hillebrand, die ja auch hier im Forum ist. Sie gibt in Band 2  tolle Tipps und handfeste Anregungen zum Schreiben von Pitch und Exposé. ("Heute schon geschrieben?", Diana Hillebrand).

Für das Rhetorik-Seminar, dssen Leitung ich spontan in zwei Wochen übernehme, lese ich mich  durch diverse Werke zum Thema. Auch da bin ich also sehr unter Zeitdruck und so habe ich für die Eröffnung eines so komplexen Foren-Themas leider nicht die Zeit. Grundsätzlich, denke ich, wäre das aber auch ein super Workshop Thema in einem Montségur-Oberursel-Treffen im nächsten Jahr!

 

Beste Grüße,

Juliane

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen."

Erich Kästner Vorträge und Lesungen einstudieren  und  Autorenseite Juliane Breinl

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Grundsätzlich, denke ich, wäre das aber auch ein super Workshop Thema in einem Montségur-Oberursel-Treffen im nächsten Jahr!

Super Idee. Ganz viel Erfolg für deinen Rhetorik-Workshop!

 

-- Und jetzt zurück zum Thema, danke,vor allem Kerstin, für die Geduld bei der Unterbrechung. --

               Website Anna             Instagram            

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Da nich für, es führen ja in vielen Threads die Themen manchmal vom Hauptthema weg und bringen trotzdem neue Erkenntnisse. Ich freue mich z.B. über die beiden neuen Literaturhinweise. :-)

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